Frauenwelten.

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 Präsentation transkript:

Frauenwelten

Geschlechterrolle oder Geschlechtsrolle (engl. gender role) in einer Kultur für ein bestimmtes Geschlecht als typisch oder akzeptabel geltende Verhaltensweisen Geschlechtsidentität Geschlecht und Gender : biologisches Geschlecht bzw. soziales und kulturellen Selbstverständnisses Ausbruch aus der Geschlechterrolle: Eine Brigantin in Süditalien, Mitte des 19. Jahrhunderts

Geschlechterrollen sind je historisch entstanden einem ständigen Wandel unterworfen Der kulturelle Aspekt ist breit gefächert Die bekannteste Norm für kulturelle Geschlechtsrollen ist die patriarchalische

Die „traditionellen“ Rollenzuschreibungen Männer Oberhaupt und Ernährer der Frau und Familie Zuständig für Kontakte nach außen Stark, rational, kämpferisch, sexuell aktiv Männer als auf Frauen bzw. „Versorgerinnen“ kaum angewiesene „Jäger“ Frauen Abhängig von und unterworfen einem männlichen Beschützer (Vater, Ehemann etc.) Zuständig für die sozialen Bindungen innerhalb der Partnerschaft und Familie Schwach, emotional und irrational, ausgleichend, sexuell passiv oder desinteressiert Frauen als auf „Jäger“ angewiesene „Brutversorgerinnen

Geschlechtergeschichte Die Geschlechtergeschichte ist eine spezielle Geschichtswissenschaft, die sich mit der historischen Ausprägung und Veränderlichkeit von Weiblichkeit, Männlichkeit und des Verhältnisses der Geschlechter zueinander befasst. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie kulturelle Geschlechterrollen das Denken, Fühlen und Handeln von Menschen geprägt haben.

Römisches Reich Die Frau im antiken Rom war vom Mann und Hausherren (dominus) abhängig und nahm nicht am gesellschaftlichen Leben teil Für die Ehe war die patria potestas des pater familias rechtlich konstitutiv Vestalinnen, Priesterinnen der Göttin Vesta (ehelos), nahmen eine geachtete Stellung ein.

Mittelalter Stand der Frau von ihrem sozialen Stand (Geburt) und v. a. vom Stand ihres Ehemannes abhängig Grund- oder Gutsbesitzer sowie entsprechende Stellen in der Stadt (Magistrat, Gilde, Zunft) gestatteten nur demjenigen die Ehe und Familiengründung, der auch eine Familie unterhalten konnte Mehr als die Hälfte der Bevölkerung war von der Heirat ausgeschlossen

Geburtshilfe wurde auch im Mittelalter überwiegend von Frauen ausgeübt

Beim Gildemahl waren sie immer ausgeschlossen. Im frühen Mittelalter waren Frauen von Banketten und Festmahlen ausgeschlossen; sie aßen unter sich in den Frauengemächern. Erst mit der Zeit des Minnekultes wurde ihre Anwesenheit bei den adeligen Festmahlen üblich. Beim Gildemahl waren sie immer ausgeschlossen. Eine Frau trägt Wasser vom Brunnen ins Haus, Tacuinum sanitatis, 15. Jahrhundert

Elisabeth von Hessen und Johann von Sachsen „Herr Käthe“

Ehevertrag von 1515 „freuntlich eynug“ Schloss Rochlitz

Von der Aufklärung bis Anfang des 20. Jhd. Im Zeitalter der Aufklärung setzten sich einige der Freidenker auch für die Frauenrechte ein Frauen gründeten Literarische Salons, in denen die geistigen und politischen Erneuerer der Zeit verkehrten Die erste Frauenrechtsbewegung forderte die politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern und den Abbau von Benachteiligungen im Familienrecht

Die christliche Kirche hatte bis weit ins 20 Die christliche Kirche hatte bis weit ins 20. Jahrhundert hinein einen großen Einfluss auf die Form des partnerschaftlichen Zusammenlebens Die christliche Ehe sollte garantieren, dass Nachkommen gezeugt würden und in einem geschützten Raum aufwüchsen Eltern hatten geschlechtergetrennte Aufgabenbereiche

Frauen kamen auch künstlerischen Berufen nach (Künstlerin, Kupferstecherin, Malerin, Stickerin, Emailkünstlerin, Bildhauerin oder Kalligrafin) Schauspielerinnen und Sängerinnen traten ab dem 18. Jahrhundert meistens im Theater auf. Musikerinnen, die für den Hochadel musizierten, wurden im häuslichen Rahmen ausgebildet.

Mitte 20. Jahrhundert bis heute BRD

DDR

Die erste Frauenbewegung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gesellschaftliche Veränderungen wie die Industrialisierung und insbesondere die beiden Weltkriege starke Veränderungen der Geschlechterrollen

Der Erste Weltkrieg und seine Folgen Millionen Frauen wurden Witwe (etwa 10 Millionen tote Soldaten, davon 2 Millionen deutsche Soldaten) bzw. alleinerziehende Mutter (die Kriegswaisen lernten ein anderes Rollenbild) Millionen Frauen arbeiteten an Arbeitsplätzen, die vorher von Männern ausgeübt worden waren Millionen Männer kehrten als körperliche und/oder seelische Krüppel aus dem Krieg zurück (etwa 20 Millionen verwundete Soldaten); mancherorts schwand der Einfluss der katholischen Kirche (in Frankreich hatte dieser Prozess schon 1905 begonnen) Als Zäsur wurde auch empfunden, dass Frauen in vielen Ländern 1918 oder danach das Wahlrecht erhielten (z.B. Deutschland 1918, USA 1920, Italien 1925, Schweiz 1971!)

Und heute? Mitten in der Zweiten Frauenbewegung … Geschlechtergerechtigkeit – sowohl für Frauen als auch für Männer