ABCDEF Verbandstag des vdw Sachsen am 26. Juni 2008 in Dresden „Anmerkungen zum Stadtumbau Ost“
BevölkerungsentwicklungBeschäftigungsentwicklungWohnungsneubau Quelle: BBR Raumordnungsbericht 2005 DER STAND DER DINGE I
DER STAND DER DINGE II Plattenbaugebiete (Baujahre ab 1960 bis 1990) historische Altstadt (Baujahre bis 1900) Zwischen- und Nachkriegsbauten (Baujahre ab 1914 bis 1960) Gründerzeitviertel (Baujahre ab 1900 bis 1914) > 80% Prívateigentümer ~10% komm. WU 99% komm. WU, WGen, Zwischenerwerber 50-70% komm. WU, WGen > 80% Prívateigentümer ~10% komm. WU Leerstandsquote Bauabgangsquote* Daten: Statistisches Landesamt Sachsen, SAB Berechnung und Grafik: SAB * Anzahl der Bauabgänge zwischen 2000 und 2006 bezogen auf den Wohnungs- bestand GWZ %10-20%20–30%5-15%2,0%7,1%2,0%1,3%
Fertilitätsraten Deutschlands Quelle: Universität Rostock; Prof. Dr. Lay DER LAUF DER ZEIT I
Prognose Bevölkerungsentwicklung Deutschland 2005 bis 2050 regionale Divergenzen Quelle: Statistisches Bundesamt 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung 2006 (2007) Deutschland 2006: 82 Mio. Einwohner Deutschland 2050: 69 Mio. Einwohner (Variante 1) DER LAUF DER ZEIT II
Wohnungsnachfrage durch Haushalte Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder; Heft Demographischer Wandel in Deutschland (Haushaltsvorausberechnung 2007 nach der Trendvariante) Privathaushalte2005 / 2020___ Deutschland 39,4 / 40,5 Mio. (+2,7 %) Stadtstaaten3,2 / 3,4 Mio. (+4,4 %) West-Flächenländer31,6 / 32,9 Mio.(+4,2 %) Ost-Flächenländer6,6 / 6,3 Mio. (-5,0 %) DER LAUF DER ZEIT III
ABCDE DER LAUF DER ZEIT IV
ABCDE DER LAUF DER ZEIT V
Leerstand und Rückbau DYNAMIK UND …
Stadtumbau-Ost – Programmteil Rückbau SAB/JG insgesamt bewilligt: 378 Mio. €; entspricht Rückbau von ca Wohneinheiten *** * Verpflichtungsermächtigungen … ENTSCHLEUNIGUNG
Wohnungsbestand und Rückbau nach Eigentümergruppen DIE TEILNEHMER
Wohnungsbaufinanzierungen der SAB-Kunden und Zinsentwicklung Angaben in Mio. € 10 Jahre Zinsbindung Prolongations zeitpunkt Zinsniveau DAS GLÜCK …
Leerstandsentwicklung der organisierten Wohnungswirtschaft … DES TÜCHTIGEN
DAS ÜBLICHE – Die Suche nach den Ursachen Die Suche nach den Schuldigen Die Suche nach den Verantwortlichen Die Suche nach den Lösungen
Wo beginnt die Suche? - Industrialisierung? - Weltkrieg II? - Teilung Deutschlands? - Wiedervereinigung?
Entwicklung der Durchschnittspreise für Wohneigentum
Entwicklung der Neuvertragsmieten Quelle: HVB Expertise November 2006
Die historischen Wirkungszusammenhänge bestimmen den Betrachtungszeitraum, nicht das Vorhandensein einer amtlichen Statistik.
Langfristige Einwohnerentwicklung der Städtecluster
Bevölkerungsbewegung in Sachsen Grafik: Sächsische Staatskanzlei;
Bevölkerungsentwicklung Hoyerswerda und Görlitz
ABCDEF Das historische Erbe der DDR die sozialistische (Gegen-)Stadt die Eigentumsordnung Heterogenität – Segregation – Homogenität
ABCDEF „Grünau ist nicht Neugereut“ sozialistische Gegenstadt und westdeutsche Trabantensiedlung
ABCDEF Die Not der privaten Eigentümer ist eine Folge der Teilung, nicht der „Wende“.
Die „Wende“ de-Ökonomisierung de-Urbanisierung Geburtenrate Abwanderung
Industriearbeitsplätze in Sachsen Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Erwerbstätige in den Länder der Bundesrepublik Deutschland T 329 T 40 T 4 T gefördert ca. 280 T
Investive und nichtinvestive GA-Förderung 2002 – 2007 Angaben in Millionen Euro Zuschussvolumen 2007: 332 Mio. € Investitionsvolumen 2007: Mio. €
Neugeschäft 1991 bis 2007: Entwicklung des Bewilligungsvolumens Angaben in Millionen Euro Quelle: SAB
De-Urbanisierung? Zurück in die City! Wer? Warum? Wohin? Zu welchem Preis?
Kaufkraft 2008
ABCDE
die zurückgehende Kaufkraft der zunehmenden „Alten“ wird von den Betriebs- und sonstigen Infrastrukturkosten aufgezehrt die Mieten lassen eine zukunftsfähige Bewirtschaftung kaum zu
die ostdeutschen Städte haben noch immer mehr Visionen als Zukunft das Erbe der sozialistischen (Gegen-)Stadt ist eine nicht gelöschte Hypothek die de-Ökonomisierung Ostdeutschlands wirkt noch lange nach
ein vertretbares Verhältnis von Angebot und Nachfrage ist (noch) nicht in Sicht die für die Stadtentwicklung zentralen Akteure (Wohnungswirtschaft + private Eigentümer) sind entweder nur vorübergehend stabil oder noch nicht handlungsfähig (Anm.: zum Glück sind die Störer weg)
Resümee: ►Seit 2000 wurden in Sachsen 574 Millionen Euro von Bund und Land in Stadtumbaumaßnahmen zugesagt. ►Die Zahl der seit dem Jahr 2000 dauerhaft vom Markt genommenen Wohnungen in Sachsen ist von 2006 bis 2007 von etwa auf gestiegen. ►Der Stadtumbau trägt zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes bei. ►Eine signifikante Marktentlastung ist jedoch nur vereinzelt und regional begrenzt spürbar. ►Der Echoeffekt des Einbruchs der Geburtenzahlen in den 90er Jahren führt nach 2010 zu Nachfragedefiziten. Spätestens 2015 ist mit einer zweiten Leerstandswelle zu rechnen. ►Der Erfolg des Stadtumbauprozesses hängt von den Aktivitäten der organisierten Wohnungswirtschaft und dem Gelingen der Einbindung privater Investoren ab.
… und: Der Stadtumbau – Ost hat seine Legitimation in der Teilung Deutschlands, nicht in der Wiedervereinigung ►Die Großwohnsiedlungen des Westens waren „Trabantenstädte“, die des Ostens „Gegenstädte“. ►Der demografische Wandel entleert inzwischen die „Trabanten“. ►während die „Gegenstädte“ implodieren und die Zentren mitnehmen. ►Die Begriffe „Demografischer Wandel“ und „Schrumpfende Städte“ täuschen eine gesamtdeutsche Problemlage vor und verharmlosen so das Phänomen.
►Eine bundeseinheitliche Stadtentwicklungspolitik wird der besonderen Problemlage der ostdeutschen Städte nicht gerecht. ►Historie, Gegenwart und prognostizierte Zukunft rechtfertigen einen Stadtumbau Ost.