Workshop Digitale Stadt-neue Mobilität-Wohnquartier 23.5.2017 > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Neue Mobilitätskonzepte in ihrer Relevanz für Wohnquartiere und Nachbarschaften Workshop Digitale Stadt-neue Mobilität-Wohnquartier 23.5.2017 Prof. Dr. Dirk Heinrichs, Dr. Christian Rudolph DLR-Institut für Verkehrsforschung
Der Vortrag im Überblick > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Der Vortrag im Überblick Digitalisierung: Trends und Bedeutung für Mobilität in der Stadt Neue Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren: Personen- und Wirtschaftsverkehr Nutzen, Hürden und offene Fragen: Bewohner, Immobilienwirtschaft, Kommunen Fazit
Digitalisierung (und Automatisierung) > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Digitalisierung (und Automatisierung) Infrastrukturseitig: Straßen- und Schieneninfrastruktur Fahrzeugseitig: Fahrzeugtechnik in Privat- und Nutzfahrzeugen Mobilitäts-, Konsum- und Einkaufsverhalten Mobilitätskonzepte, Mobilitätsdienstleistungen
Infrastrukturseitige Digitalisierung > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Infrastrukturseitige Digitalisierung Sensorik für die Kommunikation zwischen Fahrzeugen, Fahrzeugen und Infrastruktur etc. Verkehrserfassung / Detektion Intelligente Verkehrssteuerung Forschungskreuzung, Braunschweig (DLR 2016) Digitale Testfelder und Teststrecken in Deutschland (Acatech 2016)
Fahrzeugseitige Digitalisierung > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Fahrzeugseitige Digitalisierung Software: Information- und Kommunikation, Buchen, Bezahlen, Teilen, Energiemanagement Fahrerassistenz, Automatisierung Neue ‚autonome‘ Fahrzeugkonzepte Highway Chauffeur: übernimmt Fahraufgaben für eine definierten Abschnitt: fragt den Fahrer nicht, nach Wieder übernahme (also kann Fahrer schlafen, Assistenzfunktionen (Bild: dpa) Rodmaps der Automatisierung (Trommer et al 2016) Zustellroboter von Hermes
> Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Digitalisierung verändert Mobilitäts-, Konsum- und Einkaufsverhalten: z.B. starkes Wachstum im eCommerce-Bereich 2015: 2,95 Mrd. Sendungen in Deutschland verschickt 26,6% Steigerung seit 2010 deutlich mehr B2C-Sendungen 2009: 49% 2015: 56%
> Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Wirkung von Konsum- und Einkaufsverhalten auf städtischen Wirtschaftsverkehr: Anstieg Kurier-, Paket-, und Expressdienstleister (KEP) Anteile der Fahrten nach Branchen im städtischen Wirtschaftsverkehr in Deutschland Quelle: Sonntag IWIT 2015/06/23
Neue Mobilitätskonzepte / Dienstleistungen: z.B. Express-Lieferungen > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Neue Mobilitätskonzepte / Dienstleistungen: z.B. Express-Lieferungen Same-Day-Delivery STEG in der Schweiz bietet Lieferung in 3 Stunden für 3.000 Artikel Lufthansa Spin-Off: LIEFERY: Lieferung in 90 min
Neue Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren: charakteristische Merkmale > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >22.5.2017 Neue Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren: charakteristische Merkmale Mobilität integraler Bestandteil der Standortplanung und Entwicklung von Quartieren Bereitstellung von Fahrzeugen an ‚Mobilitätspunkten‘ Beitrag zum Mobilitätsmanagement (Reduzierung des Stellplatzschlüssels) Bündelung von Parkflächen Quartierserschließung und Gestaltung von Freiflächen/ öffentlichen Räumen im Quartier: Fokus auf NMV Stadt-Anbindung mittels guter ÖPNV Erschließung https://carsharing.de/sites/default/files/uploads/arbeitsschwerpunkte/pdf/vortrag_schick_carsharingfreiburg_07 .02.2017.pdf#page=35 Digitalisierung: Information (Echtzeit) zu Fahrplänen, Verfügbarkeit/Standort von Sharing-Fahrzeugen, Reservierung, Buchung, Ticketkauf, Zugang zum Fahrzeug, Abrechnung, Laden….. https://carsharing.de/sites/default/files/uploads/arbeitsschwerpunkte/pdf/praesentation_harzendorf_stadt_koeln_07.02.2017.pdf#page=15
Neue Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren: Elektrifizierung > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Neue Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren: Elektrifizierung Fokus auf lokal emissionsfreie, lärmarme Verkehrsmittel (E-Fahrzeuge, E-Fahrräder) Bidirektionales Laden: Fahrzeug-Wohnen, Fahrzeug-Netz Sektorenkopplung, Energiemanagement Sicherstellung der Regelenergie durch Absicherung der volatilen, regenerative Energieversorgung E-Fahrzeug als mobiler Energiespeicher http://mobilityhouse.com/wp-content/uploads/2015/04/V2H-V2G.jpg
> Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Neue Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren: haltestellenlose individuell abrufbare Personentransportsysteme als Teil des ÖPNV Hochleistungs-ÖPNV (angebotsorientiert) „Hochleistungs-ÖPNV“ (hohe Kapazität, kurze Reisezeiten, verlässlich) Zubringer (bedarfsorientiert) Abbringer (bedarfsorientiert) Zu-, bzw. Abbringer abseits Hauptachsen; Anknüpfungs-punkt für Usecase „ÖV-Shuttle“ der Automotive-Industrie DLR 2016
Neue quartiersbezogene Belieferungskonzepte > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Neue quartiersbezogene Belieferungskonzepte Integrator, z.B. Deutsche Post-DHL, UPS, DPD, TNT, Hermes, FED-EX Online-Nahversorger, z.B. Bringmeister, REWE, Kaufland Handwerksbetriebe und Gewerbe Mikro-Depot Emissions- und Geräuscharm bei hoher Verkehrssicherheit z.B. anbieteroffene Paketstation (BentoBox)
Nutzen für Anwohner, Wohnungswirtschaft, Kommunen > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Nutzen für Anwohner, Wohnungswirtschaft, Kommunen Anwohner: Kosteneinsparung, Mobilitätsoptionen, Lebensqualität, Identifikation Immobilienentwickler: Kosteneinsparung, attraktives Produkt, Ausschöpfen von Kopplungseffekten (Energienutzung), Anwohnerfluktuation gering, Wissen (Potenziale der Digitalisierung), neue Geschäftsmodelle / Kooperationen Kommune: Beitrag zu kommunalen Verkehrszielen (Intermodalität, Umweltverbund), Verkehrsmindernde Effekte, Emissionsminderung, Gesundheitsförderung, fortschrittliches Image Rothfuchs et al 2014, Blechschmidt 2016
Hürden, Unsicherheiten > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Hürden, Unsicherheiten Markt ist bislang (noch) eine Nische (begrenzt auf ‚Modellvorhaben‘ im Neubausegment) Hoher Koordinationsaufwand bei der Realisierung Rechtliche Regelungen noch nicht immer auf dem Stand des technologisch Machbaren Kosten: infrastrukturelle Vorleistungen, z.B. bei Mobilitätspunkten Investitionsentscheidungen angesichts schnellen technologischen Wandels Mobilitätslösungen ‚passfähig‘ zur Mobilität aller Bevölkerungs- / Bewohnergruppen?
Beispiel: Nutzung von Car-Sharing > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Beispiel: Nutzung von Car-Sharing Carsharing-Fahrten ersetzen zu 75% Fahrten des Umweltverbunds Carsharing-Kunden nutzen insgesamt mehr Umweltverbund und haben weniger Autos Carsharing-Fahrten bislang geringer Anteil am Modal-Split
> Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Mobilitätswandel: Nicht nur eine Frage der Nutzung, auch des Besitzes von Mobilitätsressourcen 79 % 44 % 88 % Verkehrsmittelnutzung und Pkw, ‚Alter Schlachthof‘ in Berlin (Quelle: Jarass und Heinrichs 2014)
> Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Zusammenfassung Digitalisierung in der Mobilität: Zusammenwirken von technologischem Wandel, Mobilitätsverhalten, Mobilitätsdiensten Neue Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren: Personen- und Wirtschaftsverkehr Integration: räumlich (Wohnung / Gebäude, Wohnumfeld, Quartier, Stadtgebiet), Sektoren (Mobilität/Energie, Mobilität/Wohnen, Mobilität/Gesundheit), Akteure Vielfältiger Nutzen, aber auch Hürden und Unsicherheiten
> Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Fazit Digitalisierung und Wirkungen auf Mobilität für die Wohnungswirtschaft von großer Bedeutung Wohnungswirtschaft kann Potenziale nutzen und maßgeblicher Akteur für die Förderung des Mobilitätswandels sein Experimentieren ist wichtig, Erproben in Reallaboren, Umsetzungspotenziale erkennen (auch im Bestand und in nicht-städtischen Räumen) Systemische Wirkungen und Potenziale bisher nur unzureichend untersucht
Vielen Dank Konzeptstudie von Mercedes-Benz dirk.heinrichs@dlr.de > Neue Mobilitätskonzepte > Heinrichs >23.5.2017 Vielen Dank dirk.heinrichs@dlr.de