Michel Candelier (Université du Maine, Le Mans, France)

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 Präsentation transkript:

Michel Candelier (Université du Maine, Le Mans, France) Mehrsprachigkeitsdidaktik – Gesellschaftliche Notwendigkeit Herausforderung für die Lehrenden Michel Candelier (Université du Maine, Le Mans, France)

Das zwischen-stufige Gesamte Das end-stufige Gesamte Von damals bis heute Das Besondere Das zwischen-stufige Gesamte Das end-stufige Gesamte setzt sich als Bewertungsinstanz bestimmt

Die Sprachen-didaktik Sprachen- und Kulturen- pluralismus Von damals bis heute Die Sprachen-didaktik Sprachen- und Kulturen- pluralismus soziale Kohäsion setzt sich als Bewertungsinstanz bestimmt

Von damals bis heute Die Sprachen-didaktik Synergie zwischen Sprachlehr-lernvorgängen Mehrsprachige und plurikulturelle Kompetenz setzt sich als Bewertungsinstanz bestimmt

Mehrsprachige und plurikulturelle Kompetenz „Das Konzept einer mehrsprachigen und plurikulturellen Kompetenz [...] tendiert dazu […] in Betracht zu stellen, dass ein Mensch nicht über eine Ansammlung von eigenständigen und voneinander getrennten Kommunikations-kompetenzen verfügt, je nachdem, welche Sprachen man kennt, sondern vielmehr über eine einzige mehrsprachige und plurikulturelle Kompetenz, die das ganze Spektrum der Sprachen umfasst, die einem Menschen zur Verfügung stehen.“ (Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen – Kap. 8.1)

„Das Verwalten dieses Repertoires „Das Verwalten dieses Repertoires* bringt mit sich, dass man an die Sprachvarietäten, voraus es besteht, nicht getrennt herangeht, sondern dass diese Varietäten, obwohl sie sich voneinander unterscheiden, als einheitliche Kompetenz behandelt werden. […]. (Guide pour l’élaboration des politiques linguistiques éducatives en Europe, S. 71) * = die mehrsprachige und plurikulturelle Kompetenz

Noch deutlicher… Die „pädagogische Komponente“ der Definition der mehrsprachigen und plurikulturellen Kompetenz „lädt dazu ein, das Lehren der verschiedenen Sprachen miteinander zu artikulieren, da sie grundsätzlich gemeinsame Kompetenzen involvieren können“. (Guide pour l’élaboration des politiques linguistiques éducatives en Europe, S. 38)

2 Arten von didaktischen Ansätzen monolinguistische Ansätze bei denen man sich auf eine Sprache/Kultur isoliert konzentriert pluralistische Ansätze bei denen man sich mit mehreren Sprachen/Kulturen zugleich beschäftigt „das Lehren der verschiedenen Sprachen miteinander zu artikulieren »

Sprachen- und Kulturenübergreifenden Kompetenzen aufbauen lassen: "Pan-Bereich"-Kompetenzen, die linguistische und kulturelle Sachverhalte generell betreffen; "Trans-Bereich"-Kompetenzen, die die Lernenden dazu befähigen, sich auf das zu stützen, was sie sich anhand einer besonderen Sprache/Kultur angeeignet haben, um sich gewisse Aspekte einer anderen Sprache/Kultur leichter anzueignen.

4 pluralistische Ansätze - Interkultureller Ansatz - Integrierte Sprachendidaktik (MS-FS, FS1-FS2, MS-FS1-FS2-FSn …) - Interkomprehensionsdidaktik (EuroCom, Eurom4, Galatea …) - « Eveil aux langues » (Kiesel – Kinder entdecken Sprachen, Evlang, Eole, Janua Linguarum…)

Kommunikative Kompetenz 2, 3 … S Integrierte Sprachendidaktik Sprachenübergreifende Kompetenzen Einstellungen gegenüber Vielfalt

Kommunikative Kompetenz Interkomprehensionsdidaktik 3, 4, 5 … S Sprachenübergreifende Kompetenzen Einstellungen gegenüber Vielfalt

Sprachenübergreifende Kompetenzen Einstellungen gegenüber Vielfalt Kommunikative Kompetenz (in zweiter Instanz) Eveil aux langues - Kiesel 20, 30 … S Sprachenübergreifende Kompetenzen Einstellungen gegenüber Vielfalt

Doppelte Frage - Was kann man / soll man in einer curricularen Perspektive mit diesem didaktischen Angebot anfangen ? - Was soll in diesem Kontext aus dem Unterricht EINER Sprache werden ?

eine gewaltige Herausforderung … - sich einerseits den Prinzipien der integrierten Sprachendidaktik anpassen; - anderseits Nutzen ziehen aus den Kompetenzen, die sich die Lernenden aneignen können im Rahmen anderer pluralistischer Ansätze, wie „KIESEL“ und Interkomprehension zwischen verwandten Sprachen.