Ihre, seine, unsere Worte

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 Präsentation transkript:

Ihre, seine, unsere Worte Ihre, seine, unsere Werte Brauchen wir überhaupt Werte? Begriffsklärungen: Werte und Wertorientierungen, Ethik und Moral, Konventionen, soziale Normen, Regeln Wie alles anfängt: Wie kommen unsere Kinder zu Werten? Werden sie ihnen anerzogen? Oder stecken sie schon in ihnen drin und brauchen wir sie nur zu wecken?

Worte sind Schall und Rauch Was zählt, sind TATEN! Kindern werden Werte nur selten expressis verbis vermittelt… (Lügen haben kurze Beine) Beispiel 1: Mama sagt NEIN, Papa MEINETWEGEN an der Supermarktkasse Beispiel 2: Papa tobt mit den Kleinen abends immer noch herum, Mama möchte es ruhiger, weil sie dann besser einschlafen Beispiel 3: Omi und Opi verwöhnen nach Strich und Faden, was Mama und Papa gegen den Strich geht

Auf den Anfang kommt es an! Pränatalpsychologen betrachten den Uterus als das soziale Milieu des Fötus Was das Kind schon alles mit auf die Welt bringt: Bindungsbereitschaft Nachahmungsbereitschaft (Spiegelneuronen+Empathie) Vorliebe für Gesichter, Sprachliche Laute und Lebendiges Mimisches Repertoire

Rolle von Mutter und Vater Eltern sind die Vermittler von Werten Schon mit dem ersten NEIN geht es los Man sagt, dass sich Mädchen mit der Mutter, Jungen mit dem Vater identifizieren Doch wo sind die Väter? Die Männer, mit denen sie sich identifizieren können?

Werte im ersten Lebensjahr Es gilt das Lust-Unlust-Prinzip: Was mir (möglichst sofortige) Befriedigung verschafft, ist GUT. Was mir keine Befriedigung verschafft, ist SCHLECHT. Fundamental für die weitere Werte-Entwicklung ist eine SICHERE BINDUNG!

Werte im zweiten Lebensjahr Sicher gebundene Kinder wissen: Was Mama macht, ist GUT! In ihnen entwickelt sich ein Urvertrauen, eine Zuversicht, dass sie selbst und auch die übrige Welt GUT sind. Gegen Ende des 2. Lebensjahres wird das ICH entdeckt.

Entwicklung sozialer Kompetenzen Empathie ist fundamental für Hilfsbereitschaft und alle Formen prosozialen Verhaltens (trösten, teilen, beschützen) Altruismus (als Gegenteil von Egoismus) ist eine Form von selbstlosem, uneigennützigen, prosozialen Verhalten, das Kinder in erster Linie ihren Bezugspersonen gegenüber praktizieren

Trotzalter und Werteentwicklung Warum wird getrotzt? Wie sollten Eltern sich verhalten? Warum ist das eine Werte-Entscheidung? Wenn Eltern sich uneins sind… Der rettende Einfall beim Einkaufen…

Das vierte Lebensjahr Verinnerlichung von Regeln beginnt Regeln und Gebote sind unantastbar Wessen Regeln und Gebote gelten? Nur die Folgen zählen, nicht die Absichten (Dilemma-Geschichten von Piaget + Kohlberg) Tests zum Widerstand gegen Versuchung Gegen Ende des 4. Lebensjahres: Entdeckung der Innenwelt

Das fünfte und sechste Lebensjahr Bei Regelverstößen (moralischem Fehlverhalten) werden die Folgen immer noch stärker gewichtet als die Absichten Regeln und Verbote sind nach wie vor unantastbar, können jedoch von Situation zu Situation variieren Allmählich können die Kinder zwischen Mamas und Papas Regeln unterscheiden

Das Grundschulalter Ganz allmählich werden bei der Beurteilung eines moralisches Fehlverhaltens nicht nur die Folgen, sondern auch die Absichten in Betracht gezogen Zwischen dem, was Kinder in diesem Alter als Gut+Richtig beurteilen und ihrem eigenen moralischen Verhalten besteht keine 1:1-Beziehung

Wertelisten, von denen viele vorgelegt worden sind, enthalten z. B Wertelisten, von denen viele vorgelegt worden sind, enthalten z. B. Werte wie Leistung Pflichtbewusstsein Bescheidenheit Fleiß Gehorsam Zuverlässigkeit Ehrlichkeit Selbständigkeit Mitmenschlichkeit Freundschaft Liebe Verantwortung für die Zukunft Fairness Toleranz Frieden Gemeinschaft, Solidarität

Hierarchisierung der Werte Werte lassen sich auf unterschiedliche Weise hierarchisch ordnen, also in übergeordnete und untergeordnete Werte auffächern. In Abhängigkeit davon, in welchem sozialen Milieu Kinder aufwachsen und mit welchen elterlichen Erziehungsvorstellungen sie sozialisiert werden, bilden sie ganz unterschiedliche Werthierarchien aus. Erziehungsstile (und ihnen zugrunde egende Wertorientierungen) früher und heute. (Wertewandel, Pluralität der Werte) Gruppen- und schichtspezifische Wertorientierungen.

Geschlechtsunterschiede Typisch weiblich, typisch männlich: Geschlechtsrollenklischees Gibt es eine männliche und eine weibliche Moral? Und männliche und weibliche Werte? Männliche Gerechtigkeitsperspektive vs. Weibliche Fürsorglichkeitsperspektive ? Persönliche Betroffenheit gibt oft den Ausschlag: Je stärker man selbst betroffen ist, umso seltener werden Prinzipien geritten

Sexualmoral Wie halten wir es mit der sexuellen Aufklärung unserer Kleinen? Warten, bis das Kind von sich aus fragt? Oder von sich aus initiativ werden?

Wertewandel und Wertepluralismus Von Uniformität+Konformität (bis in die 1960er Jahre) zur Individualität+Egomanie in der Gegenwart Werte in sozialen Rollen (Familie, Beruf, Freizeit+Freunde) Werteerosion in Politik+Wirtschaft

Wenn Eltern sich nicht einig sind Unterschiedliche Wertorientierungen sind, so belegen Umfragen, eher die Ausnahme, als die Regel, denn: Übereinstimmung in grundlegenden Fragen ist partnerschaftsstiftend und -fördernd

Entwicklungspsychologen und Frühpädagogen empfehlen In den ersten drei Lebensjahren ihres Kindes sollten sich die Eltern im Vorfeld über die wesentlichen Eckpfeiler ihrer Erziehung einigen Erst mit fünf oder sechs Jahren können sich die Kinder damit arrangieren, wenn Mama „hüüh“ und Papa „hott“ sagt

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Download steht zur Verfügung Die gesamte Powerpoint-Präsentation „Ihre, seine, unsere Werte“ steht zum Download bereit auf meiner kleinen Webseite www.hartmut-kasten.de Auf dieser Webseite finden sich auch noch einige andere thematisch benachbarte Downloads!