Nachbarschaftshilfe mit dem Zeitvorsorgemodell KISS

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Organisationslehre 20.November 2004
Advertisements

Von Daniel André, Robin Stirnberg
Herzlich Willkommen! Projektteam: Frauengesundheitszentrum FEM
Wer wir sind Interuniversitärer Weiterbildungs- studiengang der Universitäten Basel, Bern und Zürich in Public Health 1992 gegründet Abschlüsse werden.
DOJ-Strategie Situation heute Strategie 06 – 08 ist ausgelaufen Konsequente Weiterführung bisherige Strategie Vorbesprechung mit Netzwerkvertretern.
BUDGETS KÜRZEN mit EOV Bessere Entscheidugen treffen. Größeres öffentliches Vertrauen. ERSTELLE ANALYSIERE ENTSCHEIDE Institut für Finanzpolitische Studien.
Verein rund um´s erkrankte Kind KiB children care Verein rund um´s erkrankte Kind.
Tagesheime Zug Unser Leitbild. Wir machen uns stark für familienergänzende Kinderbetreuung… Wir engagieren uns als Nonprofit-Organisation für ein bedarfsorientiertes,
© Vöslauer 2010 Teamgeist im Hause Vöslauer. © Vöslauer 2010 Teamgeist bringt Mehrwert Wir glauben an die Stärke von Teams, deren Mitglieder sich gegenseitig.
Sozialgespräche 2010 Impulse von Prof. G. Tappeiner Meran,
Weyregg – eine Pfarre zum Wohlfühlen
Prof. Ursula Sury, Rechtsanwältin Luzern R.I.O. Management Forum 2002 Visionen einer nachhaltigen Zentralschweiz.
Thomas Straubhaar Präsident ANQ
Informations- und Diskussionsveranstaltung Centrum für Familienwissenschaften/Erziehungsdepartement Kanton Basel-Stadt, 18. November 2013 Kinderbetreuung.
Ruedi Winkler www.kiss-zeit.ch Strategische Eckwerte von KISS Vorbereitungssitzung für Klausurtagung.
Kooperation zwischen Vereinen und Gemeinde(n) Bernhard Possert.
Der Verein Zukunfts- oder Auslaufmodell?
1. Demokratiekonferenz in der VG Saarburg 29. Mai 2015.
Städtenetzwerk Bad Liebenwerda, Falkenberg, Mühlberg, Uebigau- Wahrenbrück Workshop
Guten Tag. Vorstellung Imagekampagne für die Luzerner Städte und Gemeinden.
TSG Bergedorf Ein Verein mit Traditionen und Visionen Wer wir sind... Was wir tun... Was wir wollen...
Atempo Zur Gleichstellung von Menschen Wer? Was? Wozu?
Städtenetzwerk Bad Liebenwerda, Falkenberg, Mühlberg, Uebigau- Wahrenbrück Workshop 1 Mühlberg
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Sozialversicherungen BSV Familien unterstützen – Wirtschaft stärken – Gleichstellung fördern Abstimmung.
2. Teil Grundsätzliche Aufgaben Erhaltung der Eigenständigkeit der Gemeinde und der Leistungsfähigkeit der Verwaltung, d.h. auch Zusammenarbeit.
„Auf dem Lande wird es Licht“ Beigeordneter Johannes Stingl Gemeindetag Baden-Württemberg Bad Herrenalb 15. November 2013 Aktuelle Herausforderungen.
Brunner Gerhard1 Herzlich willkommen! Vorstellung Geschäftsleitung Hilfe und Pflege.
Fragebogen Eignerstrategie Anhang zum Vortrag vom 2. September 2014 Furger und Partner AG Strategieentwicklung Hottingerstrasse.
Das neue Konzept Modul 1 Einführung in den Entscheidungsprozess und Standortbestimmung.
Jugendprojekt LIFT 1. Klassen Start. 1. Was ist LIFT? 2. Warum LIFT? 3. Wochenarbeitsplatz (WAP) 4. Ziele 5. Ablaufplan 6. Wie weiter Weitere Infos.
Lieferanteninnovationsmanagement LIM Lieferanten müssen einen Beitrag zur Innovationsfähigkeit leisten! Die primäre Ausrichtung des Einkaufs auf Kostensenkungen.
Gemeindeschule Gamprin Leitbild. Gemeindeschule Gamprin Liebe Eltern Sie halten das Leitbild der Gemeindeschule Gamprin in Ihren Händen. Nach dem Bezug.
1. 2 Die kleinräumige Schweiz im 21. Jahrhundert Gesellschaftlich mobil Wirtschaftlich dynamisch Funktionale Räume Politische Räume Staatsrechtlich statisch.
Fotos: © Alessandro Podo Coaching für Jugendliche Projektleitung: Dr. Heike Hindringer-Heindl.
OpenSource – Freie Software Und die Frage, wie freie Software genutzt wird.
Eine Initiative des Integrations-Landesrates Oberösterreichs Helfer/innen: Wer sie sind, was sie brauchen, was sie fordern...
Internationale Genossenschaftstagung 2016 Genossenschaft Zeitgut Luzern.
Baselland Präsentation BENEVOL Baselland Treffen der Informations- und Koordinations- stellen für Altersfragen Montag, 15. Juni 2015.
© FaFo BW Familienfreundlich, bürgeraktiv, demografiesensibel: Die Zukunft in Buchen gemeinsam gestalten.
Situation Schweiz Men & Volunteer Work
Pro Infirmis Uri Schwyz Zug Profil Arbeit & Handicap Fachtagung Diözesane Diakoniekommission Bistum Basel Zug, 21. Juni 2017 Daniel Barmettler, Pro.
Online-Bürgerbeteiligung Haushaltskonsolidierung
Begrüssung Name Funktion
Wir weben mit. Netzwerken KIRCHENGEMEINDEN WIRKEN IM GEMEINWESEN
Tagung ZUSAMMENARBEITGESTALTEN,
Ausschuss für die Gleichstellung von Frauen und Männern
Die Organisation der Seniorengruppierungen auf schweizerischer Ebene
Pflegefinanzierung Schwerpunkt ambulant / 27. Juni 2016
informiert über das Pflegerisiko
2. Teil Grundsätzliche Aufgaben
Lust auf eigenständiges Wohnen
Generationenperspektive
Veränderungen im Personalwesen managen
Checkpoint Erasmus+ JUGEND IN AKTION
Dienstbesprechung für die Berufsbereiche Ernährung und Hauswirtschaft
Modul 1: Netzwerkbildung
Klosters Gewerbeverband,
Leben im Alter attraktiv – sicher
„Workshop Regionale Netzwerke– gezielte Unterstützung vor Ort“
2. Teil Grundsätzliche Aufgaben
Pastorale Rahmenkonzeption Kindergarten - Gemeinde erLeben
ZENTRALE ZUKUNFTSAUFGABE:
Netzwerk kooperativ-integrativer Schulen [KIS]
Basiskurs Betreuung
Sachversicherungen als Ertragsbringer
Input der Geschäftsleitung
Input der Geschäftsleitung
Einen gesunden Alltag fördern -
Jugend und Sport Name Referent(in) einfügen.
Nur gemeinsam können wir die
 Präsentation transkript:

Nachbarschaftshilfe mit dem Zeitvorsorgemodell KISS Ruedi Winkler www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Aufbau des Referats Ausgangslage Vision Ziele und Zielgruppen von KISS Was macht KISS – und was nicht? Merkmale der KISS Zeitvorsorge Grundsätze und Organisation von KISS Rolle Gemeinden und Kantone Wer unterstützt KISS? www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Ausgangslage: Veränderungen und Ängste Demografische Veränderungen Höhere Mobilität der Menschen Kleinere Familien Ungewisse wirtschaftliche Entwicklung und Zweifel an Krisenresistenz des Finanzsektors Verunsicherung über Stabilität der Vorsorge-einrichtungen Politik stösst an Grenzen www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Demografie: Einige Fakten Das Verhältnis zwischen Erwerbsfähigen und Pensionierten erhöht sich in der Schweiz von heute ca. 3,5 : 1 bis 2040 auf ca. 2 : 1. Noch nie in der Menschheitsgeschichte gab es eine Lebensphase zwischen 60 und 75, in der die Menschen zum grössten Teil gesund waren und aktiv sein konnten. Die Zahl der 80 Jährigen und älteren Menschen in der Schweiz wird sich von gegenwärtig rund 290’000 bis 2050 auf rund 700’000 Menschen erhöhen. www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Folgerungen Die Bedeutung gesellschaftlicher Selbstorganisation (Markus Freitag) steigt, d.h. die Zivilgesellschaft muss ihre Handlungsfähigkeit erhöhen Der Zusammenhalt zwischen den Generationen wird noch wichtiger Zugehörigkeit zu sogenannten Communities wird bedeutender, v.a. für das Vertrauen der Menschen, auch für schwierigere Situationen gerüstet zu sein Vielfalt möglicher Lösungsbeiträge sollte erhöht werden. www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Vision von KISS - KISS als innovativer Beitrag für gelebte, generationenübergreifende Solidarität zwischen den Menschen - KISS hat den Mut, sich laufend aufgrund der Erfahrungen beim praktischen Tun im gemeinsamen Meinungsbildungsprozess zu entwickeln www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Was will KISS? KISS will dazu beitragen, dass die Menschen, die Unterstützung oder Begleitung im Alltag benötigen, diese auch in Zukunft erhalten. Unabhängig davon, wie die demografische, wirtschaftliche, finanzielle, und politische Entwicklung sein wird. www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Wer ist KISS? KISS ist ein Netzwerk von Non-Profit-Organisationen mit einem Verein als Dachorganisation und zur Zeit drei KISS-Genossenschaften in Luzern, Obwalden und Cham www.kiss-zeit.ch Der Verein bietet Grundlagenunterstützung, z.B. EDV-System Cyclos, Evaluation, Steuer- und Versicherungsfragen, Organisationsentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit usw. unterstützt die Gründung neuer Genossenschaften und definiert die für KISS geltenden Grundsätze Die Genossenschaften organisieren die konkrete Unterstützung in ihrem Einzugsbereich mit hoher Eigenständigkeit und Verantwortung. www.kiss-zeit.ch 27.4.15

Für wen ist KISS da? Für Menschen jeden Alters, die unterstützen und begleiten möchten; Für Personen, die einen Unterstützungs- bzw. Begleitungsbedarf haben, temporär oder dauernd; Für Gemeinden und Kantone, die die Betreuung von Personen mit Bedarf, insbesondere Ältere, in ihrem Gebiet verbessern und die Kosten stabilisieren möchten. www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Was macht KISS? Nachbarschaftshilfe, Unterstützung im Alltag, keine Pflege Begleitung Betreuung Ambulante Pflege Stationäre Pflege   Tätigkeiten, die jemand nicht (mehr) allein erledigen kann, die eine Dienst-leistung darstellen. Beispiele: Einkaufen, Vorlesen, Glühbirnen wechseln usw. Betreuung umfasst Unterstützung, die regelmässig nötig ist. Beispiele: Frühstück zubereiten, Unterstützung beim Haare-waschen, Wäsche besorgen usw. Ärztlich verordnete Pflegeleistungen für einen Menschen, der in der eigenen Woh-nung lebt. Wird z.B. von der (öffentlichen oder privaten) Spitex erbracht. Der hoch pflege-bedürftige Mensch wohnt nicht mehr in der eigenen Woh-nung sondern in einem Alters-, Pflegeheim oder Altersresidenz.

Merkmale der KISS-Zeitvorsorge Die Masseinheit ist die Stunde. Die Art der Unterstützung spielt keine Rolle, eine Stunde ist eine Stunde; Die Stunden werden nach Erbringen der Leistung gutgeschrieben. Sie werden dann bezogen oder verschenkt, wenn in Notsituationen oder im Alter Bedarf ist; Die Stunden können Mitgliedern über die Genossenschaftsgrenzen hinaus verschenkt werden; Erfassen der Stunden durch Cyclos-EDV-System; Zeitgutschriften sind eine Option, keine Garantie. www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Wer engagiert sich bei KISS? Wer im Bereich Alltagsbewältigung unterstützen und betreuen will - nicht pflegen; Wer Wert auf Eigenständigkeit und partnerschaft-liches Verhältnis mit den Leistungsempfangenden legt; Wer als Genossenschaftsmitglied bei der Organisation, bei der sie oder er mitarbeitet, auch mitbestimmen und –gestalten will; Wer einen Beitrag leisten will, damit die Genossenschaft den Charakter einer Community hat; Wer eine Option auf den Bezug der geleisteten Stunden zu einem späteren Zeitpunkt haben möchte; Wer Wert auf die Dokumentation der Leistungen legt. www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Eckpunkte der Strategie von KISS Schweizweite Verbreitung der Zeitvorsorge; Aufbau und Betrieb von KISS erfolgt von unten nach oben – bottom-up; Die Genossenschaften haben zwei wichtige Funktionen: a) Träger einer dezentralen Einheit und b) Die Funktionen einer Community; KISS strebt die Zusammenarbeit mit Organisationen im Freiwilligenbereich und der öffentlichen Hand, v.a. den Gemeinden an; Eine Genossenschaft entsteht und entwickelt sich nur, wenn sich Menschen direkt engagieren; Leistungsanbietende und –nachfragende sind bei KISS Mitbestimmende und Mitbeteiligte, nicht «angestellte Freiwillige» oder KlientInnen; Was Qualität ist, entscheiden die Beteiligten selbst. www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Möglicher Ablauf beim Aufbau einer Genossenschaft www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Rolle Gemeinden und Kantone Können Initianten sein (z.B. Gemeinde Sarnen) Können von Anfang an Unterstützende in Form von Finanzen, Manpower, Infrastruktur, Türöffner usw. sein oder später dazu kommen Unterstützung bei der längerfristigen Finanzierung. Für Organisation, Betrieb und Qualität sind aber immer die Genossenschaften und der Verein KISS allein verantwortlich. www.kiss-zeit.ch 15.6.15

KISS wird unterstützt von: Gemeinde Sarnen Hürlimann-Wyss Stiftung, Zug www.kiss-zeit.ch 15.6.15

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit www.kiss-zeit.ch 15.6.15