Dominanz des Niedriglohns

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 Präsentation transkript:

Dominanz des Niedriglohns Niedriglohnsektor in Südwestsachsen Dominanz des Niedriglohns Pressegespräch DGB SWS am 09.12.2016

Die Lage in SWS im Vergleich zu Deutschland 1 Zielstellung 2 Die Lage in SWS im Vergleich zu Deutschland 3 Blick durch die Regionen in SWS 4 Risiken durch den dominanten Niedriglohnsektor Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Zielstellung Was kann der Kurzbericht/Präsentation: Die aktuelle Beschäftigungslage in Südwestsachsen Vollständige Verteilung der Einkommen von SVB-Vollzeit in Südwestsachsen und Deutschland Vergleichende Darstellung des Niedriglohnsektors in Südwestsachsen Qualifizierte Schlussfolgerungen Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Die Lage in SWS im Vergleich zu Deutschland Arbeitsmarktdaten – Leistungsempfänger: Südwestsachsen Deutschland Arbeitslosenquote – 6,3 (Nov. 2016) Arbeitslosenquote – 5,7 (Nov. 2016) Knapp 25.000 erwerbstätige Leistungsberechtigte (April 2016) Quote – 3,3 Knapp 1,2 Millionen erwerbstätige Leistungsberechtigte (April 2016) Quote – 2,6 Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Die Lage in SWS im Vergleich zu Deutschland Arbeitsmarktdaten Beschäftigungverhältnisse: Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Die Lage in SWS im Vergleich zu Deutschland Entgeltdaten Deutschland Mittleres Einkommen 3.084€ (+2% zu 2014) Deutschland soz. Vollzeit bis 1.400 1.401-1.500 1.501-2.000 über 2.001 Insgesamt kumulierte % 20.561.597 867.608 4,2% 390.204 6,1% 2.509.502 18,2% 15.903.019 99+% Männer 13.698.798 370.226 2,7% 190.446 4,1% 1.423.099 14,4% 11.531.317 Frauen 6.726.540 506.382 7.5% 199.758 10,5% 1.286.161 28,5% 4.931.659 Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Die Lage in SWS im Vergleich zu Deutschland Entgeltdaten Südwestsachsen Mittleres Einkommen 2.323€ (+3,2% zu 2014) Südwestsachsen soz. Vollzeit bis 1.400 1.401-1.500 1.501-2.000 über 2.001 Insgesamt kumulierte % 357.212 23.492 6,5% 18.753 11,8% 102.320 40,4% 209.242 99+% Männer 232.783 8.791 3,8% 9.080 7,7% 68.153 37,0% 144.691 Frauen 124.429 14.672 9.673 19,5% 34.167 47,0% 64.551 Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Die Lage in SWS im Vergleich zu Deutschland Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Blick durch die Regionen in SWS - Niedriglohn 2015 zählte jeder in Deutschland als Beschäftigt im Niedriglohnsektor, der trotz einer Vollzeitstelle monatlich weniger als 2.056€ brutto verdient. Diese Zahlt richtet sich nach der europaweit verwandten OECD-Richtlinie, die den Niedriglohnbereich bei 2/3 des mittleren Einkommens beginnend sieht. Das deutschlandweite mittlere Einkommen von 3.084€ Brutto ist im Schnitt um knapp 30% (869€) höher als die Löhne in Südwestsachsen. Über 40% aller vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer in Südwestsachsen arbeitet im Niedriglohnsektor für weniger als 2000€ Brutto, deutschlandweit lediglich 18%. Bei den weiblichen südwestsächsischen Arbeitnehmern ist die Lage noch brisanter, hier arbeiten sogar knapp die Hälfte (47%) der sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnsektor. Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Blick durch die Regionen in SWS - Mindestlohn Südwestsachsen hat durch die Einführung des Mindestlohns stark profitiert. Die stärksten Zuwächse konnten das Erzgebirge (+3,8% Lohnzuwachs), Mittelsachsen (+3,6%) und das Vogtland (+3,2%) verzeichnen. Auch die 2015er Betriebsumfrage des IFO-Instituts in Dresden konnte in diesen Gebieten die höchsten Mindestlohnbetroffenheitsraten für Sachsen verzeichnen. Über 60% der befragten Betriebe in den drei genannten Landkreisen mussten auf die Einführung des Mindestlohns reagieren. In gesamt Südwestsachsen ist sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer mit weniger als 1400€ Bruttoeinkommen auf 40% des Vorjahresniveaus gesunken. Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Risiken durch den dominanten Niedriglohnsektor Gefährdung der Rente: Wer 45 Jahre lang abreitet, bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 Stunden, müsste rein rechnerischer ein monatliches Bruttogehalt von 1.952€ erhalten, um im Alter eine Nettorente oberhalb der Grundsicherung von 788€ zu bekommen. (Eine Antwort des Bundesarbeitsministerium auf eine Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst) Über 40% der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer in Südwestsachsen werden auf Grundsicherung angewiesen sein. Fachkräftemangel und Digitalisierung: Arbeitgeberattraktivität und Attraktivität der Region leidet unter den geringen Löhnen Politische Partizipation: Prekäre Beschäftigungsverhältnisse bieten den Nährboden für Populismus Niedriglohn, Region SWS, Felix Veerkamp, 1 Version, 09.12.2016

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Felix Veerkamp Südwestsachsen Arbeitsmarktpolitik Jägerstr. 5-7 09111 Chemnitz 371 – 60001112 170 – 4676930 Felix.veerkamp@web.de