Wissenschaftliches Arbeiten

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 Präsentation transkript:

Wissenschaftliches Arbeiten Prof. (FH) Dr. Doris Berger-Grabner Oktober 2013

Grundlagen einer wiss. Arbeit

Was ist eine wissenschaftl. Arbeit? Keine themenbezogene Literaturzusammenstellung Nicht-problembezogene Zusammenstellung von Wissen gilt nicht als Thema fuer wissenschaftl. Abschlussarbeiten! Systemat. Zusammenstellung von Literatur zwecks Problemdarstellung zulässig, wie zB. Fallbeispielanalyse keine lehrbuchartige unfokussierte Zusammenstellung!! Wissenschaftl. Abschlussarbeit erklärt reale Phänomene Im Zentrum steht Forschungsfrage Verschriftlichter Argumentationsvorgang Ziel: Beantwortung Forschungsfrage Nicht-problembezogene Zusammenstellung, z.B. Marketing von Handlesbetrieben Systemat. Zusammenstellung, z.B. Fallbespiel-Analyse Forschungsfrage. Gewählte Fragestellung, nicht Themenbereich!

Wissenschaftl. Arbeit vs. Projektarbeit Seminararbeit (im Unterschied zur Projektarbeit) theoretische Ausarbeitung eines speziellen Themas Einzel- oder Gruppenarbeit Schwerpunktsetzung nach den in der Wissenschaft üblichen Regeln Literatursuche, richtiges Zitieren logische & formale Gliederung

Forschungsfrage

Sinn der Forschungsfrage Forschungsfrage hilfreich zur exakten Themenfindung Problematik: Zielsetzung oft zu breit gehalten, z.B.: "Die Betriebswirtschaftslehre", "E-Commerce„ etc. Forschungsfrage dient zur Strukturierung, Methodik- und Literaturauswahl enge und tiefe Bearbeitung der Problemstellung Ziel und Zweck der Arbeit muss erkennbar sein Forschungsfrage wird im Rahmen der Arbeit beantwortet! Formulierung Forschungsfrage und wenigen Unterfragen entscheidet über Qualität und Stoffumfang

Bedeutung der Forschungsfrage Gute Fragen werden als "W-Frage" formuliert Was? Wie? Warum? Forschungsfrage wird in Unterfragen unterteilt Unterfragen als Kapitelgrundlage & zur Beantwortung Forschungsfrage notwendig Schlechte Fragen werden erkannt durch Unrichtige Vorannahmen So unklar, daß es keine Antwort gibt Frage ist in sich widersprüchlich Scheinfrage (verkleidete Behauptung) unrichtige Vorannahmen beinhalten Z.B. Weshalb gehen Frauen lieber einkaufen als Männer? so unklar formuliert sind, dass es keine Antwort gibt Z.B. Warum schaffen es Händler nicht andere Kunden an ihr Geschäft zu binden? die Frage in sich widersprüchlich ist Z.B. Warum kaufen jüngere Personen lieber im Internet ein, wenn auch viele ältere Personen gerne im Internet bestellen? oder die Frage in Form einer „Scheinfrage“, d.h. einer verkleideten Behauptung, verfasst ist, oder Z.B. Ist eine aktive Kundenbindung ein geeignete Vorgehensweise im Customer Relationship Management im Handel? es sich um eine beeinflussende, tendenziöse Frage handelt. Z.B. Wie kann die für die Umwelt so wichtige Mülltrennung in den Haushalten verstärkt werden?

Fünf Typen von Forschungsfragen Fragetyp Leitfrage Beispiel Beschreibung Was ist der Fall? Wie sieht die „Realität“ aus? Wie hat sich der österr. LEH seit 1960 verändert? Erklärung Warum ist etwas der Fall? Warum hat sich der österr. LEH seit 1960 in einer bestimmten Art & Weise verändert? Prognose Welche Veränderungen werden künftig eintreten? Wie wird sich künftig der österr. LEH verändern? Gestaltung Welche Maßnahmen sind geeignet, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen? Wie kann das Greißlersterben im österr. LEH aufgehalten werden? Kritik/Bewertung Wie ist ein bestimmter Zustand zu bewerten? Wie ist die Diskontentwicklung im österr. LEH im Hinblick auf die Greißler zu bewerten? Wie kann das Greißlersterben im österr. LEH aufgehalten werden? Darstellung österr. lEH Entwicklungen und Trends-> Greißler Maßnahmen zum Entgegenwirken des Greißlersterbens Logisch-deduktiv, vom Allgemeinen zum Speziellen! Begriffsdefinition: LEH, Greißler

Literatursuche

Grundlegendes zur Literaturrecherche Literaturüberblick hilft alternative Fragestellungen zu reduzieren Überblick zunächst für jede Fragestellung Mithilfe von Schlagwortlisten Literaturcheck in Datenbanken Populärwissenschaftliche Quellen vermeiden! Fragestellungen ohne ausreichende Literatur vermeiden Ausnahme: Entdeckungszusammenhang! Fragestellungen, wo Kern bereits deckend behandelt, wenig Erkenntnispotential-> vermeiden! Optimal, wenn ca. 5-20 aktuellere Beiträge aus Fachliteratur vorhanden & zusätzlich Lehrbuchbeiträge existieren Ausreichende Motivation notwendig!

Sprachlicher Stil

Sprachlicher Stil Keine "Ich-Form“ Nur im Vorwort zulässig Wenn nicht vermeidbar, dann z.B. „nach Sicht des Autors/Autorin“ etc. Wissenschaftsadäquate Ausdrucksweise Sachlich, klare Sprache Kurze, prägnante Sätze Nicht umgangssprachlich (populärwissenschaftlich) Konjunktiv (könnte, hätte, würde etc.) vermeiden Zu vermeiden sind: Übertreibende Ausdrucksweisen (enorm, unglaublich etc.) Füllwörter (ja, nun etc.) Rückversicherungswörter (irgendwie, gewissermaßen, wohl etc.) Argumentationsersatz-Wörter (natürlich, selbstverständlich, zahlreich,..)

Sprachlicher Stil (cont.) Fremdwörter sind nicht wissenschaftlicher, nicht zu intensiv verwenden richtig verwenden Klarheit nicht zu lange Sätze! 1 Aussage pro Satz eindeutige Bezüge Substanz keine Füllsätze keine unnötigen Wiederholungen Logik keine Widersprüche keine Scheinkausalitäten kein Kriterienwechsel bei Gliederung

Zitierweise

Zitiermethode & Quellenauswahl Mittels Kurzbeleg im Text, vollständiger Beleg anhand der Kurzkennung im Literaturverzeichnis (keine Titel) So genau wie nötig! Kurzbeleg: Nachname, Jahr, Seitenangabe Bsp.: Rössl, 2005, S. 229 Quellenauswahl: Aktualität: Ausgangspunkt Recherche vorrangig Veröffentlichungen der letzten 5 Jahre (Ausnahme: Standardwerke!) Zitierfähig: verlässliche, renommierte Quellen Nicht zitierfähig: Trivialliteratur (z.B. Illustrierte), Vorlesungsskripten, Seminararbeiten, Lexika Anerkannter Verlag

Direkte (wörtliche) Zitate Direkte Zitate= wörtliche Zitate sind exakt übernommen nur verwenden, wenn Aussage von besonderem Gewicht Nur für kürzere Textpassagen (kürzer als 5 Zeilen) Als eigene Blöcke (eingerückt, einzeilig) Beispiel: „Objektive Erkenntnis ist schon deshalb nicht möglich, weil wir nur unvollständige Bilder der Realität erfassen können“ (Rössl, 2005, S. 2). Wird ein Wort ausgelassen, ersetzt man mit [..], mehrere Worte mit [...] „Objektive Erkenntnis ist [..] deshalb nicht möglich, weil wir nur unvollständige Bilder der Realität erfassen können“ (Rössl, 2005, S. 2). Eigene Ergänzungen werden in eckige Klammern gestellt [Text der Ergänzung, Anm. d. Verf.] oder nur [Text der Ergänzung]. „mit dem reduktionistischen, auf das messbare konzentrierten Denken [können] Fragen von zentraler Bedeutung nicht gelöst werden“ (Mustermann, 2001) Veränderungen von Schreibfehlern, ohne Änderung von alter zu neuer Rechtschreibung etc. - übernommen. Fehler im Original sollten durch ein Ausrufzeichen in eckiger Klammer [!] oder durch [sic!] (lateinisch für „wirklich so!“) gekennzeichnet werden. BEISPIEL „Wissenschaftliches Arbeiten ist dann wissenschaftlisch [!], wenn wissenschaftliche Methoden verwendet werden (Mustermann, 1995, S. 111).“

Zitierweise im Text

Zitierweise im Text

Zitierweise im Literaturverzeichnis

Zitierweise im Literaturverzeichnis

Sonstige Zitierhinweise Rechtsquellen immer vollständig im Text angeben Zitierte Internetdokumente (HTML, PDF, ...) archivieren Fremdsprachige wörtliche Zitate sind - mit Ausnahme englischer Texte, die wie deutschsprachige behandelt werden - zu übersetzen. Original in den Text, Übersetzung in die Fußnote (enthält Übersetzung ins Deutsche und von wem die Übersetzung stammt (Übers. v. Verf. oder - wenn die Übersetzung nicht vom Verfasser stammt - Übers. v. TranslatorIn) Quellenangabe in Klammern nach Zitat in Originalsprache in Fußnote Wird Autor im Text genannt, folgende Zitierweise: Im Text: Bässler (2007) stellte fest, dass…. Es wurde betont (Bässler, 2007) Bässler (2007, S. 17) führt aus: „Auch im Tourismus….“.

Übungsbeispiele: Richtiges Zitieren

Back Up

Literaturverzeichnis Logische Gliederung Einleitung Hauptteil Schlussteil Literaturverzeichnis Anhang Verzeichnisse

Einleitung 1. Einleitung 1.1 Ausgangssituation und Problemstellung 1.2 Ziele und Nutzen der Arbeit 1.3 Methodische Vorgehensweise 1.4 Aufbau der Arbeit

Hauptteil 2. Hauptteil Begriffsabgrenzung bzw. –definition Was wird nicht behandelt? Wie werden Begriffe in der Arbeit verstanden? Projektbeschreibung/Inhalte Definition der Ziele und Zielgruppen Projektorganisation Arbeitspakete/Aufgaben Meilensteine/Zeitplan Projektbudget/Wirtschaftlichkeit Umsetzung Ergebnisse

Schlussteil Zusammenfassung Fazit bzw. Ausblick der Arbeit und der zentralen Ergebnisse Fazit bzw. Ausblick Was hat man herausgefunden? Welche Aspekte sind noch offen (Erläuterung und Begründung)? Handlungsempfehlungen oder kritische Reflexion Mögliche Hinweise auf weiterführende Arbeiten/Projekte

Formale Gliederung I Titelblatt Inhaltsverzeichnis/Abbildungsverzeichnis/ Tabellenverzeichnis Kurzfassung Einleitung/Hauptteil/Schlussteil (Start arabische Nummerierung) Literaturverzeichnis Anhang

Formale Gliederung II Titelblatt Titel der Arbeit IMC Logo Lehrgang (SeniorInnenUNI aktivplus) Name des Verfassers Datum (wann wird die Arbeit eingereicht) Siehe Vorlage

Formale Gliederung III Inhaltsverzeichnis Automatische Funktion in Word Überschriften definieren und dann IV einfügen Beispiele der Gliederung 1. Hauptkapitel 1.1 erster Abschnitt 1.2 zweiter Abschnitt 1.2.1 erster Unterabschnitt 1.2.2 zweiter Unterabschnitt Mindestens 2 Unterpunkte für einen Überpunkt Gliederungstiefe 4 Ebenen Textumfang pro Gliederungspunkt mind. ½ A4 Seite

Formale Gliederung IV Abbildungsverzeichnis Abbildungen definieren und dann automatisch einfügen Abbildungen in 10 Pkt., fett, zentriert, unter der Abbildung Abbildung 1: Multimediaproduktionen - Ziele, Maßnahmen und Medien (Quelle: Kinnebrock, 1994, S. 134) Tabellenverzeichnis wie Abbildungsverzeichnis Falls es in der Arbeit keine Abbildungen oder Tabellen gibt, müssen diese Verzeichnisse nicht gemacht werden

Formale Gliederung V Kurzfassung Ca. 200 Wörter Inhalt: Problemstellung Zielsetzung Methodik Ergebnisse

Formale Gliederung VI Anhang Helfen Verständnis der Arbeit zu steigern Mögliche Beispiele Fragebögen Detaillierte Auswertungen Bildmaterial Studieninhalte Usw. Im Text auf Anhang verweisen

Layout I Schrift Formatvorlage Standard: Arial 11 Pkt. Hervorhebungen Fett und Kursiv erlaubt oder - als Aufzählungszeichen Formatvorlage Überschrift 1: 16 Pkt., fett (z.B. 1.) Überschrift 2: 14 Pkt., fett (z.B. 1.2) Überschrift 3: 12 Pkt., fett (z.B. 1.2.1) Überschrift Titel: 20 Pkt., fett Kopfzeile: 10 Pkt., fett Fußnote: 10 Pkt.

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