Einrichtungszeitraum: 2016 – 2025

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Hochwasserschutz Gemeinde Bempflingen Gesetzliche Grundlagen
Advertisements

Staatsfinanzen und Steuern aktualisiert März 2010
Grundinformation Forstwirtschaft 15. Jänner 2014 DI Werner Löffler
Waldaufbau: Tabellenübersicht
1 Vorwort Aus unserer Wirtschaftswelt sind uns Inventuren geläufig: In Kfz-Betrieben werden an einem Stichtag alle Ersatzteile bis hin zu jeder Schraube.
5. Bodenforum der Neuen Landwirtschaft auf der IGW 2008 in Berlin Dienstag, 22. Januar 2008 Wolfgang Jaeger Nord Ost Bodenmanagement.
1 Vorrat und Schäden: Tabellenübersicht : Vorrat [1000 m³] nach Land und Eigentumsart für 2002 nur begehbarer Wald / Holzboden / einschließlich.
Altersklassenverteilung: Tabellenübersicht
1 Totholz: Tabellenübersicht RP: Totholzvorrat [m³/ha] nach Baumartengruppe Totholz und Totholztyp für 2002 Rheinland-Pfalz / nur begehbarer Wald.
Landtagswahl Baden-Württemberg 2011
Die Hölzer Amelie B., Alena K. & Julia R.
Logo Gemeinde XXX Workshop TT.MM.JJJJ.
: Waldfläche [ha] nach natürliche Waldgesellschaft und Land für 2002 nur begehbarer Wald / Holzboden / einschließlich Lücken in der Bestockung.
Landesjugendhilfeausschuss TOP 2 Entwicklungen in der Kindertagespflege.
6-Baum-Stichprobe PLAWA Semester T1EN.
Christian Weger Generalversammlung Generalversammlung vorläufiger Abschluss des Kalenderjahres 2014 Christian Weger … kommt das.
mit Leitfragen die eigene Idee strukturieren
Wald. Wirtschaft Wir. Wald. Wirtschaft Wir. Holzmarkt- entwicklung 2009 Vortrag von FOR Thomas Steinmetz, SaarForst Landesbetrieb,
Ein wirklich gut durchdachtes und einfach zu bedienendes Programm zur Ermittlung von Hiebsmassen und den zu erwartenden Erlösen in verschiedenen Varianten.
Eine interaktive Lerneinheit
Wald Allgemein Arten Zahlen Daten Fakten Berufe.
07b Mathematik Lösungen ZAP 2007.
Forstliche Nachhaltigkeit
Zertifikat Waldpädagogik Rheinland-Pfalz
Waldanteil % Ziel 1 – „Naturnahe Waldgesellschaften erhalten“ vom Urwald zum Wald von heute „Urwald“ 8.Jhdt. v.Chr. Firbas IX Mittelalter.
Ziel 1 – Naturnahe Waldgesellschaften erhalten
Waldanteil % Ziel 1 – „Naturnahe Waldgesellschaften erhalten“ vom Urwald zum Wald von heute „Urwald“ 8.Jhdt. v.Chr. Firbas IX Mittelalter.
Was sind Verbesserungs-Workshops?
Pflegestützpunkt im Kreis Groß-Gerau Hilfe aus einer Hand.
Visionäres Management Keppeler-Innovation Klaus Ulbrich Johann-Jakob-Widmann-Schule Heilbronn.
Genussrechte als Finanzierungsinstrument für Unternehmer mit Direktkundenbezug Petra Wähning, Stuttgart 5. April 2016.
Der Forstbetrieb Flachgau-Tennengau der Österreichischen Bundesforste AG Kurzvorstellung 14|10|2010 Jahrestagung Forstverein für Oberösterreich und Salzburg.
1 Organisation und Führung im Einsatz. Grundlagen der Führung im Einsatz 2  Führung ist ein kontinuierlicher Prozess.
Begehung von Wildbächen Rechtsgrundlagen Horst Fischer.
Erfa 80. Erfa-Kreis-Sitzung Stuttgart Stuttgart Auftragsdatenverarbeitung Möglichkeiten und Grenzen.
Maßnahmen für eine nachhaltige, naturnahe Anpassung feuchter Wälder im Münsterland an Klimaveränderungen.
Ökonomische Konsequenzen nutzungsfreier Wälder …
Information zu Beginn der Stufe Q2
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz ForstBW
Österreichisches Wildeinflussmonitoring
Österreichisches Wildeinflussmonitoring
Das Bundesland Bremen – 2014/2015
Eigenschaften und erkennungsmerkmale
Beispiel einer Sozioökonomischen Analyse
08 Mathematik Lösungen ZAP 2007b.
Stadtwald Sulzburg Forsteinrichtung
Der Wald in Rheinland-Pfalz
Vorstandsbericht über das Gartenjahr 2015/2016
Finanzsicherungskonzept Ziele
Bevölkerungsentwicklung in Gechingen Vergangenheit und Zukunft
Roger Schmidt Vorsteher Amt für Wald
Die WIRT AG ist Hersteller von Straßenbaumaschinen
WRRL Maßnahmenumsetzung in Schwerpunktgewässern
Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
Probenahme am PW Moosen / Kastl
Herzlich Willkommen.
Rollenspiel „Verkehr und Umwelt“
Begleitausschusses am
Ausschuss für Familie, Schule und Sport der Stadt Tecklenburg am
Tourismusstatistik Dezember 2013 Vorschau Stand
Tourismusstatistik Dezember 2012
09 Mathematik Lösungen ZAP 2007a.
Haushaltsplanentwurf 2008
Zentralverband Hartwarenhandel e.V. Branchenlage Herbst 2018.
Leitlinien für die Zukunft
Seit 10 Jahren Berufsbildungsfonds Wald: Einsatz für eine gute Ausbildung!
Abiturprüfung Mathematik 2015 Baden-Württemberg Allgemeinbildende Gymnasien Wahlteil Analysis A 2 Lösungen der Aufgaben A 2.1 und A 2.2
12. Architekten- und Ingenieurtag in Stuttgart
Seminar SVBK Waldbesitzer: Knechte der Bevölkerung
Forschungsaufwendungen der Branche erreichen neuen Rekordwert
 Präsentation transkript:

Einrichtungszeitraum: 2016 – 2025 Abschlussbesprechung der Forsteinrichtung im Gemeindewald Mühlhausen am 21. Juli 2016 Forstbezirk: Rhein-Neckar-Kreis Einrichtungszeitraum: 2016 – 2025 Forsteinrichter: Werner Scholtes

Rahmenbedingungen Nach dem Landeswaldgesetz und der Körperschaftswaldverordnung für Baden-Württemberg ist für den öffentlichen Wald alle 10 Jahre eine mittelfristige Betriebsplanung durchzuführen. Der Betrieb wird mit Beförsterungsvertrag vom Staatsforstbetrieb ForstBW des Rhein- Neckar-Kreises betreut. Damit sind garantiert: Einhaltung der gesetz- lichen Grundlagen, Nachhaltigkeit und Bewirtschaftung nach den Grundsätzen der naturgemäßen Waldwirtschaft. Die neue Forsteinrichtung hat den Stichtag 01.01.2016. Dieses Forsteinrichtungswerk wurde mit den Schritten Inventur, Vollzug, Analyse (von Zustand und Vollzug) und Planung erstellt und ist ein fachlicher Vorschlag, über den die Körperschaft als Waldeigen- tümerin entscheidet. Mit seiner Hilfe werden dann die Eigentümer- ziele von Jahr zu Jahr in konkrete forstliche Maßnahmen umgesetzt.

Flächenübersicht Gemeindewald Mühlhausen Forstein-richtungs-stichtag Forstliche Betriebsfläche Summe Forstliche Betriebs- fläche Holzboden Nicht-holz-boden Holzboden- fläche Wirtschaftswald Nicht-wirt-schafts-wald Wirtschafts-wald AKl- Wald Dauer- Wald 01.01.2006 291,8 257,7 250,1 7,6 0,0 34,1 01.01.2016 273,7 253,3 248,4 4,8 20,5 Differenz - 18,1 - 4,4 -4,4 -1,7 -2,7 -13,6

Baumartenanteile Laubbäume Holzboden-fläche % Rotbuche 27 Eiche (unbestimmt) 39 Roteiche 5 Bergahorn 4 Gemeine Esche 3 Roterle 2 Hainbuche Sonstige Laubbäume *2  Laubbäume 87 Nadelbäume Holzboden-fläche % Fichte 2 Douglasie 4 Waldkiefer 1 Lärche (unbestimmt) 5 Sonstige Nadelbäume *1 <0,5  Nadelbäume 13 *1: SFi, Ta *2: SAh, FAh, HPa, As, Pa, Ul, Kir, WNu, Els, Spe, Li, Rob, Wb, Bi, Wei, LbhP

Altersklassenaufbau und Baumartenanteile in den Altersklassen

Holzvorrat und Zuwachs Holzvorrat: 314 Vfm/ha Holzvorrat insgesamt: rund 79.600 Vfm Laufender Zuwachs: 7,2 Efm/Jahr und ha Durchschnittlicher Gesamtzuwachs im Alter 100: 6,4 Efm/ha

Vollzug: Hiebsergebnisse 2006 -2015 Die Vor- und Endnutzungsbestände sind in einem sehr guten Zustand. Es wurde mit rund 17.800 Efm so viel eingeschlagen wie nach der Zwischenrevision waldbaulich geplant war. Nur 5 % waren sog. Zufällige Ergebnisse (zumeist Dürre und Pilze) 58 % kamen aus Vornutzungen / Durchforstungen. Die Arbeitsfläche wurde (bei einem Soll von 130 % der Nutzungsartenfläche) planmäßig erreicht. Sortimente: 27 % Stammholz, 51 % Brennholz (!), 5 % Industrieholz

Die Jungbestände sind in einem sehr guten Pflegezustand. Die 6,7 ha Jungbestandspflegeflächen wurden 1,3 mal durchgegangen und somit 30 % mehr als geplant. Es wurde ein Verjüngungszugang von 9,7 ha (82 % der Planung) festge- stellt. Erfreulich ist, dass von den jetzt 6,8 ha Eichen-Jungbestands- pflegeflächen (zumeist in sog. Bruchbeständen) 5,8 ha entwicklungs- fähige Eichennaturverjüngungen des letzten Jahrzehnts sind. Dies ist ein überregional beispielhafter Erfolg. Hierfür musste nach erfolg- reichem Auflaufen der Verjüngung stark nachgelichtet werden. 9,0 ha (und damit 93 % des Verjüngungszuganges) sind aus Natur- verjüngung entstanden. Die Verjüngungsvorräte in den über 61 Jahre alten Beständen sind trotz dieses hohen „Verbrauchs“ für die Jungbe- stände nur leicht auf 43 % gesunken. Die momentanen langfristigen Verjüngungsverfahren begünstigen aber eher schattenertragende Laubhölzer und weniger sog. Lichtbaumarten. Vollzug Waldpflege

Finanzielles Betriebsergebnis des letzten Einrichtungsjahrzehnts pro Jahr Einnahmen/Erlöse EUR insgesamt 953.174 95.317 EUR/haHolzboden 369 Ausgaben/Betriebs- und Verwaltungskosten 608.660 60.866 236 Betriebsergebnis 344.514 34.451 134 EUR/Efm 20 Großer Betriebskoeffizient (Gesamtkosten zu Einnahmen) 64 Der jährliche Durchschnittsertrag von aufgerundet 34.500 € entspricht einem jährlichen Ergebnis von 134 €/ha Holzboden bzw. von 20 €/Efm. Im Forstbetrieb wurden im Durchschnitt nur 0,64 € ausgegeben um einen Euro zu erwirtschaften.

Verjüngungsplanung geplanter Verjüngungszugang Anteil am Holzboden Anteil Natur-verjüngung Anteil der Laubbäume Ergänzungs-anbauten im Dauerwald davon BL ha Ist-% Soll-% 4,8 0,3 2 85 97 0,0 Im kommenden Jahrzehnt sind die Verjüngungsmöglichkeiten eingeschränkt: Im Zuge der Hauptnutzung stehen 4,8 ha Verjüngungsfläche zur Verfügung. Von dieser Fläche sollen 15 % (0,7 ha) durch Anbau und 85 % natürlich verjüngt werden.

Hiebssatz Nutzung (Efm) /Jahr/ha insgesamt insgesamt, gerundet Altersklassenwald - Vornutzung - Hauptnutzung/DW 6,1 15.106 15.100 9.300 6.100 Dauerwald 5,6 268 300 Gesamtbetrieb 15.374 15.400

Ihre wichtigsten Eigentümerziele: Die Brennholzversorgung der örtlichen Bevölkerung ist -soweit natural leistbar- zu gewährleisten. Sicherstellung der Erholungs- und Schutzfunktionen auf dem erreich- ten Niveau; Erhaltung und Sicherstellung höherer Wegestandards im Erholungswald und der Beschilderung Fortsetzung der naturgemäßen Waldwirtschaft unter Beibehaltung der derzeitigen Baumartenzusammensetzung. Zur Anreicherung der Laubholzverjüngungen sollten Nachbesserungen mit Nadelholz (vor- nehmlich Douglasie) erfolgen, um den Nadelholzanteil nicht weiter absinken zu lassen. Bei der Arbeitsbewältigung hat sich ein Mix von Einsätzen ortsnaher Unternehmer und Einsätzen von Waldarbeitern der benachbarten Gemeinden Angelbachtal und Dielheim bewährt. Damit kann die erforderliche Arbeitsqualität und Flexibilität gewährleistet werden. Durch bessere Substanzerhaltung wird letztlich die Betriebs- und Ertragssicherheit erhöht. Finanzierung der Betriebsarbeiten aus dem Betrieb heraus. Ausgeglichenes, möglichst positives Betriebsergebnis.

Ausblick auf die betriebswirtschaftliche Entwicklung Der Betrieb ist ein Laubholzbetrieb mit eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten in der Endnutzung und schwankenden Betriebsergebnissen. Ein positives Betriebsergebnis wird schwerpunktmäßig über die Durchforstungen, aber auch durch Nutzungen in Vorratspflegehieben erreicht und darf erwartet werden. Durch Schonung der Altbestände soll das Fehlen der VII. Altersklasse ausgeglichen und die Holzvorräte nochmals angehoben werden. Der Hiebssatz nutzt die Zuwächse daher nur zum Teil. Der Betrieb soll bei entsprechenden Eichenmasten die begonnene Verjüngung in Alt- eichenbeständen fortsetzen. Für die lichthungrige Eichennaturverjüngung werden notwendigerweise flächige Hiebe gebraucht. Die meisten Betriebsarbeiten werden mit örtlichen und bewährten Unternehmern bewältigt. Dies wird auch politisch so gewollt. Die Brennholzbereitstellung sollte nach bewährtem Muster und nach Möglichkeit über Selbstwerberdurchforstungen erfolgen. Dabei sind marktgerechte Preise anzustreben. Die Versorgung ist durch Ergänzungsnutzungen in anderen Eigentumsarten sicherzustellen. Arbeitsintensiv ist die Verkehrssicherung mit der notwendig hohen Intensität bei der Kontrolle von Baumstabilität/Baumumfeld und mit der sicheren Fällung von Gefahr- bäumen.

Haben Sie Fragen ?

Ergebnisse der bisherigen Forsteinrichtungen Jahr Holz- boden Produk tions zeitraum Holzvorrat dGz 100 Hiebssatz für den 10 jährigen FE-Zeitraum Gesamt- hiebs- satz Wirkliche Hiebsmenge im FE-Zeitraum Gesamt- nutzung je Jahr und ha Anzahl der Zuwachs -jahre Bemer- kungen   je Hektar Vornutz- ung incl. Jpfl Haupt- / DW- Nutzung Gesamt- nutzung Vornutzu ng incl. Jpfl ha Jahre Vfm Vfm/ha Vfm /J/ha Efm Efm /J/ha Efm o.R. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 1963 286,4 53.788 188 4,9 9.520 2.830 12.350 4,3 10.034 2.484 12.518 3,6 1975 272,6 128 59.012 216 5,3 5.200 5.800 11.000 4,0 9.163 5.416 14.579 1986 268,4 145 69.444 259 6,5 14.700 800 15.500 5,8 15.687 2.184 17.871 6,7 1996 264,9 161 74.030 279 7,1 15.200 1.800 17.000 6,4 8.938 2.460 11.399 4,8 2006 257,7 153 76.723 298 7,8 9.866 7.575 17.441 6,8 10.343 7.499 17.842 6,9 Weisshaupt 2016 253,3* 157 79.647 314 7,9 9.301 6.073 15.374 6,1 Scholtes 1999: Umstellung von FWJ auf Kalenderjahr; 2006: Hauptnutzung jetzt inclusive Vorratspflege (war bis dahin bei Vornutzung); 2006: Bonitierung statisch (war vorher dynamisch); * noch ohne Ersatzflächen nach bau der Umgehungsstraße (B 39)

Altersklassenverteilung und Normale AKL-Fläche

Waldentwicklungstypen in den Altersklassen