Meisterkurs 2016/17 Tierhaltung/ Fütterung Vortragender: DI

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 Präsentation transkript:

Meisterkurs 2016/17 Tierhaltung/ Fütterung Vortragender: DI Meisterkurs 2016/17 Tierhaltung/ Fütterung Vortragender: DI. Weiler Peter Herzlich Willkommen

Allgemeine Grundsätze in der Tierhaltung/Tierfütterung Meisterkurs 2016/17 Allgemeine Grundsätze in der Tierhaltung/Tierfütterung Leistung = Genetik und Umwelt Fütterung Haltung

Leistung = Genetik und Umwelt Wachstum allgemein Zuwachs,Tageszunahmen Fleischleistung Milchleistung Eierleistung Zugleistung,etc. Kontrollparameter: Fruchtbarkeit, Lebensdauer der Tiere Regelmäßige Fruchtbarkeit und lange Nutzungsdauer lassen auf gute Umweltbedingungen ( Fütterung und Haltung) schließen!

Tierart Natürliche Lebenserwartung Lebensdauer als Nutztier Masthuhn 8 Jahre (selten 15) 5 - 6 Wochen Legehenne ca. 1 1/2 Jahre Schwein 21 Jahre 5 Monate Kalb 30 Jahre 3 - 5 Monate Jungrind 8 - 10 Monate Milchkuh 4 - 5 Jahre Stier 18 – 20 Monate Schaf 20 Jahre 6 Monate Truthahn 15 Jahre 2 - 3 Monate Ente 15 - 20 Jahre 3 - 4 Monate Gans 35 - 40 Jahre Einige Monate Kaninchen 10 Jahre 10 - 12 Wochen

Leistung = Genetik und Umwelt Genetische Veranlagung Alle Körpermerkmale( z.B. Größe, Euterform, Beinstellung, …..) und Leistungsmerkmale ( Bemuskelung, Tageszunahmen, Milchmenge und Milchinhaltsstoffe,….) sind mehr oder weniger stark genetisch verankert. Körpermerkmale sind stärker genetisch festgelegt als Leistungsmerkmale!!!! Optimale Fütterung und Haltung kann das genetische Potential voll ausschöpfen! Je weniger stark Merkmale genetisch festgelegt sind, desto höher ist der Einfluss durch die Fütterung und Haltung( z.B. Milchmenge: 70% Umwelteinfluss ; Körpergröße: 30% Umwelteinfluss;… ) Sehr gering ist der genetische Einfluss auf die Fruchtbarkeit ; ca. 10-15%!!!!!

Leistung =Genetik und Umwelt Haltung und Fütterung Je mehr die Haltungsform dem natürlichem Verhalten der Tiere angepasst ist ( artgerechte Tierhaltung) , desto besser sind Leistung , Fruchtbarkeit und Lebensdauer! Beispiele: Käfighaltung und Freilandhaltung bei Legehennen; alte Anbindeställe und Laufställe in der Rinderhaltung;etc…….

Leistung = Genetik und Umwelt Haltung und Fütterung Wichtige Grundsätze in der Fütterung: Leistungsgerechte Fütterung: immer nach Leistung füttern!!!!! Verwendung qualitativ einwandfreier Futtermittel Richtige Futterzusammensetzung und Fütterungstechnik

Fütterung nach Leistung: Volle Milchleistung / Trockenstehende Tiere Mutterschaf mit 2 Lämmer / ohne Lämmer

Futtermittel Entscheidend für Gesundheit und Leistung sind einwandfreie Futtermittel: Ohne Verschmutzung Ohne Verschimmelung bzw. Verpilzung Ohne Fehlgärungen bei Silagen Achtung bei Futtermitteln von überdüngten Böden und einseitigen Böden ! Stark verunkrautete Feldbestände sind zu vermeiden Merke: gesunde , ausgeglichene Böden sind die Basis für die Erzeugung guter Futtermittel, für gesunde und leistungsfähige Tiere und in weiterer Folge Basis für hochwertige Lebensmittel für den Menschen! Ein Mangel im Boden überträgt sich auf die Pflanzen und in weiterer Folge auf Tier und Mensch!

Verschimmeltes Heu Verschimmelte Silagen Einseitiges Heu Ideales Heu

Extensive Wiesen Intensive Wiesen Extensive Wiesen und Weiden haben „natürliche Antibiotika“ für die Nutztiere; enthalten vorwiegend in den Kräutern (Schafgarbe, Spitzwegerrich, Frauenmantel,…….) Intensive Wiesen Intensivgrünland weist hingegen hohe Energie- und Eiweißgehalte auf; es fehlt jedoch der Kräuteranteil!!!

Die Düngung beeinflusst wesentlich die Pflanzenbestände des Grünlandes Ampfer Hahnenfuß Wiesenkerbel Bärenklau

Futterration und Fütterungstechnik Entscheidend ist die Abstimmung mit dem momentanem Leistungszustand der Tiere (z.B.: laktierende Kuh und trockenstehende Kuh oder Mutterschafe mit und ohne Lämmer,…..) Fütterung nach Leistung mit dem richtigen Energie/Eiweißverhältnis, Rohfasergehalt bei Wiederkäuern und einer ausgewogenen Mineral- und Vitaminversorgung sowie einer guten Wasserversorgung Fütterungstechnik: Entscheidend sind: Aufbereitung der Futtermittel Futtermittelreihenfolge Rationiert oder zur freien Verfügung( ad libidum)

geflockt oder gequetscht gebrochen grob geschrotet ganz pelletiert gemahlen

Futtermittelreihenfolge: Bei Wiederkäuern immer: Heu/Gras/Silagen – Kraftfutter- Heu/Gras/Silagen Und nicht wie häufig gemacht: zuerst Kraftfutter!!! Weiters ist immer zu beachten, dass Wiederkäuer eine Umstellungszeit von ca. 2 Wochen auf ein neues Futtermittel haben! daher immer langsam mit kleinen Mengen des neuen Futtermittels beginnen, damit sich Pansenflora daran anpassen kann und die neuen Futtermittel auch verdauen kann. Wichtig bei der Umstellung von Winterfütterung auf Sommerfütterung oder Almweide auf Talweide und beim Einsatz jedes neuen Futtermittels.

Was zeichnet alte Haustierrassen aus? Grundsatz der Züchtung bzw. Haltung: keine Einzelmerkmale wurden hervorgehoben , sondern auf eine lange Nutzung ausgerichtet Standortangepasstheit ( über Generationen vor Ort gezüchtet: angepasst an Klima und Futterbedingungen) Gute Konstitution Genügsamkeit Langlebigkeit Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten Hohe Fruchtbarkeit Gute Muttereigenschaften Herausragende Produktqualität

Wie unterscheiden sich die alten Rassen von den neuen? Sie wachsen viel langsamer Haben eine andere Fleischentwicklung Fleisch ist stärker marmoriert und ist geschmacklich besser weniger Eier , dafür geschmacklich besser Weniger Milch,dafür aber reicher an Inhaltsstoffen Warum sind alte Nutztierrassen und Nutzpflanzen wieder im Kommen? Rückbesinnung auf Qualität Nachhaltigkeit

Pinzgauer Rind Pustertaler Sprinzen od. Schecken Tuxer Rind

Tiroler Grauvieh Kärntner Blondvieh Ennstaler Bergschecken Waldviertler Blondvieh Orginal Allgäuer Braunvieh Hinterwälder Rind

Pinzgauer Ziege Blobe Ziege Österreichische Landgans Schwarzes Alpenschwein

Links: www.alpenrassen.at (Zuchtverein für traditionelles Nutzgeflügel in den Alpen) www.arche-austria.at www.g-e-h.de (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen) Bücher: Seltene Nutztiere der Alpen 7000 Jahre geprägte Kulturlandschaft; von Günter Jaritz