Erna Appelt, 2. März 2011 Eine geschlechtergerechte Welt! Ist da noch was zu tun?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Leiterin der Abteilung Sozialpolitik
Advertisements

Internationale Verpflichtungen und die Rolle des Bundes bei der Bekämpfung Häuslicher Gewalt Sylvie Durrer.
BAU 2011 Europas Bauwirtschaft nach der Krise – wie geht es weiter?
Die Gleichbehandlungsanwaltschaft und Grundzüge des Gleichbehandlungsgesetzes Birgit Gutschlhofer
Alterssicherung Herausforderungen und Entwicklungen.
Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Quote, Parität oder Freiwilligkeit? Mehr Frauen in die Parlamente!
Länder Europas.
Telefonnummer.
Arbeitsrechte für Frauen weltweit ! Die informelle Wirtschaft: Zwischen Isolation und Self-Empowerment Kathrin Pelzer Frauensolidarität: Entwicklungspolitische.
CPCP Institute of Clinical Pharmacology AGAH Annual Meeting, 29. Februar 2004, Berlin, Praktischer Umgang mit den Genehmigungsanträgen gemäß 12. AMG Novelle.
Schwäbische Zeitung, : Drei Grad sind zu viel Durban Klimakonferenz.
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Gewerkschaftliche Organisation
Zusätzliche Lehrkräfte an der Schule (Schüler in Prozent) 6
Workshop zur Medienarbeit der katholischen Kirche Aspekte des Religionsmonitors Berlin, 02. April 2008.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Die europäische Union Die Geschichte ihrer Entstehung.
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Weibliche Armutsentwicklung in Magdeburg Auswertung der Anhörungen im März und Mai Stand der aktuellen Umsetzung Heike Ponitka, , Politischer.
Braucht Europa einen König?
Der Spendenmarkt in Deutschland
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Prekäre Beschäftigung in Europa
Was machen wir besser als die Wettbewerber
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
Ein modernes Gesetz zur Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann in Sachsen (Sächsisches Gleichstellungsfördergesetz – SächsGleichstFördG) Fraktion.
Innovation GmbH 3. Fachtagung : "Auf dem Weg zur Regelpraxis – Gender Mainstreaming im ESF in Baden - Württemberg" Gleichstellung von Frauen und Männern.
Wien.arbeiterkammer.at Equal Pay Day 2012 Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern – gibts die? Sybille Pirklbauer AK Wien – Abt. Frauen – Familie.
20:00.
Arbeitsmarkt und prekäre Arbeitsverhältnisse
Europäisches Jahr der Chancengleichheit für alle 2007 Kurzeinführung und Stand der Vorbereitungen.
AGES-Allianz-Lebensstilstudie 2009
Die rechtlichen Rahmenbedingungen des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen 24. Februar 2004 Dr. Markus Grimm.
Positive Diskriminierung durch Recht. von ao. Univ-Prof. Dr
Entgelt(un)gleichheit
Trendumfrage 2011 Das Zahlungsverhalten in Österreich
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
1.
Die Europäische Einigung
Demokratiedefizit in Europa
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
6. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung
Das internationale Netzwerk der UNESCO-Schulen. UNESCO Verfassung 1945 UNESCO – eine der 16 Teilorganisationen der UNO Education – Science - Culture Da.
Schweizer Gesetzgebung und Richtlinien zur Zugänglichkeit von Websites www-Workshop 2004 – Accessibility ETHZ/Uni Zürich, 21. September 2004 Dr. A. Rieder,
Gleichbehandlungsgesetz
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
Literaturanalyse zum Projekt Männer und Väter in Familie und Beruf - Herausforderungen in Praxis, Politik und Gesellschaft Gefördert durch die Europäische.
Technische Frage Technische Frage Bitte löse die folgende Gleichung:
Zur ökonomischen Situation der Frauen in Österreich Gudrun Biffl
DIE DIE EUROPÄISCHE UNION.
Einfu ̈ hrung in die Weltwirtschaftspolitik Helmut Wagner ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, Mu ̈ nchen Abbildungsübersicht.
Das Zahlungsverhalten in Österreich
Statistische Analysen zur Situation von Frauen in Österreich
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
Überblick Die Beteiligten Datum Ort Beginn Ende
Die Europäische Union.
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
FC Bayern München Renato Jovnaš VIII 1.
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
© NA beim BIBB Programm für lebenslanges Lernen 2007 – 2013 Das Programm GRUNDTVIG und die GRUNDTVIG Lernpartnerschaften.
Erna Appelt, 2. März 2011 Eine geschlechtergerechte Welt! Ist da noch was zu tun?
Frauen und Demokratie Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen
EINKOMMEN IN ÖSTERREICH GLEICHBEHANDLUNG - GLEICHSTELLUNG.
HF Stadt HF ländlicher Raum Australien, Griechenland, Dänemark
Rechtsruck in Europa Dildar Gök FRAU Wiedbrauk 10aR.
Länder Europas.
 Präsentation transkript:

Erna Appelt, 2. März 2011 Eine geschlechtergerechte Welt! Ist da noch was zu tun?

Erna Appelt, 2. März 2011 Weltweit sind 17% aller Parlamentarier weiblich. Weltweit sind 17% aller Parlamentarier weiblich. Mitgliedsstaaten der EU Mitgliedsstaaten der EU 2008: 24% der Parlarmentsmitglieder sind Frauen 2008: 24% der Parlarmentsmitglieder sind Frauen 1997: 16%. 1997: 16%. Weltweit gibt es in nur 20 Ländern einen Frauenanteil von über 30% in nationalen Parlamenten. Weltweit gibt es in nur 20 Ländern einen Frauenanteil von über 30% in nationalen Parlamenten. Schweden: 47% Schweden: 47% Finnland: 42% Finnland: 42% Niederlande: 39% Niederlande: 39% Dänemark: 37%. Dänemark: 37%.

Erna Appelt, 2. März 2011 Frauenanteil in den europäischen Regierungen (2008/09; Auswahl) Schweiz:14% Schweiz:14% Frankreich:18% Frankreich:18% Großbritannien29% Großbritannien29% Österreich:36% Österreich:36% Niederlande:36% Niederlande:36% Norwegen:44% Norwegen:44% Deutschland:46% Deutschland:46% Finnland:47% Finnland:47% Schweden:52% Schweden:52%

Erna Appelt, 2. März 2011 Ein globales Dorf? Kindersterblichkeit auf Lebendgeburten 1Angola 180,21 2Sierra Leone 154,43 3Afghanistan 151,95 4Liberia138,24 5Niger116,66 20Äthiopien 80,80 203Österreich 4,42 217Finnland 3,47 218Frankreich 3,33 223Schweden 2,75

Erna Appelt, 2. März 2011 Müttersterblichkeit pro von Müttern Welt gesamt400 Industrieländer9 Afrika820 Nordafrika160 Subsahara-Afrika900 Asien330 Ostasien50 Südasien490 Südostasien300 Westasien160 Lateinamerika und Karibik130

Erna Appelt, 2. März 2011 Österreich: Hausaufgaben erledigt? 1867: des Staatsgrundgesetz Art. 2. Vor dem Gesetz sind alle Staatsbürger gleich - betrifft männliche Staatsbürger. Art. 2. Vor dem Gesetz sind alle Staatsbürger gleich - betrifft männliche Staatsbürger. 1920: Bundes-Verfassungsgesetz 1920: Bundes-Verfassungsgesetz Art.7 Vorrechte der Geburt, des Geschlechtes, des Standes, der Klasse und des Bekenntnisses sind ausgeschlossen. Art.7 Vorrechte der Geburt, des Geschlechtes, des Standes, der Klasse und des Bekenntnisses sind ausgeschlossen. 1998: Neufassung des Bundes-Verfassungsgesetzes 1998: Neufassung des Bundes-Verfassungsgesetzes Art. 7 (2): Bund, Länder und Gemeinden bekennen sich zur tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau. Maßnahmen zur Förderung der faktischen Gleichstellung von Frauen und Männern insbesondere durch Beseitigung tatsächlich bestehender Ungleichheiten sind zulässig. Art. 7 (2): Bund, Länder und Gemeinden bekennen sich zur tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau. Maßnahmen zur Förderung der faktischen Gleichstellung von Frauen und Männern insbesondere durch Beseitigung tatsächlich bestehender Ungleichheiten sind zulässig. (3) Amtsbezeichnungen können in der Form verwendet werden, die das Geschlecht des Amtsinhabers oder der Amtsinhaberin zum Ausdruck bringt. Gleiches gilt für Titel, akademische Grade und Berufsbezeichnungen. (3) Amtsbezeichnungen können in der Form verwendet werden, die das Geschlecht des Amtsinhabers oder der Amtsinhaberin zum Ausdruck bringt. Gleiches gilt für Titel, akademische Grade und Berufsbezeichnungen.

Erna Appelt, 2. März 2011 Österreich verpflichtet sich! ILO-Übereinkommen Nr. 100: Über die Gleichheit des Entgelts männlicher und weiblicher Arbeitskräfte für gleichwertige Arbeit; 1953 ratifiziert. ILO-Übereinkommen 111: Über Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf; 1973 ratifiziert. Europäische Sozialcharta des Europarates; 1969 ratifiziert. Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte; 1973 ratifiziert. UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW); 1982 ratifiziert: Vorübergehende Sondermaßnahmen zur Herbeiführung einer De-facto- Gleichberechtigung von Mann und Frau sind zulässig. CEDAW-Fakultativ-Protokoll: Individualbeschwerderecht nach Ausschöpfung des innerstaatlichen Rechtsweges; 2000 ratifiziert.

Erna Appelt, 2. März 2011 Meilensteine der österreichischen Gleichstellungspolitik Gesellschaftliche und politische Modernisierung Österreichs in den 70er Jahren: Neue Frauenbewegung seit Ende der 60er Jahre: Neue Frauenbewegung seit Ende der 60er Jahre: Das Private ist politisch!Das Private ist politisch! Gründung von Frauenzentren, Frauenbibliotheken, und - archive, autonome Frauenhäuser, Frauensommeruniversitäten.Gründung von Frauenzentren, Frauenbibliotheken, und - archive, autonome Frauenhäuser, Frauensommeruniversitäten. Bildungsreform: Schulorganisationsgesetz Bildungsreform: Schulorganisationsgesetz Freier Hochschulzugang Freier Hochschulzugang Modernisierung des Ehe- und Familienrechts. Modernisierung des Ehe- und Familienrechts. Umstellung auf Individualbesteuerung Umstellung auf Individualbesteuerung Einführung der Fristenlösung im Jahr 1974 Einführung der Fristenlösung im Jahr 1974

Erna Appelt, 2. März 2011 Meilensteine der Gleichstellungspolitik in Österreich 1979 Gleichbehandlungsgesetz für die Privatwirtschaft: 1979 Gleichbehandlungsgesetz für die Privatwirtschaft: Einrichtung der Gleichbehandlungskommission Einrichtung der Gleichbehandlungskommission SPÖ-Regierung unter Bruno Kreisky richtet 1979 vier Staatssekretärinnen ein, darunter: SPÖ-Regierung unter Bruno Kreisky richtet 1979 vier Staatssekretärinnen ein, darunter: Staatssekretariat für allgemeine Frauenfragen: Johanna Dohnal. Staatssekretariat für allgemeine Frauenfragen: Johanna Dohnal. 1981: Frauenförderprogramm für den Bundesdienst 1981: Frauenförderprogramm für den Bundesdienst 1990: Novelle des Gleichbehandlungsgesetzes: 1990: Novelle des Gleichbehandlungsgesetzes: Ausweitung auf Begründung, Verlauf und Beendigung des Arbeitsverhältnisses, Schadensersatzregelung; Ausweitung auf Begründung, Verlauf und Beendigung des Arbeitsverhältnisses, Schadensersatzregelung; Einrichtung der Anwaltschaft für Gleichbehandlungsfragen. Einrichtung der Anwaltschaft für Gleichbehandlungsfragen.

Erna Appelt, 2. März 2011 Weitere Institutionalisierung 1989: Aufnahme des Vergewaltigungstatbestands als Antragsdelikt bei Begehung in Ehe oder Lebensgemeinschaft in das Strafrecht; 1989: Aufnahme des Vergewaltigungstatbestands als Antragsdelikt bei Begehung in Ehe oder Lebensgemeinschaft in das Strafrecht; seit 2004 in Österreich, Deutschland und der Schweiz: Offizialdelikt. seit 2004 in Österreich, Deutschland und der Schweiz: Offizialdelikt. 1993: Bundesgleichbehandlungsgesetz für den Bundesdienst mit einem explizitem Frauenfördergebot. 1993: Bundesgleichbehandlungsgesetz für den Bundesdienst mit einem explizitem Frauenfördergebot. 1997: Novelle des Gewaltschutzgesetzes: 1997: Novelle des Gewaltschutzgesetzes: gewalttätige Personen können aus Wohnungen weggewiesen werden gewalttätige Personen können aus Wohnungen weggewiesen werden 2009: 2. Gewaltschutzgesetz 2009: 2. Gewaltschutzgesetz 2004: Ministerratsbeschluss zur Umsetzung von Gender Budgeting 2004: Ministerratsbeschluss zur Umsetzung von Gender Budgeting 2010: Gender Budgeting verfassungsrechtlich verankert. 2010: Gender Budgeting verfassungsrechtlich verankert.

Erna Appelt, 2. März 2011 Bildungsniveau von Männern und Frauen im Alter zwischen 25 und 65 Jahren

Erna Appelt, 2. März 2011 Entwicklung der mittleren Bruttojahreseinkommen der unselbständig Erwerbstätigen

Erna Appelt, 2. März 2011 Und heute?