Kriminaltechnik SOKO Modulphase 2011 Finger- und Fußabdrücke

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 Präsentation transkript:

Kriminaltechnik SOKO Modulphase 2011 Finger- und Fußabdrücke Mikroskopie Untersuchung von Mikrospuren: Mit bloßem Auge nicht erkennbar, aber wichtige Informationsquellen zur Aufklärung eines Falles Fasern: Unter Polarisations- oder Fluoreszenzmikroskopen untersucht Auswertung: Zustand der Fasern und die Verteilung am Tatort lassen auf den Tathergang schließen, Spurenüberkreuzung (d.h. Faserspur von Träger 1 auf Träger 2 und Faserspur von Träger 2 auf Träger 1) legt Kontakt der Spurenträger (z.B. Täter und Opfer) nahe, der Verteilungsgrad eines Faserstoffs liefert auch Informationen über den Träger (z.B. falls Faser v.a. in einem bestimmten geographischen Gebiet verbreitet oder eher minderwertig ist…) Haare: Abgestorbene Eiweißstränge, werden auf folgende Eigenschaften untersucht: Auswertung: Betrachtung unter dem Lichtmikroskop -> Unterscheidung der Haararten (Menschen- und Tierhaare) Ablagerungen in Mark und Kutikula -> Konsum von Fremdsubstanzen (z.B. illegale Drogen, Giftstoffe) Form, Länge, Farbe, Dicke, Wurzelstatus, Pigmentierung, Lufteinschlüsse, Spitze und eventuelle kosmetische Behandlungen -> Identifizierung des Menschen bzw. Tieres Pollen: Bleiben wegen ihrer dicken festen Außenwand oft Millionen Jahre erhalten -> Zeitlich genauere Informationen über eine vergangene Tat Werden vor Analyse (mikroskopische Untersuchung) präpariert: Zuerst erfolgt eine chemische Aufbereitung, dann die Herstellung von Festpräparaten in Glyzeringelatine Auswertung: Art der Pollen liefert Hinweise über Aufenthaltsorte eines Objektes Unterschiedliche Pollenverteilungsmuster geben Rückschlüsse auf die Art der Tätigkeit Finger- und Fußabdrücke Daktyloskopie: Basiert auf der Einzigartigkeit der Papillarmuster: Personen können aufgrund des Fingerabdrucks eindeutig identifiziert werden . 3 Hauptgrundformen: Schleifen, Wirbel und Bögen: Fingerabdrücke können durch verschiedene Methoden sichtbar gemacht und nachgewiesen werden. Die Identifizierung erfolgt über Datenbanken und durch die Analyse von Hauptgrundmustern, Auffälligkeiten und Unregelmäßigkeiten Fußabdrücke: Versuch, ob die Möglichkeit besteht, durch Fußabdrücke auf Größe, Gewicht und Geschwindigkeit zu schließen: Auf Gewicht zu schließen ist nur im Sand möglich (durch Eindrucktiefe), nicht in festerem Boden. Auf Größe zu schließen ist nur bedingt möglich. Auf Geschwindigkeit zu schließen ist teilweise möglich (z.B. durch den Abstand zwischen Fußspuren). Ballistik Einflüsse der Umwelt auf einen durch das Schwerefeld geschossenen Körper Innenballistik: vom Auslösen des Schusses bis zum Austreten aus dem Lauf: Hauptsächlich Explosionsauswirkungen (Thermodynamik) Abgangsballistik: Austreten aus dem Lauf: Hauptsächlich Drall, da immer unterschiedlich => eindeutige Zuordnung Außenballistik: Flugbahn: Rekonstruktion der Flugbahn unter Normalbedingungen, Analyse meteorologischer und ballistischer Einflüsse Zielballistik: Auswirkung des Körpers auf das Ziel: Analyse der Verletzungen oder Zerstörungen => Rückschlüsse auf Waffe und Projektil Abb. 6: Schleife, Wirbel, Bogen (v.l.n.r.) Abb. 7: Einstäubungsverfahren macht Fingerabdrücke sichtbar Abb. 1 und 2: Vergleich von Katzenhaar (links) und Menschenhaar (rechts) unter dem Mikroskop Abb. 9: Anfertigen eines Gipsabdrucks Abb. 8: Fußspur im Sand Abb. 5: Zeichnung einer Flugbahn eines Schusskörpers Genetischer Fingerabdruck Genetischer Fingerabdruck/DNA-Analyse Diese Methode wird bei Vaterschaftstest, Bestimmung von Familienzugehörigkeit, Identifizierung von Leichen und Zuordnung von Tatortspuren angewandt, ist sogar bei Pflanzen möglich . Ergebnis gibt an wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Übereinstimmung zweier Spuren kein Zufall ist Methode Erbsubstanz (DNA) wird isoliert - Vermehrung spezifischer DNA-Sequenzen durch Polymeraseketten-Reaktion (PCR) - Mittels Gelelektrophorese Auftrennung nach Länge, Bestimmung der genauen Länge durch Vergleichsprobe - Vergleich der spezifischen Bandenmuster (dem genetischer Fingerabdruck) Nachteil - Methode ist nicht hundertprozentig sicher, da Verunreinigungen möglich sind und Zwillinge nahezu identische DNA haben - Sehr persönliche Daten, daher strenge gesetzliche Auflagen Abb. 3: Über Tiere (links) und über den Wind (rechts) verbreitete Pollen: Eichenpollen (links) und Acker-Schmalwand-Pollen (rechts) Forensische Spracherkennung Wird seit den 1970er Jahren im BKA zur Ermittlung eines Sprechers bei telefonischen Belästigungen, Missbrauch von Telefonnotrufen und zur Aufklärung von Verbrechen eingesetzt. Tonträgerauswertung: - Störgeräusche werden herausgefiltert und die Sprache analysiert - Ein Original wird auf Manipulation und Herkunft untersucht - Aufnahmespuren werden visualisiert, um Unregelmäßigkeiten zu erkennen Sprechererkennung: Bei Sprachaufzeichnung unbekannter Sprachherkunft Stimmliche und sprachliche Eigenschaften werden analysiert, um Hinweise auf die biologische, soziale und regionale Herkunft zu erlangen (auch Eigenschaften wie z. B. Geschlecht) Falls Verdächtiger schon ermittelt: Stimmvergleich, d.h. zwei Stimmenanalysen werden gegenübergestellt und durch einen Sachverständigen verglichen Abb. 10: DNA nach der Gelelektrophorese Quellen: Abb. 3: http://www.eulenapotheke.de/images/pollen.jpg (1.7.2011) / http://2.bp.blogspot.com/-nRDI8smRnOA/TaEb4XLbP-I/AAAAAAAAC0A/STeTljqdjCo/s1600/pollen.jpg (2.7.2011) Abb. 4: http://www.welt.de/multimedia/archive/00409/sprachebig_DW_Wisse_409151p.jpg (1.7.2011) Abb. 5: http://www.sv-rheinzabern.de/Portals/0/fotos%20webseiten/Ballistik.gif (1.7.2011) Abb. 6: http://winfwiki.wi-fom.de/images/d/d9/GrundmusterFingerabdruck.PNG (1.7.2011) Abb. 10: http://www.biologie.uni-regensburg.de/Zoologie/Schneuwly/Explab/gelelektrophorese.jpg (1.7.2011) Abb. 4: Visualisierung einer Sprachaufnahme Abb. 11: SOKO Hector-Seminar im molekularbiologischen Labor