Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

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 Präsentation transkript:

Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong Praktisch-theologisches Hauptseminar Religion und Kirche in Zahlen und Fakten – religionssoziologische Zugänge und Erkenntnisse Die Kirchenmitgliedschaftsschaftsuntersuchungen der EKD 6.11.2017 Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

Anlage der KMUs Seit 1972 im Abstand von jeweils zehn Jahren repräsentative Mitgliedschaftsuntersuchungen Ziel: Kirche aus der Sicht ihrer Mitglieder und als institutionelle Größe zu erforschen Zentrale Inhalte: Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche, Einstellungen zu Religion und Gesellschaft ursprünglich wurden ev. Kirchenmitglieder befragt, seit 1992 auch Konfessionslose

70 Fragen, durchschnittlich 70minütiges Interview Methodik fester Bestandteil der KMU: repräsentative Erhebung durch einen ausführlichen Fragebogen 70 Fragen, durchschnittlich 70minütiges Interview seit 1972 nur behutsam verändert >> ermöglicht Vergleiche über einen langen Zeitraum dazu seit 1992 qualitative Methoden, nämlich Erzählinterviews mit »treuen Kirchenfernen« (1992) und Gruppendiskussionen mit kirchlichen und nichtkirchlichen Gruppen (2002).

Schwerpunkte Ab 1982 in jedem Jahrzehnt methodisch und thematisch Schwerpunktsetzungen, die jeweils Tendenzen in Gesellschaft und Kirche widerspiegeln: 1982 politische Aufgabe der Kirche 1992 west- und ostdeutscher Kirchlichkeit bzw. Konfessionslosigkeit 2002 Milieuprägungen der Kirchenmitglieder 2012 Kirche als Netzwerk und Kirchenmitgliedschaft als soziale Praxis kirchliche Mitgliedschaft wird als eine bestimmte soziale Praxis erfasst, die sich in typischen Kommunikations- und Gemeinschaftsformen zwischen Individuen und im Bezug auf die Institution vollzieht Religiöse und kirchliche Praktiken werden als interaktives Beziehungsgeschehen wahrgenommen Z.B. Mit wem tauschen sich Menschen aktuell über religiöse Themen aus? Welche kommunikativen Netzwerke gibt es in diesem Feld in oder neben der Institution Kirche? Welche Faktoren und Themen sind prägend, wenn es um die Kirche geht?

Insgesamt wurden 3027 Menschen befragt, davon Erhebungsverfahren Insgesamt wurden 3027 Menschen befragt, davon 2016, die einer evangelischen Landeskirche angehören 1111 Konfessionslose, davon 565, die früher Mitglied einer evangelischen Landeskirche waren 446, die noch nie einer Religionsgemeinschaft angehört haben 1685 davon waren Frauen, 1342 Männer 2154 in Westdeutschland, 873 in Ostdeutschland 14-25jährige sind bewusst übergewichtet und dann wieder „herausgerechnet“ worden.  

Erhebungsverfahren Die Stichprobenziehung erfolgte in einem kombinierten Verfahren: 1. geschichtete Zufallsstichprobe: Erhebung der Grundgesamtheit, die dann nach Kriterien wie Alter, Geschlecht und Ost/West in kleinere Gruppierungen eingeteilt wurde. Danach zieht man separat aus jeder Gruppierung eine einfache Zufallsstichprobe. 2. Random-Route-Verfahren: Auswahl der Befragten nach einem Zufallsverfahren, das mehrere Schritte umfasst. Im Begehungs- Random beispielsweise bekommt die Interviewer*in als zufälligen Ausgangspunkt einen Straßennamen und eine Hausnummer vorgegeben. Von dort aus wird mittels eines vorgeschriebenen Routenbegehungsplans jeder x-te Haushalt notiert. Daraus entsteht eine Haushaltliste, aus der per Zufallsverfahren jeden y-te Haushalt ausgewählt wird, in der dann nach einem Schlüssel die Zielperson festgelegt wird. 3. Quotenstichprobe: Um einer Verzerrung vorzubeugen, werden gleichzeitig Quoten von bestimmten Merkmalen festgelegt, z.B. „hat einmal einer ev. Kirchen angehört und ist ausgetreten“

Methode: Think – Pair – Share Reflexionsfragen Methode: Think – Pair – Share Was sagt eine solche Erhebung über die ev. Kirche in Deutschland aus? Welche theologischen Entscheidungen sind damit impliziert (und werden gleichzeitig unterstützt) Welche Chancen hat eine solche Erhebung für die ev. Kirche? Welche Risiken sind damit verbunden?