Die WIRT AG ist Hersteller von Straßenbaumaschinen Die WIRT AG ist Hersteller von Straßenbaumaschinen. Für die neu entwickelte Straßenfräse überlegt das Unternehmen, ob der Fräswalzenantrieb wie bislang von einem zuverlässigen Lieferanten zum Preis von € 4.100 bezogen werden soll, oder ob alternativ die Herstellung des Fräsenwalzantriebs selbst erfolgen soll. Die fixen Kosten der Maschinen belaufen sich für die WIRT AG auf € 3.250.000. Hinzu kommen fixe Kosten für Werkmeister und Gebäude in Höhe von € 235.000. Die Materialkosten für die Herstellung eines Fräsenwalzenantriebs liegen bei € 3.425. Die WIRT AG erwartet einen weltweiten Absatz von 5.000 Stück der neu entwickelten Straßenfräse. a) Soll die WIRT AG den Fräswalzenantrieb selbst fertigen oder wie bisher extern beziehen? Da der bisherige Lieferant nicht mehr zur Verfügung steht, muss die WIRT AG sich nach einem adäquaten Ersatz umschauen. Leider ist der einzige Lieferant, der noch in der Lage ist, den Fräswalzenantrieb zu fertigen, nicht so zuverlässig wie der vorherige Lieferant. Unsaubere Arbeiten führen dazu, dass im Durchschnitt je Teil Qualitätskosten in Höhe von € 100 zu Buche schlagen. Darüber hinaus kostet die schwierige und langwierige Vertragsverhaltung einen Betrag in Höhe von € 50.000. b) Soll die WIRT AG den Fräswalzenantrieb nach wie vor extern beziehen? Quelle: Hutzschenreuter (2015): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 225 f.
Kosten des Fremdbezugs Kosten der Eigenerstellung Vergleich der Kosten des Fremdbezugs und der Eigenerstellung: Kosten des Fremdbezugs Kosten der Eigenerstellung Der Fräswalzenantrieb sollte wie bisher von extern bezogen werden.
Kosten des Fremdbezugs Kosten der Eigenerstellung Vergleich der Kosten des Fremdbezugs und der Eigenerstellung unter Einbeziehung der Transaktionskosten: Kosten des Fremdbezugs Kosten der Eigenerstellung Der Fräswalzenantrieb sollte ab sofort intern gefertigt werden.
Wie setzen sich die Gesamtkosten der Beschaffung zusammen? Die GS AG stellt Karosserien für schwere Gabelstapler her. Der Jahresbedarf (B) an Rohstahl beläuft sich auf 1.000 Einheiten. Der Verbrauch der gelagerten Rohstahleinheiten kann als linear im Zeitverlauf beschrieben werden. Der durchschnittliche Preis (p) einer Einheit Stahl liegt bei € 3.000. Jede Bestellung, die über den Zentraleinkauf erfolgt, verursacht bestellmengenfixe Kosten (Kfix), die dem Unternehmensbereich unabhängig von der Anzahl der bestellten Einheiten mit € 5.000 in Rechnung gestellt werden. Gleichzeitig stellt ihnen die Zentrale einen Zinskostensatz (i) in Höhe von 6% per annum und einen Lagerkostensatz (l) in Höhe von 4% per annum in Rechnung. Der Leiter der Produktion ist bestrebt, die Kosten seines Bereiches möglichst gering zu halten und sucht daher ständig nach Einsparpotenzial. Dabei fällt ihm auf, dass die Bestellungen des Rohstahls bislang eher auf Basis von Erfahrungswerten und nicht auf Basis betriebswirtschaftlicher Kriterien vorgenommen wurden. So wurde bislang einmal zu Jahresbeginn und einmal zur Jahresmitte je eine Bestellung in Höhe von 500 Einheiten ausgelöst. Er hofft also, durch die Nutzung betriebswirtschaftlicher Kriterien Einsparpotenzial zu identifizieren. Wie setzen sich die Gesamtkosten der Beschaffung zusammen? Bestimmen Sie die Gesamtkosten des derzeitigen Bestellprozesses. Bestimmen Sie rechnerisch die optimale Bestellmenge und die optimale Bestellhäufigkeit. Bestimmen Sie die Gesamtkosten auf Basis des optimierten Bestellprozesses. Welches Einspar- potenzial kann realisiert werden? Quelle: Hutzschenreuter (2015): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 230 ff.
Ein Lieferant von Rohstahl gewährt der GS AG in Abhängigkeit der Bestellmenge einen Rabatt auf den Stückpreis. Bis einschließlich 194 Stück kostet jede Einheit Rohstahl € 3.000. Ab einer Bestellmenge von 195 Stück gewährt der Lieferant einen Rabatt in Höhe von 10%. Ab einer Bestellmenge von 200 Einheiten reduziert er den Preis um weitere 10%. Rabattstufe Xmin Preis p 1 3.000 2 195 2.700 3 200 2.430 Für wie viele Bestellungen pro Jahr sollte sich der Leiter der Produktion unter Berücksichtigung der Rabattstaffelung entscheiden?
Variablen B = Bedarf für ein Jahr 1.000 Einheiten Kfix = Bestellmengenfixe Kosten € 5.000 p = Preis pro Einheit € 3.000 i = Zinskosten 6 % l = Lagerkostensatz 4 % KU = Unmittelbare Beschaffungskosten pro Jahr KM = Mittelbare Beschaffungskosten pro Jahr KBi = Kapitalbindungskosten KL = Lagerkosten pro Jahr x = Unbekannte Bestellmenge (Entscheidungsvariable) Y = Bestellhäufigkeit pro Jahr
= + + Gesamtkosten / Jahr Unmittelbare Beschaffungskosten / Jahr Lagerhaltungs-kosten / Jahr = + + Menge * Einkaufspreis Bestellfixe Kosten, d.h. Kosten eines Bestellvorgangs Raumkosten Versicherungskosten Kapitalbindungs-kosten mit
Gesamtkostenfunktion Kg Die optimale Bestellmenge beschreibt die kostenminimale Bestellmenge, d.h. die Gesamtkostenfunktion ist nach x zu differenzieren, um das Kostenminimum zu erreichen* Gesamtkostenfunktion Kg K‘: Optimale Bestellhäufigkeit: * Die 1. Ableitung ist null zu setzen, die zweite Ableitung muss positiv sein
Optimale Bestellemenge Optimale Bestellhäufigkeit
Rabattstufe xmin Preis p 1 3.000 2 195 2.700 3 200 2.430 Rabattstufe 3.000 2 195 2.700 3 200 2.430 *B=1000; Kf =5000, j=10% Rabattstufe Optimale Losgröße* xmin 1 182,6 - 2 192,5 195 3 202,9 200 Unter Berücksichtigung der Rabattstaffelung sollte sich der Leiter der Produktion der GS AG für fünf Bestellungen pro Jahr entscheiden.