Vorsorge/ Nachsorge nach gynäkologischen Tumoren

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 Präsentation transkript:

Vorsorge/ Nachsorge nach gynäkologischen Tumoren Wie und was ist wichtig? Priv.-Doz. Dr. med. Felix Flock; Chefarzt Klinikum Memmingen Vortrag, Scheidegg 8.3.2008

Vorsorge/ Nachsorge nach gynäkologischen Tumoren Wie und was ist wichtig? Priv.-Doz. Dr. med. Felix Flock; Chefarzt Klinikum Memmingen Brustzentrum Allgäu

Vorsorge/ Nachsorge nach gynäkologischen Tumoren Organspezifische Tumornachsorge Brust Eierstock Gebärmutterkörper Gebärmutterhals Allgemeine gynäkologische Vorsorge

Allgemeine gynäkologische Vorsorge

Vorsorge Gynäkologie Teilnahme Quellen: Altenhofen 2005, Quaas 2004

Vorsorge Gynäkologie (Warum?): 40%!!!

Vorsorge Gynäkologie (Warum?): 48000 11200 8500 6700

Vorsorge Gynäkologie (Warum?): Überleben nach … Mamma-Ca Zervix-Ca <1cm → 91% 1-2cm → 81% 2-5cm → 63% >5cm → 41% Hautbefall → 31% Früherkennung ist wichtig!!!

Weiblichen Geschlechtsorgane sind gut zugänglich für Diagnostik Vorsorge Gynäkologie (Warum?): Weiblichen Geschlechtsorgane sind gut zugänglich für Diagnostik Erfassung und Behandlung von Krebsvorstadien Vermeidung von Krebs Erkennung von Frühstadien Bessere Heilung Erkennung und Behandlung weiterer Störungen

Vorsorge Gynäkologie (Wie?): Brust/ Axillen: Inspektion + Palpation (ab 30) Selbstuntersuchung (1x/ Monat) Bei Auffälligkeit: Mammographie/ Sonographie (diagnostisch)

Geringere Radikalität Vorsorge Gynäkologie (Wie?): Mammographie Diagnostisch bei allen Frauen mit Beschwerden Tastbefund Schmerz Rötung → Frauenarzt (Tasten, Ultraschall, Mammographie) Screening bei allen Frauen ohne Probleme 50-69 Jahre Mammographie Stanze (PVA) Sterblichkeit -30% Geringere Radikalität Bessere Kosmetik Das Mammographie-Screening ist eine Röntgen-Reihenuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs und richtet sich an alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Frauen dieser Altersgruppe werden alle zwei Jahre persönlich zu dieser Früherkennungsuntersuchung eingeladen. Die Mammographien werden in stationären Mammographieeinheiten und so genannten "Mammobilen" erstellt. Die Teilnahme am Mammographie-Screening ist kostenlos und freiwillig. In Studien aus GB, Scand zeigte sich eine Abnahme der Sterblichkeit um 30%!!! Ziel ist es Krebs in Vorstadien oder Frühstadien zu erkennen

Vorsorge Gynäkologie (Wie?): Inspektion + Spiegeleinstellung (ab 20 Jahre)

Vorsorge Gynäkologie (Wie?): Zytologischer Abstrich (ab 20) Pap I unauffällig Pap II unauffällig, Entzündung Pap III verdächtig Pap IV schwere Dysplasie/ Ca in situ Pap V Invasives Karzinom

Vorsorge Gynäkologie (Wie?): Bimanuelle Untersuchung (ab 20)

Vorsorge Gynäkologie (Wie?): Vaginalschall (bei Auffälligkeit ab 20, sonst IGEL) Gebärmutter Schleimhaut

Organspezifische Tumornachsorge Brust Gebärmutterkörper Gebärmutterhals Eierstock

Organspezifische Nachsorge Ziele: Untersuchungen auf Rezidiv/ kontralateralen Krebs Untersuchung auf Fernmetastasen Begleitung bei Langzeittherapien (Motivation, Erfassung/ Therapie von Folge- und Nebenwirkungen) Psychologische/ sozialmedizinische Begleitung. Angst vor Fernmetastasen nehmen

Nachsorge Brustkrebs 1-3 Jahre 4+5 6->10 Anamnese/ Körperliche U. Mammographie/ Sonogr. -gleiche Brust -gegenseitige Brust Labor/ Bildgebung ¼-jährl. ½-jährl. jährl. Nur bei Symptomen

Vergleich intensivierte vs. Symptomorientierte Nachsorge DelTurco 1994 N=1243 GIVIO N=1320 Intensiviert Rö Szinti USD-Leber AP, y-GT Normal Anamnese Mammogr. Erfassung der kollektive 1985-1988

Vergleich intensivierte vs. Symptomorientierte Nachsorge 5-Jahres-Gesamtüberleben DelTurco 1994 N=1243 GIVIO N=1320 Intensiviert 81,4% 80% Normal 80,5% 82% In der Givio-Studie wurden beide Gruppen auf Lebensqualität befragt ->ergab kein Unterschied Ursache für fehlen eines Vorteils: keine effektive Therapie damals vorhanden.

Vergleich intensivierte vs. Symptomorientierte Nachsorge 10-Jahres-Gesamtüberleben In der Givio-Studie wurden beide Gruppen auf Lebensqualität befragt ->ergab kein Unterschied Ursache für fehlen eines Vorteils: keine effektive Therapie damals vorhanden. Palli 1999

Was denken Betroffene von der Nachsorge nach Brustkrebs? 349 von 658 Befragten, Selbshilfegruppen Stemmler HJ ua. 2006

Nachsorge Brustkrebs (S3-Leitlinien 2008) Durchführung: „Notwendig wäre eine individualisierte risikoadaptierte Nachsorge. … Kriterien zur Modifikation der bis dato etablierten strukturierten Nachsorge gibt es nicht.“ Deshalb werden hoch- und niedrigrisikobelastete Patientinnen gleich behandelt. Nachsorgekonzept sollte individuell/ symptomorientiert angepasst werden. Neue randomisierte Studien unter Berücksichtigung von Risikokonstallationen oder neuer Diagnoseverfahren gibt es nicht. Deshalb ist aktuelle Nachsorgeschema als Orientierung zu sehen, . Statement Nach-5 „Labor- und apparative Diagnostik sind bei anamnestischen oder klinischen Verdacht … einzusetzen. Eine routinemäßige Suche nach Fernmetastasen … ist nicht indiziert“

Nachsorge Gebärmutterkrebs 1. Körper (Endometrium) 2. Hals (Zervix)

Nachsorge Gebärmutterkrebs Körper Hals 1-3 Jahre 4+5 >5 Anamnese/ Gynäkologische/ Rektale Untersuchung/ Leisten-LK Abstrich Ultraschall Scheide/ Niere Labor/ erweiterte Bildgebung ¼-jährl. Großzügig Nur ½-jährl. bei jährl. Symptomen EM: 76% der Ca innerh. Von 3 Jahren, daher ¼ Jährlich. Ziel ist die Früherkennung des Scheiden und zentralen Rezidivvs, da diese noch kurativ sind. Fernmetastasen nur noch palliativ. Auf Begleiterkrankungen bei EM achten. Beim Zx-Ca 10-40% Rezidive. 60-80% kleines Becken (bei bis zu 20% davon Fernmetastasen). Die meisten innerhalb 2 Jahre

Nachsorge Eierstockkrebs Ursache: häufige Ovulation, Kinderlos, kein Pille, Sterilität

Nachsorge Eierstockkrebs 1-3 Jahre 4+5 >5 Anamnese/ Gynäkologische/ Rektale Untersuchung Ultraschall Scheide/ Bauch Mammographie Labor (Ca12-5)/ erweiterte Bildgebung ¼-jährl. jährl. Nur ½-jährl. bei Symptomen Nachsorge: Symptombezogen. Aus isoliertem Tu-Marker-Anstieg kein Therapieindikation ableiten, da kein Benefit: Mammographie 1x jährl. Wegen erhöhtem Risiko

Vorsorge Nachsorge Dankeschön