Jann Weibel Sozialpädagoge, Berater

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 Präsentation transkript:

Jann Weibel Sozialpädagoge, Berater Arbeitsfeld und Vorgehensweisen der Anlaufstelle gegen häusliche Gewalt Jann Weibel Sozialpädagoge, Berater

Dienstleistungen gemäss Rahmenvertrag Umgehende Kontaktaufnahme mit allen Beteiligten nach einer polizeilichen Intervention Kurzberatung von Gewaltbetroffenen und Gewaltausübenden sowie bezüglich mitbetroffener Minderjähriger Abklärung des unmittelbaren Unterstützungsbedarfs und Einleitung von Sofortmassnahmen Triage aller Beteiligter an weitere Institutionen, Fachpersonen oder Behörden Warum ist die direkte Kontaktaufnahme so wichtig? Die Gewaltspirale kurz erklärt: Phase 1: Die gewaltausübende Person spricht einen Konflikt nicht an und staut sich. Ein Auslöser(banale Dinge, wie z.B. ein Teller der zu Boden fällt) bringt die Eskalation. Phase 2: Gewalt wird ausgeübt. TäterIn ist wie in einem Rauschzustand. Erwacht und realisiert was geschehen ist. Phase 3: Reue und Scham überkommt die gewaltausübende Person. Sie entschuldigt sich immer wieder und verspricht, dass es nie wieder vorkommt. Der unterschwellige Konflikt wird jedoch nicht angesprochen und Konsequenzen bleiben aus. So kommt es wieder zu Phase 1. Opferhaltungen in der Gewaltspirale: Das Opfer übernimmt vielfach die Verantwortung für die Gewalt („Ich hätte eben nicht den Teller fallen lassen sollen“ oder „Ich habe ihn ja provoziert“). Das kommt vor, weil sich die Opfer so die Illusion bewahren können, die Situation unter Kontrolle zu haben. Wenn Phase 3 eintritt, wollen sie diesen Versprechen auch glauben schenken und nehmen die Entschuldigungen an.

Weitere Aufgaben der AHG Beratung von Selbstmeldern/Drittmeldern ohne vorhergehende polizeiliche Intervention Beratung und Weiterbildung von Fachstellen und Fachpersonen sowie Behörden Vernetzung/Koordination aller Fachstellen und Institutionen und deren Aktivitäten (Kindesschutzgruppen, Opferhilfe, BHG, Beratungsstelle Gewaltfrei, Schulpsychologischer und Jugendpsychologischer Dienst etc.) Öffentlichkeitsarbeit

Von der Polizei zur AHG Polizeieinsatz Journal Einsatzzentrale Kriterienliste Meldeblatt Fax an AHG

Kriterienliste: diese Interventionen werden der AHG gemeldet Alle Interventionen aus denen eine Anzeige nach StGB resultiert Alle Interventionen aus denen eine Wegweisung resultiert Alle Interventionen aus denen eine Inhaftierung oder ein FFE des Aggressors resultiert Alle Interventionen mit strafbarem Hintergrund ohne konkrete Anzeige wegen erstmaliger Tätlichkeit oder einfacher Drohung

Kriterienliste: diese Interventionen werden der AHG nicht gemeldet Verbale Auseinandersetzungen zwischen Partnern Streit, verbale Auseinandersetzungen unter Geschwistern Alle Interventionen, bei denen Minderjährige Sachbeschädigungen begehen und kein Strafantrag seitens der Eltern gestellt wird

Definition „Häusliche Gewalt“ „Gewalt in Paarbeziehungen meint alle Formen von Gewalt in den verschiedenen Konstellationen von bestehenden oder aufgelösten Paarbeziehungen zwischen Erwachsenen. Konkret also körperliche, sexuelle oder psychische Gewalt in Ehe und Partnerschaft, bei heterosexuellen oder homosexuellen Paaren, bei gemeinsamem und getrenntem Wohnsitz und auch bei Paaren in der Trennung oder nach der Trennung. Diese Definition schliesst nicht aus, dass auch Kinder von Gewalt mitbetroffen sind. Sie grenzt sich aber ab von Formen von Gewalt im sozialen Nahraum, die ausschliesslich ausserhalb der Paarbeziehung stattfindet (bspw. von Eltern gegenüber den Kindern, von Kindern gegenüber den Eltern, zwischen Geschwistern).“ (Egger & Moser,EBG, 2009)

Ziel Betreuung/Beratung Kontaktaufnahme Ergänzen fehlender Informationen Situationsklärung mit Betroffenen mit Drittpersonen Prüfen möglicher Massnahmen Vereinbarungen/Anordnungen treffen

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