Umgang mit psychischen Krisen – Good Practice

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 Präsentation transkript:

Umgang mit psychischen Krisen – Good Practice Begrüssung ,Vorstellung An wen richtet sich Vortrag Umgang mit psychischen Krisen – Good Practice Andrea Suter & Stefan + Stefan

Begrüssung ,Vorstellung An wen richtet sich Vortrag Input Teil 1 SDS - Ausgangslage im Feld und Umgang mit psychischen Krisen aus Sicht SDS, Schnittstelle zur Sanität. Input Teil 2 Sanität - Erfahrungen im Feld, Beispiele von Notfallsituationen, Schnittstelle zu SDS, Struktur und Organisation des Angebots, Finanzierung des Angebots, Zusammenarbeit mit Veranstalter und Sicherheitsdienst Gemeinsamer Austausch!

Organisatorische Grundlagen Vorarbeit mit dem Veranstalter Sanität, Sicherheit, Wasserversorgung etc. abklären (Grundlagen Safer Party) Genügend Raum für Infostand und Chillout einfordern Vorbereitung vor Ort gemütliche, einladende Atmosphäre schaffen Aufgaben klar aufteilen, fachliche Verantwortung abklären (Entscheidungskompetenz) Briefing mit der Sanität und Sicherheitsdienst Wichtige Telefonnummern austauschen

Organisatorische Grundlagen Während dem Einsatz Selber Ruhepausen einlegen; auf Drogenkonsum verzichten Immer Wasser vorhanden Vorfälle notieren (Geschlecht, Alter, Substanz, Problem, Lösung) Regelmässiger Austausch mit Sanität Nach dem Einsatz Rücksprache mit Veranstalter, Sanität und Sicherheitsdienst, Evaluation Debriefing, Psychohygiene

Haltung in Krisen Empathie, wertschätzende Anteilnahme, Echtheit Aktiv Zuhören: nicken, signalisieren, dass man da ist, Verständisfragen stellen, Pat. Braucht gegenüber, um emotionalen Druck loszuwerden Kommentarloses Wahrnehmen: Zeuge sein, ohne Wertung Patient dort abholen wo er steht Echtes Interesse: offen, spontan, authentisch Positive Grundhaltung: Hoffnung, Optimismus vermitteln Unterbrechen und Grenzen setzen: Positionsbezug, klare Rückmeldungen Ziel, Absicht erklären: aufmunternd sein, der Patient braucht Unterstützung seiner Bedürfnisorientierung Haltung in Krisen Empathie, wertschätzende Anteilnahme, Echtheit Aktives Zuhören kommentarloses Wahrnehmen Sich in die Welt des Klienten hineinversetzen Kompetenz und Orientierung Glaube an Erfolg, positive Grundhaltung Unterbrechen und Grenzen setzen Ruhig bleiben, Ziel und Absicht erklären Entlastung und Schutz Bestätigung, Beratung, Unterstützung Beihilfe, Überwachung, betreuter Rückzug „Banale Hilfe“ nicht vergessen: Getränk anbieten, Decke holen

Grundsätzliches Vorgehen in Krisen Schlüsselsymptom: typisches Erscheinungsbild hat Vorrang vor Diagnose und Hintergrund Abholen wo er steht: Gesprächsfluss des Patienten folgen, genügend Zeit nehmen, Besorgnis ernst nehmen, in Umgangssprache sprechen, Verstehen wollen (bei unklaren Begriffen nachfragen), Unsicherheit ansprechen Abgrenzung: nur so weit gehen, wie es für dich stimmt, eigener Auftrag klar definieren, zeitliche Entlastung, second opinion, Deleation einer Teilverantwortung Grundsätzliches Vorgehen in Krisen 1. Kontakt aufnehmen Vorstellen Orientierung geben Transparenz (z.B. über Wartezeit) 2. Triage Ist es ein Notfall? Welcher Art? Rahmenbedingungen bestimmen

Grundsätzliches Vorgehen in Krisen Schlüsselsymptom: typisches Erscheinungsbild hat Vorrang vor Diagnose und Hintergrund Abholen wo er steht: Gesprächsfluss des Patienten folgen, genügend Zeit nehmen, Besorgnis ernst nehmen, in Umgangssprache sprechen, Verstehen wollen (bei unklaren Begriffen nachfragen), Unsicherheit ansprechen Abgrenzung: nur so weit gehen, wie es für dich stimmt, eigener Auftrag klar definieren, zeitliche Entlastung, second opinion, Deleation einer Teilverantwortung Grundsätzliches Vorgehen in Krisen 3. Abklärung Zuhören, Klient abholen wo er steht Ressourcen: z.B. Umfeld miteinbeziehen Risikobeurteilung, Rückmeldung geben Stetige Beobachtung 4. Betreuung z.B. Talk Down 5. Abschluss Wie geht es jetzt weiter?

Arten von Krisen 1212 Somatische Krise Grundsätzliches Epileptischer Anfall, Synkope, hypertensive Krise, Serotonin-Syndrom Typische Intoxikationen Psychische Krise „unruhig, verwirrt, wahnhaft“ „verzweifelt, suizidal“ Emotionale Krise Angst, Panik Aggression

Talk Down Sich vorstellen: Der betroffenen Person erklären, dass man helfen möchte und kann, dabei deutlich, sanft, liebevoll sprechen Fragen: Was erlebst du? Was macht dir Angst? Empathisches Aufklären über Drogenwirkung Falls Personen körperliche Symptome erleben: Hinweis, dass körperlich keine Gefahr besteht (nach Abklärung durch Sanität) Versichern, dass Drogenwirkung ein Ende hat Personen ermutigen, eigene Kräfte zu mobilisieren Schuhe ausziehen (Erdung), Decke (Schutz), Wasser anbieten (Fürsorge) Humor!

Verhalten bei «Bad Trips» Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit schaffen Betroffene nicht alleine lassen Ruhe bewahren und Sicherheit ausstrahlen Sich selber Orientierung schaffen - bei Besorgnis lieber Profibetreuung! Beim Betroffenen Orientierung schaffen (Zeit, Ort, Namen) Beruhigen & betreuen (Psyche und Körper) Reizabschirmung „Talk Down“ Hyperventilation: richtiges Atmen vormachen Warme Tees, Fruchtsaftschorlen, Magnesium, kein Kaffee + Alkohol Berührungen: Nähe und Distanz sorgfältig dosieren

Verhalten bei «Bad Trips» Vertrauen aufbauen Sich vorstellen, erklären, was man tut; nur 1 Person sollte sich aktiv kümmern Person respektieren; aber auch eigene Grenzen Umfeld beiziehen Abklären, mit wem die betroffene Person unterwegs ist Ev. Freunde zuziehen Umfeld integrieren (evtl. durch Drittperson) – der Freundeskreis ist durch die Krisensituation oft auch verunsichert

Gemeinsamer Austausch Gab es aus deiner Sicht Veränderungen in den letzten Jahren, die eure Arbeit beeinflussen? Was sind eure grössten Sorgen bei der Arbeit? Was sind die grössten Herausforderungen und Fragen? Was bedeutet es für ein Angebot wie SDS wenn wir vor Ort sind ohne, dass ein Sanitätsdienst wie eurer auch da ist? Rechtliche Situation etc.

Kontakt Safer Dance Swiss Dorfstrasse 22 3084 Wabern info@saferdanceswiss.ch