Alternative Ökonomie.

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Alternative Ökonomie

Alternative Ökonomie Als Alternative Ökonomie bezeichnet man sämtliche wirtschaftliche Auffassungen, die sich mit anderen Möglichkeiten als den bestehenden Wirtschaftstheorien befassen. VertreterInnen der alternativen Ökonomie fördern einen ökonomischen, ökologischen und sozialen Umbau der Volkswirtschaft. Vgl. Duden Wirtschaft von A bis Z. 4. Auflage. Mannheim: Bibliografisches Institut, 2009 Einleitung Feministische Ökonomie Solidarische Ökonomie Ziele: weltweite Entwicklung von alternativen Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensformen Die Entwicklung alternativer Ökonomien von großer Bedeutung da sie nicht nur bestehende Systeme kritisieren, sondern auch langfristig einen umfassenden, gesellschaftlichen Wandel herbeiführen sollen Ökologische Ökonomie

Feministische Ökonomie International Association for Feminist Economics Ausblendung der Frauenarbeit Einleitung Feministische Ökonomie Situation der Frauen heute Solidarische Ökonomie 1992 Gründung „ International Association for Feminist Economics“  Feministische Ökonomie als neue Forschungsrichtung Kritik aus feministischer Sicht liegt schon länger zurück: Frauen bis ins späte 19. Jahrhundert von universitären Ausbildungen und Forschungen ausgeschlossen Trotzdem Beschäftigung mit Theorien einflussreicher Nationalökonomen Ökonomische Theorien noch weitgehend „genderblind“  Unterschätzung von Beiträgen der Frau häusliche und mütterliche Arbeit keine Schätzung oder Beachtung Wichtigster Kritikpunkt ist die Ausblendung der Frauenarbeit  „strategisches Schweigen“ Ökologische Ökonomie

Situation der Frauen Feministische Ökonomie Feministische Ökonomie Lehrabschlüsse nach Lehrberuf Lehrabschlüsse nach Lehrberuf Erwerbstätige nach Branchen und Geschlecht Erwerbstätige nach Branchen und Geschlecht Anzahl der Frauen in typischen Männerberufen nimmt nur geringfügig zu

Feministische Ökonomie Lehrabschlüsse nach Lehrberuf Erwerbstätige nach Branchen und Geschlecht Obwohl oft selbe Schulausbildung, Frauen finden sich in den wenigen, typischen weiblichen Berufen

Solidarische Ökonomie „Solidarische Ökonomie bezeichnet Formen des Wirtschaftens, die menschliche Bedürfnisse auf der Basis freiwilliger Kooperation, Selbstorganisation und gegenseitiger Hilfe befriedigen.“ Sven Giegold Einleitung Feministische Ökonomie Solidarische Ökonomie Prinzip der Solidarität -> im Gegensatz zu Gewinnmaximierung, Orientierung an Konkurrenz Orientierung an den Bedürfnissen der Kooperationspartner Solidarität entsteht nur mit breiter Beteiligung vom Volk -> gemeinsame Anstrengungen zur Lösung eines gemeinsamen Problems! Forderungen: Produktion nicht um des Profits willen Angemessene Entlohnungen Mitspracherecht und Geschlechtergerechtigkeit S.Ö. = humane alternative zu kapitalistischen Marktwirtschaften Bei Produktion und Konsumation geht es nicht um statistische Zahlen sondern um Beschäftigung und Versorgung Ansätze der SÖ: solidarische Wohnformen und –projekte, Unternehmungen mit sozialer Zielsetzung, Regionalwährungen, Wissensallmende, Tauschringe u.v.m Ökologische Ökonomie

Ökologische Ökonomie Einleitung Feministische Ökonomie Solidarische Ökonomie Die Ökologische Ökonomie -> geht über die fachlichen Grenzen der Ökonomie d.h. Ö.Ö. analysiert auch die Beziehungen zwischen Mensch und Natur Prinzipien: Nachhaltige Entwicklung - Gerechtigkeit Rechte der nichtmenschlichen Lebewesen Strategien Umdenken von Wachstum zu nachhaltiger Entwicklung Installierung von umweltfreundlichen Energiewirtschaft Schutz der Artenvielfalt Ökologische Ökonomie

Soziale Unternehmen Definition Entstehung Helfen soziale Unternehmen die Arbeitslosigkeit in Österreich zu verringern? Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen Forschungsfrage Zielsetzungen Praxisbeispiele Arbeitsmarkt-ergebnisse

Definition Definition „Sozialfirmen sind marktorientierte Unternehmen, die wirtschaftliche und soziale Ziele gleichwertig verfolgen und sich zur Aufgabe gemacht haben, einen hohen Anteil von Menschen mit Leistungsbeeinträchtigungen als Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen oder Langzeitarbeitslose, also sozialversichert, mit ortsüblicher Entlohnung und gleichgestellt mit vollen Arbeitnehmerrechten zu beschäftigen.“ Adam, Stefan M.: Die Sozialfirma – wirtschaftlich Arbeiten und sozial Handeln, 1. Aufl., Zürich: Haupt Verlag, 2008 Entstehung Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen Grundlegender Unterschied zwischen sozialen Unternehmen und kapitalistisch-erwerbswirtschaftlich operierenden Unternehmen -> Verhältnis zum Gewinn -> wirtschaftliche Ziele werden den sozialen Zielsetzungen untergeordnet Überschüsse und Gewinne werden zum Zwecke des Unternehmens reinvestiert! In diesem Sinne: Personalausgaben kein Ausgaben, sondern Investitionen zur Zielerreichung. Personaleinsparungen -> kontraproduktiv und als Misserfolg zu betrachten Soziale Unternehmen in Österreich: 260, die in allen Bundesländern vertreten sind und auch in den unterschiedlichsten Branchen anzufinden -> Dienstleistungen bis Handwerk Zielsetzungen Praxisbeispiele Arbeitsmarkt-ergebnisse

Entstehung Definition Entstehung Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen Sozialminister Dallinger (1980-1989) -> massive Förderungen und Ausweitung von sozialen Unternehmen. Stichwort: Programm „Aktion 8000“ -> neue Instrumente zur Qualifizierung und Integration Arbeitsloser. Neugründungen von sozialen Unternehmen stiegen zu der Zeit drastisch an Österreichs EU-Beitritt -> Zugriffe auf den europäischen Sozialfond -> österreichische sozialökonomische Betriebe massiv gefördert Hauptaussage der Grafik: In den Jahren 1990-2000 wurden mehr als 40% der sozialen Unternehmen gründet. Zielsetzungen Praxisbeispiele Quelle:: bdv Austria: WISE-Bericht, Wien: August 2008 Arbeitsmarkt-ergebnisse

Organisationsformen Definition Entstehung Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen soziale Unternehmen als Vereine oder gemeinnützige GmbHs organisiert -> Mehrheit agieren als Verein, nur eine Minderheit als GmbH Hauptaussage: die Mehrheit, ca. 57%, aller sozialen Unternehmen sind Vereine, gefolgt von der Rechtsform GmbH mit ca. 22%. Zielsetzungen Praxisbeispiele Quelle:: bdv Austria: WISE-Bericht, Wien: August 2008 Arbeitsmarkt-ergebnisse

Finanzierung Definition Entstehung Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen Grundsätzlich -> soziale Unternehmen werden in Österreich durch 60% Förderungen und 40% Eigenerlöse finanziert. Hauptfördergeber -> AMS dann Bundessozialamt, ESF Höhe der Förderungen werden jährlich zwischen den Geschäftsstellen des AMS und den Trägern (Caritas) verhandelt In Zahlen ausgedrückt: 30.600€ an Kosten verursacht ein/e TransitarbeiterIn davon übernimmt das AMS ca 21.000€ Zielsetzungen Praxisbeispiele Arbeitsmarkt-ergebnisse

Transitarbeitskräfte Definition Entstehung Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen Transitarbeitskräfte sind Arbeitskräfte, die nur eine begrenzte Zeit lang im Unternehmen verweilen. Es sind meist langzeitarbeitslose Personen, denen bei der Integration in den Arbeitsmarkt geholfen wird. Transitarbeitskräfte arbeiten ca. 6 Monate in einem sozialökonomischen Betrieb und werden dann in den ersten Arbeitsmarkt integriert. Bei den EB-geförderten Projekten findet sich der höchste Anteil an Jugendlichen bzw. jungen Erwachsen bei garbarage (Anton Proksch Institut) – ein Angebot, das sich vor allem an Personen in suchttherapeutischen Behandlung richtet. Hauptaussage: Etwas mehr als die Hälfte der TeilnehmerInnen ist zwischen 25 und 44 Jahre alt und ein gutes Drittel, ist 45 Jahre und älter. Zielsetzungen Praxisbeispiele Quelle:: bdv Austria: WISE-Bericht, Wien: August 2008 Arbeitsmarkt-ergebnisse

KundInnen Definition Entstehung Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen Der Kundenstock sozialökonomischer Betriebe besteht hauptsächlich aus EndverbraucherInnen, privatwirtschaftlichen Unternehmen und öffentlichen Unternehmen. Soziale Unternehmen agieren verstärkt am Markt. Zielsetzungen Praxisbeispiele Arbeitsmarkt-ergebnisse

Zielsetzungen Definition Entstehung Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen Ziele werden größtenteils von den Fördergebern vorgegeben und festgehalten Aber: jedes Unternehmen verfügt auch über eigenen Zielsetzungen -> in erster Linie haben sie den Auftrag langzeitarbeitslose Menschen in die Arbeitswelt zurückzuführen darunter versteht man: die Bereitstellung von befristeten Arbeitsplätzen, die Reintegration der Transitarbeitskräfte in den regulären Arbeitsmarkt, die Verbesserung der Reintegrationschancen der Beschäftigten durch geförderte Weiterbildungen, die Beseitigung von Vermittlungshemmnissen sowie die psychologische Betreuung durch SozialarbeiterInnen Vorrangig -> arbeitsmarktpolitische Zielsetzungen, aber soziale Unternehmen agieren auch wirtschaftlich -> daher müssen auch unternehmerische Ziele vorhanden sein Hauptaussage der Grafik: Wirtschaftliche Zielsetzungen haben einen eher niedrigeren Stellenwert als gesellschaftliche Zielsetzungen haben, da die Ziele „Optimierung der Eigenerlösquote“ und „Schaffung dauerhafter Arbeitsplätze“ eine niedrige Anzahl von Nennungen erhielten. Zielsetzungen Praxisbeispiele Quelle:: bdv Austria: WISE-Bericht, Wien: August 2008 Arbeitsmarkt-ergebnisse

Praxisbeispiele Definition Entstehung Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen Restaurant „Inigo“ -> bietet Dienstleistungen im Bereich Restaurant und Catering -> sozialökonomischer Betrieb und bietet seit 1992 langzeitarbeitslosen Frauen und Männer Hilfestellung beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt -> als Verein organisiert und Träger ist Caritas Erzdiözese Wien „INIGO“ bietet ihren MitarbeiterInnen die Möglichkeit einer Gastronomie-Prüfung an, die den Lehrstoff des dritten Lehrjahres beinhaltet und in der Fachschule für Gastronomie abgelegt wird. Personal wird hauptsächlich im Bereich Service, Küche und Reinigung eingestellt. Hauptaufgabe: ArbeitnehmerInnen über die Beschäftigung im Betrieb sozial zu integrieren und durch ein regelmäßiges und angemessenes Einkommen optimale Lebensverhältnisse bei langzeitarbeitslosen Menschen herzustellen. Finanzierung: Eigenerlöse, AMS und ESF Zielsetzungen Praxisbeispiele Arbeitsmarkt-ergebnisse

Arbeitsmarktergebnisse Definition Entstehung Organisations-formen Finanzierung Transitarbeits-kräfte KundInnen Grafik zeigt -> Anteile der Personen in geförderter und nicht geförderter Beschäftigung 3 Monate nach Ende des Dienstverhältnisses in einem sozialen UN. -> hohe Beschäftigungsrate bei Wien Work, weil Transitarbeiter bei Wien Work in andere Förderungsstrukturen wechseln und dadurch die Grafik „verfälschen“. Schlussfolgerung: Soziale Unternehmen vermitteln einen eine beachtlichen Teil (ca. 47%) der Transitarbeitskräfte erfolgreich weiter. -> ABER: dies ist keine leichte Aufgabe da soziale Unternehmen sogenannte Problemgruppen (Obdachlose, Drogen und Alkoholabhängige, Personen mit Psychischen Problemen (Depression)) behandeln. So zeigt sich, dass soziale Unternehmen mit Erfolg Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung bekämpfen und somit Menschen, die schon längst aufgegeben wurden in solchen Unternehmen Hoffnung, Rat und Unterstützung finden. Zielsetzungen Praxisbeispiele Quelle:: bdv Austria: WISE-Bericht, Wien: August 2008 Arbeitsmarkt-ergebnisse

„Care Ökonomie – Ist das Frauensache?“ Begriffsdefinition Arten der Care Arbeit „Care Ökonomie – Ist das Frauensache?“ Bedeutung Frauen und Care Ökonomie Bewertung der Care Arbeit Nicht nur Frauensache Zukunft

Care Arbeit – Care Ökonomie Begriffsdefinition Arten der Care Arbeit Bedeutung Frauen und Care Ökonomie Bewertung der Care Arbeit Care Ökonomie: Wichtiger Bereich der Wirtschaft Makroökonomische Fragen Care Arbeit: Beziehungsarbeit, Wohlergehen des Menschen steht im Vordergrund Tätigkeiten sind geprägt von Fürsorge, Verständnis, Mitgefühl und Pflege. Widersetzung von den Vorstellungen der Effizienz-, Gewinn- oder Rationalitätssteigerung Schwere emotionale Belastung  intrinsische Motivation Nicht nur Frauensache Zukunft

indirekte / unterstützende Care Arbeit Arten der Care Arbeit indirekte / unterstützende Care Arbeit Personengruppen: Kinder, EhepartnerIn, kranke / alte Menschen, Verwandschaft, Menschen mit phyischen oder psychischen Behinderungen, Freunde, Nachbarn, SchülerInnen, StudentInnen... indirekte unbezahlte Care Arbeit indirekte bezahlte Care Arbeit direkte Care Arbeit Kinder, kranke Menschen, alte und gebrechliche Menschen, Menschen mit physischen oder psychischen Behinderungen direkte unbezahlte Care Arbeit direkte bezahlte Care Arbeit Begriffsdefinition Arten der Care Arbeit Bedeutung Frauen und Care Ökonomie Bewertung der Care Arbeit Nicht nur Frauensache Zukunft

Bedeutung der Care Arbeit Begriffsdefinition Sozialer Zusammenhalt Arten der Care Arbeit Bedeutung Frauen und Care Ökonomie Bewertung der Care Arbeit Bedeutung für die Gesellschaft: Zentraler Bestandteil menschlichen Zusammenlebens Soziale Zusammenhalt wird gefördert Werte wie Verständnis, Fürsorge, Mitgefühl, Leidenschaft werden vermittelt Werte sind wichtig für die Beziehung zu Menschen Gutes Leben nur dann gewährleistet Bedeutung für die Ökonomie : Bietet Basis und Fundament für die gesamte Ökonomie Arbeitsfähigkeit durch die Care Arbeit  Erziehung von Kindern, Schule,… Wieder Arbeitsfähig gemacht  Rückzugsgebiet Wesentlicher teil des Lebensstandards Fundament für die Ökonomie Nicht nur Frauensache Zukunft

Hoher Frauenanteil in Care Arbeit Begriffsdefinition Arten der Care Arbeit „homo oeconomicus“ Reproduktion Rollenklischees und Sozialisation Gleichbehandlungsgesetz Bedeutung Frauen und Care Ökonomie Statistiken Bewertung der Care Arbeit Folgende Grafiken zeigen dass der Frauenanteil im Bereich der Care Arbeit viel höher ist als der Anteil der Männer. Gründe für den hohen Frauenanteil: Homo oeconomicus:  rational handelnd, nach Gewinn strebend, eigener Nutzen, Menschenbild stark männliche geprägt Adam Smith legte entscheidende Grundlagen; Frau wurde der Reproduktion zugeschrieben Menschenbild bei der Care Arbeit  entspricht nicht diesem Bild Damalige Zeit  Industriealter, heutige Zeit  Dienstleistungszeitalter, denken immer noch wie in Industriewelt Reproduktion: Trennung produktiver und reproduktive Tätigkeiten Adam Smith differenzierte: erwerbliche, marktkoordinierte Arbeit gegenüber weiblichen, sorgenden, reproduktiven Arbeit Rollenklischees und Sozialisation: Übertragung von Stereotypen Entwicklung der Persönlichkeit in Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen Umwelt Gleichbehandlungsgesetz Frauenwahlrecht 1919 1979  erste Bestimmung zur gesetzlichen Gleichstellung von Frauen und Männern  Lohngleichheiten Nicht nur Frauensache Zukunft

Erwerbstätige Wirtschaftsbereiche Frauen und Care Ökonomie Erwerbstätige nach Wirtschafts-bereiche Wöchentliche Arbeitszeit Anteil der Frauen im Dienstleistung höher als Männeranteil Betreuung ältere Menschen Quelle: Statistik Austria, Arbeitskräfteerhebung, Ergebnisse des Mikrozensus, September 2009

Wöchentliche Arbeitszeit Frauen und Care Ökonomie Erwerbstätige nach Wirtschafts-bereiche Wöchentliche Arbeitszeit Frauen tätigen viel mehr Arbeit im Haushalt als Männer, Frauen widmen mehr Zeit der Kinderbetreuung Männer widmen mehr Zeit der Erwerbstätigkeit Aber: durchschnittliche Arbeitszeit, entlohnt oder nicht entlohnt, der Frau ist höher Dh. Frauen verbringen mehr Zeit mit Arbeiten verdienen aber weniger Geld Betreuung ältere Menschen Quelle: Statistik Austria, Haushaltsführung, Kinderbetreuung, Pflege. Ergebnisse des Mikrozensus September 2002

Betreuung ältere Menschen Frauen und Care Ökonomie Erwerbstätige nach Wirtschafts-bereiche Wöchentliche Arbeitszeit Mehr Männer werden von ihren Ehegattinen oder Freundinnen gepflegt als Frauen von ihren Ehemännern, Frauen erhalten Pflege von Tochter oder Schwiegertochter Allerdings: Lebenserwartung von Frauen allgemein höher, daher weniger Frauen von ihren Männern gepflegt Betreuung ältere Menschen

Bewertung der Care Arbeit keine Erhebung der unbezahlten Care Arbeit Qualität und Erhebung bezahlter Begriffsdefinition Arten der Care Arbeit Bedeutung Frauen und Care Ökonomie Bewertung der Care Arbeit Unbezahlte Care Arbeit  nicht im BIP enthalten, da nur Leistungen berechnet werden, wofür es Entgelt bezahlte wird.  Nichtbeachtung und Minderbewertung der nichtbezahlten Care Arbeit Problem  Erhebung der Zahlen für bezahlte Care Arbeit Schwierigkeit  Feststellung der Qualität, da subjektive Meinung, Bemühungen, emotionale Merkmale Schwierig den Erfolg der Bemühungen zu messen Nicht nur Frauensache Zukunft

Warum nicht nur Frauensache Begriffsdefinition Arten der Care Arbeit Bedeutung Erziehung von Mutter und Vater Frauen und Care Ökonomie Bewertung der Care Arbeit Pflege von Männern und Frauen Anmerkung zur Folie: Hyperlink zur Grafik „Pflege“ sitz auf „Pflege von Männern und Frauen“; Hyperlinks zu den Grafiken Personal im Bildungswesen und im Gesundheitswesen sitzen auf „Machtverhältnisse“ Care Arbeiten  weitgehend von Frauen besetzt, aber weitaus mehr als nur Frauensache, Männer können diese Arbeit ebenfalls erledigen Gründe warum Care Arbeit nicht nur Frauensache sein sollte: Erziehung von Mutter und Vater: Geschlechtsbewusste Erziehung ist schon im frühen Alter sehr wichtig Eigene Geschlechtsidentität sowie Interessen unabhängig des Geschlechts Pflege von Männern und Frauen: siehe Grafik Bei der Pflege von Menschen spielt das Geschlecht für den Pflegebedürftigen bzw. die Pflegebedürftige eine wichtig Rolle. Männer wollen weitgehend von Männern gepflegt werden, Frauen von Frauen, da der Frauenanteil beim Pflegepersonal aber um vieles höher ist als der der Männer ist dieses Bedürfnis nicht befriedigt. Machtverhältnisse: Personen mit Macht  suchen sich die Arbeit aus, die anderen müssen die Arbeit verrichten die überbleibt  schlechte Bezahlung Männer sind in Führungs- und Machtpositionen vertreten  siehe Grafik Warum bleibt diese Arbeit übrig ?  emotionale Belastung Nicht nur Frauensache Machtverhältnisse Zukunft

Pflegepersonal Nicht nur Frauensache Quelle: BORUTTA, Manfred: http://www.manfred-borutta.de/fileadmin/user_upload/Karriereverlaeufe-Forum.pdf, 3. Jänner 2010

Personal im Gesundheitswesen Macht-verhältnisse Personal im Gesundheits-wesen Personal im Bildungsbereich Frauenanteil im nichtärztlichen Personal ist sehr hoch, Männeranteil in höher positionierten Posten zu finden

Personal im Bildungsbereich Macht-verhältnisse Personal im Gesundheits-wesen Personal im Bildungsbereich Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Deutschland: Genderreport 2004, Frankfurt am Main 2004, S. 17 Männeranteil in Führungspositionen viel höher als Anteil der Frauen; Frauenanteil nur im Bereich des Lehrpersonals höher  Beschreibt das Machtverhältnis

Zukunft der Care Arbeit Begriffsdefinition Sichtbarmachen der Care Arbeit Erhebung der unbezahlten Care Arbeit Klärung des Begriffs Entobjektivierung Arten der Care Arbeit Bedeutung Frauen und Care Ökonomie Bewertung der Care Arbeit Sichtbarmachen der Care Arbeit: Schweigen im Bezug auf die Care Arbeit brechen, fortlaufend am Sichtbarmachen arbeiten, Aufmerksamkeit auf den hohen Frauenanteil richten Erhebung der unbezahlten Care Arbeit: Erhebung eines Frauen – Bruttoinlandsproduktes mit Einfluss der unbezahlten Care Arbeit; unbezahlte Care Arbeit muss als Teil wirtschaftlichen Handelns gesehen werden Klärung des Begriffs: Um auf das Problem aufmerksam zu machen, inhaltliche Klärung, Verdeutlichung Entobjektivierung: Das heißt, dass Menschen nicht gesellschaftlich objektivieren, wer welche Arbeit macht. Es gibt nämlich nichts was von Frauen beispielsweise in der Hausarbeit gemacht wird, was nicht auch von Männern in der Erwerbsarbeit erledigt wird. Chefköche und Gärtner   Nicht nur Frauensache Zukunft