Was ist FSMEV? FSMEV = Frühsommer-Meningoencephalitis-Virus

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 Präsentation transkript:

Untersuchung der Verbreitung und Charakterisierung von FSMEV in Sachsen

Was ist FSMEV? FSMEV = Frühsommer-Meningoencephalitis-Virus 3 bekannte Subtypen (Europa, Sibirien, Südostasien) Reservoir: Kleinsäuger Übertragung: Zeckenstiche, Rohmilch 2

Zecken als Überträger Zwei Zeckenarten als Überträger der FSME in Deutschland Ixodes ricinus (gemeiner Holzbock) Dermacentor reticulatus (Auwaldzecke) Aktivität der beiden Arten jahreszeitlich unterschiedlich (siehe nächste Folie) 3

Zecken als Überträger Saisonale Zeckenaktivität Ixodes ricinus Dermacentor reticulatus Monat Eine Infektion ist das ganze Jahr hindurch möglich! 4

Frühsommermeningoencephalitis Krankheitsverlauf 1.Phase: 3-14d Inkubationszeit (Zeit von der Infektion bis zum Erkranken) Grippeähnliche Symptome (oft nicht als FSME erkannt!) 2.Phase (10-20% der Erkrankten): 2-7d symptomfreie Zeit Hirnhautentzündung, Hirnentzündung sowie Rückenmarksentzündung möglich Therapie: man kann nur die Symptome behandeln (Schmerzmittel, Fiebersenker…) Vorbeugung: Impfung, Stich vermeiden… 5

Gemeldete FSME-Fälle in Deutschland seit 2001 Stand Mai 2017

Gemeldete FSME-Fälle in Sachsen seit 2001 Stand Mai 2017

FSME – Risikogebiete nach RKI Rot: Risikogebiet Gelb: Landkreise mit einzeln aufgetretenen FSME-Erkrankungen, die aber noch nicht als Risikogebiet zählen https://www.zecken.de/sites/zecken/files/styles/lightbox_fullscreen/public/PFI_Risikokarte_DEU_2016_0.jpg?itok=Lsfs_KVE

Warum Sachsen? Auch wenn „nur“ das Vogtland ein Risikogebiet ist, kommt FSMEV sicher in vielen Regionen in Sachsen vor Sachsen grenzt an Bayern und die Tschechische Republik, welche hohe Erkrankungsraten haben. Eine Verbreitung des Virus innerhalb Sachsens und den angrenzenden Regionen wurde bislang noch nicht ausreichend erforscht Das Virus in Sachsen könnte weniger schädlich sein als das Virus in den Risikogebieten, was die geringeren Fallzahlen erklären würde. Dies ist ebenfalls noch nicht ausreichend erforscht

Ziele der Studie Sächsische FSME-Virus-Isolate beschreiben und deren genetische Sequenz mit Isolaten aus anderen Regionen vergleichen (Verwandtschaft und Schädlichkeit der Viren) Neue Erkenntnisse über die Verteilung von FSMEV-positiven Zecken in Sachsen Theorien bzgl. der geographischen FSMEV-Ausbreitung evaluieren

Wie findet man nun FSMEV-positive Zecken in Sachsen?

Projekt 1 Bisherige Studien zeigen, das Rehe aus Sachsen oft Kontakt zu dem Virus hatten Deshalb werden von Rehen aus Sachsen Zecken abgesammelt und auf FSMEV untersucht Die für die entsprechenden Bezirke zuständigen Jäger werden kontaktiert und um ihre Mithilfe gebeten

Projekt 2 Meldungen diagnostizierter FSME-Krankheitsfälle an Gesundheitsämter ermöglichen das Kontaktieren von betroffenen Personen per Fragenbogen Hierbei ist die Angabe des Infektionsortes besonders interessant und wichtig Dort werden Zecken geflaggt und anschließend auf FSMEV untersucht

Wie geht es dann weiter? Im Falle einer positiven Zecke wird die genetische Sequenz des gewonnenen FSMEV-Isolates im Konsiliarlabor für FSME (Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr) bestimmt Der Grad der Übereinstimmung zu anderen Isolaten gibt Hinweise auf die geographische Ausbreitung und die Schädlichkeit des Virus Vor aufgefundenen FSME-Gebieten kann gewarnt werden

Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Studie! Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen Ansprechpartner: Tierärztin Johanna Fürst Telefon: 0341 97 38166 Sekretariat: 0341 97 38150 Fax: 0341 97 38198 Email: johanna.fuerst@vetmed.uni-leipzig.de