Martin Heinze © 2006.

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 Präsentation transkript:

Martin Heinze © 2006

St. Cosmas und St. Damian, 280 n St. Cosmas und St. Damian, 280 n. Christus – Schutzheiligen der Transplantation Martin Heinze © 2006

Groote-Schuur Hospital, Kapstadt, 31 Ärzte waren an der 1 Groote-Schuur Hospital, Kapstadt, 31 Ärzte waren an der 1. Herz-Transplantation (03.12.1967) beteiligt. Martin Heinze © 2006

Louis Washkansky, +53 Jahre Warengroßhändler, HX am. 03. 12 Louis Washkansky, +53 Jahre Warengroßhändler, HX am *03.12.1967 und +21.12.1967 durch Lungenentzündung Martin Heinze © 2006

Denise-Ann Darvall, +25, bei Autounfall ums Leben gekommen, George-Edward Darvall (Vater) hatte die Spende freigegeben. Martin Heinze © 2006

Dr. Christiaan Barnard Martin Heinze © 2006

Hamilton Naki, Landschaftsgärtner und OP-Säuberung Hamilton Naki war für die Entnahme des Organs (Herz) verantwortlich und entwickelte Operationstechniken – ohne ihn wäre die 1. Herztransplantation wohl nicht möglich gewesen. Der Erfolg aber ging ausschließlich an Dr. Barnard, durch die damalige(!?) Apartheid. Dr. Christiaan Barnard Hamilton Naki, Landschaftsgärtner und OP-Säuberung Martin Heinze © 2006

www.rebirth-hannover.de Martin Heinze © 2006

Organspende: „Richtig“ oder „Falsch“? Hier stehen meine Notizen … Mit freundlichen Grüßen Martin Heinze Martin Heinze © 2006

Klarheit schaffen! Martin Heinze © 2006

Was ist eine Organtransplantation? Lateinisch: „Transplantare“ = verpflanzen. Organverpflanzung von funktionsfähigem Organ oder Gewebe eines Verstorbenen auf einen Schwerstkranken. DRK-Aufruf: „Spende Blut, rette Leben“. Organspende schenkt Leben! Martin Heinze © 2006

Wie groß ist der Bedarf an Transplantationen/Organen? Damit keine Transplantationspatienten auf der Warteliste sterben u. die Warteliste abgebaut werden könnte, müss(t)en pro Jahr in der Bundesrepublik (Zahlen von 2004!): Herzen 900 Nieren 3500 Lungen 400 Pankreas 400 Lebern 1100 transplantiert werden. Martin Heinze © 2006

Organspenden-Zahlen: 2014 Martin Heinze © 2006

Organspenden-Zahlen: 2016 Martin Heinze © 2006

Wie groß ist der Bedarf an Transplantationen/Spenderorganen? Zahlen von Eurotransplant: Auf 800 Wartepatienten für eine Organspende kommen: 400 Organempfänger. Bedarf übersteigt die Zahl der gespendeten Organe. Nierentransplantation: Ein Patient wartet im Durchschnitt vier- bis fünf Jahre auf eine Organspende! 2004: 2478 Nierentransplantationen. Über 10.000 Wartepatienten auf der Liste im Jahr 2004! Zeit ist ein entscheidendes Kriterium! Nach Organentnahme bis zur Transplantation dürfen lediglich wenige Stunden vergehen (bis 4-6 Stunden/beim Herz)! Martin Heinze © 2006

Intensivstation Martin Heinze © 2006

Warum gibt es lange Wartelisten? Da erheblich weniger Organe gespendet als benötigt werden! Transplantationsgesetz: Regelt die Spende, Entnahme und Übertragung von Organen und Geweben. Aufnahme in einheitliche Warteliste durch Transplantationszentren. Organverteilung durch die Vermittlungsstelle (Eurotransplant) Koordinationsstelle DSO in der Bundesrepublik Nach medizinisch begründeten Regeln: Martin Heinze © 2006

Transplantationsgesetz Notwendigkeit nach einem Transplantat. Erfolgsaussicht. Dringlichkeit. Persönlicher „Rangplatz“ auf der Warteliste. Medizinische Veränderungen des Gesundheitszustandes („besser“ oder „schlechter“?). Ständige Überprüfung der Transplantationsvoraussetzungen während der Wartezeit. Ultimum der Dringlichkeit muss erreicht sein. (HU-Status)/High-Urgency, „0-Status“. Martin Heinze © 2006

Beim (Gesamt)-Hirntod. Zu welchem Zeitpunkt geschieht eine Organentnahme, wenn ich mich dazu bereit erkläre, meine Organe zu spenden? Beim (Gesamt)-Hirntod. Endgültiger, nicht(!) behebbare Ausfall von Groß,- Kleinhirn- u. Hirnstamm. Ausfall von geistigen- u. körperlichen Lebensfunktionen (selbstständig atmen, sprechen, Lichtempfindlichkeit der Augen, Reflexe, bewusste Wahrnehmung, Schmerzempfindung, Denken). Martin Heinze © 2006

„Man wird aufgeschnitten und dann ist man doch nicht tot!“ Hirntod Tot, oder nicht…?! „Man wird aufgeschnitten und dann ist man doch nicht tot!“ „Der Körper lebt doch noch? Der Herzschlag, Kreislauf und Atmung sind doch noch festzustellen?!“ Es sind lediglich Maschinen, die den Körper und Organe „künstlich“ noch am Leben halten, für eine mögliche Transplantation! „Ich habe mal im Fernsehen gesehen, dass ein Mensch, der für eine Organspende vorgesehen war, noch gezuckt hatte. Wie kann das sein!?“ Hierbei handelt es sich um sog. „Lazarus-Reflexe“. Sie entstehen außerhalb des Gehirns auf der Ebene von Rückenmark, Nerven und Muskulatur und sind für den Hirntod geradezu typisch. Sie haben mit dem personalen Leben des Menschen nichts zu tun und weisen auch nicht auf Schmerzempfindungen hin. Es werden teilweise muskelentspannende Infusionen/Spritzen verabreicht! Martin Heinze © 2006

(Gesamt)-Hirntod Oben: Intaktes Gehirn. Unten: Hirntod Zellen sind bereits abgestorben, keine Nährstoffe durch Blutzufluss zum Gehirn (Sauerstoff) mehr vorhanden. Hirntod tritt beim Rückenmark ein. Massive Hirnschädigung! Sichtbar mit Hirngefäß - Angiografie Martin Heinze © 2006

Intaktes, durchblutetes z.B. durch einen Unfall und ein schwerwiegendes Schädel-Hirn Trauma, eine Hirn-Blutung, einen schweren Schlaganfall oder einen Hirntumor (Gesamt)-Hirntod. Bei ihm sind die Hirnzellen aufgrund fehlender Durchblutung (Sauerstoff und Nährstoffe) abgestorben. Gehirn massiv angeschwollen, Hirnzellen sind zerdrückt (begrenzt durch Hirn-Kalotte / Schädelknochen). Intaktes, durchblutetes Gehirn. Angiografie macht die Verästelungen der Hirn/Blutgefäße sichtbar. Martin Heinze © 2006

Schmerzempfindung vorhanden Schmerzempfindung vorhanden?! Zum Beispiel Nadel in die Nasenscheidewand, oder Haut umdrehen. Elektoren (Nadeln) werden in die Schädeldecke gesteckt, zum Gehirn – Hirnströme messbar mit der EDV (Hirn-EEG)! Beim (Gesamt-)Hirntod sind keine Hirnströme feststellbar! Martin Heinze © 2006

Transplantationsgesetz schreibt vor: Organentnahme Transplantationsgesetz schreibt vor: Durch mind. zwei, erfahrene(!) Ärzte. (durch Neurologen, Neuro-Chirurgen, Intensiv-Mediziner) Entscheidung meistens im Transplantationsteam. Entscheidung unabhängig voneinander. Unabhängiges medizinisches Gutachten. Operationswunde wird „unversehrt“ wieder geschlossen, Leichnam wird in einem würdigen Zustand übergeben u. die Angehörigen können in jeder Art u. Weise vom Verstorbenen Abschied nehmen! Martin Heinze © 2006

Welche Organe sind überhaupt transplantabel? Herz. - Herzklappen. Lunge. - Teile der Blutgefäße. Nieren. - Teile der Hirnhaut. Leber. - Knochengewebe. Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Gehörknöchelchen. - Knochenmark. Hornhaut der Augen. - Knorpelgewebe. Teile-u. Gewebe der Haut. - Gewebe der Sehnen. Dick-u. Dünndarm. Teile der Haut. Martin Heinze © 2006

Chirurgie Martin Heinze © 2006

Bis zu welchem Alter kann man Organe spenden? Es gibt keine feste Altersgrenze. Kalendarische Alter des Spenders unentscheidend. Ausschließlich der Gesundheitszustand, ergo: Das biologische Alter zählt. Bei jüngeren Verstorbenen eignen sich mehr Organe für eine Transplantation, als bei älteren. Ein 65-Jähriger kann eine Organspende von einem 30-Jährigen erhalten. Andersrum wird kein Schuh daraus. Martin Heinze © 2006

Ab welchem Alter kann man Organe spenden? Selbst Minderjährige können Organe spenden! Altersbeginn: Ab dem vollendeten 16. Lebensjahr. 14 - Jährige können einer Organentnahme widersprechen – OHNE Einwilligung der Erziehungsberechtigten! Martin Heinze © 2006

Was ist ein Organspendeausweis und wo bekommt man ihn? Schriftliche Beurkundung, Organe für den Todesfall für eine Transplantation freizugeben! Organspende für sämtliche Organe Organspende für bestimmte Organe Ausschluss einzelner Organe / Gewebeteile Erhältlich in: Arztpraxis Apotheke Krankenhaus Im Internet (verschiedene Homepages): www.organspende-info.de , www.rebirths.de Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung/BZgA) DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) Krankenkasse (einschließlich private Krankenversicherung) Einwohnermeldeamt Organspendeausweis ist kostenlos ! Über „Ja“ oder „Nein“ soll dann die… Person entscheiden!) Oder: „Nein“ Martin Heinze © 2006

Organspendeausweis Martin Heinze © 2006

Erfährt der Empfänger die Identität des Spenders? Nein! Auch Angehörige des Spenders erfahren nicht, wer ein gespendetes Organ erhalten hat. Anonymität verhindert wechselseitige Abhängigkeiten, die für alle Beteiligten belastend wären. Psychische Belastung, wenn man den Spender u. seine gesamte Lebens/-Krankheitsvorgeschichte kennen würde. Das Alter und den Wohnort des Spenders… wären unter bestimmten Voraussetzungen u. Nachfragen rauszubekommen. Stellen SIE sich die Frage: Ist es sinnvoll u. psychisch vertretbar zu erfahren (ggf. über Angehörige), wer ihr Spender war? Martin Heinze © 2006

Muss man sich ärztlich untersuchen lassen, wenn man sich zur Organspende bereit erklärt hat? Nein. Untersuchung von einem Arzt ist unnötig. Infektiöse u. immundiagnostische Untersuchungen übernehmen die Transplantationschirurgen. Martin Heinze © 2006

TCI-Heart Mate (Kunstherz) Wird eingesetzt, sofern kein passendes oder überhaupt kein Organ zur Verfügung steht! „Übergangslösung“! Martin Heinze © 2006

Patient mit Kunstherz Übergangslösung bis zur Transplantation. Äußerst komplexe Operation. Das TCI-Heartmate wird mit chirurgischen Drähten und Schläuchen INNERHALB des Körpers mit dem kranken Organ verbunden. Übergangslösung bis zur Transplantation. Martin Heinze © 2006

Patient mit Kunstherz (ca. 3 Monate post OP) Abbildung zeigt(e) mich! Martin Heinze © 2006

Informationen unter: www.organspende-info.de www.dso.de www.bzga.de www.bdo-ev.de Medizinische-Hochschule Hannover (MHH) Allen Transplantationszentren (unter „Google“) …und auch bei mir! www.rebirths.de Martin Heinze © 2006

Organspende schenkt Leben! Vielen Dank für´s Zuhören… Organspende schenkt Leben! Martin Heinze © 2006