Motivation (2) Von der Motivation zum Verhalten Prof. Dr. Ralph Viehhauser.

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Motivation (2) Von der Motivation zum Verhalten Prof. Dr. Ralph Viehhauser

Ein Verhalten – viele mögliche Motivationen; eine Motivation – viele mögliche Verhaltensweisen Verhältnis von Motivation und Verhalten

3 Typen motivationaler Konflikte Annäherungs-Annäherungs-Konflikt: zwei Entschei- dungen erscheinen gleich verlockend (z.B. die Wahl zwischen zwei Reisezielen); Annäherungs-Annäherungs-Konflikt: zwei Entschei- dungen erscheinen gleich verlockend (z.B. die Wahl zwischen zwei Reisezielen); Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt: es gibt nur die Wahl zwischen zwei Übeln (z.B. Schularbeiten machen oder bestraft werden); Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt: es gibt nur die Wahl zwischen zwei Übeln (z.B. Schularbeiten machen oder bestraft werden); Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt: ein Ziel wird zugleich als anziehend und abstoßend erlebt (z.B. Wunsch nach menschlicher Nähe und zugleich Angst davor). Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt: ein Ziel wird zugleich als anziehend und abstoßend erlebt (z.B. Wunsch nach menschlicher Nähe und zugleich Angst davor).

Ein Annäherungs-Vermeidungskonflikt

Jenseits der Motivation: die Willensprozesse (Volition) Wie kommt man von der Motivation zum zielgerichteten Verhalten? Wie kommt man von der Motivation zum zielgerichteten Verhalten? Die Phänomene, die jenseits der eigentlichen Motivation liegen, die vielmehr auf die Realisierung eines ausgewählten Zieles gerichtet sind, fallen unter die Begriffe „Wille“, „Wollen“ oder „Volition“. Die Phänomene, die jenseits der eigentlichen Motivation liegen, die vielmehr auf die Realisierung eines ausgewählten Zieles gerichtet sind, fallen unter die Begriffe „Wille“, „Wollen“ oder „Volition“. Der Wechsel von der Phase der Motivation zur Volition ist offenbar mit einem scharfen Einschnitt im Bewusstsein verbunden. Während vor der Entscheidung für eine bestimmte Handlung das »neutrale« Abwägen dominiert, ist nach der Entscheidung das Denken und Tun ganz »parteiisch« und einseitig auf die Erreichung des angepeilten Zieles ausgerichtet. Der Wechsel von der Phase der Motivation zur Volition ist offenbar mit einem scharfen Einschnitt im Bewusstsein verbunden. Während vor der Entscheidung für eine bestimmte Handlung das »neutrale« Abwägen dominiert, ist nach der Entscheidung das Denken und Tun ganz »parteiisch« und einseitig auf die Erreichung des angepeilten Zieles ausgerichtet.

Rubikon-Modell

Implikation des Rubikon-Modells für Therapie und Beratung In der Therapie bzw. Beratung gibt es 3 Hauptaufgaben: bevor der Rubikon überschritten wird, in ausreichendem Maße an einer differenzierten, wohl überlegten Klärung von Motiven, Zielen, Werten und Vorsätzen zu arbeiten; bevor der Rubikon überschritten wird, in ausreichendem Maße an einer differenzierten, wohl überlegten Klärung von Motiven, Zielen, Werten und Vorsätzen zu arbeiten; Bremsen von dysfunktionalen, meist automatisierten Bewältigungsversuchen, angstmotivierten Vermeidungs- strategien und alten Gewohnheiten; Bremsen von dysfunktionalen, meist automatisierten Bewältigungsversuchen, angstmotivierten Vermeidungs- strategien und alten Gewohnheiten; Assistenz beim Umsetzen konstruktiver Bewältigungs- strategien. Assistenz beim Umsetzen konstruktiver Bewältigungs- strategien.

Zusammenfassung - Motivation (2): Von der Motivation zum Verhalten Eine vorhandene Motivation führt nicht immer zu einem konkreten zielführenden Verhalten. Eine vorhandene Motivation führt nicht immer zu einem konkreten zielführenden Verhalten. Verschiedene Motivationen können einander entgegenlaufen und sich gegenseitig blockieren (Motivationskonflikte). Verschiedene Motivationen können einander entgegenlaufen und sich gegenseitig blockieren (Motivationskonflikte). Auf dem Weg von der Motivation zum Verhalten können 4 Phasen unterschieden werden: die Phase des Wählens, die Phase des Wollens (der Absichtbildung), die (eigentliche) Handlungsphase und die Phase des Bewertens (Rubikon-Modell). Auf dem Weg von der Motivation zum Verhalten können 4 Phasen unterschieden werden: die Phase des Wählens, die Phase des Wollens (der Absichtbildung), die (eigentliche) Handlungsphase und die Phase des Bewertens (Rubikon-Modell). In Therapie und Beratung ist es wichtig, zu wissen, in welcher Phase sich der Klient bei der Lösung seines Problems befindet und wie man ihm in der jeweiligen Phase am besten weiterhelfen kann. In Therapie und Beratung ist es wichtig, zu wissen, in welcher Phase sich der Klient bei der Lösung seines Problems befindet und wie man ihm in der jeweiligen Phase am besten weiterhelfen kann.