Länger gemeinsam lernen Vortrag im Rahmen der Fachtagung ‚Chancen durch inklusive Bildung‘ in Dietzenbach Prof. em. Dr. Klaus Klemm Essen.

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 Präsentation transkript:

Länger gemeinsam lernen Vortrag im Rahmen der Fachtagung ‚Chancen durch inklusive Bildung‘ in Dietzenbach Prof. em. Dr. Klaus Klemm Essen

Gliederung 1.Länger gemeinsam lernen: Eine unendliche Geschichte 2.Länger gemeinsam lernen: Was sagt die Bildungsforschung 3.Länger gemeinsam lernen: Wie weit ist Deutschland auf dem Weg dahin? 4.Länger gemeinsam lernen: Neue Impulse durch die UNO- Konvention?

Historische Vorbemerkungen Im ‚Litauischen Schulplan‘ (1809) schreibt Humboldt in seiner Begründung für ein gestuftes Schulmodell: „Auch Griechisch gelernt zu haben könnte auf diese Weise dem Tischler ebenso wenig unnutz seyn, als Tische zu machen dem Gelehrten.“ Quelle: Michael/Schepp 1993, S. 104 ff.

Historische Vorbemerkungen In Erwiderung darauf schreibt der preußische Kultusbeamte von Beckedorff (um 1819/22): „Um aller dieser Gründe willen aber bedürfen wir in der menschlichen Gesellschaft nicht gleichartiger Stufen-, sondern verschiedenartiger Berufs– und Standes- schulen…“, also „nach bisheriger alter Weise guter Bauern-, Bürger- und Gelehrtenschulen.“ Quelle: Michael/Schepp 1993, S. 117

Weinstock 1955 ‚Dreierlei Menschen braucht die Maschine. Den, der sie be- dient und in Gang hält, den, der sie repariert und verbessert, schließlich den, der sie erfindet und konstruiert. Hieraus er- gibt sich: Die richtige Ordnung der modernen Arbeitswelt glie- dert sich, im großen und ganzen und in typisierter Verein- fachung, die natürlich zahlreiche Übergänge und mancherlei Zwischenglieder einschließt, in drei Hauptschichten: die große Masse der Ausführenden, die kleine Gruppe der Entwerfenden und dazwischen die Schicht, die unter den beiden anderen vermittelt [...] Offenbar verlangt die Maschine eine dreige- gliederte Schule: eine Bildungsstätte für die Ausführenden, also zuverlässig antwortenden Arbeiter, ein Schulgebilde für die verantwortlichen Vermittler und endlich ein solches für die Frager, die so genannten theoretischen Begabungen.“

Gliederung 1.Länger gemeinsam lernen: Eine unendliche Geschichte 2.Länger gemeinsam lernen: Was sagt die Bildungsforschung? 3.Länger gemeinsam lernen: Wie weit ist Deutschland auf dem Weg dahin? 4.Länger gemeinsam lernen: Neue Impulse durch die UNO- Konvention?

Leistungen in Naturwissenschaften: PISA 2006 Perzentile LandDurchschnitt25%75% Deutschland Finnland Japan OECD- Durchschnitt

Prozent Hauptschule Realschule Gymnasium I II III IV Kompetenzstufen Kompetenzstufenzugehörigkeit der Schülerinnen und Schüler - differenziert nach der Übergangsempfehlung

Relative Chancen der Schullaufbahn- empfehlung in Abhängigkeit von der Sozialschicht Soziale Schicht gymnasiale Empfehlung* obere Dienstklasse2,68 Facharbeiter1,0 *bei Kontrolle von kognitiven Grundfähigkeiten und Lesekompetenz Quelle: Bos u.a. 2003, S. 213

Die unterschiedlichen Schulformen bieten differenzielle Entwicklungsmilieus Entwicklung von Mathematikleistungen unter Kontrolle von Mathematikleistungen sowie kognitiven Grundfähigkeiten am Ende von Klasse 7 und der Sozialschichtzugehörigkeit Schulform Leistungsentwicklung in % Klasse 7 Klasse 10 HS IGS RS Gy100191

Gliederung 1.Länger gemeinsam lernen: Eine unendliche Geschichte 2.Länger gemeinsam lernen: Was sagt die Bildungsforschung? 3.Länger gemeinsam lernen: Wie weit ist Deutschland auf dem Weg dahin? 4.Länger gemeinsam lernen: Neue Impulse durch die UNO- Konvention?

Länder mit einer tendenziell zweigliedrigen Schulstruktur Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen Berlin Bremen Hamburg Rheinland-Pfalz Saarland Schleswig-Holstein

Gliederung 1.Länger gemeinsam lernen: Eine unendliche Geschichte 2.Länger gemeinsam lernen: Was sagt die Bildungsforschung? 3.Länger gemeinsam lernen: Wie weit ist Deutschland auf dem Weg dahin? 4.Länger gemeinsam lernen: Neue Impulse durch die UNO- Konvention?

Auf dem Weg zur Inklusion?

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!