Nothilfe in verschiedenen Situationen (ehem. ResQ Stufe 3 )

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Stabilisation: Was gehört alles dazu?
Advertisements

Krisenmanagement im schulischen Kontext
Keine Panik auf der Titanic
Kompetenzen - Hintergrund
seelische Belastung bei Einsatzkräften
Schulinterne Krisenteams
Konfliktlösung durch Konfrontation
Anhang 2 aus den Rahmencurricula: Beschreibung der Kompetenzen
Die Entwicklung sozialer Kompetenzen als wesentlicher Beitrag zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf Ausbildung und Beruf.
„Leben eines Jugendlichen im Internet“ Sarah Hatton Dipl. Sozialpädagogin (FH)
Stress & Stressbewältigung
Reflexionsfragen: Haltung gegenüber dem Kind Welche drei wichtigen Aspekte prägen Ihre Haltung zum Kind und woran sind sie zu erkennen? Sprechen Sie in.
Gefahren im Feuerwehrdienst Feuerwehrdienst ist schwere körperliche Arbeit. Feuerwehrdienst ist besonders gefährlich. Warum ?
Psychosoziale Aspekte in der Palliativmedizin Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin am Klinikum der Ludwig Maximilians Universität München -
Buchvorstellung Effizienz-und Arbeitstechnik Von: Messerschmidt/Purcell/Suppinger BA Frankfurt; XXX.Januar Emotionale Intelligenz Anja von Kanitz.
Landespolizeikommando für Kärnten Kindeswohl –(Gefährdung) in der Familie erkennen – helfen - intervenieren Workshop-Thema: GEWALT DURCH „NEUE MEDIEN“
BWLS Seminar 4 Umgang mit Belastungen im Lehrberuf
WER? WIE? WAS? WIESO? WESHALB? WARUM? – WER NICHT FRAGT… BLEIBT DUMM! Sozialwissenschaften – Was ist das?
Ein bisschen praktische Philosophie s/diogenes/diogenes1.jpg.
GESUNDES BETRIEBSKLIMA ERFOLGREICHE UNTERNEHMEN PRÄVENTION BEI PSYCHISCHEN BELASTUNGEN AM ARBEITSPLATZ DURCH MOBBING Dir. CHRISTINE GUBITZER Vors. Stellvertreterin.
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Gesundheit BAG Direktionsbereich Gesundheitspolitik Eidgenössisches Departement des Innern EDI.
Busbegleiter am Gymnasium Bersenbrück. Übersicht (pro Folie etwa 25 Sekunden) 1. Folie: Entstehung 2. Folie: Ziele 3. Folie: Kooperationspartner 4. Folie:
CSG Methodenkompetenz: Beispielpräsentation Traumata CSG Methodenkompetenz: Beispiel-Präsentation Traumata bewältigen.
DIE VERGESSENE MEHRHEIT Die besondere Situation von Angehörigen Alkoholabhängiger H. Zingerle, S. Gutweniger Bad Bachgart – Therapiezentrum zur Behandlung.
Flyer Systemische Lösungen Privatpersonen. Außen 1,2 (Privatpraxis für) Systemische Beratung Systemisches Coaching Familientherapeutische Beratung & Begleitung.
Der Subjektorientierte Bildungsansatz der Jugendarbeit Neue Anregungen für Globales Lernen in der Freizeit.
Hilfen für Helfer Belastungen – Folgen - Unterstützung.
Was lassen die Menschen hinter sich? Familie (Großfamilie) Arbeitsstelle Wohnung / Haus Nachbarn Freunde Heimat Kultur, z.B. jahreszeitliche und religiöse.
Mediator  Sozialerzieher  Jungen-Mentor  Erlebnispädagoge  Sozialkompetenz-Trainer Johannes Schmidtner Erziehung frisst Beziehung Balance Struktur.
Stadt Brixen Fakultät für Bildungswissenschaften Erziehungsstile: Gibt es den Königsweg der Erziehung? von Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis Homepage
© ESPRIX 2013 Assessorprofil Vorname Name. © ESPRIX 2013 Persönliche Angaben Bitte stellen Sie sich vor. Vorname Name Geboren am … in … Funktion Aktuelle.
Herzlich willkommen! Kaufmännische Abteilung BBS Westerburg.
® © Dr. Anne Katrin Matyssek Falls Sie es nicht bereits tun: Bitte hören Sie zu dieser Präsentation parallel den.
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
Social Media Richtlinien Ob Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest, Youtube oder Blogs – Social Media haben sich inzwischen als fester Teil der Kommunikation.
Wir begleiten Veränderung Gute Arbeit für sie? – Gute Arbeit für ihn? Die Gefährdungsbeurteilung einmal anders betrachtet Michael Gümbel Sujet GbR Organisationsberatung.
® © Dr. Anne Katrin Matyssek 2012 Wie Sie Führungskräfte für das Thema Gesundheit gewinnen – ein Impuls für BGM-Akteure Wie.
Copyright Dr. Ziebertz1 Schwierige Gespräche führen/ Psychische Traumatisierung Maria Lieb, M.A. Prof. Dr. Torsten Ziebertz.
Sicherheit im Bezirk Amstetten Arbeitskreis im Rahmen der ÖVP Bezirksklausur am
Profil AC/ IF Schuljahr 2015/16. Ziel AC Profil AC an Realschulen möchte die überfachlichen, berufsrelevanten Fähigkeiten einer jeden Schülerin und eines.
CHANCE – Unternehmenssimulator für unternehmerisches Denken und Handeln The best way of learning about entrepreneurship is through direct experience and.
Better Transitions. Better Results. Lebenslauf - Wettbewerb Der Lebenslauf ist die wichtigste Marketingunterlage im Rahmen von Bewerbungen und Jobsuche.
Leitbild 2015 des Sozial- und Gesundheitssprengels Mieminger Plateau Leitbild 2015 des Sozial- und Gesundheitssprengels Mieminger Plateau.
Nach der Migration: Teilhabe ermöglichen! „Creating Community“ München 16. März 2016 Dr. Hubertus Schröer – Institut IQM.
Evaluation von Coachingprozessen Herr Prof. Dr. Geißler Evaluation von Coachingprozessen Phase 6 Teil 4 KB
Eveline Jordi Raum für Entwicklung Möglichkeiten der Prävention sexueller Ausbeutung in Institutionen.
Gesundheitsdefinitionen. "Gesundheit heisst, man muss sich wohl fühlen, sich frei bewegen können, guten Appetit haben, normal in seinen Funktionen sein.
DROPOUT IN UNSERER SCHULE - FAKTOREN- Projekt CLOU
Ziele der Förderung: Erhöhung der Chancen von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Familien mit minderjährigen Kindern soziale (und berufliche)Teilhabe.
Michael Seeger LV BsAs: vom Input zum Outcome SP Inhalte und Kompetenzen der Paradigmenwechsel in der Bildungswelt seit 2000 © 2007 Michael.
Grundlagen, Prävention und Umgang im Kontext Pflege
Berufsfachschule für Altenpflege
Suche nach Hilfe
im Rahmen von Palliative Care
Brandschutzerziehung/ - Aufklärung
Positives denken fördern
Einzigartiger Impulsvortrag durch die Mischung aus Praxis und Theorie:
Herausforderung FTD – Umgang und Strategien
Wie unterstütze ich mein Kind? Optimale Lernumgebung zu Hause
Die vier Dimensionen des Leidens
Widerstand gegen Entwicklung
Hausaufgabenfibel der Bernhardschule
EhP - Teamorientierte Ausbildung
Von der Scham zur Menschlichkeit
HOMOSEXUALITÄT Opening the Door Ziele
Was wir erreichen möchten …
SAFE © SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN I Modellprojekt zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind Karl Heinz Brisch Kinderklinik und.
Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann KatHO NRW - Aachen
 Präsentation transkript:

Nothilfe in verschiedenen Situationen (ehem. ResQ Stufe 3 )

Hilfe für Helfer Belastungen – Folgen - Unterstützung

Auftrag den Umgang mit folgenden Situationen zu fördern:

In komplexen Situationen zielgerichtet handeln Raschheit - Besonnenheit Flexibel sein - Beharren Hypothesen bilden - umbilden Komplexe Situationen – über einfache Mittel verfügen

Unter wechselnden Bedingungen kompetent handeln Mensch -Technik Eigenständigkeit - Assistenz Engagement - Abgrenzung Distanz - Betroffenheit Standardisiert handeln - reflektiert vorgehen

Nach Normen, Regeln und Standards handeln und in diesem Rahmen Ermessensentscheide treffen und verantworten Rationalität - Emotionalität Risiken bewältigen - Chancen verlieren Verantwortung übernehmen - Verantwortung abgeben Fremde Bedürfnisse wahrnehmen - mit eigenen Bedürfnissen umgehen

Der ideale RS?

Sozialkompetenz Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die dazu befähigen, in den Beziehungen zu Menschen situationsadäquat zu handeln, mit anderen Menschen umgehen Kommunikationsfähigkeit Kooperationsfähigkeit Konfliktfähigkeit Einfühlungsvermögen Emotionale Intelligenz

Methodenkompetenz Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die es ermöglichen, Aufgaben und Probleme zu bewältigen, indem sie die Auswahl, Planung und Umsetzung sinnvoller Lösungsstrategien ermöglichen, mit unbekanntem Umgehen Analysefähigkeit Kreativität Lernbereitschaft Denken in Zusammenhängen Abstraktes und vernetztes Denken Rhetorik

Selbst- / Personenkompetenz Fähigkeiten und Einstellungen, in denen sich die individuelle Haltung zur Welt und insbesondere zur Arbeit ausdrückt. Persönlichkeitseigenschaften, die nicht nur im Arbeitsprozess Bedeutung haben, mit sich selbst umgehen Leistungsbereitschaft Engagement Motivation Flexibilität Kreativität Ausdauer Zuverlässigkeit Selbständigkeit

Fachkompetenz Zusammenfassung der fachlichen Qualifikationen die die Grundlage der beruflichen Tätigkeiten bilden Systematisch arbeiten Arbeitschritte festlegen Normen und Regeln beachten Fachsprache anwenden Hilfsmittel auswählen Arbeitsergebnisse kontrollieren

Handlungskompetenz Schnittmenge der vorherigen Kompetenzbereiche. Die Befähigung eines Menschen, sich situativ angemessen zu verhalten, selbstverantwortlich Probleme zu lösen, bestimmte Leistungen zu erbringen und mit anderen Menschen angemessen umzugehen. Kompetenz ist immer individuell

Stressfaktoren im Rettungsdienst

Was ist Stress? Das Stammhirn reagiert auf jede neue Situation reflexartig. Das heisst es entscheidet zwischen Flucht oder Kampf. Hier entstehen auch unsere Reflexe: z. B. das Wegziehen der Hand, wenn wir uns verbrennen. Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Druck, Spannung oder Veränderung.

Stressformen Eustress=positiver Stress Die Anforderung oder Situation wird als Herausforderung erlebt, der man sich gern stellt Disstress=negativer Stress Die Anforderung/Situation wird als unangenehm / belastend/ überfordernd angesehen, man möchte sie gern umgehen

Einsatz, Notfall Auslösende Faktoren von Belastungen RD/BS/FR Alarmierung Stressreaktion des Körpers Erhöhter BD Herzklopfen (Puls bis 140, 200 / min.) Schwitzen, zittern, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel etc… Art des Einsatzes Kinder, Jugendliche Suizide Bekannte, Freunde Einsätze mit direkter Gefärdung (Giftstoffe, Schusswaffen) Anblick von Leichenteilen Einsätze mit Sterbenden

Einsatz, Notfall Physiologische Belastungen Anfahrt Unfallrisiko Anfahrtsweg Eile Vorbereitung Situation vor Ort Eintreffen am Einsatzort Optische Bedingungen Akustische Bedingungen Olfaktorische Bedingungen Temperatur, Witterung Dauer

Einsatz, Notfall Physiologische Belastungen Besondere Gefahren Angstreaktion / Panik Atemgifte Ausbreitung Atomare Gefahren Absturz Biologische Gefahren Chemische Gefahren Einsturz Elektrizität Explosion Ertrinken Verletzungen Waffen

Einsatz, Notfall Psychologische Belastungen Individualpsychologische Belastungen Kontrollverlust, Hilflosigkeit Wissen um mangelnde Kompetenz Informationsmangel Anspruchsdenken Fehler Mangelndes Feedback

Einsatz, Notfall Psychologische Belastungen Sozialpsychologische Belastungen Klientel (Kinder, Schwerverletzte, chron. Kranke, Ausländer, Bekannte, Angehörige…) Angehöhrige der Patienten Verursacher Zuschauer Kollegen Mitarbeiter anderer Organisationen

Folgen

Reaktion der Helfer völlig unterschiedlich Zusätzlich beeinflussende Faktoren: Alter Geschlecht Konstitution Finanzielle Situation Familiäre Situation Soziale Ressourcen……

Burnout-Syndrom Entwickeln sich meist langsam, über Jahre Gereiztheit Wut, Agressivität Sarkasmus, Zynismus Desinteresse Sozialer Rückzug Depressives Verhalten Suchtverhalten

Burnout-Syndrom Entwickeln sich meist langsam, über Jahre Gereiztheit Wut, Agressivität Sarkasmus, Zynismus Desinteresse Sozialer Rückzug Depressives Verhalten Suchtverhalten

ASD: Acute Stress Disorder Tritt innerhalb von 4 Wochen nach dem Ereigniss auf und dauert mind. 2 Tage Schlafstörungen Flashback-Episoden Aggressivität Schreckreaktionen Konzentrationsstörungen Hyperaktivität Magen-Darm-Störungen Kreislaufstörungen

Verspannungen im Bereich der Muskulatur Kopfschmerzen Vermeiden von Gesellschaft um Fragen auszuweichen Vermeiden von Auslösern für Erinnerungen Angst vor Menschen, allgemeine Ängst Hilflosigkeit mit negativ gefärbten Gefühlen wie Wut, Rückzug, Schuld, Scham usw.

Spontanes Verschwinden der Stressymptome nach einer gewissen Zeitspanne. Unter Umständen Auftreten eines symptomfreien Intervalls. Verschwinden die Symptome nicht, so spricht man von einer sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)

Posttraumatische Belastungsstörungen PTBS Ein traumatische Ereignis ist ein Ereignis ausserhalb der Norm, das die physische und/oder psychische Integrität des Individuums gefährdet Symptome ähnlich Anhalten der Symptome über mehr als einen Monat Kann bis zur Arbeitsunfähigkeit, Invalidität führen Muss psychotherapeutisch behandelt werden

Wer ist betroffen? 1.Primäropfer Direkt vom Ereignis betroffene Überlebende 2.Sekundäropfer Indirekt vom Ereignis betroffene Überlebende, z. B. Retter, unbeteiligte Zeugen oder Angehörige

Unterstützung

Primäre Prävention Personalauswahl Aus- und Weiterbildung Teamzusammensetzung Dienstplanung Betriebsklima Freizeitgestaltung (Abwechslung, Ausgleich,…) Entspannungstechniken

Massnahmen im Einsatz Mentale Vorbereitung Positive Einstellung Zeitliche Grenze vor Augen führen „Einmal tief durchatmen“ Selbstinstruktion Kollegen um Unterstützung Bitten Thematisieren der Situation Ablösung

Individuelle Nachsorge Rituale Ablenkung, Aktivität Informationen über den Zustand des Opfers einholen Analyse der belastenden Gedanken (Begreifen was einem ergreift) Gespräche (Kann auch mit Freunden, Angehörigen sein)

Institutionelle Nachsorge Supervision Nachbesprechung belastender Einsätze Antistresstrainings Organisationen I

Debriefing Das Debriefing ist eine Präventivmassnahme mit dem Ziel eine posttraumatische Belastungsstörung zu vermeiden. In der Akutphase (auf dem Schadenplatz) werden Opfer betreut, ein richtiges Debriefing findet frühestens nach 24 Stunden, spätestens nach 7 Tagen statt

Das Debriefing gibt die Möglichkeit: Das tatsächliche Geschehen (Kognition) und die Gefühle (Emotionen) zuzuordnen und zu verstehen. Eine klare Zuordnung der Gefühle im Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis gibt die Möglichkeit zur Bewältigung der Symptomatik