Diversitätsmanagement – Vielfalt im Quartier 3. Sterkrader Symposium

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 Präsentation transkript:

Diversitätsmanagement – Vielfalt im Quartier 3. Sterkrader Symposium 19. Oktober 2017 Wie viel Gesundheit verträgt das Quartier? Ein Vergleich Deutschland Niederlande Ingolf Rascher - Management4Health; Amsterdam/Bochum

Gesundheit und Systeme DE / NL Das Quartier DE / NL AGENDA Gesundheit und Systeme DE / NL Das Quartier DE / NL Gesundheit im Quartier Empfehlungen der Politik Erwartungen der Bürger*innen Potenziale Digitalisierung – „Ambient Assisted Living“ (DE) Stärkung des Pflegesektors – das „Modell Buurtzorg“ (NL) Ausblick * Wünsche * Anregungen

Gesundheit und Systeme DE / NL Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den Niederlanden sind trotz einiger Unterschiede grundsätzlich dennoch mit denen in Deutschland vergleichbar. Die Bevölkerungsprognose der Niederlande weist aufgrund anhaltend starker Zuzüge auch für die Zukunft ein Bevölkerungswachstum aus. Die Sozialsysteme beider Länder sind durch die Einteilung in eine individuelle Krankenversicherung im temporären Krankheitsfall und eine allgemeine Pflegeversicherung für langfristige Pflegeleistungen prinzipiell ähnlich.

Gesundheit und Systeme DE / NL Niederlande (2016) Es wird nicht zwischen privaten und öffentlichen Versicherungs-unternehmen unterschieden. Basisversicherung ZVW „zorgverzekeringswet“ 80-105€ (AN) + WLZ „Wet Langdurige Zorg“ 6,75% (gedeckelt auf € 52.763 in 2016; zahlt der AG) Besonderheit: 385€ Eigenbeteiligung im Jahr – Hausarzt ausgenommen (AN) Anteil der Zusatzversicherungen ca. 95% Prämie ca. 40-100€ im Jahr (www.cz.nl.) Deutschland (2016) GKV und PKV Pflichtversicherung 14,6 % der beitragspflichtigen Einnahmen. Pflegeversicherung 2,35% der beitragspflichtigen Einnahmen Bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 52.200 Anteil der Zusatzversicherungen ca. 34% Prämie ca. 200-600€ im Jahr

Gesundheit und Systeme DE / NL Deutschland Gesundheitsausgaben je Bürger 2014: 3.973 Euro je Einwohner (eurostat 2014/2017) Outcome: Platz 7; 849 Punkte in 2016 EHC Index Outcome chronische Versorgung Beispiel Diabetes - Euro Diabetes Index – Platz 10; 715 Punkte Niederlande Gesundheitsausgaben je Bürger 2014: 4.297 Euro je Einwohner (eurostat 2014/2017) Outcome: Platz 1; 927 Punkte in 2016 EHC Index Outcome chronische Versorgung Beispiel Diabetes - Euro Diabetes Index – Platz 2; 922 Punkte

Das Quartier DE / NL DE…zunehmend multidimensionale Quartiersdefinitionen mit denen versucht wird, mehrere Komponenten miteinander zu verbinden - häufig nur eine unzureichende Abgrenzung … NL… in den Niederlanden spricht man von „City Villages“, die insbesondere für die ältere Generation (mit eingeschränkter Mobilität) von Interesse sind. Auf der Quartiersebene sollen Rahmenbedingungen für nachhaltige soziale und ökonomische Entwicklungsprozesse geschaffen werden.

Gesundheit im Quartier Programme / DE Deutschland / NRW Altengerechte Quartiere NRW Gesundheitsförderung als übergreifendes Thema Liste Projekte aq-nrw (15.10.2017) N= 194; Gesundheit: N= 86 Handlungsfelder – bei Gesundheit Treffmöglichkeiten schaffen, um Gemeinschaft zu erleben Vermeidung von Einsamkeit und Isolation im Alter Spezialbereiche – eher NEIN Jedes Quartier – eigene Strategie Qualifizierungsmodule Bezug - Verbleib in der eigenen Wohnung ja – Ausprägung eher „gering“

Gesundheit im Quartier Programme / NL Niederlande Quartiersmodelle für ältere Menschen werden bereits seit Mitte der 1990er Jahre unter der Bezeichnung „Wohnpflegezone“ (Woonzorgzone) in den Niederlanden umgesetzt N=geschätzt ca. 120 (Bericht: Integrated Service Areas 2017) Handlungsfelder bei Gesundheit erst in Phase 2 1. Phase: Bauliche Veränderungen (ab ca. 2002) 2. Phase: Vernetzung der existierenden Angebote von Pflege, Medizin und sozialen Diensten (ab ca. 2010) Spezialbereiche - eher NEIN Ganzheitliche, methodisch geprägte Strategien und Konzepte Quartierskonzept werden als eine professionelle Organisationsaufgabe verstanden. Verantwortung bei den Kommunen Bezug - Verbleib in der eigenen Wohnung ja – Ausprägung eher „hoch“

Altengerechte Quartier DE / NL Masterplan altengerechte Quartiere Eine altengerechte Quartiersentwicklung verfolgt folgende Ziele: ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben in der vertrauten Umgebung ein Leben ohne Brüche - auch bei Krankheit oder Pflegebedürftigkeit positive Beziehungen zwischen den Generationen soziale Folgekosten vermeiden, durch wohnortnahe Prävention und Stärkung der haushaltsnahen Versorgung Woonzorgzone Ist ein Quartierszentrum mit folgenden Aufgaben: Eine Zentrale (vergleichbar den deutschen Pflegestützpunkten) mit ambulanten Pflegekräften und als Koordinierungs- sowie Beratungseinrichtung; Ein Stützpunkt für Dienste und deren Vermittlung (von Gesundheitstechnologien bis Haushaltshilfen), Ein Gesundheits- (beratungs-) zentrum für professionelle Akteure (Ärzte, Therapeuten Apotheke) Ein Ort mit Freizeit und Kulturangeboten

Gesundheit im Quartier Empfehlungen der Politik DE / NL Deutschland Zur Gestaltung quartiersbezogener und präventiver Versorgungskonstellationen. Empfehlungen aus dem Siebten Altenbericht der Bundesregierung – Vortrag Heinze/heute Kommunen und Landkreise haben zwar einen Gestaltungsauftrag, allerdings können viele diesen Auftrag durch finanzielle Engpässe kaum noch realisieren (Heinze 2017) Niederlande Finanzielle Mittel der Ministerien wurden gebündelt (seit 2002) und Kommunen als Fond zur Verfügung gestellt In NL wird den lokalen Behörden die Ausgestaltung in Fragen der Gesundheit / Pflege und Wohlfahrt überlassen. (*) Die Kommunen richten ihr Handeln verstärkt auf die einzelnen Wohnviertel aus - Ziel ist es, „vitale Lebensgemeinschaften“ zu fördern und aufrechtzuerhalten. „Integrierte Versorgungsgebiete“ werden über ein Planungsinstrument eingeführt, um Wohnen, soziale Angebote und Pflege innerhalb eines Wohnviertels miteinander zu verknüpfen. ….“zu Hause“ - ein Schwerpunkt

Gesundheit im Quartier Methode NL (*) KÜCHENTISCHGESPRÄCHE Das „Küchentischgespräch“ ist ein Instrument in den Niederlanden zur Erfassung der sozialen Bedürfnisse hilfesuchender (älterer) Menschen im „Gespräch“. Diese Methode wird von den Kommunen eingesetzt und dabei werden auch familiäre und soziale Netzwerke eingebunden.

Gesundheit im Quartier Erwartungen der Bürger*innen Deutschland Eine Umfrage (Pflegereport der AOK 2015) zeigt, dass bei einem Großteil der Befragten alternative Wohn- und Versorgungsformen auf Sympathie stoßen. …mit dem "Betreuten Wohnen", das für 54 Prozent der Generation "50 plus" attraktiv ist, werden insbesondere eine professionelle Pflege und gute medizinische Versorgung verbunden… …die "24-Stunden-Pflege" (41 Prozent Attraktivität) steht für die Chance eines professionellen pflegerischen und medizinischen Arrangements im häuslichen Umfeld… Niederlande (WHO Fakten über gesundes Altern in NL/ der Europäischen Region 2015) Gesundes und aktives Altern Versorgung für ältere Menschen mit Behinderungen Staatliche Unterstützung für informelle Pflege Stabile Versorgungsmuster - Handeln auf lokaler Ebene

Gesundheit im Quartier Erwartungen der Bürger*innen in Oberhausen Aus dem Word Café 2016 und den Bürgerbeteiligungsforen (Stadt Oberhausen) 2017: Das wünsche ich mir kurzfristig (Auswahl) Bessere Versorgung Kranker in der Häuslichkeit Besseres Entlassungsmanagement im stationären Bereich Unabhängige Anlaufstelle - Beratung im Quartier zu Fragestellungen Pflege, Technologieeinsatzmöglichkeiten mit unbürokratischer Beratung und Hilfe Mehr Sicherheit durch Homecare / Smart Home Hausärzte und Fachärzte sollten sich besser vernetzen für die Therapie

Gesundheit im Quartier Stand der Forschung Aus der Wissenschaft: Gesundheit (Versorgung) und Quartiere sind als sich stetig veränderbare Gegebenheiten zu sehen die sich stetig verändern, anpassen und entwickeln. Beide sind vielen Einflussfaktoren ausgesetzt und in stetigem Wandel. Diese Entwicklungen kann man planen und steuern.

Gesundheit im Quartier Stand der Forschung Welche Dinge spielen für Sie für ein selbständiges Leben im Alter eine Rolle? © Statista 2017

Gesundheit im Quartier Stand der Forschung Der Traum vom Alter - Sehnsucht des langen Lebens aktiv, gesund und mobil bis ins hohe Alter Leben zuhause, im vertrauten Quartier Selbstbestimmtheit - Abhängigkeit von Dritten Mitreden, mit gestalten Solidarische Gesellschaft über Generationengrenzen hinweg Angst vor dem Alter 57% haben große Angst davor, im Alter ein Pflegefall zu werden [R+V Versicherung; 2015; in 2016 +8% auf 65%] 72 % der Frauen und 50 % der Männer werden pflegebedürftig [Barmer Pflegereport; 2014]

Gesundheit im Quartier Stand der Forschung

Gesundheit im Quartier Stand der Forschung Steigende Versorgungsintensität Allein lebende pflegebedürftige Klienten Unterstützung von Personen mit Demenz Unterstützung der pflegenden Angehörigen Vernetzung und Abstimmung mit anderen Versorgungsanbietern Die zunehmende Versorgung von Menschen mit technikintensivem Pflegebedarf Komplexe pflegerisch/therapeutische Versorgungsbedarfe.

Gesundheit im Quartier Stand der Forschung … dass die Sozialraummethoden hilfreich sind, um langfristig Strukturen zu verändern. Grundlage für eine gelingende Quartiersentwicklung ist die Mitnahme der Bürger. … Die Sachverständigenkommission schlägt vor, dass die Kommunen das Case und Care Management in Kooperation mit den Pflegekassen federführend koordinieren sollen. Die Bundesregierung teilt die Auffassung, dass für ein gelingendes Case und Care Management eine enge Zusammenarbeit der Beteiligten wichtig ist (*) (*) Siebter Altenbericht; Drucksache 18/10210 ; 11. Nov. 2016; S. 23

Gesundheit im Quartier Mögliche Unterstützungsformen Mögliche Unterstützungsformen für das Quartier Unterstützung bei der Sicherstellung der Versorgung: körperliche und zeitliche Entlastung durch technische Assistenzsysteme. „Ambient Assisted Living“ – Erfahrungen aus Deutschland Mobile Pflege – Buurtzorg - „Betreuung in der Nachbarschaft“ „Betreuung in der Nachbarschaft“ – Erfahrungen aus den Niederlanden

„Ambient Assisted Living“ – Erfahrungen aus Deutschland Gesundheit im Quartier Programmbeispiel DE Unterstützung bei der Sicherstellung der Versorgung: körperliche und zeitliche Entlastung durch technische Assistenzsysteme. „Ambient Assisted Living“ – Erfahrungen aus Deutschland

Gesundheit im Quartier Ambient Assisted Living AAL - Ambient Assisted Living „Sind in einer neuen Studie des Bundesgesundheitsministeriums definiert als: „technische Hilfsmittel insbesondere auf Basis von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), zur Unterstützung Pflegebedürftiger (einschließlich Pflegestufe 0) im häuslichen Umfeld“ (*) (*) BMG 2013: Unterstützung Pflegebedürftiger durch technische Assistenzsysteme. S. 9.

Gesundheit im Quartier Ambient Assisted Living Themenfelder der Erhalt körperlicher und geistiger Gesundheit die Betreuung bei chronischer Erkrankung das (Selbst-) Management chronischer Erkrankungen eine angemessene Medikation die Gestaltung des Übergangs in den Ruhestand und Wohnen Eine weitere thematische Differenzierung auf Themen bzw. Risikogruppenbezogene Maßnahmen (z. B. Demenz, Herzinsuffizienz, Diabetes…)

Gesundheit im Quartier Ambient Assisted Living Potenziale 2014 hat die Bundesregierung darüber hinaus die Initiative „Pflegeinnovationen 2020“ ins Leben gerufen. Hier werden die Potenziale der Digitalisierung für die Sicherstellung einer qualitätsvollen und bedarfsgerechten Pflege aufgegriffen. Im Rahmen von drei Förderschwerpunkten (Pflegeinnovationen für Menschen mit Demenz, Pflegeinnovationen zur Unterstützung von Pflegenden, Innovationen für die Intensiv- und Palliativpflege) werden Lösungen der Mensch-Technik-Interaktion erforscht und umgesetzt, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Pflege wirksam und nachhaltig zu begegnen. (*) Siebter Altenbericht; Drucksache 18/10210 ; 11. Nov. 2016; S. 18

Gesundheit im Quartier Ambient Assisted Living BMG 2013: Unterstützung Pflegebedürftiger durch technische Assistenzsysteme. S. 35.

Gesundheit im Quartier Ambient Assisted Living AAL braucht Vernetzung - Eine Aufgabe für das Quartiersmanagement?

Gesundheit im Quartier Ambient Assisted Living Ausblick: Aus einer aktuellen Befragung - AAL Technologien und Dienstleistungen. (*) Welche Technologien? Telemonitoring Pflegeplattformen zur Vernetzung der Versorger und Patienten Digitale Kommunikationsnetzwerke zur Unterstützung sozialer Nachbarschaften Technologien zur Realisierung von Mentoring, Netzwerke für Pflegebedürftige Welche Indikationen? Demenz Gerinnungsmanagement Herzinsuffizienz (*) N=157 Organisationen. Rascher; AAL Akademie. Okt. 2016

Gesundheit im Quartier Ambient Assisted Living Ausblick Individualisierte Sensorsysteme können Stürze von gefährdeten Personen rund um die Uhr erkennen und eine Notfallkette in Gang setzen. Bei Demenz, der häufigsten Ursache für eine Heimunterbringung, sind intelligente Assistenzsysteme eine Chance für die Betroffenen, länger in ihrer vertrauten Umgebung zu leben. Mit Assistenzsystemen, Telemedizin oder Steuerungs- und Warnsystemen, lassen sich die Kosten deutlich verringern. Anwendungen zur Verbesserung der Kommunikation und sozialen Integration können heute am Tablet und Smartphone aufsetzen. Anwender können von Systemen zum Gesundheitsmonitoring ihrer Vitalwerte und Bewegungsabläufe profitieren, von patientennaher Labordiagnostik oder zur Erfassung körperbezogener Daten.

Gesundheit im Quartier Programmbeispiel NL Mobile Pflege – Buurtzorg - „Betreuung in der Nachbarschaft“ Erfahrungen aus den Niederlanden

Gesundheit im Quartier Buurtzorg Buurtzorg, bedeutet auf Deutsch „Betreuung in der Nachbarschaft“ Ausganglage: Pflege geprägt durch komplexe Planungsprozesse, strikte Ziel- und Zeitvorgaben und sehr ausdifferenzierte Tätigkeitsprofile der Pflegekräfte. Verbürokratisierung und Zersplitterung der Pflegetätigkeit führte zur Entwertung der Fachqualifikationen der Pfleger*innen und wirkte sich negativ auf die Qualität der Pflege aus.

Gesundheit im Quartier Buurtzorg Ganzheitlicher Pflegeansatzes mit hohen Qualitätsstandards Kern sind weitgehend selbstverantwortliche Teams (bis 12 Pflegekräfte) , die mithilfe nachbarschaftlicher informeller und formeller Netzwerke die Klient*innen bestmöglich versorgen Pflegebedürftigen Menschen ein möglichst selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen ist das erklärte Ziel bei Buurtzorg

Gesundheit im Quartier Buurtzorg Neben medizinischen und rehabilitativen werden auch persönliche und soziale Aspekte im Pflegeprozess berücksichtigt. Einen hohen Stellenwert haben die Präventionsarbeit und die Förderung der Selbstpflege. Zentral ist dabei der Aufbau eines breiten lokalen Unterstützungs-Netzwerkes der Pflegekräfte rund um ihre Klient*innen unter Einbeziehung von Quartiermanager*innen, Ärzt*innen, Nachbarschaftshilfe, etc.

Gesundheit im Quartier Buurtzorg Basis ist eine hohe Autonomie der Teams und dass Buurtzorg nicht wie üblich nach einzelnen Pflegeleistungen mit den Krankenversicherungen abrechnet, sondern nach Zeit Es wurde erreicht, dass die Pflegebedarfserhebung (Assessment) nicht mehr von der dafür vorgesehenen Organisation erfolgt, sondern in den Teams selbst. Das führte dazu, dass der Aufwand pro Klient*in sank, weil Fehlanreize durch bereits bewilligte Kontingente vermieden werden. Neue Technologien (IT/ E Health/ e Akte) sind ein integraler Bestandteil des Buurtzorg-Systems

Gesundheit im Quartier Buurtzorg Was wurde erreicht? Buurtzorg vermeidet durch eine einfache transparente Organisationsstruktur oft nicht sichtbare Kostentreiber und im Gegenzug ermöglicht es mehr Geld- und Zeitressourcen für die eigentliche Pflegetätigkeit. Die Schweizer Ökonomin Mascha Madörin führt aus, dass „Buurtzorg wirtschaftlicher (ist) als eine Pflege, die nach Leistungs- und festen Zeitbudgetprinzipien (…) organisiert ist, (…) weil die Logik der Pflege und ihre Arbeitsprozesse adäquat berücksichtigt werden - das heißt, die Arbeit und die Arbeitsteilung im Sinne der Pflege organisiert sind.“ (Mascha Madörin 2014) ) Das Modell wurde auch in andere Länder (Belgien, Japan; Österreich, Schweden) erfolgreich implementiert.

Gesundheit im Quartier Ausblick / Wünsche / Anregungen der Aufbau flexibler ambulanter Dienste die nachbarschaftliche Hilfen nicht als bloße Ergänzung zur professionellen Hilfe qualifizieren und koordinieren, sondern als Partner der Nachbarschaft auftreten. Mehr Methodenkompetenz - Wie kann sich ein Quartier entwickeln oder wie soll ein Quartier entwickelt werden, damit die Menschen ihre Gesundheit optimal entfalten und sichern können. Nicht nur Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern aller professionellen und nicht professionellen Akteurinnen und Akteuren. selbst geschaffene informell genutzte Orte im öffentlichen Raum haben eine wichtige Rolle und sollten stärker genutzt werden Kostendruck im Gesundheitswesen und die steigende Anzahl pflegebedürftiger Menschen erfordern neue Konzepte und Ansätze für Hilfe-Mix-Lösungen – AAL und Gesundheitstechnologien sollten stärker berücksichtigt werden. Qualifizierte Lotsendienste in der sozialraumorientierten Versorgung Auf kommunaler Ebene – Mehr Hilfeplanung – weniger Pflegeplanung

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit Ingolf Rascher Management4health| Bochum | Amsterdam | Tel.: +49 234 / 97334367 | Mobil +49 174 7474322 | E-Mail info@management4health.eu | WEB www.management4health.eu