Universitäres Lernen im technischen Umbruch: Chancen und Risiken von Computereinsatz und Internet in Hochschule und Weiterbildung Prof. Dr. Klaus Brunnstein.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Komponente des Lernens:
Advertisements

Meinl, Eschenbach, 9/06 Lernen am Campus IB der Fachhochschulstudiengänge Burgenland Sebastian Eschenbach und Paul Meinl.
Arbeitsgruppe 5 Einsatz Neuer Medien Norbert Berger Anna Bauer Manfred Gschaider Otto Petrovic Friedrich Sporis.
Motivation E-Learning in der Hochschullehre
Vorlesung zur Lehrveranstaltung „Internet-Learning“ im SS 2003
Für Studierende im Bereich Bibliotheks- und Informationswesen Präsentation an der Fachhochschule Köln am
Surfen im Internet.
Die Lernplattform von physik multimedial
LiLi und die Lernplattform
BIBB-Modellversuchs-schwerpunkt „Wissensmanagement“
Neue Medien im DaF Lehr- Lernprozess
Dr. Christian Hänger, Magnus Pfeffer
IuK2003, Osnabrück Th. Severiens, ViFaPhys Virtuelle Fachbibliothek Physik Ein kooperatives Dienstleistungsangebot für die Physik.
Mobile Lernende in verteilten Umgebungen (dSpace) Oliver Brand Learning Lab Lower Saxony (L3S) Hannover.
DINI Workshop „Informationsmanagement an Hochschulen“ - Duisburg
Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung Universität Ulm Nutzung und Nutzen des Internets für ältere Menschen Carmen Stadelhofer, Zentrum.
TU- Dresden Dipl. Psych. Jenny Krist Prof. Dr. Hermann Körndle
Informatik Studieren in Freiberg
/TU Freiberg/ Institut für Informatik /Konrad Froitzheim
Virtuelle Fachhochschule Technische Fachhochschule Berlin University of Applied Sciences Nutzung von Internet und Multimedia für innovative Aus- und Weiterbildungs-
Videokonferenztechnologien und ihre Anwendungsszenarien Eine Arbeitsgruppe der DINI - D eutsche I nitiative für N etzwerk I nformation - Int. Fachtagung.
Teleprüfungen in VIROR Jochen Lienhard und Stephan Trahasch Institut für Informatik Albert-Ludwigs-Universität Freiburg {lienhard |
Mit Wikis Unternehmenswissen managen – Beispiele und Erfahrungen
Bildungsaktivitäten in Second Life - Lehren und Lernen virtuell
Wichtige Medien in der Übersicht
Self-study online e-learning und e-teaching Medienentwicklung an der Universität Stuttgart 1.
R.-R. Lamprecht,GML-Workshop, eLearning-Szenarien aus der Sicht der Slavistik.
WIRTSCHAFTSINFORMATIK Westfälische Wilhelms-Universität Münster WIRTSCHAFTS INFORMATIK Seminar Software Agenten Agenten als Informationsfilter Referent.
E-Learning/Neue Medien
Datenbanksystementwicklung – Praktikum & Vorlesung – WS 2004/2005
Das Medienkonzept der ERS 1. Bestandteile des Konzepts Hardware-Ausstattung Hardware-Ausstattung Software-Ausstattung Software-Ausstattung Background.
Moderne Schulnetzwerke ...
Internet und Mathematikunterricht
0 EDV EE-M EDV für EE-M Herzlich Willkommen! Prof. Jürgen Walter FH Karlsruhe Hochschule für Technik Informationstechnik, Mikrocomputertechnik.
Workshop: Qualifizierung für Groupware 7. September 1999 Dortmund Herzlich willkommen zum.
Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen,
Forschungsprojekt Tablet-Klassen Lehrstuhl Didaktik des Englischen
Studieren aus der Perspektive der angewandten Sozialwissenschaften
Entwicklungsstand der Didaktik des Selbststudiums an der FHöV NRW
Ideen zur Gestaltung von Vorlesungen
Simulation komplexer technischer Anlagen
Cooperation & management Institute of Telematics University of Karlsruhe Prof. Dr. S. Abeck FORUM der Fakultät für Informatik zur Unterstützung der Lehre.
PH-ONLINE Informationen für den Bereich Fort- und Weiterbildung Dr. Peter Einhorn Kompetenzzentrum IKT und Neue Medien.
Autorin: Manuela Paechter, Uni Graz Qualitätssicherung in der Lehre mit Neuen Medien. Ideal und Realität aus der Perspektive einer Lehrenden Manuela Paechter.
Dipl.-Päd. Irene Tatzgern, MA
Maja Pivec; WebCT Tagung The Virtual Reality Experiences Shape Our Worldview Maja Pivec FH JOANNEUM, Informations-Design.
Blended Learning.
SoSe_2014 _Prof. Dr. Werner Stork und Olaf Schmidt
Computer an der Oberstufe Computer allein können den Unterricht nicht verändern. Voraussetzungen für den Einsatz des Computers sind: - die pädagogische.
E-learning e-learning. e-learning e-learning Begrifflichkeiten... Überbegriff: e-learning Lernen mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie.
Prof. Dr. Cornelia Gräsel Fachrichtung Erziehungswissenschaft
ASTROnomie Interaktiv & Dynamisch ASTROID C. Reimers Institut für Astronomie, Universität Wien Projektleitung: E. Dorfi, Institut für Astronomie, Universität.
ICT in der Primarschule
Seminar: Virtuelle Forschungsumgebungen Dozent: Professor Manfred Thaller Referent: Peter Smits
Computer Based Training- Wofür, warum, wie?
Prüfungsämter im Internet HIS-Workshop 21./ Ute Richter, Universität Hannover.
GIS macht Schule Manfred Wolf Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen
Swai Melissa, Vögele Nelly und Hörner Sabrina Präsentieren
Computer und Multimedia im Chemieunterricht Einordnung aus didaktischer Sicht.
Datenbanken im Web 1.
Medienzentrum Uni Augsburg Virtuelle Hochschule Zusammenarbeit mit Unternehmen Seminarplätze für Studenten Weiterbildung für Studienabgänger (Fort)bildung.
Multimedia-Didaktik Erich Neuwirth Universität Wien
Udoka Ogbue Technische Universität Dresden
Das Internet Ein Netzwerk, das viele Rechner miteinander verbindet
Beauftragte für Medienpädagogik
EINFÜHRUNG © Lenhardt, 2011 SUCHE IM NETZ PROBLEME ERFOLGE FRAGEN ERGEBNIS RESÜMEE.
Universität des Saarlandes Fachrichtung 5.6 Informationswissenschaft 21. November 2006infowissWIKI1 Projekt eLEWIT: E-Learning-Entwicklung mit Hilfe der.
Physik für Mediziner : Die Rolle der Bibliothek Vortrag zum Workshop “Audiovisuelle Wissensmedien online“ am in Göttingen Projektidee Dr. Joachim.
Modul 1: Grundlagen e-Learning Einstieg in die Lernplattform OPAL
 Präsentation transkript:

Universitäres Lernen im technischen Umbruch: Chancen und Risiken von Computereinsatz und Internet in Hochschule und Weiterbildung Prof. Dr. Klaus Brunnstein Semestereröffnung WS 1998/99: Freitag 23. 10. 1998 Auf dem Weg in die „Informationsgesellschaft“ Lernen mit Computer-gestützten Methoden Entdeckendes Lernen im Internet Auf dem Weg zum „Virtuellen Campus“? Hier: Ein Ausflug in das Internet Und was man kritisch bedenken sollte

Dokumentation des Vortrages: Universitäres Lernen im technischen Umbruch: 0.1 Vorbemerkung: Erläuterung zur Technik: Technik: Laptop #1: Präsentation (Power Point/Office 97) Laptop #2: Internet - Demonstrationen (offline) Projiziert durch „Beamer“ Dank an RZ-Informatik und NAI-DSS für die Geräte Dokumentation des Vortrages: Die Folien/Webseiten können geladen werden über: http://agn-www.informatik.uni-hamburg.de/ aktuell/ifeier98.htm ftp://agn-www.informatik.uni-hamburg.de/ pub/info/ifeier98.ppt

Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Universitäres Lernen im technischen Umbruch: 0.2 Vorbemerkung: Hintergrund des Referenten: Referent: Professor für Anwendungen der Informatik (seit 1972) Fachbereich Informatik, Universität Hamburg Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Anwendungen der Informatik bis 1985: „Computer-Gestützter Unterricht“ (CGU) seit 1985: Datenschutz, Rechner- und Netz-Sicherheit, Aufklärung von Computerunfällen, Forensische Informatik

Universitäres Lernen im technischen Umbruch. 1 Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 1.1 Auf dem Weg in die „Informationsgesellschaft“ Begriffe im Werden: (globale) Informationsgesellschaft Analogie „Industriegesellschaft“: Veredelung von Rohstoffen zu komplexen Produkten vermittels Maschinen (in 4 Zyklen je ca 50 Jahre) wie: Dampfkraft (Watts 1765), Erdöl-Derivate; Elektrik; ... Industrielle Entwicklungen verändern alte und ermöglichen neue Wirtschafts- und Lebensformen: Fabriken, Arbeitsplätze, Stadtentwicklung Massentransport und weltweiter Warenverkehr Individualtransport und Tourismus Komplizierte Maschinenwelt und Berufsbildung Gesundheitsrisiken und Medizintechnik

Analogie „Informationsgesellschaft“: Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 1.2 Lernen mit Computer-gestützten Methoden Analogie „Informationsgesellschaft“: Veredelung von Daten zu komplexen Informationen vermittels Maschinen (Engines) wie (bisher 2. Zyklus) Computer und Mikroprozessor, Netze, ... Informationelle Entwicklungen verändern alte und ermöglichen neue Wirtschafts- und Lebensformen: Globales Planen, Produzieren, Handeln, Informieren Tele-Arbeit, Tele-Kooperation (zB Forschung/Entwicklung) Tele-Wirtschaft: E-Banking, E-Commerce IT-Netzgestütztes (dezentrales) Lernen und Weiterbilden Tele-Spiele, Web-TV, Internet als „Fun“ (surfing) Tele-Demokratie (?), System einer „Welt-Demokratie“ (?)

Nürnberger Trichter: „Eintrichtern“ von Faktenwissen (?) Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 2.1 Lernen mit Computer-gestützten Methoden Nürnberger Trichter: „Eintrichtern“ von Faktenwissen (?) Computer als Lehrerersatz geeignet (CAI)? Programmiersprachen: Coursewriter, Planit, ... Eingebaute Fragen ermöglichen Hilfe/Wiederholung Hoher Aufwand: 250 Stunden für 45 Minuten Lerner-Gesteuerter Unterricht (LGU) Fachübergreifend: Text-, Dokument-, Bildverarbeitung Rechnen, Zeichnen, Präsentieren, Animieren Aufgaben lösen, Modellrechnungen, Faktensammlungen Fachspezifisch: Fachaufgaben, Fachdatenbanken (Siehe Beispiele aus dem Internet: Teil 3.)

Wichtige Eigenschaften des Internet: Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 3.1 Entdeckendes Lernen im Internet Wichtige Eigenschaften des Internet: Zugriff auf zahlreiche Lern-spezifische Informationen von beliebigen Ort (tele/distant learning) Präsentation von Texten, Zusammenhängen, Graphiken; insofern dem Buch überlegene Direktheit Lerner-Steuerung: die/der Lernende bestimmt die Lernwege, Lerngeschwindigkeit, Wiederholungen sowie den Zeitpunkt des Lernens selbst Motivation: Geschickte Präsentation fesselt Aufmerk-samkeit, Interaktion unterstützt spielerisches Lernen Lernerfolg: kann gegenüber klassischen Verfahren erhöht werden !Voraussetzung:Verläßlichkeit der Technik-Funktionen!

Ein Ausflug in das Internet (offline): Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 3.2 Entdeckendes Lernen im Internet Ein Ausflug in das Internet (offline): Zuhause bei http://www.uni-hamburg.de Homepage, Lageplan, Bibliotheken, Baustelle Informationen über Open University Vermittlung von Fachwissen: Besuch in der „Virtual Lecture Hall“ http://www.utexas.edu/world/lecture Projekt Digitale Tafel (Digital Lecture Board) http://www.informatik.uni-mannheim.de/~geyer/dlb Projekte „Virtuelle Uni“: VIKAR: http://vikar.ira.uka.de/

Neue Formen des Lehrens und Lernens: Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 4.1 Auf dem Weg zum „Virtuellen Campus“? Neue Formen des Lehrens und Lernens: Weiterentwicklung klassischer Konzepte: Tele-Lectures, Tele-Seminare (Basis: Internet-Videophonie) Digitale Präsentationsmittel im Netzverbund (digitale Tafel) Neue Konzepte: Unterstützung von verteiltem und kooperativen Lernen (Basis: Computer Supported Cooperative Work: CSCW) Zukunftsmusik: DYNABOOK als dynamisches, portables, netzgestütztes Lernmedium (?) im Buchformat mit Bildschirm hoher Auflösung zur Anzeige von Texten, Bildern und Bildsequenzen sowie Klangfolgen „Virtueller Campus“: Uni im Netz, mobile Studierende

Projekt VIKAR (Universität Karlsruhe): Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 4.2 Auf dem Weg zum „Virtuellen Campus“? Projekt VIKAR (Universität Karlsruhe): "Virtuelle Hochschule besteht, ähnlich einer realen Hochschule, aus einzelnen Komponenten, derer sich Dozenten und Studierende bedienen können: Bibliotheken, Praktika und Labore, Sammlungen von Skripten, Übungs- und Klausuraufgabenblättern, Tutorgruppen, aber schließlich auch Vorlesungen, die multimediale Techniken einsetzen, und vieles anderes mehr. ....

Universitäres Lernen im technischen Umbruch. 4 Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 4.3 Auf dem Weg zum „Virtuellen Campus“? Diese Komponenten können virtuell vorgehalten werden, die gesamte Prozeßkette der Lehre aber muß es nicht sein. Virtuelle Hochschule besteht also nicht primär darin, daß gängige Veranstaltungen abgefilmt oder übertragen werden, vielmehr müssen die genannten Komponenten auf der vorhandenen Lehre und den daraus erwachsenen Erfahrungen aufbauen und im Hinblick auf den Einsatz multimedialer Techniken weiterentwickelt werden."

Universitäres Lernen im technischen Umbruch. 4 Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 4.4 Auf dem Weg zum „Virtuellen Campus“? Projekt VIRtuelle Hochschule OberRhein „Im Projekt VIROR soll das Potential multimedialer Techniken zur Verbesserung und Effektivierung der Lehre und Studiermöglichkeiten genutzt, weiterentwickelt und evaluiert werden. Insbesondere sollen multimediale Lehr- und Lernsysteme entwickelt und erprobt sowie ein Kompetenzzentrum für virtuelle Lehr-/Lernumgebungen in Hochschule und Weiterbildung aufgebaut werden.

Das Programm verfolgt vor allem folgende Ziele: Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 4.5 Auf dem Weg zum „Virtuellen Campus“? Das Programm verfolgt vor allem folgende Ziele: Gemeinsame Nutzung verteilter Ressourcen zur Bereicherung des Lehr- und Studienangebots einzelner Hochschulen Verminderung der Zeit- und Ortabhängigkeit des Studiums Individualisierung des Lerntempos Förderung selbstgesteuerten Lernens Bessere Erschließung komplexer Inhalte durch multimediale Elemente“

Probleme komplexer Computer/Netz-Techniken: Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 5.1 Und was man kritisch bedenken sollte Probleme komplexer Computer/Netz-Techniken: Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Techniken? IT-Kompetenz der Lehrenden? IT-Kompetenz der Lernenden (+) Adäquatheit der Methode und Präsentation? Qualität/Aktualität der Information gewährleistet? Unterstützende personale (tutoriale) Komponente? Bedienung von Oberflächen oder tieferes Verstehen?

nutzbare lernbare Information und schließlich Wissen ? Universitäres Lernen im technischen Umbruch ... 5.1 Und was man kritisch bedenken sollte Offene Fragen: (1) Wie wird aus Daten nutzbare lernbare Information und schließlich Wissen ? (2) Kann man „Wissen“ überhaupt mit solcher Technik darstellen? Vorbehalt „Ich weiß, daß ich nichts weiß“ (Sokrates: Relativität des Wissens)