Dienstbesprechung der Koordinatoren für Seniorenarbeit der Landkreise und kreisfreien Städte München, 29. April 2014 Nürnberg, 30. April 2014 Vielen.

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Dienstbesprechung der Koordinatoren für Seniorenarbeit der Landkreise und kreisfreien Städte München, 29. April 2014 Nürnberg, 30. April 2014 Vielen Dank, Ich möchte Ihnen einige Ansätze des bayerischen Wegs hin zu einer sorgenden Gemeinschaft vorstellen Ministerialrätin Maria Weigand Leiterin des Referats Seniorenpolitik, Seniorenarbeit

Herausforderungen Neue Teilhabe- und Sorgepolitik: „caring community“ → Vielfalt der Lebensstrukturen im Alter Wohnwünsche älterer Menschen: Verbleib in der eigenen Häuslichkeit → Potenziale erkennen und Teilhabe fördern → Würde in allen Lebenssituationen sichern Zunahme von Menschen mit Demenzerkrankungen bzw. mit Pflege- und Hilfebedarf, Rückgang familiäres Helferpotenzial Neue Teilhabe- und Sorgepolitik: „caring community“ Wir stehen vor der Herausforderung einer älter werdenden Gesellschaft, deren Wünsche und Bedürfnisse, aber auch der en Potentiale sich verändert haben. Viele Menschen sind heute auch im höheren Alter noch Leistungsfähig, gleichzeitig wollen sie möglichst lange selbstbestimmt in der vertrauten Umgebung leben. 2

Handlungsfelder „Seniorenpolitische Gesamtkonzepte Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung Wohnen zu Hause Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit Präventive Angebote Gesellschaftliche Teilhabe Bürgerschaftliches Engagement Betreuung und Pflege Unterstützung pflegender Angehöriger Angebote für besondere Zielgruppen Kooperations- und Vernetzungsstrukturen Hospiz- und Palliativversorgung Das Konzept umfasst 11 Handlungsfelder von der integrierten Orts- und Entwicklungsplanung (Infrastruktur), über Angebote für ein Wohnen zu Hause, Prävention, Beratung, Teilhabe, Bürgerschaftliches Engagement, Betreuung und Pflege, Vernetzung, bis zur Hospizversorgung. Die Seniorenpolitischen Gesamtkonzepte bilden somit den Rahmen, die Grundlage für eine sorgende Gemeinschaft. Dabei gibt es nicht den Weg, die Lösung für alle. Jede Kommune muss für sich sehen, was ist vorhanden, wo sind unsere Möglichkeiten und Fähigkeiten. 3

C. Ausgewählte Umsetzungsstrategien “Bürgerschaftlich engagierte Nachbarschaftshilfen” Inhalt bzw. Zielsetzung: Ausbau eines flächendeckenden Netzes von Nachbarschaftshilfen zur Organisation von Alltagsunterstützung und sozialen Kontakten über bürgerschaftlich Engagierte Förderung: Herausgabe eines “Eckpunktepapiers” Anschubfinanzierung für einen Zeitraum von bis zu 1 ½ Jahren bis zu 10.000 € bislang für 59 Projekte 460.000 € bewilligt Ein Ansatz sind z.B. bürgerschaftlich engagierte Nachbarschaftshilfen. Wir fördern sie mit einer Anschubfinanzierung von 10 000 € . Innerhalb von zwei Jahren sind so 59 neue Initiativen entstanden. Hier findet in Kürze das erste Netzwerktreffen statt. 4

“Betreutes Wohnen zu Hause” Inhalt bzw. Zielsetzung: Mit Hilfe einer Koordinierungsstelle (“case manager”) wird ehrenamtliche und berufliche Hilfe individuell und bedarfsgerecht koordiniert. Förderung: abhängig vom jeweiligen Personaleinsatz und von Beteiligung der Kommune Anschubfinanzierung für einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren bis zu 35.000 € bislang rund 45 Projekte gefördert, bayernweit rund 80 Projekte existent Herausgabe eines Leitfadens Netzwerktreffen über Koordinationsstelle Wohnen im Alter Oder Betreutes Wohnen zu Hause. Hier steht der wöchentliche Hausbesuch durch geschulte Ehrenamtliche im Mittelpunkt, die regelmäßig „nach dem Rechten“ schauen. Auch hier gibt’s einen Leitfaden, regelmäßige Netzwerktreffen aller Initiativen und eine Anschubfinanzierung von 35.000 € für die ersten 2 Jahre. 5

“Seniorengenossenschaften” Inhalt bzw. Zielsetzung: Hilfe auf Gegenseitigkeit in genossenschaftlicher Form Die erbrachte Leistung kann auf Zeitkonten gutgeschrieben oder ausbezahlt werden. Förderung: Anschubfinanzierung für einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren Förderhöhe bis zu 30.000 € bislang 5 Projekte gefördert Durchführung eines Kongresses am 15.11.13 Herausgabe eines Wegweisers Ganz aktuell sind die Seniorengenossenschaften. Im Gegensatz zu den Nachbarschaftshilfen basieren sie auf der Hilfe auf Gegenseitigkeit. Ich bringe mich ein z. B. mit Hausaufgabenbetreuung und lasse mir von meinem erwirtschafteten Guthaben den Rasen mähen. Man kann sich seine Einsätze auch auf Zeitkonten gutschreiben lassen und erst später einlösen. Im Gegensatz zu Betreutes Wohnen zu Hause, wo es bereits rund 80 Initiativen in Bayern bestehen, gibt es die ersten 5 Seniorengenossenschaften. Hier gibt es eine Anschubfinanzierung von 30.000 € und ganz aktuell einen Wegweiser wie man so eine SG aufbaut. Er steht zum runterladen auf unserer Homepage. In Papierform war er in wenigen Tagen vergriffen. 6

“Alternative Wohnformen” Inhalt bzw. Zielsetzung: Ausbau von alternativen Wohnformen, insbesondere: ambulante Hausgemeinschaften (rund 10) generationenübergreifende Wohnformen (rund 70) ambulant betreute Wohngemeinschaften (rund 198) Unterstützung: fachliche Beratung über “Koordinationsstelle Wohnen im Alter” finanzielle Förderung bis zu 40.000 € (Förderrichtline Neues Seniorenwohnen) Informationskampagne “Zu Hause daheim” in allen Regierungsbezirken Durchführung von Fachtagungen Herausgabe von Broschüren Um den Wunsch nach mehr Selbständigkeit und Selbstbestimmung zu realisieren braucht‘s natürlich auch neue Wohnformen wie ambulante Hausgemeinschaften, generationenübergreifende Wohnformen und ambulant betreute Wohngemeinschaften. Wir haben 2012/13 eine Informationskampagne in allen 7 Regierungsbezirken durchgeführt um das Wissen über die neuen Ansätze weiter zu tragen. 7

“Quartierskonzepte” “Quartierskonzepte” (mit besonderer Berücksichtigung älterer Menschen) Und dann gibt es natürlich noch die klassischen Quartierskonzepte, die aus drei Bausteinen bestehen, Wohnen und Wohnumfeld, wie Soziales mit z.B. sowie Unterstützung und Pflege . Sie sehen, in diesen Bausteinen finden sich die o.g. Ansätze ganz oder teilweise wieder. Sie sind hier zu einem Gesamtkonzept verschmolzen. Ich will dies an einem Beispiel verdeutlichen: 8

Beispiel im städtischen Bereich: “Wohnen im Viertel” Initiator: GEWOFAG – größter Vermieter in München mit rund 37.000 Wohnungen (100 % im Besitz der LH München) Eckpunkte: ca. 10 barrierefreie Projektwohnungen für Menschen mit Behinderung bzw. Pflegebedarf 24h-Versorgungssicherheit durch ambulanten Dienst Wohncafés als Treffpunkt für Projektbewohner und Nachbarschaft Pflegewohnungen auf Zeit für vorübergehenden Pflegebedarf In München hat ein städtisches Bauunternehmen an 5 Standorten das Konzept „Wohnen im Viertel“ realisiert. Die Basis sind meist einige Wohnblocks der GEWOFAG, die teilweise saniert und soweit wie möglich Barrieren abgebaut wurden. ca. 10 komplett barrierefreie Wohnungen sind speziell für pflegebedürftige oder behinderte Menschen . Eine 24h-ige Versorgungssicherheit durch einen ambulanten Pflegedienst ist gegeben. Ein Treffpunkt für alle Bewohner in Form eines Wohncafes und eine Pflegewohnung quasi als Kurzzeitpflege z.B. nach einem Krankenhausaufenthalt runden das Angebot ab. 9

Ausblick Regierungserklärung des Ministerpräsidenten „umfassendes Programm „Selbstbestimmt älter werden“ Die wichtigsten Säulen dieses Programmes werden sein: Selbstständigkeit und Teilhabemöglichkeiten bewahren und fördern Wohnen zu Hause, oder wie zu Hause Kommunale Seniorenpolitik Konzept „Marktplatz der Generationen“ in die Fläche Wie trägt sich das Ganze? Auch wenn natürlich die freie Wählbarkeit erhalten bleibt nehmen natürlich die meisten im Qartier den Pflegedienst vor Ort. Dadurch hat der Pflegedienst nicht nur kurze Wege, sondern auch einen festen Kundenstamm. Als Gegenleistung gibt es eine 24h Betreuung ohne Pauschale wie im Betreuten Wohnen. Die nicht gedeckten Kosten, z.B. für das Wohncafe werden von der Landeshauptstadt München bezuschusst. Weitere 16 Standorte in München sind geplant. 10

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!! Ministerialrätin Maria Weigand Maria.Weigand@stmas.bayern.de Tel. 089/1261-1209 11