Grundlagen © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Inhalt Ziele und Vorgaben Ansatzpunkte für Stabilisierungspolitik Stabilisieren ja –aber was? Institutionalisierung der Stabilitätspolitik Operationalisierung der Ziele Methodenstreit Ansatzpunkte für Stabilisierungspolitik Stabilität des Preisniveaus Vollbeschäftigung Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Ziele und Vorgaben © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Stabilisieren ja –aber was? In der Wirtschaft unterliegen zahlreiche Größen Schwankungen, zum Beispiel die Höhe von Arbeitslosigkeit Inflation Kapazitätsauslastung Außenhandelsüberschuss Börsenkurse Einige dieser Schwankungen sind miteinander verbunden. So lösen etwa Rückgänge der Kapazitätsauslastung regelmäßig Arbeitslosigkeit aus. Geldentwertung Nutzung der Betriebsmittel Export-Import © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Auswirkungen der Schwankungen Die Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität und der damit zusammen hängenden Größen führt bei negativer Entwicklung dementsprechend zu zahlreichen unangenehmen Wirkungen für die Bürger, wie Arbeitslosigkeit Sparzwänge bei privaten und öffentlichen Haushalten Steigende Abgabenlasten Wertevernichtung/ Renditeverlust Weniger Gehalts-zuwächse, mehr Steuerausfälle Mehr Arbeitslose= weniger Zahler Depots, Lebens-versicherungen © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Auch das Gegenteil tut weh Wenn die gegenteilige („positive“) Entwicklung länger anhält, so kann auch diese unangenehm werden: Bei Deflation wird zu wenig gekauft Bei Überbeschäftigung und/oder Kapazitätsengpässen steigt die Inflation Bei Importüberschüssen steigt die Verschuldung im Ausland; bei Exportüberschüssen das Adressrisiko für die eigenen Banken Längere Zeit steigende Börsenkurse (ebenso wie Immobilienpreise) führen zu langfristig unsoliden, weil zu riskanten Anlage-Portfolios Geldwertzunahme Lohn-Preis-Spirale Pos.Außenbeitrag (Export>Import) wird bei Zahlungs-problemen im Ausland zum Bumerang Private Altersvor-sorge gefährdet © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Erwartungen Die Bürger erwarten, dass der Staat versucht, Vorkehrungen gegen solche unangenehmen Schwankungen zu treffen, sei es durch gute ordnungspolitische Rahmenbedingungen für die „Selbstheilung“ der Märkte oder durch aktive und möglichst direkte Einflussnahme auf wichtige wirtschaftliche Stellgrößen Der Staat soll Schwankungen entgegenwirken, soll die Wirtschaft stabilisieren. Gleichgewichts-theorien wie Neoklassik etc. Ungleichgewichts-theorien wie Keynesianismus usw. © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Institutionalisierung der Stabilitätspolitik Bis Anfang der 70er Jahre war der Glaube ungebrochen, dass es gelingen könnte, durch Einwirkung auf einzelne Stellgrößen wie Geldmenge und Zins oder Staatsausgaben bzw. Finanzie-rungsstrukturen, die Wirtschaft auf einem gleichmäßigen und krisenfreien Kurs zu halten, sofern nicht Erschütterungen außerökonomischer Art (Kriege etc.) auftreten. Vgl. Phillips-Kurve Endogene Schocks: durch ein in sich instabiles Wirt-schaftssystem selbst erzeugt Exogene Schocks: nicht aus dem Modell heraus erklärbare plötz-liche Schwankun-gen/ Kursänderun-gen © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Stabilitätsgesetz Deshalb wurde 1967 anlässlich der ersten ernsthaften Wirtschaftskrise nach dem zweiten Weltkrieg das Gesetz zur Förderung von Stabilität und Wachstum verabschiedet, kurz Stabilitätsgesetz bzw. StWG, verabschiedet. Es definiert die Bereiche, in denen der Staat stabilisierend tätig werden soll: Preisniveau Arbeitslosigkeit Außenwirtschaft Wirtschaftswachstum © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Stabilitätsgesetz Das magische Viereck des Stabilitätsgesetzes lautet: Stabiles Preisniveau Vollbeschäftigung Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum Heute wird daraus ein magisches Sechseck durch Hinzuzählung von: Gleichgewicht zwischen Markt- und Staatswirtschaft gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Operationalisierung Messbarmachung/Quantifizierung von Zielen © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Die Messbarkeit von Zielen Wenn der Staat auf die Stabilisierung der Wirtschaft verpflichtet ist, so sind auch vorgaben nötig, wann diese Ziele erreicht sind bzw. der Zielkorridor verlassen zu werden droht. Hierzu ist die Definition der zu messenden Größe von entscheidender Bedeutung © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Vorgehensweise © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Methodenstreit Gängigerweise wird Stabilisierungspolitik so betrieben, dass man gezielt auf eine gestört erscheinende Größe einwirkt. Dies stellt eine gezielte Destabilisierung des Gesamtsystems zur Stabilisierung nur einer Größe dar. Beispiel: Die Zentralbank soll bei schlechter Wirtschaftslage die Zinsen senken, damit die Nachfrage nach Gütern durch billige Kredite steigt. Das erhöht aber den Inflationsdruck, den man durch eine Zinsanhebung beseitigen müsste. Diese würde wieder die Nachfrage bremsen und man wäre wieder am Anfang. © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Methodenstreit Gesucht ist ein Ansatz, der ein sich selbst steuerndes System der Stabilisierung schafft, bei dem keine gezielten Marktstörungen von außen erfolgen müssen. Dies ist bisher nur in der Theorie und nur für den Fall gelungen, dass man einen funktionierenden Preismechanismus annimmt. Ob der Preismechanismus in der Praxis überhaupt anzutreffen ist, bleibt umstritten. Was die einen als völliges Fehlen einschätzen, sehen die anderen als Folge einer korrigierbaren Überregulierung der Märkte. © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Einzelbereiche der Stabilitätspolitik © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Stabilität des Preisniveaus In der ersten Jahreshälfte 2002 gab es heftige Debatten darüber, ob der Euro ein „Teuro“ wäre oder nicht. Die offizielle Statistik sagte nein Teuerungsraten gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres 2001 2002 © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Video dazu und Nachricht Teuro Die Bild-Zeitung und andere sagen ja. Warum diese starken Unterschiede? Quelle: Institut de Deutschen Wirtschaft Video dazu und Nachricht © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Quelle: Uni Freiburg; cestaf.ch © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Quelle: destatis © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Quelle: destatis © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Die subjektive Wahrnehmung von Inflation © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Messung von Teuerung Die Statistiker messen nicht einfach alle Preisunterschiede und bilden deren Durchschnitt, sondern sie gewichten die Güter nach ihrer Wichtigkeit und bilden so genannte „Warenkörbe“. Für die EU und die EZB wichtig ist der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Näheres zum Index beim Statistischen Bundesamt; Tabelle bei Eurostat: prc_hicp_manr GEO/TIME 2011M12 2012M12 2013M12 2014M12 2015M12 2016M12 Europäische Union 3,0 2,3 1,0 -0,1 0,2 1,2 Euroraum 2,8 2,2 0,8 -0,2 1,1 Belgien 3,2 2,1 -0,4 1,5 Bulgarien 2,0 -0,9 -2,0 -0,5 Deutschland 1,3 0,0 1,7 Irland 0,3 -0,3 Griechenland -1,8 -2,5 0,4 Spanien -1,1 1,4 Frankreich 2,7 0,1 Italien 3,7 2,6 0,6 0,5 Zypern 4,2 -1,3 -1,0 -0,6 Niederlande 2,5 3,4 0,7 Rumänien 4,6 -0,7 Finnland 1,9 Vereinigtes Königreich 1,6 Schweiz Vereinigte Staaten © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Validität von Kenngrößen Es handelt sich hier um die uralte Frage aller Statistiker, ob die gemessene Größe auch das widerspiegelt, was zu messen sie vorgibt. Die Schaffung eines Warenkorbes mit konstanten Gewichtungen der Güter bedeutet zum Beispiel, dass die gekauften Warenmengen sich nicht verändern, wenn nur einzelne Preise ansteigen. Dies ist mikroökonomisch unhaltbar, gleichwohl aber statistisch sinnvoll um Preisvergleiche mehrjährig vornehmen zu können. Validität: Erlaubt das Messinstrument wirklich Rückschlüsse auf die zu messende Größe? Mengenkonstanz erhöht ausgewiesene Inflation um max. 1% © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Validität von Kenngrößen 2 Das frühere Vorhandensein von verschiedenen Konsumenten-preisindices zeigt, dass schon die Inflationsmessung nicht trivial ist. Deshalb gab es auch 1998/1999 Streit zwischen Bundesbank und Statisti-schem Bundesamt über die Qualität der Messwerte nachdem das Bundesamt konform mit den europäischen Statistik-behörden auf den „Harmonisierten Verbraucherpreisindex“ umgestellt hat. Es gab Indices aller privaten Haushalte, von 4-Personen-Haushalten von Beamten und Angestellten mit höherem Einkommen, von 4-Personen-Haushalten von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem Einkommen, von 2-Personen-Rentnerhaushalten mit geringem Einkommen © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Was ist Preisstabilität? Die Festlegung eines Zielkorridors für die Preisstabilität ist noch eine extra Schwierigkeit: Deflation (d.h. dauerhafter Preisverfall) wird als noch gefährlicher für eine Wirtschaft angesehen als Inflation, weil sie durch die Erwartung immer weiter fallender Preise zu sinkender Nachfrage und damit Produktionsmengen führt. Eine zu heftige Politik der Inflationsbekämpfung wirkt sich damit nicht nur dämpfend auf die Preise, sondern auch auf die Güterproduktion aus. Deshalb wird dieses Instrumentarium nicht bei jeder Erhöhung des Preisniveaus angewendet. Gerade in Deutschland herrscht(e) andererseits große Sensibilität in Sachen Inflation, so dass der Schwellenwert nicht zu hoch sein darf. Die Europäische Zentralbank hat sich auf ein mittleres Geldmengenwachstum von 4,5% festgelegt und eine Preissteigerungsrate von maximal 2%. Alles was darüber liegt wird als zu bekämpfende Inflation definiert (soweit nicht nur vorübergehend oder auf einzelne Index-Kategorien begrenzt). © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Frühwarnsysteme für Inflation Neben den Verbraucherpreisindices werden auch Preissteigerungsraten früherer Produktionsstufen erhoben, um frühzeitig inflationäre Tendenzen erkennen zu können. Inflationsbekäm-pfung ist v.a. Sache der EZB Verbraucherpreise Index der Erzeuger- preise gewerblicher Produkte Index der Groß- handels- verkaufs- preise Außenhandelspreise Verbraucher-Preisindex Index der Einzelhan- delspreise f.d. privaten Verbrauch (nur Waren) Index der Einfuhr- preise Index der Ausfuhr- preise © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Mittel der Inflationsbekämpfung Dämpfung der Kreditnachfrage der Geschäftsbanken bei der Zentralbank Anhebung „Leitzinsen“ Änderung Bietungsverfahren (Mengentender erlaubt einseitige Zinsfestlegung durch ZB) Höhere Reserveverpfichtungen Höhere Eigenkapitalanforderungen (Basel III) Reduzierte Geldversorgung Verringerte Kreditmengen an Banken Weniger Bargeldversorgung der Wirtschaft Leitzins ist nur für wenige Geschäfte zw. Zentralbank und Geschäftsbanken verpflichtend; Leitwirkung entsteht durch Unsicherheits-ausgleich „Brutto“zins setzt sich zusammen aus: - Risikoprämie - Inflationsausgleich - Transaktionskosten - „Netto“verzinsung als Wartezeitprämie Key figures at a glance (May 2013) March 16 Marginal lending facility 1.00 % 0,25 % Main refinancing operations (fixed rate) 0.50 % 0,0 % Deposit facility 0.00 % -0,4 % Senkung wegen Deflationsrisiko © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Vollbeschäftigung Deutsche Arbeitslosenzahlen erscheinen unterschiedlich hoch, je nachdem wer sie veröffentlicht Arbeitslosenquoten saisonbereinigt August 2013: BA: 6,8 %; ILO: 5,2 % Ähnliche Phänomene wie bei der Inflation treten auch bei der Arbeitslosigkeit auf hinsichtlich der Messung. Sind geringfügig Beschäftigte, die sich davon nicht ernähren können, arbeitslos oder nicht? Sind Personen, die eigentlich keinen Job wollen, sich aber beim Arbeitsamt melden, weil sie sonst keinen Sozialversicherungs-anspruch hätten, arbeitslos. Statistiken der Bundesagentur für Arbeit: Gesamt; Regional © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Bundesagentur für Arbeit; Monatsbericht Dezember 2016 Nicht jeder, der arbeits-los ist, darf sich so nennen Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Monatsbericht Dezember 2016 © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Höhe der Vollbeschäftigungsschwelle Selbst wenn die Wirtschaft ohne Ende boomt und die Gehälter mitziehen ist nicht zu erwarten, dass es keine Arbeitslosigkeit mehr geben wird. Es gibt immer Personen, die sich gerade neu orientieren und einen Job suchen, Firmen, die entlassen, weil es ihnen schlecht geht und Beschränkungen bei der Annahmebereitschaft eines neuen Jobs. Ausbildung! Wegen saisonaler Schwankungen (Bau, Tourismus, Landwirtschaft, Handel, Schulentlassungen) gibt es jährliche Beschäftigungsschwankungen Hinzu kommen evtl. Personen, die wegen fehlender Qualifikation nicht vermittelbar sind Die Arbeitslosigkeit aus 1-2 sind auf jeden Fall „natürliche“ Arbeitslosigkeit und damit Teil der Vollbeschäftigungsarbeitslosigkeit. 3 ist strittig. Die Höhe des Vollbeschäftigungs-niveaus hängt davon ab, wie groß die Risikobereitschaft der privaten Haushalte bei der Jobsuche ist. Vollbeschäftigungs-schwelle für : D 3,5 %; USA 4,5 % © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Arten der Arbeitslosigkeit Friktionelle (Such-)Arbeitslosigkeit und saisonale Arbeitslosigkeit gibt es immer. In Kulturen mit stark positiv bewerteter Eigenverantwortung und entsprechender Risikobereitschaft ist insbesondere die friktionelle Arbeitslosigkeit höher. Sie steigt mit dem Wirtschaftswachstum an. © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Auch hier wird immer wieder darüber nachgedacht, welche der Teilbilanzen der Zahlungsbilanz hierfür wohl am aussagefähigsten wäre. Zahlungsbilanz Leistungsbilanz Kapitalbilanz Handelsbilanz Direktinvestitionen Dienstleistungsbilanz Wertpapieranlagen Primäreinkommen Finanzderivate Sekundäreinkommen Übriger Kapitalverkehr Vermögensänderungsbilanz Währungsreserven ± Restposten Die Zahlungsbilanz ist immer ausgeglichen als Indikator unbrauchbar Brauchbar: Außenbeitrag = Salden Handels- & Dienstleistungsbilanz Leistungsbilanz Kapitalbilanz © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Sinn des Gleichgewichtes Trotz internationalen Handels und Kapitalverkehrs soll das Inland gegen internationale Krisen weitgehend abgesichert werden Zahlungsunfähigkeit der Schuldner Zahlungsunwilligkeit der Schuldner Zu hohe Bedeutung der Konjunktur einzelner Wirtschaftsräume Vorschriften von ausländischen Kreditgebern Störungen in heimischen Bankwesen wegen Refinanzierungsproblemen © Anselm Dohle-Beltinger 2017
© Anselm Dohle-Beltinger 2017
Angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum Wirtschaftswachstum ist die länger-fristige Entwicklung der Produktions-möglichkeiten einer Volkswirtschaft Hinsichtlich der Datenerhebung ist dies wohl die kritischste aller Größen. Es reicht nicht, zeitnah zum Eintritt eines Ereignisses eine passende Prognose zu stellen, sondern es soll einen möglichst großen Vorlauf zu den tatsächlichen Ereignissen gegeben sein, um keine überstürzten Kurskorrekturen vornehmen zu müssen. Zu hektisches Umlenken irritiert die Marktteilnehmer und führt zu einer Störung der Märkte, die z.T. länger anhalten kann. © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Was ist „Konjunktur“? Als Konjunktur bezeichnet man "kurzfristige" Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität. Konjunkturauf– und -abschwünge, so genannte Konjunkturzyklen, werden diagnostiziert anhand von Schwankungen bestimmter Indikatoren wie Wachstum der Gütererzeugung Wachstum und Auslastung der Kapazitäten Veränderung der Arbeitslosigkeit Schwankung der Güternachfrage etc. Viele Indikatoren sind – mit leichter Zeitverschiebung – miteinander korreliert Konjunkturzyklus: die Phase vom relativ tiefsten Punkt der wirtschaftlichen Aktivität über den nachfolgenden Aufschwung bis zum tiefsten Punkt des sich anschließenden Abschwunges. Neben den Wirtschaftsforschungsinstituten und einigen großen Tageszeitungen liefert z.B. auch die OECD und der IMF regelmäßig eine Konjunkturprognose. © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Boom Boom? Abschwung Aufschwung Depression © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Konjunkturentwicklung und Wachstum Wachstumspfad ? Rezession ?? Zyklus 1 Zyklus 3 Zyklus 5 Zyklus 7 Quelle: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VGR/Inlandsprodukt/Inlandsprodukt.html © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Konjunkturzyklen Zeit Wachstumsrate Aufschwung Boom Abschwung Depression Das Wirtschaftswachstum fällt mal stärker und mal schwächer aus. Diese Schwankung nennt man Konjunktur. Über mehrere Jahre hinweg gibt es Schwankungen wie bei einer Sinuskurve. Allerdings sind nicht alle Amplituden gleich und der Mittelwert liegt über 0% Wachstum (knapp 2%). Den Wachstumsverlauf von einem Minimum zum nächsten bezeichnet man als Konjunkturzyklus. Erklärungen für Zyklen sind z.B. Basisinnovationen wie Computer und politisch/gesellschaftliche Umwälzungen. Systematische Ursachen warum ein Wechsel von einer Phase zur nächsten erfolgt, konnten jedoch bisher nicht zufriedenstellend geklärt werden. Ein Abbild der Güterer-zeugung ist die Aus-lastung der Maschinen und Anlagen. Deshalb wird die Konjunktur bisweilen auch über diesen Indikator gemessen. Den Auslastungsgrad nennt man auch Beschäfti-gungsgrad. Konjunktur= Wachs-tumsgeschwindigkeit (dynamisch) oder Auslastungsgrad (statisch) © Anselm Dohle-Beltinger 2017
Was beutelt die Konjunktur Es sind entweder externe Schocks, wie z.B. Naturkatastrophen, Faktorknappheit Nachfrageschwankungen oder wechselnde Innovationsgeschwindigkeiten (Entwicklung oder Umsetzung neuer Technologien), die zu Konjunkturschwankungen führen. Gesucht wird nach Erklärungsansätzen, dafür, dass Konjunktureinbruch und Aufschwung ansatzlos ineinander übergehen können. Wie wir sehen werden ,haben gerade die traditionellen makroökonomischen Modelle für diesen Übergang keine Erklärung © Anselm Dohle-Beltinger 2017