Beiräte in Franchise-Systemen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Der Foliensatz ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert:
Advertisements

Problemlösen am Beispiel des Rückwärtsarbeitens
? Stichwortverzeichnis … zum Suchen
Stichwortverzeichnis
Heute Mathe, morgen DLR! Dr. Margrit Klitz
Einführung in Web- und Data-Science Grundlagen der Stochastik
gemeinsam.innovativ.nachhaltig.
Wissenschaftliche Methodik
3. Schafft das Internet neue Transaktionsdesign?
Umweltbezogene Entscheidungen - multidimensionale Bewertungsverfahren -
Michael Artin: Geometric Algebra
R What is this R thing, and is it worth some effort?
3 Elektrochemische Wandler
Elektro-Skateboards Teil I Grundlagen
Stichwortverzeichnis
8 Zündung/Motormanagement
Stichwortverzeichnis
2 Elektrische Maschinen in Kraftfahrzeugen
Herstellung von kristallinen Metalloxiden über die Schmelze mit einem Spiegelofen Gruppe 8: Yuki Meier, Vivien Willems, Andrea Scheidegger, Natascha Gray.
Kapitel 4 Traveling Salesman Problem (TSP)
Markus Lips März 2017 ETH-Vorlesung, 6. Sem. Agrarwissenschaft BSc Agrartechnik II.
Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung
Motoremissionen mobiler Anlagen – Stand der Technik
Lieber Leser, liebe Leserin,
Inhaltsverzeichnis In der vorliegenden Präsentation finden Sie unter anderem Antworten auf folgende Fragen… warum ist eine Gesetzesinitiative zum Betriebliches.
Einführung in Web- und Data-Science
Algorithmen und Datenstrukturen
Algorithmen und Datenstrukturen
Industrie 4.0 für die Ausbildung 4.0
Entwicklung epistemologischer Überzeugungen
Das Verdauungssystem Präsentiert von Theresa
MasterBAV© Die neue Generation BAV
Algorithmen und Datenstrukturen
Rehwild die richtige Altersbestimmung
PSG II Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff und dessen Begutachtung (NBA)
Medientechnische Infrastrukturen für virtuelle und lokale Lernräume
Wissensmanagement im Zeitalter von Digitaler Transformation
«Wir bereiten uns auf die Deutschlandreise vor»
GABI UND BEN.
Pflege & Finanzierung 01. Juni 2017 Dr. Sonja Unteregger
Das Arbeitgebermodell in Zeiten des
Microsoft® Office PowerPoint® 2007-Schulung
Einführung in Web- und Data-Science
Pensionsrück-stellungen Prof. Dr. Matthias Hendler
Mathematik 10.
Betriebliche Gesundheitsförderung 2
Vorlesung Wasserwirtschaft & Hydrologie I
Liebe BetrachterInnen,
Rosebrock: Geometrische Gruppen
Forschungsmethoden in der Teilchenphysik
Neue Unterrichtsmaterialien zur Teilchenphysik Philipp Lindenau CERN | Herzlich willkommen! Präsentation mit Notizen hinterlegt!
Eröffnungsveranstaltung
Aktuelle Themen aus dem KVJS-Landesjugendamt Referat 44
Roomtour - Podio für Anfänger
175 Jahre UZH Krisenkommunikation
Frauen- Männerriegen KONFERENZ
Schulung für Microsoft® Office SharePoint® 2007
Was ist eigentlich Datenschutz?
Aktuelle Aspekte des Europäischen Zivilprozessrechts
Einführung in die Benutzung des Einkaufportals der Eckelmann AG
Wer wir sind! Ihr S-Campus-Team direkt im Campus Center. Sven Deussing
Non-Standard-Datenbanken
Amand Fäßler 3. Januar 2017; RC Bregenz
Mathematik 11 Analytische Geomerie.
Non-Standard-Datenbanken
Menger-Schwamm Ausgangsfigur in Stufe 0 ist ein Würfel
Sortieren auf Multiprozessorrechnern
Wurzeln und Irrationalität nach U.Wagner, OHG Tuttlingen
Langzeitbelichtung Ein Zugang zur Kinematik in Klassenstufe 7/8
Eine kleine Einführung in das Projekt „Mausefallenauto“
 Präsentation transkript:

Beiräte in Franchise-Systemen Mag.a Waltraud Martius

Einleitend Die aktive Zusammenarbeit zwischen der Franchise-Zentrale und den Franchise-Nehmern ist ein wesentlicher Erfolgs-baustein. Die Bereitschaft des Franchise-Gebers die Franchise-Nehmer bei Fragen von grundsätzlicher Bedeutung und bei wichtigen Entscheidungen einzubinden, stellt ein wesentliches Element einer gelebten Partnerschaft dar. Es gilt: Betroffene zu Beteiligten zu machen. Partizipation heißt das Zauberwort!

Die Leitsätze des DFV/ÖFV/SFV für Beiräte Der Beirat berät die System-Zentrale bei allen wichtigen System-entscheidungen. Der Beirat stellt ein Organ des jeweiligen Franchise-Systems dar. Vertreter der System-Zentrale sind in die Beschlüsse des Beirates involviert. Die System-Zentrale hat ein Vetorecht. Die Aufgaben und Funktionsweise des Beirates werden schriftlich in einer von der System-Zentrale vorgeschlagenen Beiratssatzung niedergelegt. Die System-Zentrale muss Veränderungen der Beiratssatzung zustimmen. Im Franchise-Vertrag ist die Aufgabenstellung des Beirates niederzuschreiben. Der Beirat wird über die Ergebnisse anderer Gremien/Ausschüsse informiert, sofern er daran nicht selbst beteiligt ist. Alle Franchise-Nehmer sind mindestens einmal im Jahr über die Ergebnisse der Arbeit des Beirates zu informieren.

Die Zusammensetzung des Beirates Vertreter der Franchise-Nehmer Vertreter der Franchise-Zentrale Eventuell Externe Spezialisten (mit und ohne Stimmrecht) Franchise-Nehmer, die sich für den Beirat bewerben, erfüllen zumeist verschiedene Kriterien: Wirtschaftlich erfolgreich Langjährige Erfahrung Systemtreue Umsetzungsstark Regional verteilt

Die Aufgaben eines Beirates Der Beirat berät die Franchise-Zentrale bei Fragen zu: Vertrieb Marketing Produkte und Dienstleistungen Aus- und Weiterbildung Controlling und Benchmarking Spezialthemen, wie z.B. iT oder Rekrutierung von FN‘s Der Beirat beteiligt sich aktiv an der Weiterentwicklung des Systems und der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen.

Die Aufgaben eines Beirates Insbesondere beschäftigt sich der Beirat mit der Weitergabe von Informationen an die Franchise-Zentrale über: Trends im Markt / Marktchancen Fehlende Produkte und Dienstleistungen Stärken und Schwächen in Marketing und Vertrieb Engpässe in der Kommunikation Die Stimmung unter den Franchise-Nehmern Stärken und Schwächen im System Fehlende Service-Leistungen System-Verbesserungen

Die Aufgaben eines Beirates Der Beirat hat beratende Tätigkeit für die Franchise-Zentrale in Hinblick auf: Marktchancen für neue/veränderte Angebote Erfolgschancen von neuen/veränderten Systemen Wirkungschancen von neuen/veränderten Regeln Voraussichtliche Reaktionen der Franchise-Nehmer

Die Notwendigkeit eines Beirates Der Beirat sorgt für mehr Nähe zu den einzelnen Franchise-Nehmern und dem Markt. Er steht allen Partnern als Ansprechpartner zur Verfügung. Wie ein „Brennglas“ fokussiert der Beirat die, von den Franchise-Nehmern gesammelten Informationen und gibt in konzentrierter und repräsentativer Form diese Informationen an die Franchise-Zentrale weiter. Durch eine Verbesserung im Informationsaustausch entsteht ein konstruktiver Dialog zwischen allen Partnern im System. Es entsteht ein Dialog, der einen Gradmesser für das Funktionieren des Franchise-Systems darstellt. Kommt es zu Reibungspunkten zwischen den Franchise-Nehmern und der System-Zentrale, oder zwischen den Franchise-Nehmern untereinander, so stockt der Dialog. Die Abweichung bzw. Veränderung wird vom Beirat registriert und dem Franchise-Geber gegenüber angesprochen. Konflikte im System können auch mit Unterstützung des Beirates gehört werden.

Die Grenzen des Beirates Der Beirat ist keine Beschwerdeinstanz und kein Schiedsrichter – er ergreift nicht Partei und wird nicht zum Sprachrohr für eine Seite. Der Beirat ist keine Interessensvertretung einer einzigen Seite, er steht für die Interessen aller am System Beteiligten. Der Beirat hat beratende Funktion – letzte Ent-scheidungshoheit hat die System-Zentrale, im Sinne eines überge-ordneten Interesse des Systems Damit der Beirat den Dialog zwischen der Franchise-Zentrale und den Franchise-Nehmern unterstützen und fördern kann, muss er glaubwürdig und unabhängig agieren können.

Die Satzung des Beirates Eine mögliche Struktur Aufgaben des Beirates Zusammensetzung des Beirates Amtsperiode Kriterien für das Ende der Mitgliedschaft Rechte und Pflichten der Beiratsmitglieder Auswahl und Ort der Sitzungen Kriterien der Beschlussfassung Satzungsänderungen

Jürgen Dawo, Town & Country Haus Ein begeisterter Beiratsgründer Der Franchise-Beirat ist ein wertvolles Instrument zur Steigerung der Partnerzufriedenheit. Lange Jahre war ich als Franchise-Geber ein Gegner solcher Beiräte. Ab einer gewissen Unternehmensgröße sah ich mich aber gezwungen, einen solchen wählen zu lassen. Dabei wollte ich möglichst nur Menschen in den Beirat bringen, die mir wohl gesonnen waren. Ich musste erkennen, dass dies bei einer Größe von inzwischen 290 Partnern nicht durchsetzbar war: Ich hätte mich wohl schnell dem Vorwurf der Schiebung ausgesetzt. Und so kam es, wie es gekommen ist: Unsere 16 Beiratsmitglieder wurden regional von unseren Partnern ausgewählt. Am Ende waren ausgerechnet jene Partner im Beirat, die besonders kritisch mit unserem System umgegangen sind. Entgegen meiner Erwartungen haben sich aber gerade diese kritischen Geister zum Sprachrohr gemacht, wenn es darum ging, harte und auch unpopuläre Entscheidungen durchzusetzen. Unser Franchise-Beirat wird heute generell im Vorfeld von Veränderungen zur Entscheidungsfindung eingesetzt. Wenn der Partner-Beirat mehrheitlich die Meinung vertritt, dass diese Veränderung nicht wünschenswert ist, dann führen wir sie nicht ein, denn erfahrungsgemäß lassen sich 50 Prozent des Beirates auf 50 Prozent der Partner umlegen. Erfolgreich ist unser Beirat auch, weil er sich für die Partner und das System einsetzt, wenn einzelne nicht systemkonform handeln: Oft schon wurde ein hartes Vorgehen gegen jene gefordert, die sich nicht an unsere Regeln halten. Mitunter reagierte der Beirat gar harscher als der Franchise-Geber es getan hätte.

Jürgen Dawo, Town & Country Haus Ein begeisterter Beiratsgründer Alles in allem: Der Franchise-Beirat ist bei uns zum absolut unverzichtbaren Instrument geworden. Mit ihm fördern wir die Zufriedenheit der Partner, gerade auch in Zeiten großer Veränderungen und Herausforderungen.

Marc Lukis, Fressnapf Tiernahrungs GmbH In unterschiedlichen Ausschüssen und Gremien setzen sich gewählte Vertreter unserer Franchise-Partner regelmäßig mit den Fachabteilungen der Unternehmenszentrale aber auch mit der Geschäftsleitung direkt auseinander. Dazu zählt z.B. neben Regional-und Generalversammlungen der Franchise-Nehmer-Beirat. Dieser setzt sich insbesondere mit strategischen Fragestellungen auseinander. Im IT-und Orga-Ausschuss werden systematische und eben organisatorische Fragen erörtert und der Sortiments-und Warenausschuss behandelt die Themen rund um die Ware sowie das Marketing. Dieses konstruktive und wertvolle Arbeitsklima in den Gruppen sorgt für ein besseres Miteinander und ist elementarer Bestandteil der Erfolgsgeschichte von Fressnapf.