Von der Normalschicht zur Jahresarbeitszeit

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 Präsentation transkript:

Von der Normalschicht zur Jahresarbeitszeit Arbeitszeitmodelle der BASF AG Ludwigshafen Dr. Wolfgang Appel

Die BASF AG Ludwigshafen „Wir sind wegweisend bei der Gestaltung moderner und flexibler Arbeitsbeding-ungen und Sozial-leistungen.“ Auszug aus unserer „DP-Vision 2010“ für die Personalarbeit

Arbeitszeit: Gesetzliche, tarifliche und betriebliche Regelungen Arbeitszeitgesetz: Werktags (Montag bis Samstag) 8 Stunden höchstens 10 Stunden/Werktag 11 Stunden Ruhezeit Pausenzeiten Jugendarbeitsschutzgesetz: Werktags (Montag bis Freitag) höchstens 8 1/2 Std. 40 Std. pro Woche Nachtruhe von 20.00 bis 6.00 Uhr Manteltarifvertrag: 37,5 Std. regelmäßige Arbeitszeit, Mehrarbeit Betriebsvereinbarungen: BV 35 tägliche Arbeitszeit, Mehrarbeit BV 36 12-Std.-Wechselschicht BV 37 Gleitende Arbeitszeit BV 43 Arbeitszeitverkürzung einheitsspezifische Regelungen

Arbeitszeitformen in der BASF AG Normalarbeitszeit  Durchlaufende Wechselschicht 3 x 12 Gleitende Arbeitszeit Form I  Durchlaufende Wechselschicht 4 x 12 Gleitende Arbeitszeit Form II  Unterbrochene Wechselschicht Flexible Jahresarbeitszeit  Teilzeit auf Wechselschicht Flexible Monatsarbeitszeit  Versetzte Tagschicht Jahresteilzeit Monatsteilzeit Fixe Teilzeit Sonderformen

Darstellung einer Gleitzeitform Arbeitszeit: 40 Std./Woche bzw. 8 Std./Tag mit Gutschrift 0,5 Std./Tag Gleitzeitspannen: Arbeitsbeginn zwischen 7.00 und 8.30 Uhr Arbeitsende zwischen 15.30 und 18.00 Uhr Kernarbeitszeit: 8.30 bis 15.30 Uhr Ansprechzeit: Zwischen 7.30 und 16.30 Uhr Zeitausgleich: Ganze freie Tage zu Lasten des AZV-Kontos ein halber freier Tag zu Lasten des Gleitzeitguthabens Übertrag: +/- 16 Std. Gleitzeitvortrag auf Folgemonat AZV bis 30.6. des Folgejahres übertragbar

Flexible Arbeitszeitmodelle Monatsarbeitszeit Jahresarbeitszeit  37,5 Std./Woche  1957,5 Std./Jahr  maximal 37,5 Std. in den Folgemonat  maximal 75 Std. in das Folgejahr übertragbar übertragbar (vereinbarter Stichtag)  Arbeitszeiteinteilung im Team  Arbeitszeitrahmen und Ansprechzeiten einheitsspezifisch in BV vereinbart  Zeitausgleich im Team vereinbart  1 Zeitkonto  eigenes Mehrarbeitskonto  proportionale Pausenregelung

Teilzeitformen: Jahresteilzeit Arbeitszeit: weniger als die tarifliche Arbeitszeit (1.957,5 Std./Jahr) Einteilung: in Absprache mit dem Vorgesetzten bzw. dem Team Arbeitszeitrahmen: analog zu Vollzeitmitarbeitern einer Einheit Zeitausgleich: in Absprache mit dem Vorgesetzten bzw. dem Team möglich Freizeitblöcke grundsätzlich möglich Übertrag: auf den Folgemonat das gesamte Gleitzeitguthaben in das Folgejahr (zum Stichtag) max. +/- 75 Stunden Pausenregelung: ab 4 Std. 30 Min. bis unter 9 Std.  15 Minuten plus dem linear steigenden Anteil von 45 Minuten ab 9 Std. Anwesenheit  60 Minuten Pausenabzug

Pausenregelung in flexiblen Arbeitszeitmodellen

Teilzeitquoten Stand 30.04.98 Männer Frauen gesamt Gewerbliche Mitarbeiter 1,1% 34,3% 3,0% Tarifangestellte 0,6% 27,0% 7,6% Außertarifliche Mitarbeiter 0,3% 15,9% 1,5% gesamt 0,8% 27,5% 4,6% Leitende Angestellte 3 von 1.660 Obere Führungskräfte 1 von 537

Sonderformen: zum Beispiel Telearbeit Telearbeit: - ganz oder alternierend - an ausgelagertem Arbeitsplatz - verrichtete regelmäßige Tätigkeit, - formal zwischen BASF AG und Mitarbeiter vereinbart. Zur Zeit 53 Telearbeiter nach den Bedingungen der Betriebsvereinbarung Tätigkeiten: Programmierung, Programmentwicklung und -betreuung, Produktmanagement, wissenschaftliche Dokumentation, Personalwesen, Marktforschung etc. Infrastruktur durch interne und externe Vernetzung vorhanden Telearbeiter sind zeitautonom

Arbeitszeitformen in der BASF AG

Vorteile flexibler Arbeitszeiten Bessere Anpassung der Arbeitszeit an den Lebensrhythmus (Arbeitsbeginn im Zeitraum 7.00 - 8.30 Uhr) Bessere Abstimmung zwischen Beruf und Freizeit Kürzere Wegezeiten durch bessere Verteilung des Verkehrs Weniger Streß auf dem Weg zur Arbeit Verbesserte Dispositionsmöglichkeiten Ausgleich von Arbeitsspitzen

Schwierigkeiten bei der Umsetzung flexibler Modelle Beachtung der betrieblichen Erfordernisse Absprache zwischen Vorgesetzten und anderen Mitarbeitern Neues Führungsverhalten: Ergebnisorientierung Planungsaufwand nimmt mit Flexibilisierungsgrad zu Mitarbeiter fühlen sich mit Selbststeuerung des Arbeitszeitkontos evtl. überfordert Förderung einer „Minutenmentalität“

Lebensarbeitszeit keine Option für die BASF AG Vorteile: Durchführung langfristiger privater Aktivitäten (Hausbau, Auslandsaufenthalt) Abfangen von Auslastungsschwankungen über mehrere Jahre Entlastung älterer Mitarbeiter durch vorzeitiges Ausscheiden Nachteile: Beschäftigungseffekt in der Zuführungsphase negativ Hemmnis für Arbeitgeberwechsel Änderung der Rahmenbedingungen (z.B. Rente, Arbeitszeit) Knappheitsproblem bei Spezialisten in der Freistellungsphase

Themen zukünftigen Zeitmanagements der BASF AG Flexibilisierung kann kein Selbstzweck sein Integration versus Heterogenität Umfeldorientierung versus Innenorientierung Zeiterfassung versus Vertrauensarbeitszeit