Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales

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 Präsentation transkript:

Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales Entwurf eines Operationellen Programms (OP) für den Bereich des Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) in der Förderperiode 2014 bis 2020 Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH Dr. Dietrich Engels Dr. Jenny Bennett Dr. Regine Köller Jürgen Viedenz

Erstellung des EHAP-OP Deutschland Gliederung Vorgehen zur Gewinnung empirischer Hinweise Beispiele für Maßnahmen Operationalisierung der Indikatoren Merkmale der Empfängereinrichtungen Auswahl der Vorhaben Erstellung des EHAP-OP Deutschland

1. Recherche empirischer Hinweise Informationen von Trägern und Kommunen, die Erfahrungen haben in der Beratung und Unterstützung von: Zugewanderten zugewanderten Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern Wohnungslosen Erstellung des EHAP-OP Deutschland

Kinder Zugewanderte Wohnungslose 2 Besuche, 9 tel. Gespräche, 2 Projektskizzen, 2 Projektberichte, Zahlen 3 tel. Gespräche, 1 Jahresbericht 4 tel. Gespräche, 5 Jahresberichte Kinder Zugewanderte Wohnungslose Servicestelle Süd-Osteuropa Beratungsstelle für Neuzuwanderer Integrationsagentur Jugendamt, Kommunales Integrationszentrum, Caritas, Bildungsbüro, Bildungstreff, Stadt Beratungsstelle, Streetwork, Frauenpension, Tagestreff, Wohnungslosenhilfe Diakonie Was wird gemacht? Dolmetscherdienste Weitervermittlung an Regelangebote offene Sprechstunde Grundversorgung (Kleidung, Nahrung) Beratung Deutsch/Orientierungskurs Was wird gemacht? Kinderstuben Mobile Kita (aufsuchend) Feriencamps Sprachschule Begleitung Beratung (Eltern) Griffbereit/Rucksack Was wird gemacht? aufsuchende Arbeit Weitervermittlung an Regelangebote Vermittlung von Wohnraum Grundversorgung (Kleidung, Nahrung) Beratung Betreuung Mehrsprachigkeit, interkulturelle Kompetenz, Multiprofessionalität, Niedrigschwelligkeit, aufsuchende Strukturen

2. Beispiele für Maßnahmen Einzelziel 1: Verbesserung des Zugangs von besonders belasteten EU-Zugewanderten zu materieller Unterstützung und zu sozialen Dienstleistungen Voraussetzung: Kontaktaufbau Aufsuchende Arbeit (zentrale Orte), Anlaufstelle Basisversorgung (Kleiderkammer, Tafel) Beratung über Hilfsangebote Weitervermittlung an reguläres Hilfesystem, Begleitung zu Behörden/Einrichtungen Dolmetscherdienste (nicht staatlich geprüft) Niedrigschwellige ortsbezogene Orientierungs- bzw. Willkommenskurse (Zurechtfinden im Alltag, Nutzung des ÖPNV, Übersicht über Standorte etc.) Sehr niedrigschwellige Deutschkurse (ohne Anmeldung, kostenlos, ohne Anwesenheitspflicht, Alltagssprache) Integrationsbegleitung (Schulung von Migranten, die bereits länger in Deutschland leben und Neuzuwanderer begleiten z.B. zu Behörden, Angeboten, weiteren Beratungsstellen, bei der Suche nach Wohnraum helfen etc.) Personal: mehrsprachige Mitarbeiter mit und ohne Migrationshintergrund, multiprofessionale Teams (Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Fachkraft interkulturelle Beratung)

Erstellung des EHAP-OP Deutschland Beispiel Maßnahme Einzelziel 2: Verbesserung des Zugangs zu Bildungsangeboten und der sozialen Inklusion von zugewanderten Kindern unter 12 Jahren Voraussetzung: Kontaktaufbau zu Kindern und Eltern Ansprache durch niedrigschwellige Angebote vor Ort Aufsuchende Arbeit an zentralen Orten (Kita, Schule, Wohnviertel, Treffs) Kontaktaufbau/Vernetzung zwischen verschiedenen Angeboten Weitervermittlung der Eltern (z.B. Familienberatung, Schullaufbahnberatung) Weitervermittlung der Kinder (Kita, Ferienangebote, Freizeitangebote, Integrationslotsen, Förderung) Interkulturelle Schulungen Fachkräfte Falls vor Ort nicht vorhanden  Einzelhilfe (Kinderstube, Ferienfreizeit, Sprachlernschule) Personal: mehrsprachige Mitarbeiter mit und ohne Migrationshintergrund, multiprofessionale Teams (Lehrer, Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Fachkraft interkulturelle Beratung, Erzieher, Tagespflegepersonen) Erstellung des EHAP-OP Deutschland

Erstellung des EHAP-OP Deutschland Beispiel Maßnahme Einzelziel 3: Verbesserung des Zugangs der wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Personen zu materieller Unterstützung und zu sozialen Dienstleistungen Voraussetzung: Kontaktaufbau aufsuchende Arbeit in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe (Notunterkünfte, Bahnhofsmission) und an zentralen Orten Anlaufstelle (Tagesstättenstruktur) Beratung über Hilfsangebote Weitervermittlung an reguläres Hilfesystem Pädagogische und psychologische Begleitung Voraussetzungsarme, angemessene Unterbringung für einen bestimmten Zeitraum Phasenweise Vermittlung in eigenen Wohnraum (mit Dauer des Aufenthalts wächst der Grad, in dem Angebote des Trägers für die Klienten verbindlich werden) Personal: mehrsprachige Mitarbeiter mit und ohne Migrationshintergrund, multiprofessionale Teams (Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Fachkraft interkulturelle Beratung, Psychologen) Erstellung des EHAP-OP Deutschland

3. Operationalisierung der Indikatoren Ergebnisindikator EZ 1 Einzelziel 1 Teilindikator Beispiele Verbesserung des Zugangs von EU-Migranten zu materieller Unterstützung und zu sozialen Dienstleistungen Basisversorgung Kleidung, Lebensmittel, menschenwürdige Unterkunft Weitervermittlung an reguläres Hilfesystem Migrationserstberatung, med. Beratung und Versorgung, Sprachkurse, Jobcenter, Schwangerschaftsberatung, Schuldnerberatung, sozialpsychiatrischer Dienst, Suchtberatung Erstellung des EHAP-OP Deutschland

Ergebnisindikatoren EZ 2: Operationalisierung Einzelziel 2 Indikatoren Beispiele Verbesserung des Zugangs zu Bildungsangeboten und der sozialen Inklusion von zugewanderten Kindern unter 12 Jahren 2.1 Anteil der teilnehmenden Eltern von zugewanderten Kindern im Schulalter, bei denen eine Weitervermittlung an elternbezogene Unterstützungsangebote erfolgt Familienberatung, Schullaufbahnberatung, Deutschkurs, Jugendamt 2.2 Anteil der teilnehmenden schulpflichtigen zugewanderten Kinder, deren Zugang zu Angeboten zur Verbesserung ihrer sozialen Inklusion oder ihrer Bildungschancen sich verbessert hat Ferienfreizeiten, Sprachlernschulen, Lerngruppen, Klassen mit multiprofessionellen Teams 2.3 Anteil der teilnehmenden Eltern von zugewanderten Kindern im Kindergartenalter, bei denen eine Weitervermittlung an elternbezogene Unterstützungsangebote erfolgt Informationen über Kita, Familienberatung, Schullaufbahnberatung, Deutschkurs, Jugendamt 2.4 Anteil der teilnehmenden zugewanderten Kinder im Kindergartenalter, deren Zugang zu Angeboten der Kinderbetreuung sich verbessert hat „Kinderstuben“, mobile Kita, Regelkita

Ergebnisindikator EZ 3: Operationalisierung Einzelziel 3 Teilindikator Beispiele Verbesserung des Zugangs Wohnungsloser zu materieller Unterstützung und zu sozialen Dienstleistungen Basisversorgung Wohnung mit Mietvertrag Versorgung mit Wohnraum : - Vermittlung in Obdach - Vermittlung in betreutes Wohnen - Vermittlung in Wohnung mit Mietvertrag Weitervermittlung an reguläres Hilfesystem Wohnungslosenhilfe, med. Beratung und Versorgung, Jobcenter, Schuldnerberatung, Schwangerschaftsberatung, sozialpsychiatrischer Dienst, Suchtberatung Erstellung des EHAP-OP Deutschland

Quantifizierung der Indikatoren zu den Einzelzielen 1 und 3 Outputindikatoren Ergebnisindikatoren Zahl der zu erreichenden Personen Statistische Daten nicht vorhanden Schätzung auf Basis von Erfahrungswerten zur Berater-Klienten-Relation EZ 1 EZ 3 Soziale Inklusion Aufbau einer kontinuierlichen Beratungsbeziehung; davon: Zugang zu Basisversorgung Zugang zum regulären Hilfesystem 80% 70% 50% 43% Ausgangswert und Zielwert (insg.) Berechnung: Personen pro Beratungskraft (niedrigster Wert), Kosten für Beratungskraft pro Jahr (106.560 EUR, Basis: Jährliches Schreiben des BMF zu den Personal- und Sachkosten Mai 2014), Fördersumme je Einzelziel: 29,4 Mio. EUR 30% Anteil für Netzwerkarbeit, interkulturelle Schulungen, Einzelhilfen im soz. Hilfesystem Erstellung des EHAP-OP Deutschland

Outputindikatoren zu den Einzelzielen 1 und 3 Einzelziel 1 (EU-Zugewanderte) Einzelziel 3 (Wohnungslose) Personalstellen/Jahr: 32,2 Personalstellen insg.: 193,1 Teilnehmer/Jahr: 3.007 Teilnehmer insg.: 18.044 Teilnehmer/Jahr: 3.575 Teilnehmer insg.: 21.452 Erstellung des EHAP-OP Deutschland

Quantifizierung der Indikatoren zum Einzelziel 2 Ergebnisindikatoren Schulpflichtige Kinder (6-12 J.) Kinder unter 6 Jahren 4 Einzelindikatoren 2.1 Eltern: Zugang zu Unterstützungs-angeboten 2.2 Kinder: Zugang zu Angeboten zur Verbesserung der sozialen Inklusion / Bil-dungschancen 2.3 Eltern: Zugang zu Unterstützungs-angeboten 2.4 Kinder: Zugang zu Angeboten der Kinder- betreuung Ausgangswerte Kontaktaufnahme Zugangsvermittlung 80% 80% davon: 80% 50% 14% 14% davon: 80% 90% Zielwerte 80% 50% 80% 90% Erstellung des EHAP-OP Deutschland

4. Empfängereinrichtungen Kooperationen von … Empfängereinrichtungen Kurzbeschreibung Kommunen Kommunale Daseinsvorsorge Zusammenarbeit , so dass sie sich „zum Wohle der Leistungsberechtigten wirksam ergänzen“ (§ 5 SGB XII) Träger der Sozialhilfe sollen mit „Vereinigungen, die sich die gleichen Aufgaben zum Ziel gesetzt haben“, kooperieren (§ 68 Abs. 3 SGB XII) Träger der freien Wohlfahrtspflege eigenes Ziel: Sicherung und Weiterentwicklung der sozialen Arbeit; Träger der Sozialhilfe sollen mit „Vereinigungen, die sich die gleichen Aufgaben zum Ziel gesetzt haben“, kooperieren (§ 68 Abs. 3 SGB XII Sonstige gemeinnützige Träger (z.B. Migrantenorganisationen) Einbeziehung der Zielgruppen Kenntnis über Selbstverständnis und Bedarfe der Zielgruppen Zugang zu den Zielgruppen/Teilnehmenden

5. Auswahl der Vorhaben

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH Dr. Dietrich Engels Dr. Jenny Bennett Dr. Regine Köller Jürgen Viedenz Barbarossaplatz 2, 50674 Köln Tel. 0221 – 23 54 73 Website: www.isg-institut.de Email: engels@isg-institut.de bennett@isg-institut.de koeller@isg-institut.de viedenz@isg-institut.de Erstellung des EHAP-OP Deutschland