Kapitel 8: Geschäftsprozess- management

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 Präsentation transkript:

Kapitel 8: Geschäftsprozess- management Basiswissen Wirtschaftsinformatik 3. Auflage Peter Weber / Roland Gabriel / Thomas Lux Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

Inhalt 8.1 Grundlagen und Begrifflichkeiten 8.2 Prozesse aus organisationstheoretischer Sicht 8.3 Business Process Reengineering 8.4 Geschäftsprozessverbesserung bzw. -optimierung 8.5 Modellierung von Geschäftsprozessen 8.6 Ereignisgesteuerte Prozessketten 8.7 Workflow Computing Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.1 Grundlagen und Begrifflichkeiten Prozesse und Geschäftsprozesse Zeitlich und sachlogische Folge von Aktivitäten bzw. Tätigkeiten. Kerngeschäftsprozesse Prozesse, welche direkt zur Wertschöpfung beitragen. Unterstützungsprozesse Prozesse, die nicht direkt mit in die Wertschöpfung einhergehen, jedoch trotzdem für die unternehmerische Tätigkeit erforderlich sind. Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.1 Grundlagen und Begrifflichkeiten Kerngeschäftsprozesse Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.1 Grundlagen und Begrifflichkeiten Geschäftsprozessmanagement Geschäftsprozessmanagement (GPM) ist die Gesamtheit aller Aktivitäten, die ein Unternehmen zur Verbesserung seiner Prozesse durchführt [KrUh09, S. 329]. Aufgaben des Geschäftsprozessmanagements Identifikation von Geschäftsprozessen Planung von Geschäftsprozessen Dokumentation von Geschäftsprozessen Verbesserung bzw. Optimierung von Geschäftsprozessen Steuerung von Geschäftsprozessinstanzen Kontrolle von Geschäftsprozessen und -instanzen Organisation von Geschäftsprozessen Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8. 2 Prozesse aus organisationsth 8.2 Prozesse aus organisationsth. Sicht Funktionsorientierte Organisationsstruktur [Sche01, S. 8] Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.2 Prozesse aus organisationsth. Sicht Aufbauorganisation Die Prozesse verlaufen quer zur Organisation Erhöht die Gefahr von Transport-, Warte- und Liegezeiten Erfordert einen hohen Abstimmungsaufwand zwischen den Abteilungen Einsatz von Insellösungen in der IT-technik führt zur redundanter Datenhaltung, Mehrfacherfassung und mangelnder Transparenz Bündelung von Kompetenzen und Know-How erlaubt effiziente Durchführung von Arbeitsschritten und optimale Ressourcennutzung. Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.2 Prozesse aus organisationsth. Sicht Ablauforganisation Stellt die prozessorientierte Organisationsstruktur einer Unternehmung dar. Abbild der Abläufe zur Zielerreichung und der Aufgabendurchführung. Koordination der räumlichen und zeitlichen Aspekte der Durchführung Stellt die Beziehung zwischen Aufgaben und Tätigkeiten in den Vordergrund. Organisationseinheiten werden so abgebildet, dass die quer zur funktionsorientierten Organisationsstruktur verlaufenden Geschäftsprozesse in einer Einheit abgewickelt werden können. Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8. 2 Prozesse aus organisationsth 8.2 Prozesse aus organisationsth. Sicht Hybride Organisationsstrukturen Hybride Organisationsstrukturen bündeln an ausgewählten Stellen einer Unternehmung Kompetenzen in Abteilungen und folgen an anderen Stellen den Geschäftsprozessen. [Sche01, S. 15] Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.3 Business Process Reengineering Das radikale Umstrukturieren von einer Unternehmung oder von Unternehmensprozessen, um die Unternehmung an wertschöpfende Geschäftsprozesse auszurichten. 5 Hauptmerkmale des BPRs Kunden- und Prozessfokussierung fundamentales Überdenken von Aufgaben und Abläufen radikales Redesign aller Strukturen und Verfahrensweisen Nutzung der Möglichkeiten der modernen IuK-Techniken erhebliche Prozessverbesserungen in Bezug auf Kundenzufriedenheit, Zeit, Qualität und Kosten Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.4 Geschäftsprozessverbesserung Die Veränderung vorhandener Geschäftsprozesse und nicht der gesamten Prozessorganisation wie bei der BPR [Gada12,S. 27] Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.4 Geschäftsprozessverbesserung Grundelemente 5 Grundelemente der Geschäftsprozessverbesserung dem Kundennutzen bzw. der Kundenzufriedenheit einem analytischen Vorgehen einer ganzheitlichen Betrachtung einer prozessweisen Verbesserung einer Erarbeitung der Ergebnisse durch die Mitarbeiter der Unternehmung Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.4 Geschäftsprozessverbesserung Vorgehensmodell [Allw05, S. 97] Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.4 Geschäftsprozessverbesserung Vorgehensmodell Planung Festlegung der Projektziele, der Projektorganisation und der zu verwendenden Methoden, Werkzeuge, Standards und Konventionen. Ist-Analyse Die Untersuchung und Analyse der bestehenden Prozesse und deren Dokumentation in einer Geschäftsprozessmodellierung. Schwachstellenanalyse und Sollkonzeption Die Untersuchung der Geschäftsprozessmodellierung aus der Ist-Analyse auf Schwachstellen und Verbesserungspotenziale. Überwindung von Schwachstellen mithilfe verschiedener Methoden (nächste Folie). Entwicklung eines Sollkonzeptes mit verbesserten Prozessen. Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.4 Geschäftsprozessverbesserung Vorgehensmodell [Gada12, S. 21] Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.4 Geschäftsprozessverbesserung Vorgehensmodell Implementierung des Sollkonzeptes Die nötigen Änderungen zur Umsetzung des Sollkonzeptes werden vorgenommen, wie z. B. eine Abänderung der Aufbauorganisation oder die Schulung der betroffenen Mitarbeiter . Kontinuierliches Prozessmanagement Überprüfung ob die angestrebten Ziele erreicht wurden. Die Prozesse werde fortlaufend analysiert und verbessert. Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.5 Modellierung von Geschäftsprozessen Abstraktion zur Beschreibung, Erklärung oder Gestaltung von Ereignissen. Alle unwesentliche Bereiche der Realwelt werden ausgeblendet. Geschäftsprozessmodellierung Bestandsaufnahme darüber, welche Geschäftsprozesse in welcher Form ablaufen. Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.5 Modellierung von Geschäftsprozessen Formate Textdokumentation Grafische Ablaufdiagramme Der Prozess wird in schriftlicher Form ohne Symbole veranschaulicht Mit oder ohne definierter Notation Prozesse werden durch grafische Bestandteile wie Kästchen, Kanten und Pfeilen dargestellt Verständlich und flexibel Unübersichtlich Aussagekräftig Tabellendokumentation Der Prozess wird mit Hilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms veranschaulicht Übersichtlicher und kompakter als bei der Textdokumentation Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.6 Ereignisgesteuerte Prozessketten EPK Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK) sind grafische Ablaufdiagramme mit definierter Notationen zur Modellierung von Geschäftsprozessen Basieren auf 3 Modellelementtypen: Funktionen Beschreiben durchgeführte Tätigkeiten mit einem definierten Anfang und Ende Ereignisse Auslöser und auch Ergebnis von Funktionen Beschreiben das Eintreten eines betriebswirtschaftlich relevanten Zustandes Operatoren Regeln die logische Verknüpfung von Funktionen und Ereignissen Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.6 Ereignisgesteuerte Prozessketten Operatoren Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.6 Ereignisgesteuerte Prozessketten Verteilungs- und Verknüpfungsregeln Bei der Kombination von Ereignissen, Funktionen und Operatoren wird zwischen Verteilungs- und Verknüpfungsregeln unterschieden. Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.6 Ereignisgesteuerte Prozessketten Verteilungs- und Verknüpfungsregeln Unzulässige Kombinationen Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.6 Ereignisgesteuerte Prozessketten Erweiterte EPK (eEPK) Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.6 Ereignisgesteuerte Prozessketten Exkurs: Process Mining Aufgaben und Fragen: Welche Arten des Process Mining werden unterschieden? Welche Voraussetzungen müssen für ein erfolgreiches Process Mining sichergestellt werden? Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung von Process Mining ein? Sehen Sie auch für KMU Potenziale und Möglichkeiten? Besuchen Sie die Webseite processmining.org und verschaffen Sie sich einen Überblick über das Tool ProM. Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik

8.7 Workflow Computing Workflow Workflow Management Systeme (WfMS) Ein Vorgang mit einem definiertem Anfangs- und Endpunkt, der von einem Workflow Management System gesteuert wird. Workflow Management Systeme (WfMS) Anwendungssysteme für die Analyse und Modellierung von Prozessen sowie zur Prozesssteuerung, Prozesskontrolle, Protokollierung und Archivierung. WfMS werden zur Koordinierung des Arbeitsflusses von mehreren Personen eingesetzt. WfMS fördern die Automatisierung des Informationsflusses, um Durchlaufzeiten zu verringern und Medienbrüche zu vermeiden. Workflow-Engine als zentraler technischer Bestandteil. Copyright 2018: Weber / Gabriel / Lux - Basiswissen Wirtschaftsinformatik