Gewaltsysteme und Systemgewalten

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 Präsentation transkript:

Gewaltsysteme und Systemgewalten Fachtagung der Rotenburger Werke in Visselhövede 25. - 27. September 2013 Heilpädagogische Einrichtungen Der Versuch, dem Schweigen eine Stimme zu geben – die totale Institution und ihre institutionelle Gewalt Dr. Ilka Sax-Eckes Geschäftsführerin Heilpädagogische Einrichtungen kreuznacher diakonie Vorständin BeB www.kreuznacherdiakonie.de

Schloss der Fremden, Schlossherren und Schlossportraits Heilpädagogische Einrichtungen - ein Einblick - www.kreuznacherdiakonie.de

2. Der Gewaltbegriff in seiner Vielschichtigkeit 2.1. Etymologische Ursprünge und Bedeutungsveränderungen Gewaltbegriff deckte historisch jeweils ein breites Spektrum politischer und sozialer Sachverhalte ab hierfür waren stets verschiedene lateinische Vokabeln gebräuchlich die lateinischen Äquivalenzbegriffe wurden im deutschen Sprachgebrauch mit mehreren Termini umschrieben im Deutschen: keine Unterscheidung von persönlicher und legitimierter institutioneller Gewalt Heilpädagogische Einrichtungen www.kreuznacherdiakonie.de

Gewalt – indogermanische Wurzel Verb „giwaltan“ oder „waldan“ meint: Verfügbarkeit besitzen, Macht haben, über etwas verfügen können, etwas beherrschen Hier jedoch kein Rechtsterminus, sondern ein vom Recht ausgesparter Bereich Heilpädagogische Einrichtungen www.kreuznacherdiakonie.de

Gewalt – vier Begriffsvarianten Bezeichnung der öffentlichen Herrschaft, an eine Rechtsordnung gebunden Territoriale Obrigkeiten, Staatsgewalten und deren konkrete Träger Verfügungs- und Besitzverhältnis Im Sinne von physischer Gewaltanwendung, Zwang im politischen Bereich und Umschreibung von gewaltsamen Handlungen Heilpädagogische Einrichtungen www.kreuznacherdiakonie.de

2.2. Der Gewaltbegriff Max Webers - Gewalt im Sinne von „Macht“ Heilpädagogische Einrichtungen Macht als Möglichkeit Vermögen Können Kraft Energie Max Weber www.kreuznacherdiakonie.de

3. Formen der Gewalt Heilpädagogische Einrichtungen Physische Gewalt Psychische Gewalt Institutionelle Gewalt Strukturelle Gewalt Mikro- und Makro-Gewalt www.kreuznacherdiakonie.de

„ „ 4. Die „totale Institution“, Theorie und Praxis 4.1. Die Theorie der totalen Institution - Erving Goffmann - „ Heilpädagogische Einrichtungen Die totale Institution ist eine soziale Einrichtung, die darauf abzielt, sämtliche Lebensäußerungen der in ihr untergebrachten Menschen allumfassend zu regeln und zu kontrollieren, um einen möglichst störungsfreien Betriebsablauf zu gewährleisten. „ Erving Goffmann www.kreuznacherdiakonie.de

4.2. Diakonie als totale Institution? Blickpunkt: Aktuelle „Heimkinderdiskussion“ Merkmale: strikte Tages- und Hausordnungen Einheitskleidung keine Privatsphäre harte Strafen hierarchisches System religiöse Überhöhung geringe fachliche Qualifikation der Mitarbeitenden System der Über- und Unterordnung Heilpädagogische Einrichtungen www.kreuznacherdiakonie.de

5. Totale Institutionen – Phänomen der Vergangenheit??? Die Organisation Die Mitarbeitenden Die Klientel Die zukünftigen Entwicklungen in modernen Einrichtungen der diakonischen Behindertenhilfe Heilpädagogische Einrichtungen www.kreuznacherdiakonie.de

6. „Der Versuch, dem Schweigen eine Stimme zu geben“ Gewaltprävention in Einrichtungen diakonischer Behindertenhilfe am Beispiel der Stiftung kreuznacher diakonie Heilpädagogische Einrichtungen Aufarbeitung der eigenen Geschichte Runder Tisch „Gewalt“ Papier: Gewaltprävention in der Stiftung kreuznacher diakonie – Grundsätze und Orientierung Gewaltprävention in den HPE kd Grundsätze im Umgang mit Gewalt (auch in leichter Sprache) Handout zum „themenbezogenen Beratungsgespräch“ www.kreuznacherdiakonie.de

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„ Von der Gewalt, die alle Wesen bindet, befreit der Mensch sich, der sich überwindet. „ Heilpädagogische Einrichtungen Johann Wolfgang von Goethe Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. www.kreuznacherdiakonie.de