Erfolgreiche Bildungssysteme im Vergleich

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Herzlich Willkommen Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 德国国际合作机构(GIZ) „Capacity Building zur umwelt- und sozialverträg-
Advertisements

Die beste Bildung für alle!
Zukunft des Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg
Nachhaltigkeit von Telezentren
Berufsinformationsbörse
Berufsbildung in Österreich und in der Tourismusregion Salzburg
Transparenz und Mobilität durch Anrechnung von Lernergebnissen in der beruflichen Bildung (CREDIVOC)
European Programmes1 LIFELONG LEARNING PROGRAMME EINE EINFÜHRUNG IN DIE EUROPÄISCHEN PROGRAMME.
EU-Bildungspolitik – Aktionsprogramm Lebenslanges Lernen
Aufgaben in der beruflichen Bildung und Funktionen
Bildung und Erziehung in Bayern – kein Abschluss ohne Anschluss
Einführung in die sozialwissenschaftliche Bildungsforschung Vorlesung Wintersemester 2006 Prof. Dr. Heiner Barz.
Dr. Valentin Aichele, LL.M.
Bildung und Erziehung in Bayern – kein Abschluss ohne Anschluss
Die besonderen Potentiale Älterer Lebenskunst/Balance Lebenserfahrung Soziale Kompetenz Soziales Verantwortungsbewusstsein/Disziplin gewachsene Netzwerke.
Bildung und Weiterbildung –
Berufsbildung in Bulgarien – Chancen und Herausforderungen
Das deutsche duale Berufsbildungssystem und die Rolle des BIBB
Staatsaufgaben Wirtschaftlicher Teil
Schreckensgespenst Fachkräftemangel Wahrheit oder Märchen
Wege für Gymnasiasten mit Mittlerem Schulabschluss
© economiesuisse Volksschule Von einem lehrenden zu einem lernenden System economiesuisse,
„Richtig investieren“
Bildungskonferenz Übergänge gestalten – Anschlüsse sichern Ralph Fleischhauer, Richard Stigulinszky Düsseldorf, den 15. November 2013.
Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Basel-Stadt Amt für Wirtschaft und Arbeit Gesamtstrategie der Stadt Basel zur Prävention von.
Anforderungen und Erfahrungen aus Sicht der Auszubildenden
Joint Programming Zwischenstand 19. November 2013 BMWF Martin SCHMID BMWF, EU-Forschungspolitik.
Laura Antonelli Müdespacher,
Industrieland Deutschland
EQR und NQR – Idee und Ziele der Europäischen Kommssion
Vorlesung: Wie erfolgreich ist die Politik? Die deutsche Bilanz im internationalen Vergleich Bilanz der Bildungspolitik.
Ergebnisse und Wirkungen der Politik: Ein Überblick
Chancengerechtigkeit im Bildungssystem
KAP – Kärntner Aktionsplan Mobilität und Gesundheit Dr. Ilse Elisabeth Oberleitner, MPH Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 14 – Gesundheitswesen.
Urban Audit und Indikatoren der regionalen Disparitäten
SOZIALWISSENSCHAFT FÜR DIE STADTENTWICKLUNG IN DER WISSENSGESELLSCHAFT Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation Beitrag zum Fachsymposium stadt:forschung:politik,
Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit – am Beispiel Österreichs
Der Übergang von der Schule in den Beruf – eine lokale Betrachtung
Migration als Herausforderung
Paradoxien des schweizerischen Bildungssystems
Nestor Workshop im Rahmen der GES 2007 Digitale Langzeitarchivierung und Grid: Gemeinsam sind wir stärker? nestor und Grid Jens Ludwig Baden-Baden, 2.
Ein Beitrag der Fach AG Migrantenorganisationen im Förderprogramm IQ
Anmerkungen zur Finanzierung von staatlichen Alterssicherungssystemen
Berufliche Bildung in Bremen
Zwei Themenkreise Top down: Validierung von Bildungsleistungen bzw. "andere Qualifikationsverfahren" (aQV: BBG, Art. 33), meist kombiniert mit Nachholbildung.
Wirtschaftscluster in Hamburg
Hamburger Bildungsstützen Projektvorstellung für das Sommer-Forum des Generationendialog 9. Juli 2010 Mona Janning.
Anerkennung von Weiterbildungsleistungen der Beschäftigten
Globale Wissensgesellschaft – eine hilfreiche Perspektive, die Herausforderungen vor der Haustür zu sehen.
Investitionen in Deutschland
Bildungsdirektion Kanton ZürichAusstellungsstrasse Zürich BM 1 − auch und gerade für FaBes? Konsultativkonferenz OdA Soziales Zürich Hans Stadelmann.
Dual studieren – Ein Überblick
Leistungsorientierte Bildungssysteme Differenzierung und Spezialisierung beginnen früher: ab 10. Schst.: Österreich, Deutschland - allerdings mit großen.
Tagung Lernen & Raum Trends und Entwicklungen im Bildungsbereich Dr. Peter Höllrigl.
Univ.-Prof. Dr. Ada Pellert Donau-Universität Krems Department für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement Vorschläge zur Implementierung einer.
1 SC Univ. Doz. Dr. Gerhard Steger SCHULE DURCH DIE BRILLE DER FINANZEN ___________________________________ Symposium am : „Wie viel darf Schule.
Walther Ch. Zimmerli Stiftungsprofessur „Geist und Technologie“ Duales System oder Pluralität der Bildung? Das Fachkräfteproblem als Treiber einer Bildungsdebatte.
© NA beim BIBB Programm für lebenslanges Lernen 2007 – 2013 Das Programm GRUNDTVIG und die GRUNDTVIG Lernpartnerschaften.
Integration Aktuelle Forschungsergebnisse
©Friedhelm Schulz Villingen-Schwenningen Deutsch-Russisches Zentrum für Ausbildung und Innovation in Tula/Russland.
Bildungspolitische Baustelle 1: Umsetzung des Weiterbildungsgesetzes WeBiG DV SVEB, Bildungspolitische Tagung 5. Mai 2015 Hotel Kreuz, Bern Dr. André Schläfli,
Rita Weber – Science 2010 Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie 1 Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Die Perspektiven dualer und.
Akademisierung der Arbeitswelt? Die Perspektiven von beruflicher und akademischer Bildung Hannover, 7. November 2013 Perspektiven der Berufsbildung in.
Industrieland Deutschland
Grundkompetenzen im Erwachsenenalter Zentrale Ergebnisse aus PIAAC
Workshop 1: Entwicklungstendenzen von Beruflichkeit in Ausbildungsberufen und im Studium Prof. Dr. Georg Spöttl, ITB, Universität.
Bildung auf einen Blick 2015
Vorstand Ressort Bildungs- und Qualifizierungspolitik 01./02. November 2012 in Frankfurt am Main Das IG Metall-Projekt „Ein neues Leitbild für die betrieblich-
PASCH Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“. 2 PASCH und Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik ● Förderung der deutschen Sprache und Stärkung.
Bildung und Bildungssysteme im internationalen Vergleich
 Präsentation transkript:

Erfolgreiche Bildungssysteme im Vergleich Prof. Dr. Marius R. Busemeyer, Universität Konstanz IBK Forum Duale Berufsausbildung der Zukunft Bregenz, 14. Februar 2014 Was ist überhaupt Policy-Analyse?

Einleitung und Überblick Zentrale Bedeutung von Bildung in Wissens- und Dienstleistungsgesellschaften wirtschaftliche Aspekte soziale Inklusion und Mobilität Aber: Was sind erfolgreiche Bildungssysteme? Welche Erfolgskriterien kann man definieren? Wie schneiden Bildungssysteme im internationalen Vergleich ab? Wie steht das Modell der dualen Ausbildung da? Was sind die Zukunftsaussichten?

Bildungsindikatoren: Ein Überblick Öffentliche und private Ausgaben für Bildung (pro Schüler, als Anteil vom BIP), Gesamt und für einzelne Bildungssektoren Beteiligungsquoten für einzelne Bildungssektoren Verbreitung von Bildungszertifikaten in der Bevölkerung Leistungsvergleiche (PISA, TIMSS, IGLU, PIAAC): durchschnittliche Performanz Streuung Abhängigkeit der Bildungsleistungen vom familiären Hintergrund Komplexere Indikatoren: Bildungsrenditen, soziale Mobilität und Bildungsgleichheit

Bildungsausgaben, alle Sektoren, 2010 Quelle: OECD Education at a Glance. Anmerkung: Daten für Deutschland aus dem Jahr 2009, für Griechenland aus dem Jahr 2005.

Bildungsausgaben, Hochschulsektor, 2010 Quelle: OECD Education at a Glance. Anmerkung: Daten für Deutschland aus dem Jahr 2009, für Griechenland aus dem Jahr 2005.

PISA-Ergebnisse, 2012 Quelle: PISA-Studie 2012.

Quelle: PIAAC-Studie, Rammstedt 2013, S. 45.

Bildungsperformanz und Ausgaben

Bildungsperformanz und Wachstum

Berufliche Bildung und Wachstum

Berufsbildung und Lohnungleichheit

Berufsbildung und Jugendarbeitslosigkeit

Zwischenfazit Bildungssysteme unterscheiden sich anhand einer Vielzahl von Dimensionen Komplexe Wirkungszusammenhänge: kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Bildungsperformanz, wirtschaftlichem Wachstum und Bildungsausgaben „Mehr Bildung“ alleine reicht nicht aus Grundlegende Entscheidungen zu den Prioritäten von Bildungspolitik müssen politisch entschieden werden, Wissenschaft in beratender Funktion

Duale Ausbildung im internationalen Vergleich

Duale Ausbildung in den DACH-Staaten Stärken des dualen Ausbildungsmodells im internationalen Vergleich: Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Fachkräftesicherung soziale Inklusion von „praktisch Begabten“, niedrige Jugendarbeitslosigkeit Schwächen des dualen Ausbildungsmodells: Marktabhängigkeit des Ausbildungsangebots aufwändige Abstimmungsprozesse zwischen beteiligten Akteuren Passt das duale Ausbildungsmodell zur Wissensgesellschaft?

Duale Ausbildung in den DACH-Staaten Stärken des dualen Ausbildungsmodells im internationalen Vergleich: Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Fachkräftesicherung soziale Inklusion von „praktisch Begabten“, niedrige Jugendarbeitslosigkeit Schwächen des dualen Ausbildungsmodells: Marktabhängigkeit des Ausbildungsangebots aufwändige Abstimmungsprozesse zwischen beteiligten Akteuren Passt das duale Ausbildungsmodell zur Wissensgesellschaft?

Herausforderungen Unterschiedliche Systeme, unterschiedliche Herausforderungen Gemeinsame Herausforderungen: Anpassung von Ausbildungsinhalten an neue Anforderungen Attraktivität der beruflichen Bildung im Vergleich zu Hochschulstudium sichern Ausreichende Beteiligung der Arbeitgeber an Ausbildung sichern

Thesen zur Zukunftsfähigkeit des dualen Ausbildungsmodells Attraktivität des Ausbildungsmodells „am oberen Ende“: Verbesserung der Verzahnung zwischen beruflicher und universitärer Bildung, z.B. durch Berufsabitur/Lehre mit Abitur, duales Studium Soziale Inklusion von Geringqualifizierten: Aufbau eines alternativen Zweigs in der beruflichen Bildung nach dem Vorbild Dänemark/Niederlande?  Hamburger Ausbildungsmodell

Hamburger Ausbildungsmodell

Thesen zur Zukunftsfähigkeit des dualen Ausbildungsmodells Anpassung von Ausbildungsinhalten an neue Anforderungen: Reform von Ausbildungsordnungen unter Beteiligung von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Bildungsforschung Konsensbildung zwischen beteiligten Akteuren fördern Ausbildungsbereitschaft der Arbeitgeber erhalten: Schaffung von Ausbildungsberufen mit Arbeitsmarktrelevanz Ausbildungsbeteiligung als kollektive Selbstverpflichtung gezielte Unterstützung durch Subventionen? Notwendige Reformen im allgemeinen Schulwesen (Sekundarschulbereich) angehen