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mit dem gleichnamigen Titel Schnelles Denken, langsames Denken Dipl.-Ing. Harald Nahrstedt senior consultant dozent & autor copyright by seneos GmbH David-Gans-Str. 1 D-59555 Lippstadt phone +49 2941 7610 940 fax +49 2941 7610 10 mobile +49 151 527 529 31 email harald.nahrstedt@seneos.com web www.seneos.com Stand 1.02.2014 Buchbesprechung zum Buch mit dem gleichnamigen Titel von Daniel Kahnemann 1 1

Daniel Kahnemann Geboren 1934 in Tel. Aviv, ist Professor für Psychologie an der Princeton University und einer der weltweit einflussreichsten Kognitionspsychologen. Für seine Arbeit erhielt Kahnemann zahlreiche Auszeichnungen namhafter Universitäten und wurde 2002 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet. Das Buch landete gleich nach seinem Erscheinen auf den Bestsellerlisten von NEW YORK TIMES und SPIEGEL.

Folgen wir eher der Intuition oder der Vernunft? Verhaltensökonomie Daniel Kahnemanns Verhaltensökonomie liefert eine völlig andere Sichtweise darüber, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir andere Menschen oder Dinge beurteilen. Folgen wir eher der Intuition oder der Vernunft?

Ein Buch das unser Denken verändert Schnelles Denken – langsames Denken klingt paradox, aber so funktioniert unser Gehirn, und zwar in Bruchteilen von Sekunden. Wir werden niemals immer und überall optimal handeln, wichtige Entscheidungen bleiben unsicher und fehleranfällig. Doch es gibt viele alltägliche Situationen, in denen wir die Qualität und die Folgen unseres Urteils entscheidend verbessern können.

Buchinhalt Kahnemann schildert die vielen Illusionen, auf die wir hereinfallen bei dem Versuch, mit dem Verstand die Welt zu erfassen. Sein Buch ist voller schönem Zweifel, voller Geschichten, die unsere Wahrnehmung in Frage stellen, es ist ein begeisternd pragmatisches Buch.

Zwei Systeme Wenn wir dieses Bild betrachten, können wir unser Denken im automatischen Modus betrachten. Die Betrachtung verknüpft nahtlos das, was als Sehen und intuitives Denken bezeichnet wird. So sicher und so schnell, wie wir sehen, dass die Frau schwarzes Haar hat, erkennen wir, dass sie wütend ist. Außerdem weißt das, was wir sehen, in die Zukunft. Wir spüren, dass die Frau dabei ist, ein paar sehr unschöne Worte zu sagen, vermutlich mit schriller und lauter Stimme. Eine Vorahnung dessen, was als nächstes passiert, stellt sich automatisch und mühelos in unserem Bewusstsein ein. Es widerfuhr uns einfach und ist ein Fall von schnellem Denken.

Zwei Systeme Es ist uns sofort klar, dass dies eine Multiplikations-Aufgabe ist. Und wir wissen, diese lässt sich mit Papier und Bleistift, wenn nicht sogar ohne, lösen. 17 x 24 Wir besitzen auch eine wage Vorstellung von der Spannweite des Ergebnisses. Wir erkennen rasch, dass 1.290.000 oder 123 unplausibel sind. Doch wir brauchen schon eine gewisse Zeit um sicher zu sein, dass 568 nicht das Ergebnis ist. Die exakte Lösung fällt uns nicht sofort ein und wir haben den Eindruck, dass wir entscheiden können, ob wir die Berechnung durchführen wollen oder nicht. Wenn ihr es noch nicht getan habt, dann solltet ihr jetzt versuchen, die Aufgabe zu lösen (408). Dieser Vorgang ist ein Beispiel für langsames Denken.

Dann setzen wir es um. Die Berechnung ist mühsam. Zwei Systeme Als erstes rufen wir das kognitive Multiplikationsprogramm ab, das wir in der Schule gelernt haben. Dann setzen wir es um. Die Berechnung ist mühsam. Wir spüren, wie belastend es ist, viel Stoff im Gedächtnis zu behalten. Wir wollen nicht den Überblick verlieren, wo wir gerade sind und wo wir hinwollen. Zwischenergebnisse müssen wir festhalten. Dieser Prozess erfordert geistige Arbeit. Er erfordert zielgerichtete Anstrengung und Strukturierung. Es ist nicht nur ein mentaler Vorgang, sondern der Körper ist mitbeteiligt. Muskeln spannen sich an, Blutdruck und Herzschlag steigen. Wer uns genau betrachtet merkt, dass sich unsere Pupillen weiten. Nach dem Vorgang folgt wieder Entspannung.

Zwei Systeme System 1 arbeitet automatisch und schnell, weitgehend mühelos und ohne willentliche Steuerung (schnelles Denken). System 2 lenkt die Aufmerksamkeit auf die anstrengenden mentalen Aktivitäten, die auf sie angewiesen sind, darunter auch komplexe Berechnungen. Die Operationen von System 2 gehen oftmals mit dem subjektiven Erleben von Handlungsmacht, Entscheidungsfreiheit und Konzentration einher (langsames Denken). Unser ganzes Leben liest sich wie ein Psychodrama dieser Systeme.

Zwei Systeme Wenn wir an uns selbst denken, dann identifizieren wir uns mit System 2. Dem bewusst logisch denkenden Selbst, das Überzeugungen hat, Entscheidungen trifft und sein Denken und Handeln bewusst kontrolliert.

Zwei Systeme Obwohl System 2 von sich selbst glaubt, im Zentrum des Geschehens zu stehen, ist das unwillkürliche System 1 der Held dieses Buches. Und nicht nur dieses Buches. Da wir dessen Wirken weniger kennen, wird unser Augenmerk nachfolgend darauf liegen.

Zwei Systeme In System 1 entstehen spontan die Eindrücke und Gefühle, die die Hauptquellen der expliziten Überzeugungen und bewussten Entscheidungen von System 2 sind. Die automatischen Operationen von System 1 erzeugen erstaunlich komplexe Muster von Vorstellungen, aber nur das langsamere System 2 kann in einer geordneten Folge von Schritten Gedanken konstruieren. Es gibt auch Umstände, unter denen System 2 die Kontrolle übernimmt, indem es die ungezügelten Impulse und Assoziationen von System 1 verwirft. Man kann die beiden Systeme mit Akteuren vergleichen, die jeweils individuelle Fähigkeiten, Beschränkungen und Funktionen aufweisen.

Erkennen, dass ein Gegenstand weiter entfernt ist, als ein anderer. Zwei Systeme In der Reihenfolge der Komplexität sind automatische Aktivitäten aufgelistet, die System 1 zugeschrieben werden: Erkennen, dass ein Gegenstand weiter entfernt ist, als ein anderer. Sich der Quelle eines plötzlichen Geräuschs zuwenden. Vervollständigen der Aussage „Brot und …“. Ein angewidertes Gesicht ziehen, wenn etwas grauenvolles gezeigt wird. Feindseligkeit aus einer Stimme heraushören. Beantworten von 2 + 2 = ? Wörter auf großen Reklameflächen lesen. Mit einem Auto über eine leere Straße fahren. Einen starken Schachzug finden (Spieler). Einfache Sätze verstehen. Erkennen, dass eine „sanftmütige und ordentliche Person mit großer Liebe zum Detail“ einem beruflichen Stereotyp entspricht. Zu den Funktionen von System 1 gehören angeborene Fähigkeiten, die wir mit anderen Tieren gemeinsam haben. Wir werden mit den Fähigkeiten geboren unsere Umwelt wahrzunehmen, Gegenstände zu erkennen, unsere Aufmerksamkeit zu steuern, Verluste zu vermeiden und uns vor Spinnen zu fürchten. Andere mentale Aktivitäten werden durch langes Üben zu schnellen automatischen Routinen. System 1 hat Assoziationen zwischen Vorstellungen gelernt (die Hauptstadt Frankreichs?). Es kann Nuancen sozialer Situationen verstehen. Andere Aktivitäten sind der willentlichen Kontrolle zugänglich, wie etwa das Kauen, werden aber von einem „Autopiloten“ gesteuert.

Zwei Systeme Beide Systeme sind an der Aufmerksamkeitssteuerung beteiligt, wie etwa der laute Knall. Die unwillkürliche Hinwendung von System 1 mobilisiert die willkürliche Aufmerksamkeit von System 2. Vielleicht kann man dem Impuls widerstehen, sich einer unverschämten Bemerkung auf einer Party hinzuwenden, so bleibt die Aufmerksamkeit doch zumindest eine Zeit lang darauf gerichtet. Die Aufmerksamkeit kann von einem ungewollten Fokus abgezogen werden. Hauptsächlich durch eine gezielte Konzentration auf etwas anderes.

Beim Wettlauf auf den Startschuss einstellen. Zwei Systeme Die höchst vielfältigen Aktivitäten von System 2 haben ein Merkmal gemeinsam, sie erfordern Aufmerksamkeit. Und sie werden gestört, wenn die Aufmerksamkeit verloren geht. Beim Wettlauf auf den Startschuss einstellen. Die Aufmerksamkeit auf die Clowns im Zirkus richten. Auf die Stimme einer Person in einem überfüllten Raum konzentrieren. Nach einer Frau mit weißem Haar Ausschau halten. Im Gedächtnis nach einem unbekannten Geräusch suchen. Schneller gehen, als normalerweise gewohnt. Die Angemessenheit des eigenen Verhaltens in einer sozialen Situation überwachen. Zählen, wie oft ein a auf einer Textseite vorkommt. Jemandem seine Telefonnummer mitteilen. In eine schmale Lücke einparken. Zwei Waschmaschinen zum Preis-Leistungs-Verhältnis vergleichen. Eine Steuererklärung anfertigen. Die Gültigkeit einer komplexen logischen Beweisführung überprüfen. IN all diesen Situationen muss man sich konzentrieren, und die Leistung, die man erbringt, fällt schlechter aus, wenn man dazu nicht bereit ist oder wenn die Aufmerksamkeit abgelenkt wird.

Zwei Systeme System 2 besitzt die Fähigkeit, die Funktionsweise von System 1 in gewissem Umfang zu verändern, indem es die normalerweise automatischen Funktionen von Aufmerksamkeit und Gedächtnis programmiert. Wir verfügen allerdings nur über ein begrenztes Aufmerksamkeits-Budget, das man auf verschiedene Aktivitäten verteilen kann. Wenn man versucht, das Budget zu überschreiten, dann misslingt das. Jedem Menschen ist dieses begrenzte Aufmerksamkeits-Potential bewusst. Und unser soziales Verhalten berücksichtigt es. Wenn ein Fahrer einen Laster auf schmaler Straße überholt, verstummen die erwachsenen Mitfahrer. Intensive Konzentration auf eine Aufgabe kann Menschan auch blind für Stimuli machen, die normalerweise ihre Aufmerksamkeit erregen. Wenn man zum Beispiel auf einem Bahnhof auf jemanden wartet, kann man sich darauf konzentrieren, nach einer weißhaarigen Frau oder einem bärtigen Mann Ausschau zu halten. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass man die Person schon von weitem sieht. Man kann in seinem Gedächtnis gezielt nach Hauptstädten such, die mit einem N beginnen. Es ist das Kennzeichen anstrengender Aktivitäten, dass sie einander überlagern, und aus diesem Grunde ist es schwer oder unmöglich, mehrere gleichzeitig auszuführen. Z. B. 17 x 24 rechnen und Auto fahren. Christopher Chabris & Daniel Simons, Buch: Der unsichtbare Gorilla. Sie produzierten einen Film über zwei Mannschaften, die sich Basketbälle zuspielten. Ein Team trug weiße und das andere schwarze Hemden. Die Betrachter wurden aufgefordert, die Zahl der Ballwechsel der weißen Mannschaft zu zählen und die schwarzen zu ignorieren. Ungefähr in der Mitte des Videos taucht eine Frau auf, die als Gorilla verkleidet ist.Sie überquert das Spielfeld und verschwindet wieder. Der Gorilla ist 9 Sekunden lang zu sehen. Tausende von Menschen haben sich dieses Video angeschaut und etwa die Hälfte bemerkt nichts Ungewöhnliches. Tatsächlich sind die Filmbetrachter, die den Gorilla nicht gesehen haben, der festen Überzeugung, dass sie etwas so Ungewöhnliches bemerkt hätten.

Zwei Systeme Die Wechselwirkung zwischen den Systemen ist ein ständig wiederkehrendes Thema im Buch.

System 1 und System 2 sind immer aktiv wenn wir wach sind. Zwei Systeme System 1 und System 2 sind immer aktiv wenn wir wach sind. System 1 läuft automatisch und System 2 befindet sich normalerweise in einem angenehmen Modus geringer Anstrengung, in dem nur ein Teil seiner Kapazität in Anspruch genommen wird. System 1 generiert fortwährend Vorschläge für System 2. Eindrücke, Intuitionen, Absichten und Gefühle. Wenn Eindrücke und Intuitionen von System 2 unterstützt werden, werden sie zu Überzeugungen. Wenn alles glatt läuft, was meistens der Fall ist, macht sich System 2 die Vorschläge von System 1 ohne größere Modifikation zu eigen. Im Allgemeinen vertraut man seinen Eindrücken und gibt seinen Wünschen nach, und das ist in Ordnung so – für gewöhnlich.

Zwei Systeme Wenn System 1 jedoch in Schwierigkeit gerät, fordert es von System 2 eine detailliertere und spezifischere Verarbeitung an, die das anstehende Problem möglicherweise lösen wird. System 2 ist auch für die ständige Überwachung des Verhaltens zuständig. Kurz und gut, der größte Teil dessen, was wir denken und tun (System 2), geht von System1 aus. Aber wenn es schwierig wird, übernimmt System 2 die Kontrolle und hat normalerweise das letzte Wort. Die Arbeitsteilung ist höchst effizient, sie minimiert den Aufwand und optimiert die Leistung. Die Regelung funktioniert gut, weil System 1 im Allgemeinen höchst zuverlässig arbeitet. System 1 wird jedoch durch kognitive Verzerrungen beeinträchtigt. Systematische Fehler, für die es unter spezifischen Umständen in hohem Maße anfällig ist. Es versteht kaum etwas von Logik und Statistik. System 1 kann nicht abgeschaltet werden. So war es auch bei der Aufgabe 17 x 24. Auch wenn etwas Überraschendes geschieht, kommt es zu einem jähen Anstieg der bewussten Aufmerksamkeit. System 2 wird aktiviert, wenn es gegen das Weltmodell von System 1 verstößt. In dieser Welt gibt es keinen hüpfenden Lampen, keine bellenden Katzen und keine Gorillas die durch Basketballfelder laufen. Um in einer Situation nicht ausfällig zu werden, ist System 2 zuständig.

Zwei Systeme Übung: Konflikt Als Erstes werden die beiden Spalten von oben nach unten durchgelesen und dabei laut ausgesprochen, ob das jeweilige Wort in Klein- oder Groß-Buchstaben geschrieben ist. Als Zweites werden die beiden Spalten abermals durchgelesen und bei jedem Wort erklärt, ob es links oder rechts der Mitte abgedruckt ist, indem laut „links“ oder „rechts“ gesagt wird (oder sich selbst zuflüstern). LINKS links rechts RECHTS groß klein KLEIN GROSS Wahrscheinlich wurden in beiden Aufgaben die richtigen Wörter gesagt. Es wurde aber festgestellt, dass einige Teile leichter waren als andere. Bei Groß- und Kleinschreibung war die linke Spalte leichter und in der rechten Spalte wurden wir langsamer. Kamen vielleicht sogar ins Stottern oder Stocken. Bei der Stellung der Wörter war die linke Spalte schwierig und die rechte Spalte war viel einfacher. Diese Aufgabe beansprucht System 2, weil beim Betrachten einer Spalte von Wörtern für gewöhnlich nicht „groß“, „klein“ oder „links“, „rechts“ sagen. Um uns auf die Aufgabe vorzubereiten, haben wir unser Gedächtnis so programmiert, dass uns die relevanten Wörter, „groß“ und „klein“ für die erste Aufgabe, auf der Zunge lagen. Die Priorisierung der der gewählten Wörter ist effektiv und der schwachen Versuchung, andere Wörter zu lesen, konnten wir recht leicht widerstehen, als wir die erste Spalte durchgingen. Aber bei der zweiten Spalte war es anders, weil sie Wörter enthielt, auf die wir eingestellt waren und die wir nicht ignorieren konnten. Wir erlebten einen Konflikt zwischen der Aufgabe, die wir erledigen wollten, und einer automatischen Antwort, die damit interferierte.

Das seltsam angezogene Pärchen am Nachbartisch nicht angaffen. Zwei Systeme Konflikte zwischen einer automatischen Reaktion und dem Willen, die Kontrolle zu behalten, kommen in unserem Leben häufig vor. Das seltsam angezogene Pärchen am Nachbartisch nicht angaffen. Bei einem langweiligen Buch immer wieder dort anzufangen, wo man den Faden verloren hat. Jeder kennt die Situation, in der er einem Menschen nicht gesagt hat, er solle sich zum Teufel .scheren Eine der Aufgaben von System 2 besteht darin, die Impulse von System 1 zu überwinden. Anders gesagt, System 2 ist für die Selbstkontrolle zuständig.

Zwei Systeme Übung: Illusionen Um die Autonomie von System 1 und den Unterschied zwischen Eindrücken und Überzeugungen zu verstehen, sollten wir die Darstellung genau betrachten. Das Bild ist nicht weiter bemerkenswert. Jeder, der es schon einmal gesehen hat, weiß dass es sich um die berühmte Müller-Lyer-Illusion handelt. Wir wissen auch, dass beide horizontalen Linien gleich lang sind. Auch wenn wir dies wissen, erscheint die untere nach wie vor länger. Wir können System 1 nicht von seiner gewohnten Aktivität abhalten. Wir können nicht durch einen Willensentschluss unsere Wahrnehmung so verändern, dass wir die Linien als gleichlang ansehen. Um nicht der Illusion zu erliegen können wir nur eins tun, wir müssen lernen der Wahrnehmung Länge zu misstrauen, wenn sie mit Pfeilspitzen und Schwanzflossen versehen sind. Und doch sieht die untere nach wie vor länger aus.

Zwei Systeme Es gibt nicht nur optische Täuschungen, sondern auch die Illusion des Denkens. Sie wird als kognitive Täuschung bezeichnet. Da System 1 automatisch operiert und nicht willentlich abgestellt werden kann, lassen sich intuitive Denkfehler oftmals nur schwer verhindern. Zumal System 2 vielleicht nichts von dem Fehler ahnt. Selbst wenn Hinweise auf einen Fehler vorliegen, lassen sich diese nur durch gesteigerte Überwachung und mühsame Aktivierung von System 2 verhüten. Im Alltagsleben ist beständig erhöhte Wachsamkeit nicht unbedingt gut, und zweifellos unpraktisch. Es wäre unerträglich mühsam. Es lässt sich bestenfalls ein Kompromiss erreichen. Lernen, Situationen zu erkennen, in denen Fehler wahrscheinlich sind, und darauf reagieren. Die Prämisse des Buches lautet, dass man die Fehler anderer leichter erkennt als seine eigenen. Als Beispiel nennt Kahneman ein Beispiel aus der Medizin, den Umgang mit Psychopathen.

Zwei Systeme System 1 und System 2 spielen in dem ganzen Buch eine zentrale Rolle. Sie sind keine Systeme im üblichen Sinne. Auch gibt es keinen bestimmten Teil des Gehirns, in dem beide Systeme fest ansässig wären. Sie sind eher als Spitznamen zu verstehen, die eine Beschreibung erleichtern.

Übung: Mentale Anstrengung Zwei Systeme Übung: Mentale Anstrengung Wenn wir erleben möchten, wie System 2 mit voller Kraft arbeitet, sollten wir folgende Übung ausführen. Sie heißt „Eins addieren“. Wir bilden zunächst mehrere verschiedene vierstellige Ziffernfolgen und schreiben jede Folge auf eine Karteikarte. Eine unbeschriebene Karte legen wir auf den Packen. Im Rhythmus von einem Schlag pro Sekunde (Metronom) nehmen wir die leere Karte weg und lesen die vier Ziffern laut vor. Warten zwei Schläge, und lesen dann die Ziffernfolge vor, in der die ursprünglichen Ziffern ums eins hochgezählt werden. Beispiel: 5294 ergibt 6305 Sie wird uns innerhalb von 5 Sekunden an die Grenze unserer kognitiven Leistungsfähigkeit bringen. Wichtig bei der Übung ist es, den Rhythmus einzuhalten. Nur wenige Personen kommen bei der Aufgabe mit mehr als vier Ziffern zurecht. Wer eine schwierigere Herausforderung mag, probiere es mit „Drei hochzählen“. Wer wissen möchte, was sein Körper tut, während sein Gehirn schwer arbeitet, sollte seine Pupillen filmen. Die Größenveränderung unserer Pupillen ist ein genaues Protokoll unserer mentalen Anstrengungen. Kahneman beschreibt in seinem Buch umfangreiche Studien.

Zwei Systeme Ähnlich wie beim Stromzähler, geben die Pupillen zuverlässig Aufschluss über die laufende Verbrauchsrate mentaler Energie. Glühbirne oder Toaster verbrauchen eine bestimmte Menge, aber nicht mehr. Ähnlich entscheiden auch wir, was wir tun. Doch wir haben nur eine beschränkte Kontrolle darüber, wie hoch die Anstrengung dafür ist. Stromkreise und System 2 besitzen eine begrenzte Kapazität, aber sie reagieren unterschiedlich auf drohende Überlastung. Die Reaktion auf mentale Überlastung ist selektiv und präzise. System 2 schützt die wichtigste Aktivität, so dass sie volle Aufmerksamkeit erhält, die sie braucht. Freie Kapazitäten werden im Sekundenrhythmus anderen Aufgaben zugewiesen. Ein allgemeingültiges Gesetz des geringsten Aufwands gilt sowohl für kognitive als auch für physische Anstrengungen. Faulheit ist tief in unserer Natur angelegt. Angenommen, uns werden vier Ziffern gezeigt, z. B. 9462, und man sagt, unser Leben hänge davon ab, dass wir uns diese Ziffern 10 Sekunden lang merken. Sosehr wir auch am Leben hängen, könnten wir nicht so viel Anstrengung aufbringen, wenn die Aufgabe „Drei addieren“ lauten würde. Eine Überlastung im Stromkreis schaltet alle Systeme gleichzeitig ab. Das System der hochdifferenzierten Aufmerksamkeitszuweisung wurde über lange evolutionäre Zeiträume immer weiter ausgefeilt. Es erhöht die Überlebenschance. Selbst beim modernen Menschen übernimmt in Notlagen System 1 die Kontrolle und weist Handlungen, die dem Selbstschutz dienen, höchste Priorität zu. Noch bevor sie uns ganz bewusst werden.

Zwei Systeme Nur System 2 kann Regeln befolgen, Objekte in Bezug auf mehrere Merkmale vergleichen und wohlüberlegte Aktionen starten. System 1 erkennt einfache Beziehungen, (größer als) und kann Informationen hervorragend zusammenführen. Es kann nicht mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigen und hat keine Ahnung von Statistik. Aber nur System 2 kann die zusammengetragenen Informationen auswerten. Eine zentrale Fähigkeit von System 2 ist die Einführung von task sets (kognitive Zustände der optimalen Aufgabenvorbereitung). Es kann das Gedächtnis so programmieren, dass es einer Anweisung gehorcht, die die üblichen Reaktionen außer Kraft setzt. Was macht kognitive Aktivitäten anstrengender als andere? Welche Ergebnisse müssen wir mit der Währung Aufmerksamkeit kaufen? Was kann System 2, was System 1 nicht kann?

Zwei Systeme Mit einem Tempo von etwa 5 km/h lässt sich bei Gehen gut nachdenken und arbeiten. Wird dass Tempo erhöht, ist dies nicht mehr möglich, da die Konzentration ganz aufs Gehen gelenkt ist. System 2 hat ebenfalls eine natürliche Geschwindigkeit, bei der die mentale Beanspruchung gering ist. Im Extremfall konkurrieren die Aktivitäten um die begrenzten Ressourcen von System 2. Glücklicherweise löst kognitive Arbeit nicht immer die Tendenz aus, ihr auszuweichen. Manchmal strengen sich Menschen über längere Zeiträume intensiv an, ohne dafür Willenskraft aufwenden zu müssen. Dieser Zustand der mühelosen geistigen Versenkung wird als Flow bezeichnet. Ein Flow kann so intensiv sein, dass man darüber das Gefühl für Zeit, für sich selbst und für seine Probleme verliert. Angefangen vom Malen bis hin zum Motorradrennen. Man wendet wenig mentale Energie für zufällige Gedanken auf und was um einen herum passiert. Auch wenn man nicht auf eine bestimmte Aufgabe konzentriert ist. Sofern man sich nicht in einer Situation befindet, die ungewöhnlich wachsam oder verlegen macht, muss man sich nicht besonders anstrengen. Man trifft viele kleine Entscheidungen, wenn man Auto fährt, die Zeitung liest, mit Kollegen Artigkeiten austauscht – alles mit geringem Aufwand und ohne Druck. Beispiel: Während wir im gemütlichen Tempo mit jemanden spazieren gehen, bitten wir diesen 23 x 78 im Kopf zu rechnen, und zwar sofort. Was passiert: Er bleibt in der Regel stehen.

Zwei Systeme Menschen die gleichzeitig mit einer anspruchsvollen kognitiven Aufgabe und einer Versuchung konfrontiert sind, eher der Versuchung nachgeben. System 1 hat mehr Einfluss auf das Verhalten, wenn System 2 beschäftigt ist, und es hat eine Schwäche für Süßes. Menschen die kognitiv ausgelastet sind, treffen auch eher egoistische Entscheidungen, verwenden sexistische Ausdrücke und in sozialen Situationen oberflächliche Urteile. Kognitive Auslastung lockert die Kontrolle von System 2. Ein paar Drinks oder eine schlaflose Nacht haben auch die gleiche Wirkung. Die Selbstkontrolle von Morgenmenschen ist nachts beeinträchtigt. Umgekehrtes gilt für Nachtmenschen. Macht man sich zu viele Gedanken darüber, wie gut man eine Aufgabe erledigt, beeinträchtigt dies manchmal die Leistungsfähigkeit, weil das Kurzzeitgedächtnis von sinnlosen und sorgenvollen Gedanken überflutet wird. Beispiel: Wir sollen uns eine Liste mit 7 Ziffern eine oder zwei Minuten lang einprägen. Gleichzeitig werden zwei Nachspeisen angeboten: Ein sündhafter Schokoladenkuchen und ein tugendhafter Obstsalat. Empirische Untersuchungen sprechen dafür, dass eher der Schokoladenkuchen ausgewählt wird, wenn unser Gehirn sich mit Ziffern beschäftigt.

Zwei Systeme Psychologen haben heraus-gefunden, dass alle Spielarten willentlicher Anstrengung – kognitive, emotionale und physische – zumindest teilweise aus einem gemeinsamen Pool mentaler Energie schöpfen. Sie auch festgestellt, dass Willensanstrengung oder Selbstkontrolle ermüdend ist. Wenn man sich zu einer Handlung zwingen muss, ist man weniger gewillt Selbstkontrolle auszuüben, wenn sich die nächste Aufgabe stellt. Dieses Phänomen wir mit Ego-Depletion (Selbsterschöpfung) bezeichnet. Ego-Depletion ist nicht der gleiche mentale Zustand wie kognitive Auslastung. Unser Nervensystem verbraucht mehr Glukose als die meisten anderen Körperteile. Anstrengende mentale Aktivität ist in Glukose-Währung besonders teuer. Wenn wir intensiv über ein schwieriges Problem nachdenken, oder eine Aufgabe ausführen, die Selbstkontrolle erfordert, sinkt unser Blutzuckerwert. Daraus lässt sich ableiten, dass durch Aufnahme von Glukose, der Ego-Depletion-Effekt rückgängig gemacht werden kann.

Übung: Das faule System 2 Zwei Systeme Übung: Das faule System 2 Betrachten wir nachfolgende Denkaufgabe. Versuchen wir nicht, sie zu lösen, sondern vertrauen wir unserer Intuition. Ein Schläger und ein Ball kosten 1,10 Euro. Der Schläger kostet einen Euro mehr als der Ball. Wie viel kostet der Ball? Uns fällt eine Zahl ein, nämlich 10 Cent. Die charakteristische Besonderheit dieser leichten Denkaufgabe besteht darin, dass sie eine Antwort nahe legt, die intuitiv verlockend und falsch ist. Berechnen wir es: Wenn der Ball 10 Cent kostet, dann betragen die Gesamtkosten 1,20 Euro. 10 Cent für den Ball und 110 Cent für den Schläger, und nicht 1,10 Euro. Die richtige Lösung für die Aufgabe lautet 5 Cent! Wer 10 Cent gesagt hat, scheint ein glühender Anhänger des geringsten Widerstandes zu sein.

Übung: Das faule System 2 Zwei Systeme Übung: Das faule System 2 Nun wird ein logisches Argument vorgestellt – zwei Prämissen und eine Schlussfolgerung. Versuchen wir , so schnell wie möglich, herauszufinden, ob das Argument gültig ist. Alle Rosen sind Blumen. Einige Blumen verwelken schnell. Deshalb verwelken einige Rosen schnell. Die meisten stufen dieses Argument als gültig ein. Tatsächlich ist das Argument nicht stichhaltig, weil es möglich ist, dass unter den rasch verwelkenden Blumen keine Rosen sind.

Zwei Systeme Eine der Hauptaufgaben von System 2 besteht darin, von System 1 vorgeschlagene Gedanken und Handlungen zu überwachen und zu kontrollieren, während es andere unterdrückt oder modifiziert. Viele Menschen vertrauen ihrer Intuition allzu sehr. Sie erleben kognitive Anstrengung zumindest als leicht unangenehm und meiden sie daher möglichst. Diese Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden durch das ganz Buch. Eine der Hauptaufgaben von System 2 besteht darin, von System 1 vorgeschlagene Gedanken und Handlungen zu überwachen und zu kontrollieren, während es andere unterdrückt oder modifiziert. Viele Menschen vertrauen ihrer Intuition allzu sehr. Sie erleben kognitive Anstrengung zumindest als leicht unangenehm und meiden sie daher möglichst. Diese Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden durch das ganz Buch. Das Schläger-Ball- und das Blumen-Problem haben etwas gemeinsam. Es scheint, zumindest bis zu einem gewissen Grad, als ließe sich das Ergebnis auf unzureichende Motivation zurück führen. Darauf, dass man sich nicht genug Mühe gibt. Es ist erschreckend, wie leicht Menschen zufrieden zu stellen sind und dann nicht weiterdenken. Selbst Menschen, die weitaus schwierigere Probleme lösen können. Diejenigen, die die Sünde der intellektuellen Trägheit meiden, können engagiert genannt werden. Sie sind aufgeweckter, intellektuell aktiver, weniger gewillt sich mit oberflächlich attraktiven Antworten zu begnügen und kritischer gegenüber ihren Intuitionen.

Zwei Systeme / Intelligenz, Kontrolle und Rationalität Wenn Menschen nach ihrer Selbstkontrolle und nach ihren kognitiven Fähigkeiten eingestuft würden, hätten sie dann im Ranking gleiche Plätze? Berühmtes Experiment: Vierjährige mit einem grausamen Dilemma. Sie hatten die Wahl zwischen einer kleinen Belohnung (ein Keks), die sie jederzeit bekommen konnten, und einer größeren Belohnung (zwei Kekse), für die sie 15 Minuten warten mussten. Eine Glocke rief den Experimentator. Etwa der Hälfte gelang die Leistung. 10/15 Jahre später war ein deutlicher Unterschied festzustellen. Die den Test bestanden, hatten deutlich höhere Messwerte bei exekutiver Kontrolle bei kognitiven Aufgaben und sie konnten ihre Aufmerksamkeit effektiver steuern.

Bananen Erbrechen Zwei Systeme In den letzten ein, zwei Sekunden ist viel in uns abgelaufen. Wir haben einige unangenehme Bilder und Erinnerungen erlebt. Wir haben unser Gesicht ein wenig verzogen, in einem Ausdruck des Ekels. Unser Herz schlägt schneller, die Haare an unseren Armen haben sich leicht aufgerichtet und unsere Schweißdrüsen wurden aktiviert. Kurzum, wir reagierten auf das ekelerregende Wort mit einer abgeschwächten Form dessen, wie wir auf das reale Ereignis reagieren würden. All dies geschah unwillkürlich, jenseits unserer Kontrolle. Ohne einen besonderen Grund ging unser Intellekt automatisch von einer zeitlichen Abfolge und einem kausalen Zusammenhang aus, und erstellte ein vages Szenario, in dem die Bananen die Ursache der Übelkeit waren. Infolgedessen empfinden wir eine vorübergehende Abneigung gegen Bananen. Doch keine Sorge, sie ist nicht von Dauer.

Zwei Systeme / die Assoziationsmaschine Der Zustand unseres Gedächtnisses hat sich auch noch in anderer Weise verändert. Wir sind jetzt in einer erhöhten Bereitschaft, Objekte und Konzepte zu erkennen – und darauf zu reagieren – die mit Erbrechen assoziiert sind, wie etwa Krankheit, Gestank, Übelkeit. Und Wörter, die mit Bananen verbunden sind, wie Gelb, Obst und vielleicht auch Äpfel und Beeren. Erbrechen ereignet sich normalerweise in bestimmten Situationen, etwa wenn man einen Kater oder eine Magenverstimmung hat. Wir befinden uns jetzt auch in erhöhter Bereitschaft Wörter zu erkennen, die mit anderen Ursachen des gleichen, unerfreu-lichen Resultats assoziiert sind. Dieser Prozess wird assoziative Aktivierung genannt. Vorstellungen, die wachgerufen werden, lösen viele andere Vorstellungen aus, in einer sich ausbreitenden Aktivierungskaskade in unserem Gehirn. Außerdem bemerkt unser System 1 die Tatsache, dass das Nebeneinander der beiden Wörter ungewöhnlich ist, es uns noch nie vorher so begegnet ist. Wir waren leicht überrascht. Diese komplexe Konstellation von Reaktionen ereignet sich schnell, automatisch und mühelos. Wir haben es nicht willentlich herbeigeführt und wir konnten es auch nicht aufhalten. Es war eine Operation von System 1. Es versuchte, die Situation so gründlich wie möglich zu verstehen – zwei einfache Wörter, in ungewohnter Weise nebeneinander – schätzte es die Bedrohung ein (gering bis moderat) und schuf einen Kontext für zukünftige Entwicklungen, indem es uns auf Ereignisse vorbereitete, die gerade wahrscheinlicher geworden sind. Kognitionswissenschaftler haben in den letzten Jahren betont, dass Kognition leiblich verankert ist; wir denken auch mit unserem Körper, nicht nur mit unserem Gehirn.

Die Umkehrung ist auch möglich. Zwei Systeme / Priming Es hat vieler Testmethoden bedurft, um den Assoziationsmechanismus zu verstehen. Wenn wir vor kurzem das Wort Essen gelesen oder gehört haben, werden wir bei dem Wortfragment Su… eher an Suppe denken als an Suche. Dies wird als Priming-Effekt bezeichnet. Das Priming beschränkt sich nicht nur auf Wörter und Konzepte, auch unsere Handlungen und Emotionen sind geprimt. Die Umkehrung ist auch möglich. Einfache Gesten können unbewusst Gedanken und Gefühle beeinflussen. Die geläufige Ermahnung, sich ruhig und freundlich zu verhalten, wird damit belohnt, dass man sich ruhig und gelassen fühlt. Priming-Effekte finden wir in jedem Bereich unseres Lebens. Auf Geld geprimte Menschen werden unabhängiger und egoistischer. Wir erkennen das Wort Suppe schneller als sonst, ob es nun geflüstert wird oder auf einem Plakat steht Es ist auch nicht nur das Wort Suppe, sondern auch eine Vielzahl anderer Begriffe wie Gabel, hungrig, Fett, Diät, Keks, … Alles eben rund ums Essen. Florida-Effekt: aus fünft Wörtern einen Satz bilden – Wörter (vergesslich, Glatze, grau, Falte, etc.) – Weg über den Flur Botschaft über Kopfhörer / Kopfschütteln / Kopfnicken Es gibt auch sehr subtile Primings. Bleistift mit Spitze nach links und Radiergummi rechts erzeugt Stirnrunzeln Bleistift mit geschürzten Lippen Spitze nach vorne erzeugt Lächeln

Zwei Systeme / Priming

Beispiel Cockpit / Bewertung System 1 / System 2 erforderlich? Zwei Systeme / Kognitive Leichtigkeit Beispiel Cockpit / Bewertung System 1 / System 2 erforderlich?