Reinigung des Darmes Präoperativ, Endoskopie, CT Agfam Juli 2012 J. Fröhlich, Medical Director Guerbet u. Wiss. Mitarbeiter Inselspital froehlich@guerbet.ch
Die Vorbereitung wird als unangenehmer empfunden als die MR-Untersuchung Patient Compliance Akzeptanz
Ungenügende Reinigung im Dickdarm führt zu Fehlinterpretation: falsch-positiv Mit Fecal Tagging: markieren des Stuhls Geht nur bei Schnittbild-Techniken Lauenstein Th., 2001
Laxativa zur Vorbereitung Mittel zur Förderung der Darmentleerung und Reinigung des Lumens, zur Weichmachung des Stuhls, zur Anregung der Motilität (Spülung des Darms) Oft Gemische von Salzen/Zuckerersatzstoffen + Polymere (Macrogole) Isocolan: Macrogol 4000 + Salze Movicol: Macrogol 3350 + Salze Moviprep: Macrogol 3350, Na-sulfat, NaCl, KCl + Vit. C / Na ascorbat Colophos: Phosphate, Natrium (Vorsicht akute Phosphat Nephropathie, Nephrokalzinose) Cololyt: Natriumsulfat, NaCl, KCl, NaHCO3, Macrogol 4000 Colosol: KCl, NaCl, NaHCO3, Macrogol Klean-Prep: Macrogol 3350, Na-sulfat, NaHCO3, NaCl, KCl, Aspartam X-Prep: Sennesfrüchte (Dickdarmbakterien!!), Zucker Yal: Sorbitol, Nadocusat (Nadioctylsulfosuccinat) setzt Grenzfläche herab u. fördert das Eindringen von Sorbit in den Darminhalt Prepacol (D): Bisacodyl + osmotisches Laxans Achtung: Zuckerhaltige (Ersatzzucker Mannitol, Sorbitol) können zu Gasbildung im Darm führen (CO2)
Laxativa zur Vorbereitung: Einnahme-Schema Präparat Schema Bemerkung Cololyt 1 L/15-20kg KG (3-4L) Ab 5J Colophos 2x90ml + 2x2L Flskt. Ab 12J Colo Sol 2-4L (je Btl 500ml) Isocolan 2-4L innerhalb 2-4h Btl für 500ml Flskt. Nicht bei Kindern Klean-Prep 2-4L innerhalb 2-4h; 1 Btl für 500ml Flskt. (1L/15-20kg KG) Keine Angaben zur Pädiatrie Moviprep (Orange) 2 L in 1-2 Dosen + 1 L Ab 18J X-Prep 75ml Flasche + mind. 2L Flskt Ab 6 Jahre 1ml/kg Yal 1-2 Fl mit 67.5ml (Enddarmreinigung rektal) Schütteln bis Schaum, Klysma
Laxativa zur Vorbereitung Einnahmeschema (hier für Colophos): Vortag: Normales Frühstück. Leichtes Mittagessen, danach Verzicht auf feste Nahrung. Zwischen 17 und 19 Uhr eine Flasche Colophos (90 ml) trinken, danach eine genügende Menge (mindestens 2 l) von alkoholfreien Getränken nach Wahl (Tee, Sirup, kohlensäurefreies Mineralwasser, klare Fruchtsäfte oder Bouillon). Untersuchungstag: Um ca. 6 Uhr morgens die zweite Flasche Colophos (90 ml) trinken, danach eine genügende Menge (mindestens 2 l) von alkoholfreien Getränken nach Wahl (Tee, Sirup, kohlensäurefreies Mineralwasser, klare Fruchtsäfte, Bouillon). Danach Verzicht auf feste Nahrung. Das Vorbereitungsprozedere soll mindestens 3 Stunden vor dem Eingriff abgeschlossen sein. Geruchs- oder Geschmacksprobleme können durch Sturztrunk und Zuhalten der Nase während der Einnahme von Colophos gemildert werden. Eine Aromatisierung der Lösung ist mit Zitronensaft oder zuckerfreien Sirupen nach Wahl möglich.
Laxativa zur Vorbereitung Kontraindikationen: akuter oder vermuteter Ileus, Obstruktionen, Perforationen, Pädiatrie, dehydrierte instabile Patienten UAW: Nausea, Erbrechen Schwächegefühl, Schüttelfrost Elektrolytspiegel-Verschiebung (Cave Diuretica) Hypokalziämie, Azidose Abdominalschmerzen Blutdruckveränderungen (Abnahme) Vorsicht bei Kindern, bei älteren Patienten!
Barkun A et al, Can J Gastroenterol 2006
Barkun A et al, Can J Gastroenterol 2006
Barkun A et al, Can J Gastroenterol 2006 NaP > PEG bezüglich Effizienz (6/16 Studien); Verträglichkeit u. Akzeptanz: 7/16 Studien PEG>NaP nur in 2 Studien effizienter NaP: Kontraindiziert bei Nierenerkrankungen, Na-Diät, Obstruktion NaP: Vorsicht bei chron. Lebererkrankungen, älteren Patienten u. beeinträchtigter Motilität, Herzdysfunktion
Klinische Studien: Park SC et al., Dig Dis Sci, 2011 N=68; Kapselendoskopie (Blasen, Reste, Galle) Gr. A: Fasten für 12 Std.; Gr. B: 2 Lit PEG; Gr. C: 4 Lit. PEG Resultate: Qualität: A=2.26; B=2.43; C=2.55 (p=0.034) Detektionsrate: 56.5%; 65%, 68% Schlussfolgerung: PEG > Fasten; 2Lit = 4 Lit
Klinische Studie: Hara KA, AJR 2011 National CT Colonography Trial: 3 preparations in 2500 patients Bessere Compliance, weniger Reststuhl u. höhere Sicherheit beim Befunden mit NaP PEG Diagnostische Akuratheit ist vergleichbar.
Gastroenterology & Hepatology 2009 Fazit Effizienz u. damit Compliance sind entscheidend für die Qualität einer Kolonoskopie Alle Präparate können NW, in seltenen Fällen schwerwiegende verursachen NaP effizienter als PEG; meist auch besser vertragen Wichtig ist die Hydrierung verbessert auch die Qualität Man beachte die Einschränkungen Gastroenterology & Hepatology 2009
Zukunft – integrierte Spülsysteme JetPrep System Rigaux J et al., Endoscopy 2012 Kombination mit Elektrolyt- u. KH Lösung Gatorade bessere Effizienz u. teilweise auch Akzeptanz: Vorsicht bei den Zusammensetzungen
!