Das Fremde als Reiz - Männer in der Pornofalle Werner Schäfer – Dr. (UniSA) Michael Hübner
Fakten zur Pornografie Weltweiter milliardenschwerer steigender Markt –Weil: Anonym, erschwinglich, zugänglich Deutschland ist „Weltmeister“ mit 12,4% am weltweiten Traffic von pornografischen Inhalten 8 % des Mailverkehrs 35 % des Datenverkehrs im Internet 43 % aller Internetuser schauen sich Pornos an 70 % der pornografischen Daten zwischen 9-17 Uhr 20 % Männer, - 13 % Frauen 11 Jahre Durchschnittsalter der Erstkonsumenten 40 % der deutschen Kinder suchen nach Pornos
Fakten zur Pornografie
Warum boomen Pornoseiten? Sehnen nach inszenierten Wirklichkeiten Neukonstruktion von Bindung Entgrenzung durch virtuelle Welten
Ethische Maßstäbe Definition Pornographie ist die sprachliche, bildliche Darstellung sexueller Akte unter einseitiger Betonung des genitalen Bereichs und unter Ausklammerung der psychischen und partnerschaftlichen Aspekte der Sexualität.
Fünf Ethische Schwerpunkte Verachtung von Frauen Diktat des schönen Körpers Zerstörung von Partnerschaft und Familie Erzwingen einer nicht existierenden Fantasiewelt Pornografie und Gewalt Ethische Normen sind lebensbejahende, von Gott gegebene, der Würde des Menschen entsprechende, dem Leben dienende Prinzipien. Sie dienen dem Einzelnen und der Gemeinschaft zum Gelingen des Lebens.
Geistliche Aspekte Beichte Gebetskampf Stellvertretender Dienst des Seelsorgers und seine Verantwortung für die Gemeinschaft ...aber es gibt keine göttliche entgrenzte verhätschelnde Liebe, kein „pampern“.
Auswirkungen von Porno Verkümmerung ... ...der geistig-intellektuellen, ...emotional-affektiven ...und sinnlich-körperlichen Eigenkräfte P setzt Opiate frei, die zur Wiederholung drängen Statt Lebensfreude kurzfristige Bedürfnisbefriedigung Zwanghafte Wiederholung P hat alle Merkmale eines effektiven Suchtstoffs Vermittelt Gefühl von Grenzenlosigkeit
Veränderungen verstehen Dringlichkeit Ziele Umsetzung
Tiefer liegende Probleme Typische Befindlichkeit: Genussunfähigkeit Hochrisiko-Person (Entgrenzung) Wenig feste Lebensstrukturen u. internalisierte Prinzipien Mangelnde soziale Kontakte Mangelnde sinnvolle Freizeitgestaltung Unangemessener Umgang mit Geld (Entgrenzung) Disposition: Hungry, angry, lonely, tired Wie gehst Du mit Gefühlen um? ...mit Sex werden negative Gefühle kompensiert
Tiefer liegende Probleme Motivationsanalyse des Lebensstils, Beispiel: L1: Tiefes Entwertungs- u. Minderwertigkeitsgefühl L2: Mangelnde Bindung, sehen den anderen „sexualisiert“ L3: Strafender Gott, Einsamkeit L4: Entgrenzung, Freiheit, Lust, Unverbindlichkeit, Macht/Ohnmacht L5: Selbstverachtend, autoaggressiv, blendet Gefühle aus, heroische Leistungen, Selbstmitleid, Porno u.a. entgrenzende Größen-Phantasien usw.
Beratungsphasen 1. Phase: Anamnese Entlastung Behandlungsziel/-vertrag Veränderung gestalten
Beratungsphasen 2. Phase: Entzug: Ressourcen ermitteln Passivität angehen Selbstfürsorge lernen Ungesunde Scham vertreiben Suchtinventar führen Sperrprogramme Gedankenstopp Entspannungstechniken Persönliche Mottos (Alles oder nichts)... In Beziehung investieren Mit Aggressionen umgehen
Beratungsphasen 3. Phase/parallel: Lebensstilanalyse Isolation und Einsamkeit Angst vor Nähe (Minderwertigkeitsgefühl) Stress und Überkompensation Langeweile Private Logik; sexuelle Erstprägungen Hausaufgaben: Literatur, Übungen Frauen-/ Männerhass Innere Sehnsüchte Sex. Missbrauch und sex. Ersterfahrungen Co-Abhängigkeit der Angehörigen Homosexualität usw.
Beratungsphasen 4. Phase: Nachsorge Geistliches Wachstum fördern Gemeinschaftsfähigkeit (Zugehörigkeit) Beziehungsfähigkeit/Bindung
Weitere Themen/Problemfelder Anamnese/Analyse Therapie
Quellen / Literatur Arterburn, Stephan &. Stöker, Fred. 2006. (3). Jedermann und die Versuchung. Holzgerlingen: Hänssler Berger, Klaus. 1999. Pornographie – Verlust der Scham. Lage: Logos Distort, Marco. 2004. Porno Falle. CH-9442 Berneck: Schwengler. Franke, Nikolaus: 2016. Seminar: Ethik in der Beratung. N.franke@weisses-kreuz.de Funk, Rainer. Der entgrenzte Mensch. Warum ein Leben ohne Grenzen nicht frei, sondern abhängig macht. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Köhler, Tanja. 2016. Das Jahr als ich anfing Dudelsack zu spielen. Hamburg: Steinmeier, Deiningen Pahl, Christoph. 2010 (3). Voll Porno. Warum echte Kerle „nein“ sagen. Marburg: Francke Pfeifer Dr., Samuel. 2004. Internetsucht. Verstehen – beraten – Helfen. Riehen/Schweiz Rammler, Christina 2016. Pornö. Aussteigen aus dem Egosex. Holzgerlingen: SCM Röthlisberger, Daniel. 2015. Pornographie. Handbuch für Seelsorge und Lebensberatung. Bonn: Verlag für Kultur und Wissenschaft Culture and Science Publ. Dr. Thomas Schirrmacher. Schirrmacher, Thomas. 2008. Internetpornographie und was jeder darüber wissen sollte. Trauernicht, Rolf. 2013 Internetsucht. Seminarunterlagen. Neuendettelsau: Stiftung Therap. Seelsorge 2006. Weisses Kreuz. Arbeitsheft Nr. 1 Pornografie. Extraausgabe. Kassel: Weisses Kreuz Vonholdt, Christl 2007. Bulletin. German Institute for youth and society. Nachrichten aus dem Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft. Reichelsheim