GENDER TOOLBOX | Materialien > Gender Budgeting

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 Präsentation transkript:

GENDER TOOLBOX | Materialien > Gender Budgeting Genderbezogene Analyse und gleichstellungsorientierte Bewertung der Verteilung von (finanziellen) Ressourcen Angelika Blickhäuser, Henning von Bargen Auf der Suche nach einem Prinzip, das sich bereits seit langem wie ein roter Faden durch alle Entscheidungsprozesse in Politik und Verwaltung zieht, stößt man auf das Kriterium der Ökonomie, also die Frage nach den Kosten. Nimmt man das Gender Mainstreaming-Prinzip ernst, so bedeutet es eine Innovation von Entscheidungsprozessen in Politik und Verwaltung wie auch in allen anderen Organisationen und wird damit zu einer radikalen, d.h. im wahrsten Sinne des Wortes an die Wurzel gehenden Veränderung. Mit dem Vergleich des Prinzips des Gender Mainstreaming mit dem jedenfalls in der Theorie festverankerten Kostenprinzip der öffentlichen Hand nähern wir uns unaufhaltsam dem Gender Budgeting. Denn ohne eine geschlechtergerechte Haushaltspolitik gibt es kein effizientes Gender Mainstreaming. © Fit for Gender Mainstreaming | www.fit-for-gender.org | AutorInnen: Angelika Blickhäuser und Henning von Bargen, Berlin 2007

Was ist Gender Budgeting ? Ein (Staats-)Haushalt reflektiert die politischen Entscheidungen darüber, wie (von wem) die Einnahmen erhoben und für welche Zwecke (für wen) die Ausgaben speziell getätigt werden. Den Entscheidungen liegt ein normatives Gesellschaftsbild zugrunde, dass die wirtschafts- und sozialpolitischen Prioritäten determiniert. Haushaltpolitische Entscheidungen wirken sich auf die Strukturierung der Gesellschaft und somit unmittelbar auf die Lebenssituationen von Frauen, Männern, Mädchen und Jungen und auf das Geschlechterverhältnis aus. Diese Blickrichtung stellt den Ausgangspunkt für Gender Budgeting dar. Was verbirgt sich nun hinter Gender Budgeting ? Erfahrungen in Deutschland gibt es nicht. Positiv ist allerdings zu vermerken, dass es zumindest in Berlin und Bayern unter dem Schlagwort “Ran an die Töpfe!” Gender Budget-Initiativen der Grünen Frauen gibt. Angefangen hat alles ziemlich weit weg in Australien. Dort ist 1984 auf Initiative der Ökonomieprofessorin Rhonda Scharp versucht worden, den Staatshaushalt gerechter zwischen Frauen und Männern aufzuteilen. Inzwischen gibt es weltweit ca. 40 weitere Initiativen, die meisten in Afrika, Asien und Lateinamerika. Ansonsten ist in Europa Gender Budgeting in Frankreich und Skandinavien auf dem Vormarsch. So haben die Gleichstellungsministerinnen im Nordischen Ministerrat erstmals für das Haushaltsjahr 2003 vereinbart, die Etats für Arbeitsmarkt, Erziehung, Bildung, Kultur, Soziales und Gesundheit detailliert nach Geschlechterwirkung aufzuschlüsseln. In Frankreich gibt es einen verbindlichen Leitfaden für die Regierung in Gestalt des so genannten Gelb-Buches. Dieser verpflichtet die Ministerien, ihre Etats daraufhin zu prüfen, ob eine gerechte Verteilung der Mittel zwischen Frauen und Männern stattfindet.

Ziele von Gender Budgeting Analyse des (Staats-)Haushaltes aus einer Geschlechterperspektive (Gender Budget Analyse) Ermitteln, wie sich Einnahmen und Ausgaben auf Frauen, Männer, Mädchen und Jungen auswirken - wem die haushaltspolitischen Beschlüsse zugute kommen und wem nicht Ansatzpunkte für eine geschlechtergerechte Umstrukturierung des (Staats-)Haushaltes entwickeln und Veränderungen in finanzpolitischer Prioritätensetzung bewirken Nicht: Einrichtung eines separaten Budgetpostens für Frauen

Gender Budget-Analysen Genderbewusste Bewertung politischer Strategien Geschlechtsspezifische Nutzenanalyse Geschlechtsdifferenzierte Analyse öffentlicher Ausgaben Geschlechtsspezifische Analyse des Steueraufkommens Geschlechtsdifferenzierte Analyse des Einflusses der Zeitbudgets von Männern und Frauen auf das Volkseinkommen Geschlechtsbewusster Ansatz einer Mittelfristigen Finanzplanung Geschlechterbewusste Haushaltserklärung Das Instrument Gender Budgeting im Praxiseinsatz Als Analyseinstrument: Den Mangel an Geschlechtergerechtigkeit haben wir vor 20 Jahren auch erst durch nach Geschlechtern differenzierende Statistiken belegt. Denn die Crux, unter der wir nach wie vor leiden, ist die mangelnde Wahrnehmung in dieser Gesellschaft. Von Budlender, Sharp und Allen sind sieben Instrumente zur Gender Budget-Analyse entwickelt worden, von denen strenggenommen nur die ersten fünf der Analyse dienen, wohingegen Nummer 6 und 7 bereits einen geschlechtergerechten Mitteleinsatz gewährleisten, also die ungerechtfertigte Bevorteilung von Männern bzw. die ungerechtfertigte Benachteiligung von Frauen verhindern oder beseitigen sollen. Quelle: Budlender, D./ Sharp, R./ Allen K. (1998): How to do a Gender-Sensitive Budgets Analysis. Contemporary Research and Practice. Commonwealth Secretariat. Übersetzung/Zusammenfassung: Dr. Regina Frey siehe http://www.gender-budgets.de/

Genderbewusste Bewertung politischer Strategien Schlüsselfrage: Inwiefern vergrößern oder verkleinern Politikstrategien und entsprechende Ressourcenverteilung Geschlechterdisparitäten ? Ausgehend von der Grundannahme, dass politische Entscheidungen über Ressourcenverteilung immer Geschlechtereffekte nach sich ziehen, haben die Autorinnen eine Analyse nach Politikbereichen vorgenommen. Die Schlüsselfrage lautet: Inwiefern vergrößern oder verkleinern Politikstrategien und entsprechende Ressourcenverteilung Geschlechterdisparitäten? Ein sehr plausibles Beispiel hierzu aus dem Bereich der Hochschulen: Die politische Entscheidung, im Bildungssektor Einsparungen vorzunehmen, betrifft zunächst alle Studierenden. Eine Analyse der Studierendenzahlen nach Geschlecht und verschiedenen Studienfächern würde ergeben, dass mehrheitlich Frauen geistes- und sozialwissenschaftliche Fächer studieren. Wenn die Mittel gerade für diese Fächer gekürzt würden, wären Studentinnen von der Maßnahme stärker betroffen als Studenten. Ein weiteres Beispiel ergibt sich in der Sportförderung: Wenn Vereine mit öffentlichen Geldern/Dienstleistungen gefördert werden, so scheint dies zunächst geschlechterneutral zu sein. Viele Vereine fördern jedoch stark die Männerdomäne Fußball. Das heißt, öffentliche Zuwendungen müssten dann verstärkt an Vereine gehen, die gleichermaßen Angebote für Frauen machen.

Geschlechtsspezifische Nutzenanalyse Schlüsselfrage: Welche Bevölkerungsgruppe würde von staatlichen Ausgaben/Einsparungen in welcher Weise einen Nutzen ziehen oder keinen Nutzen ziehen ? Unter der Annahme, dass Männer und Frauen einen unterschiedlichen Nutzen aus staatlicher Verteilungspolitik ziehen, da sie teilweise unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse haben, wird in Form von Umfragen und Erhebungen festgestellt, wessen Prioritäten durch bestimmte Maßnahmen potentiell getroffen werden und wessen Prioritäten übergangen werden könnten. Die Schlüsselfrage lautet: Welche Bevölkerungsgruppe würde von staatlichen Ausgaben/Einsparungen in welcher Weise einen Nutzen ziehen oder keinen Nutzen ziehen? Auch hierzu ein Beispiel: Eine repräsentative Umfrage kann feststellen, welche Prioritäten Bürgerinnen und Bürger setzen, indem gefragt wird: In welchen Bereichen soll der Anteil der staatlichen Ausgaben erhöht werden (z.B. Öffentlicher Personennahverkehr, Hochschulbildung, Familienhilfen, Wohnungsbau, Landesverteidigung usw.). Dies wäre nach Geschlecht, Einkommen, Herkunft und ggf. anderen Gruppen getrennt auszuwerten.

Geschlechtsdifferenzierte Analyse öffentlicher Ausgaben Schlüsselfrage: Wem fließen innerhalb eines spezifischen Politikbereiches bzw. innerhalb eines bestimmten Programms konkret öffentliche Mittel zu? (differenziert nach Geschlecht, Klasse, Ethnische Herkunft, Alter, ...) Innerhalb eines spezifischen Politikbereiches bzw. innerhalb eines bestimmten Programms wird festgestellt, wem konkret öffentliche Mittel zufließen (Männern - Frauen, Jungen - Mädchen). Zu diesem Zweck müssen genaue Daten über die Nutzung von öffentlichen Geldern durch Haushalte und Individuen sowie der Mittelverteilung vorliegen. Zwei Schritte sind innerhalb dieses Instruments vorgesehen: .Schätzungen über die Ausgaben für einen bestimmten staatlichen Service pro Einheit werden angestellt (z.B. durchschnittliche Ausgaben für Grundschulversorgung pro Kind) .Erhebungen darüber, wer welchen Service nutzt (z.B. wieviele Mädchen /Jungen gehen in Grundschulen?) Hieraus kann errechnet werden, was genau der Staat für welche Gruppe ausgibt.

Geschlechtsspezifische Analyse des Steueraufkommens Schlüsselfrage: Wie hoch wird die steuerliche Belastung geschätzt, die verschiedene Gruppen in der Bevölkerung zahlen müssen ? (differenziert nach Geschlecht, Klasse, Ethnische Herkunft, Alter, ...) Hiermit wird die steuerliche Belastung nach Haushaltstypen sowie von Männern und Frauen abgeschätzt

Geschlechstdifferenzierte Analyse des Einflusses der Zeitbudgets Schlüsselfrage: Wie wirkt sich die Einnahme- und Ausgabepolitik auf die Zeit aus, die für nicht-marktförmige Reproduktionsarbeit (Haus- und Familienarbeit) verwendet wird ? Mit dieser Perspektive wird untersucht, auf welche Weise nationale Budgets auf unbezahlter (Haus- und Familien-)Arbeit basieren. Hierzu ist die Erstellung geschlechtsdifferenzierter Zeitbudgetstudien erforderlich.

Geschlechtsbewusster Ansatz einer Mittelfristigen Finanzplanung Integration der Kategorie Geschlecht in ökonomische Modelle z.B. durch disaggregierte Variablen z.B. durch Meinungsumfragen oder Interviews wird eingeschätzt, wie weit die Bedürfnisse bestimmter Gruppen durch öffentliche Leistungen befriedigt werden Schlüsselfrage: Spiegeln die finanzpolitischen Prioritäten des Staates die Prioritäten verschiedener Bevölkerungsgruppen wider? Mit diesem Instrument wird die Kategorie Geschlecht in ökonomische Modelle mithereingenommen, so dass zukünftige Haushaltsplanungen geschlechtersensitiv sein können. Möglichkeiten sind hier: Disaggregierte Variablen, wo Geschlecht anwendbar ist nationales Einkommen und Haushaltseinkommen unter Berücksichtigung unbezahlter Arbeit festlegen Veränderung von Annahmen über das Funktionieren von Gesellschaft und Institutionen sowie der Wirtschaft.

Geschlechterbewußte Haushaltserklärung Bericht oder Erklärung, in der Rechenschaft über die Politik, Programme und Finanzentscheidungen abgegeben wird, die auf der Grundlage von Genderbudget-Analysen gestaltet bzw. getroffen wurden. Diese wird von der Regierung in Form einer Erklärung oder eines Berichtes abgegeben, in der sie Rechenschaft ablegt über ihrer Politik, Programme und Finanzentscheidungen. Oben genannte Instrumente finden hier Anwendung. Die Haushaltserklärung müsste – wie immer bei einem Regierungshaushalt – der Nachprüfung durch den Landesrechnungshof und der Kontrolle durch das Parlament unterliegen.

Zusammenfassung Gender Budgeting ist eine strategische Vorgehensweise, geschlechtsspezifische Schieflagen der Haushaltspolitik offen zu legen. Gender Budgeting entwickelt Ansätze für eine geschlechtergerechte Reformulierung des (Staats-) Haushaltes. Gender Budgeting verändert politische Prioritäten, da es die Auseinandersetzung mit politischen Strukturen und Prozessen voraussetzt.

Matrix zur Berücksichtigung der Gender-Dimension bei der Budget-Planung