Ivaf-projekte in Niedersachsen Bedeutung, Besonderheiten, erreichtes und Herausforderungen Ausländerrechtliche rahmenbedingungen Dr. Barbara Weiser (Netwin3)

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 Präsentation transkript:

Ivaf-projekte in Niedersachsen Bedeutung, Besonderheiten, erreichtes und Herausforderungen Ausländerrechtliche rahmenbedingungen Dr. Barbara Weiser (Netwin3) Bernadette Tusch / Ortrud Krickau (FairBleib Südniedersachsen-Harz) © Weiser / Tusch/ Krickau

Was erwartet Sie? Die niedersächsischen IvAF-Projekte Besonderheiten und Arbeitsweisen der Projekte Herausforderungen und Perspektiven

IVAF – Teilbereich der Integrationsrichtlinie BUND Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen (IvAF): Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen der speziell auf diese Zielgruppe ohne Altersgrenze ausgerichteten Beratung, betriebsnahen Aktivierung und Qualifizierung sowie Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung. Sie ergänzen die Angebote der Arbeitsagenturen/Jobcenter, die diese Zielgruppe häufig nicht erreichen. Gleichzeitig bieten Kooperationsverbünde Schulungen von Multiplikatoren in Betrieben und öffentliche Verwaltungen sowie in Jobcentern/Arbeitsagenturen an, um die Einstellungsbereitschaft für die Zielgruppe zu erhöhen, Beschäftigungsverhältnisse zu stabilisieren und die Qualität der arbeitsmarktlichen Förderung zu verbessern. Sensibilisierung von Arbeitgebern, Kammern und Verbänden.

AZF 3 – Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge

TAF – Teilhabe für Flüchtlinge am Arbeitsmarkt

FairBleib Südniedersachsen - Harz

Netwin³ Netzwerk Integration

Entwicklungen in 10 Jahren Arbeit der IVAF-Verbünde Beratung und Begleitung der Teilnehmenden durch alle Übergänge hindurch! ►Ganzheitliche Beratung, Unterstützung bei Bildungs- und Statusübergänge Umfassende Informationsveranstaltungen ►für Teilnehmende, Kooperations-, strategische Partner, Arbeitsmarktakteure, Multiplikatoren zu Arbeit, Ausbildung, Qualifizierung, aufenthaltsrechtliche Aspekte ►Beratung von Arbeitgebern und Verbänden Strukturelle Aktivitäten: ►Schulungen der Jobcenter, der Agenturen für Arbeit bundesweit, Multiplikatoren, Experten, Arbeitgebern ►Netzwerkarbeit auf Bundes-, Landes-, regionaler Ebene ►Aufbau, Pflege, Stärkung regionaler Kooperationen ►Werkstattgespräche vor Ort

Teilnehmende der IvAF Verbünde nach Geschlecht

Verteilung der Teilnehmenden nach Herkunftsländern, Beispiel FairBleib 2017

Teilnehmende der IvAF Verbünde nach Altersgruppen

Vermittlung der Teilnehmenden bis 2018

Bagatellfälle: telefonische Kurzberatungen, z. B Bagatellfälle: telefonische Kurzberatungen, z.B. Arbeitgeber, Ehrenamtliche, hauptamtliche Helfer in Relation zu den Teilnehmerzahlen

SGB II Schulungen IvAF gesamt 2015 -2017: 12773 Teilnehmerinnen

Anzahl Teilnehmende an Schulungen und Veranstaltungen Fairbleib 2015 - 2018

Herausforderungen im Alltag der Projekte ►Verhindern von Ausbildungsabbrüchen ►Fahrtkosten- und Mobilitätsprobleme im ländlichen Raum ►Kinderbetreuungen während Maßnahmen, Sprachkursen, Ausbildung und Arbeit ►Behinderungen aufgrund „unsichtbarer Erkrankungen“ (z.B. Trauma) identifizieren ►Reha-Fälle nehmen zu, d.h. Notwendigkeit besonderer Versorgung ►Vermittlung in Anpassungsqualifikationen über IQ ►Vermittlung in gute Arbeit und weitere Unterstützung gewährleisten ►Einmünden in und Durchhalten von Prozessketten bei Statuswechsel, negativem Asylbescheid, langwierigen Prozessverfahren ►Vermehrtes Versagen und Zurückziehen von Beschäftigungserlaubnissen aufgrund fehlender Pässe oder anderer Hindernisse ►Umsetzung der „3+2 Regelung“ Förderketten, die schon etabliert waren, werden wieder schwieriger ►Vermittlung in Ausbildung oder Ausbildungsvorbereitende Maßnahmen erschwert ►Verzögerte Familienzusammenführungen

Reaktionsmöglichkeiten der Projekte auf grundsätzliche Probleme ►Wenn Aufenthaltsrecht zur Dauerbaustelle wird, Reaktionsmöglichkeiten der Projekt auf grundsätzliche Probleme dann ist umfassendes Wissen, Aktualisierung, Schulung, Nutzung von Lernformaten unerlässlich. ►Wenn die Praxis vor Ort sich entscheidend auf Möglichkeiten auswirkt und die Arbeit beeinflusst, dann können transparente Kommunikation, Austausch und Werkstattgespräche zur Lösung beitragen. ►Wenn Verunsicherung der Arbeitgeber und Ausbilder durch Beschränkungen bestehen, dann sind Arbeitgeberberatung und-begleitung notwendig um Handlungsspielräume sichtbar zu machen und zu nutzen. ►Wenn Verunsicherungen bei Teilnehmenden, ehren- und hauptamtlichen Begleitern bestehen, dann dienen die Projekte als Informationsquellen, Wegweiser, „Reparaturdienste“ bei vielen Fragen und Problemen. ►Wenn Regeldienste an Grenzen stoßen, dann greifen die Projekte beratend, unterstützend, informierend und auf Stärkung ausgerichtet ein. ►Wenn einzelnen Projekten an Grenzen, Hürden, Hindernisse stoßen, dann kommen Kooperation, Austausch und Kommunikation in und zwischen den Netzverbünden zum Tragen.

Folgerungen: Interessen ausloten, zusammenbringen und Integration stärken Regionale Integrationsketten weiterentwickeln Zusammenarbeit der Akteure voranbringen Informationsflüsse sichern Problemlagen ansprechen, Innovative Wege ausprobieren Interessenkonflikte benennen und Lösungen finden Gute Praxisbeispiele verstetigen Geflüchtete Menschen sichtbar machen Hemmnisse abbauen Probleme bearbeiten Weiterentwi cklung

Fazit Die IvAF-Projekte sind Meilensteine in der Integration in Qualifizierung, Ausbildung und Arbeit. Die Projekte fungieren als Schnittstelle zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren, Gruppen und Strukturen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland.

Ein besonderer Dank an die Städte und Landkreise, die uns mittragen

Vielen Dank!