Vielfalt im Unterricht 9

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 Präsentation transkript:

Vielfalt im Unterricht 9 Vielfalt im Unterricht 9. Internationale Konferenz Deutsch als Fremdsprache in Griechenland am 8. und 9. September 2017 Workshop: Was ist kindgerechter Unterricht? Bewegende Beispiele aus der Praxis Referentin: Angelika Lundquist-Mog

Angelika Lundquist-Mog kurzer Morgengruß Die Sonne geht auf Ich öffne das Fenster Ich begrüße meine Nachbarn Wir geben uns die Hände und sagen: „Guten Morgen! Guten Tag!“ 2‘ = Angelika Lundquist-Mog

Steht auf und setzt euch wieder … Ballt die Fäuste, das macht munter … Was machen wir mit müden Leuten? (Melodie: What shall we do with a drunken sailor) Was machen wir mit müden Leuten, was machen wir mit müden Leuten? Was machen wir mit müden Leuten – morgens in der Schule? Klatscht in die Hände, das macht munter! Klatscht in die Hände, das macht munter! Klatscht in die Hände, das macht munter – morgens in der Schule! Steht auf und setzt euch wieder … Ballt die Fäuste, das macht munter … Zupft eure Ohren, das macht munter … 5

Fragen zu dem Bewegungslied „Was machen wir mit müden Leuten?“ Was und wie wird gelernt? Wie würden Sie das Lied in Ihrer Klasse einsetzen? + 5 = 10 Min. Angelika Lundquist-Mog

Lernen mit und durch Bewegung Methode: TPR = Total Physical Response = Ganzkörperantwort So geht‘s: SuS verstehen, imitieren, dürfen mitsprechen - müssen aber nicht. Kontrolle: ob SuS verstehen, ist möglich, denn SuS können Anweisungen ausführen, die die Lehrkraft vorgibt. 4‘ – nach der Diskussion = 14‘ Angelika Lundquist-Mog

Angelika Lundquist-Mog Ziele und Programm wissen, was kindgerechter Unterricht ist; wie ich als Lehrkraft Lernprozesse unterstützen kann. Phasen der Wortschatzarbeit mit Bewegung Märchentexte von Anfang an: Wie kann man beim verstehensbasierten, narrativen Ansatz vorgehen? vom Hören zum Sprechen: Übungsabläufe mit Rückwärtsplanung planen +3= 17‘ Angelika Lundquist-Mog

Wie lernen Kinder (bis ca. 10 Jahre)? Kinder lernen… schnell, spielend und beiläufig. in und durch Bewegung und im Rhythmus. mit allen Sinnen. (Folie Entwicklung) nicht über Grammatikerklärungen; das Gehirn kann Regeln erschließen. Fehler sind Teil des Lernprozesses. Aber sie brauchen viel guten sprachlichen Input. (Folien Input) unterschiedlich; jedes Gehirn ist anders. Stille Phase berücksichtigen. durch die Interaktion mit der Lehrkraft und den anderen Kindern. Sammeln und dann zeigen – mit Grafiken – 17 + 10‘ = 27‘

geeignete methodische Ansätze im Anfängerunterricht Natural Approach – so wie Kinder die Muttersprache lernen = Kinder hören die Sprache (Sprachbad = total Immersion) im Spiel und mit Bewegung verstehensbasierter Ansatz = Rezeption steht im Vordergrund – Stille Phase wird berücksichtigt z.B. bei der TPR und dem Narrativen Ansatz – die eigene Muttersprache wird vermieden / nicht benötigt 27 -+ 3‘ = 30 Angelika Lundquist-Mog

Angelika Lundquist-Mog Wortschatz Wörter lernen: „beiläufig-intuitiv“ oder „systematischgesteuert“ (Apeltauer 2013). Beim beiläufigen, situativen Lernen sind viele Kontakte notwendig. Pro UE vermittelt man im Fremdsprachen-unterricht maximal. 10 Wörter bei Kindern. Ein neues Wort muss man 8-10 mal wiederholen, damit es gelernt werden kann. Auftrag: Welche Phasen können Sie bei der Simulation erkennen? 3= 33‘ Angelika Lundquist-Mog

A. und B. Einführung + Semantisierung /Bedeutungserschließung mit Bewegung Gegenstände oder Bildkarten aus dem Märchensack ziehen Aussprache hören gemeinsam eine Bewegung finden Wort aussprechen; dazu die Bewegung machen erst dann kommt das Schriftbild dazu 7‘ – 40 (nur 7 Gegenstände: Königin, Schnee, Zwerg, Spiegel, Becher, Teller, Gürtel)

Schrift: Wort /Bildkarten zuordnen der Spiegel ((Bild Kamm)) der Sarg ((Bild Becher)) der Schnee der Gürtel ((Bild Teller)) der Becher ((Bild Laterne)) ((Bild Zwerg)) die Königin ((Bild Spiegel)) der Apfel ((Bild Schnee)) der Zwerg der Kamm ((Bild Sarg)) der Teller ((Bild Gürtel)) die Laterne ((Bild Apfel)) 5‘ – 45‘ Angelika Lundquist-Mog

C. Kontrolle:Wörter schlagen Auf dem Tisch / Boden liegen Bildkarten. Jeder Mitspieler hat eine Fliegenklatsche. Wenn das Wort genannt wird, versucht jedes Kind das richtige Wort mit der Fliegenklatsche zu schlagen. Die unterste Fliegenklatsche gehört dem Gewinner. 5‘ - 50 Angelika Lundquist-Mog

D. Üben: Lebendiges Memory Zwei Kinder haben das selbe Wort (Lernwortschatz) Alle Memory-Paare stehen verteilt im Raum. zwei Kinder kommen von draußen rein und spielen Memory. Kind 1 tippt ein Memory-Kind an, das sagt sein Wort und macht die Bewegung. Passen die Wörter (Memorypaar setzt sich), darf das Kind weitermachen wenn nicht, ist Kind 2 dran 5‘ – 55‘ Angelika Lundquist-Mog

Phasen der Wortschatzarbeit: Phase A Präsentation fühlen, sehen, Aussprache hören, nach- und mitsprechen und mit einer Bewegung verbinden, dann erst Schriftbild Phase B Semantisierung / Bedeutungserschließung Mit Realien sowie im Kontext mit einer Bewegung verbinden – ich schaue in den Spiegel. Phase C Verständnissicherung „Fliegenklatsche“ mit Bildkarten. Phase D Üben Lebendiges Memory Phase E Anwendung in authentischen Sprach-handlungssituationen (hier nicht gemacht) 5‘ - 60‘ Angelika Lundquist-Mog

Texte erzählen und vorlesen mit Bewegung – z. B Texte erzählen und vorlesen mit Bewegung – z.B. Märchen aus der Reihe „Kletts bunte Lesewelt“ Kurz was zu den Heften sagen + zielgruppe Leser, aber von Anfang an. 5‘ 65‘ erscheint noch Der Froschkönig

Schneewittchen: Schritt 1 … … war unsere Wortschatzarbeit, bevor ich die Geschichte erzähle – als Vorentlastung Angelika Lundquist-Mog

Schritt 2: Erstes Vorlesen / Erzählen Wie unterstütze ich den Verstehensprozess beim Hören? Beobachten Sie. 10‘ – 75 mit Klappbilderbuch und Folien Angelika Lundquist-Mog

Schritt 2: Erstes Vorlesen / Erzählen So habe ich den Verstehensprozess unterstützt? zeigen von Bildern und Details festgelegte Bewegungen – Einbeziehung der SuS mit Mimik, Gestik und Geräusche durch Wortumschreibungen mit Stimmmodulation und Lautstärke Bestätigung/Aufmunterung, wenn die Kinder verstehen, Hilfe, wenn sie nicht verstehen Resümieren - 5‘ 80 Angelika Lundquist-Mog

Schritt 3: Bilder der Reihe nach sortieren - Verstehenskontrolle Die SuS sollen zeigen, dass sie den Inhalt der Geschichte verstehen. Die SuS werden auf diese Weise kontrolliert, ob sie verstehen. Die SuS kontrollieren sich gegenseitig. Der Text wird gemeinsam im Gespräch rekonstruiert. 5‘ durchführen und 5‘ analysieren– 90‘ nur kurz sagen, wie es weitergeht.

Textarbeit: Übungstypologie Text vorentlasten erstes Lesen – erstes Hören: Ziel = Verstehen zweites Lesen – zweites Hören: Ziel = Verstehenskontrolle 2‘ - 92 Angelika Lundquist-Mog

Wie kommt das Kind zum Sprechen? Hören - Imitieren – Reproduzieren – Sprechen – frei Sprechen 2 ‚ 95 Angelika Lundquist-Mog

1. Hören und Imitieren eines Musterdialogs z.B. Mit Handpuppen vorspielen. Danach jeweils ein Kind fragen Zwerg: „Wer hat aus meinem Becher getrunken? Hast du aus meinem Becher getrunken?“ Puppe / Kinder: „Nein!“ Aber dann - ein Zwerg sagt: „Schneewittchen hat aus deinem Becher getrunken.“ Puppe fragt Schneewittchen: „Hast du aus meinem Becher getrunken.“ Schneewittchen sagt: „Ja, ich habe aus deinem Becher getrunken?“ (Zwerg fragt noch mal nach). 5 Min. - 100 Angelika Lundquist-Mog

2. Imitieren /Reproduzieren von Chunks: hat …getrunken/hast du … getrunken? - im Chor, im Rhythmus, mit Gestik Hast du aus meinem Becher getrunken? Nein. Schneewittchen hat aus deinem Becher getrunken. 5‘ – 105‘

Angelika Lundquist-Mog 3. Spiel zur freieren Reproduktion: „Hast du aus meinem Becher getrunken?“ Mit verbundenen Augen sitzt „Zwerg“ in der Mitte. An 4 Stellen im Raum ist je ein Spieler. Jemand läuft in die Mitte und spielt, dass er/sie aus dem Becher trinkt und geht zurück an seinen Platz. Der „Zwerg“ rät: Hast du aus meinem Becher getrunken? Der Spieler antwortet. Nein oder Ja (oder Ja, ich habe aus deinem Becher getrunken). Oder / und: Alle Spieler: Ja, … (Name) hat aus deinem Becher getrunken. Der Zwerg rät, bis die richtige Person gefunden ist. 5‘ - 110 Angelika Lundquist-Mog

Übungsauflauf mit Rückwärtsplanung So vermeide ich, dass ich unpassende Übungen einbaue - statt stützende zu wählen. Immer vom Ziel her rückwärts denken, die Übungen so aufbauen, dass die SuS zum Ziel kommen – am Ende sprachlich handeln können. Ziel war: den Chunk zu verstehen und sprachlich handeln zu können. 3‘’113‘ Angelika Lundquist-Mog

Angelika Lundquist-Mog Resümee: Spielerisch lernen? Ja! Die Lernenden unterstützen? Unbedingt! Wie? – Antwort: Übungstypologien berücksichtigen bei: Der Wortschatzarbeit. Der Textarbeit. Übungen, die zur freien Sprachproduktion führen sollen 2‘ – 115‘ Angelika Lundquist-Mog

Angelika Lundquist-Mog Vielen Dank für heute, liebe Leute gebt den Händedruck weiter und hebt die Hände „Auf Wiedersehen!“sagen wir am Ende angelika.mog@gmail.com Angelika Lundquist-Mog

Angelika Lundquist-Mog Tipps und Links Sambanis, Michaela in Fremdsprache Deutsch 48 / 2013 über Wortschatz mit Bewegung https://www.mk.niedersachsen.de/.../Broschuere_Lernen_braucht_Bewegung_-_Spiel. http://www.iba-hamburg.de/fileadmin/Mediathek/K13_sbz/Sprachfoerderung-in-Bewegung_3.pdf Angelika Lundquist-Mog