FA19A – Wasserwirtschaftliche Planung und Siedlungswasserwirtschaft Strategiepapier Tiefengrundwasser Michael Ferstl FA19A – Wasserwirtschaftliche Planung und Siedlungswasserwirtschaft
Fachliche Grundlagen Rechtliche Grundlagen Wasserwirtschaftliche Interessen Zusammenfassung
„Unter Tiefengrundwässern werden Grundwässer verstanden, welche aufgrund einer weiträumigen Überdeckung durch minderdurchlässige Schichten nicht unmittelbar durch Infiltrationen von der Oberfläche alimentiert werden. Die Neubildung eines am Wasserkreislauf teilnehmenden Tiefengrundwassers erfolgt in einem vielfach nicht näher bekannten Regenerationsgebiet. Als Abgrenzung zu anderen Wässern werden der fehlende Gehalt an gelöstem Sauerstoff (< 0,2 mg/l) und der Tritiumgehalt (< 1 TU) im Wasser herangezogen (GOLDBRUNNER, 1987).“
Wasserwirtschaftliche Fragestellungen ausreichend große Ressourcen? geeignete Aquifereigenschaften? Beeinträchtigung fremder Rechte? Grundwasserqualität (Fe, Mn, O2)?
Wasserversorgung Atomare Störfälle (Kernkraft) ABC-Waffen Allgemeine Wasserversorgung
Wasserwärme (1°C/33m) Heizzwecke Thermalbäder
Brunnenausbau Durchgehende Verrohrung Fassung nur eines Horizonts Bedarfsorientierte Entnahme Drosselung des Überlaufs
Ergiebigkeitsrückgang Übernutzung Versandung, Versinterung, Verschleimung, Wegsamkeiten zwischen den Wasserleitern
Sanierung Hydromechanische Reinigungs- und Regenerierverfahren Hydraulische Maßnahmen (Entsandung, Entsäuerung etc.) Neuverfilterungen, Überbohrun- gen, Sanierung von Abschluss- bauwerken
Verschluss Nach Reinigung: Auffüllung entsprechend der geologischen Formationen, Setzen einer Be- tonplombe Überbohr- und Perforations- techniken, Verpressung mit Be- ton Kosten ca. 4000 € pro Brunnen
Kostenübersicht Neubau 100 % Überbohren 70 – 150 % Sanierung 10 – 80 % Rückbau 15 – 40 %
Rechtliche Grundlagen Wasserrechtsgesetz - WRG 1959 idF BGBl. I Nr. 82/2003 Mineralrohstoffgesetz - MinroG 1999, idF BGBl. I Nr.21/2002 Abfallwirtschaftsgesetz - AWG 2002, BGBl. I Nr. 102/2002 Bundesgesetz über natürliche Heilvorkommen und Kurorte, BGBl. Nr. 272/1958 Bäderhygienegesetz - BhygG, BGBl. Nr. 254/1976 idF. BGBl. Nr. 16/2000
Rechtliche Grundlagen Abwasseremissionen aus der Wasseraufbereitung - AEV – Wasseraufbereitung BGBl. Nr. 892/1995 Allgemeinen Abwasseremissionsverordnung - AAEV, BGBl. Nr. 186/1996 Mineralwasser- und Quellwasserverordnung, BGBl. Nr. II 309/1999 Grundwasserschutzverordnung - GSV, BGBl. II Nr. 398/2000 Bäderhygieneverordnung - BHygV, BGBl. II Nr. 420/1998 idF. BGBl. II, Nr. 409/2000
Wasserwirtschaftliche Interessen keine Bewilligung Bewilligung ausgelaufen Brunnen sanierungsbedürftig
Arteser-Datenbank 3374 Brunnen 8 Bezirke (nicht/befristet) bewilligt
Hydrogeologische Situation Durch mangelnden Ausbau kommt es in Kombination mit unkontrollierten und ungeregelten Entnahmen seit Jahren zu einer Abnahme der Ergiebigkeit und Abminderung des Druckniveaus!
Hydrogeologische Situation Wasserverlust: Ca. 200 l/s durch ober- oder unterirdisches Ausfließen von Artesern, die nicht dem Stand der Technik entsprechen!
Brunnen vor 1980 errichtet: 2361 Hydrogeologische Situation Brunnen vor 1980 errichtet: 2361 Sanierung: ca. 5 Mio € Verschließung: ca. 9,5 Mio €
bei Neuerrichtung keine Zustimmung wenn Wasserwirtschaftliches Planungsorgan bei Neuerrichtung keine Zustimmung wenn kein Stand der Technik
„Das über ein Eisenrohr in die Brunnenanlage gelan-gende Wasser entstammt offensichtlich einer mangel-haft verschlossenen Bohrung ..... Angaben über die Tiefe bzw. die Tiefenlage von erschroteten Grund-wasserhorizonten liegen nicht auf. Aus diesem Grunde erscheint es auch schwierig, in einem nachträglichen Verfahren den ordnungsgemäßen Zustand durch durch-gehendes Verschließen der Bohrung herzustellen. Auf Grund der Tatsache, dass dieses Wasser seit nunmehr 40 Jahren ..... in derselben Schüttung ausläuft ..... er-scheint eine Nutzung ..... aus wasserwirtschaftlicher Sicht vertretbar ..... aus wasserbautechnischer Sicht keine Bedenken gegen die Wiederverleihung ..... eine Beeinträchtigung des qualitativen Zustandes ist auf-grund des langen Bestandes unveränderte Schüttmenge nicht zu befürchten.“
bei Neuerrichtung keine Zustimmung wenn Wasserwirtschaftliches Planungsorgan bei Neuerrichtung keine Zustimmung wenn kein Stand der Technik Beeinträchtigung fremder Rechte Anschluss an eine öffentliche Wasserversor- gung technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar Gefährdung des guten Zustandes des Aquifers bzw. Verschlechterung des Grundwasserkör- pers in seinem qualitativen und/oder quanti- tativen Zustand
Wasserwirtschaftliches Planungsorgan Nachträgliche Ansuchen um wasserrechtliche Bewilligung werden Neuerrichtungen gleich- gestellt Wird um eine Verlängerung der wasserrecht- lichen Bewilligung angesucht, wird bei Einhal- tung oben genannter Punkte dem Antrag auch dann zugestimmt, wenn ein Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung technisch mög- lich und wirtschaftlich zumutbar ist, allerdings muss der Stand der Technik gewährleistet sein (Kostenfrage?!)
Wasserwirtschaftliches Planungsorgan Festlegung einer Konsensmenge Festlegung einer Druckspiegellage, die nicht unterschritten werden darf
Zusammenfassung Tiefengrundwässer sind besonders wertvoll Es geht um die Ressource und nicht um die topografische Lage (Gleichstellung zwischen gespannt und artesisch gespannt) Problematik des Altbestands Lösungsansätze Anzeige bei der Behörde Bereitstellung von Fördermitteln ???