Ines Kurzenberger Juli 2000

Als Tee bezeichnet man die Blätter und Knospen, welche direkt von der Teepflanze geerntet werden. Je jünger diese sind und je langsamer sie wachsen, desto wertvoller ist die Qualität. Die traditionelle Zeremonie, zu der das Zubereiten und das eigentliche Genießen gehören, ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil der chinesischen und japanischen Teekultur. Tee - was ist das?

Tee soll in China schon um 2700 v. Chr. bekannt gewesen sein, fand dort aber erst im 6. Jh. n. Chr. größere Verbreitung. Man verwendete ihn für kultische Zwecke und als Arzneimittel. Um 1000 n. Chr. wurde er zum Nationalgetränk der Chinesen. In Japan wurde Tee erst seit dem 15. Jh. in größerem Umfang angebaut. Europa hat erst um 1550 durch Araber vom Tee erfahren, die ihn als Tauschobjekt anboten. Im 17. Jh. kam er sowohl auf dem Landweg als auch über See nach Europa, wo das Teetrinken, zunächst besonders in England, immer mehr Anhänger fand. Ab dem 19. Jh. pflanzten die Engländer Tee in Indien und Ceylon (Sri Lanka) an. Diese Länder erzeugen neben China noch heute die größten Mengen. Zur Geschichte des Tees

Die wichtigsten Anbaugebiete I Die Anbaugebiete für den Tee liegen in den subtropischen und tropischen Gebieten diesseits und jenseits des Äquators. Geerntet wird er heute ausschließlich in Plantagen als Strauch von etwa cm Höhe. Einige Anbaugebiete können noch weiter unterteilt werden: -- Indien mit den Hauptgebieten Darjeeling, Assam und Nilgiri -- Indonesien mit den Hauptinseln Java und Sumatra Der Anbau im Darjeeling- Gebiet erfolgt in m Höhe. Somit entsteht ein Tee von besonderer Qualität.

Die wichtigsten Anbaugebiete II Kenia Indien Japan Russland China Indonesien Ceylon

Aufbau einer Teepflanze Flowery Orange Pekoe (FOP) Orange Pekoe (OP) Pekoe (P) Pekoe Souchong (PS) Souchong (S)

Die Aufbereitung von Tee (schwarzer Tee) PflückenGepflückt werden nur die Knospe mit den zwei ersten Blättchen. Welken derEs kommt zu einem Feuchtigkeitsentzug, die Teeblätter werden Teeblättergeschmeidig. RollenDer Tee wird durch Walzen durch Spezialmaschinen transportiert. Die Zellstruktur wird zerstört, Zellsaft tritt aus. FermentierenDer ausgetretene Zellsaft reagiert mit dem Sauerstoff der Luft. Es kommt zu einem Farbwechsel (grüne Blätter werden kupferfarben), das Teearoma entwickelt sich. Die Gerbsäuren werden aufgespalten, der Tee wird etwas milder. Trocknen derHier erfolgt die Aufbereitung bzw. Vorbereitung für den Export. Teeblätter4 - 5 kg Teeblätter ergeben ca. 1 kg getrockneten Tee. SortierenDies erfolgt nach Blattgrößen / Graden in Rüttelsieben: -- Blatt - Tee -- Broken Tea (gebrochene Teeblätter) -- Fannings (noch kleiner gebrochene Teeblätter) -- Dust (Teestaub)

Aufbereitung II Sortierung nach Blattgraden: -- Blatt- Tee wird wegen des feinen Aromas vor allem bei Darjeeling Tee sehr geschätzt -- Broken Tea: ca. 97% der Gesamtproduktion, ist im Aufguß kräftiger als gleicher Tee vom ganzen Blatt und besonders geeignet für die Zubereitung mit Teesieb oder Teeaufgußbeutel -- Fannings sind die feinste Aussiebung, besonders für Aufgußbeutel geeignet Aus der Aufbereitung ergibt sich eine Unterscheidung der Teesorten in: -- schwarzer Tee: wird fermentiert, hat eine kupferbraune Farbe, viele Gerbstoffe -- grüner Tee: nicht fermentiert, hellgrüne Farbe, weniger Gerbstoffe -- Oolong Tee: halbfermentiert, Eigenschaften liegen zwischen grünem und schwarzem Tee

Bestandteile und Eigenschaften des Tees Bestandteile: -- Tein (= Coffein des Kaffees): anregend -- Gerbsäuren (Bitterstoffe) => Tannin: beruhigend auf Magen -- Vitamine A, B1, B2, B12, C, D -- Mineralstoffe, vor allem Kupfer und Eisen -- Natrium und Fluor -- Mangan - Öle - Chlorophyll Tee ist: -- durstlöschend -- fördert das Wohlbefinden -- fördert die Gehirndurchblutung und den Stoffwechsel -- besonders gut bekömmlich -- baut Alkohol, Gifte und Fette im Körper ab -- erhöht die Konzentrationsfähigkeit -- vermindert Karies -- ist wohlschmeckend und anregend Die Wirkung des Tees kann durch die Ziehzeit beeinflußt werden.