DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern 1 Gesund bleiben im Lehrerberuf Burnout: Definition Prävention durch Ressourcenmanagement Intervention.

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DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern 1 Gesund bleiben im Lehrerberuf Burnout: Definition Prävention durch Ressourcenmanagement Intervention Referat von Rosette Christen-Salber und Andrea Munz Luzern, 1. August 2008

2 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Inhalt Definition Symptome Burnout-Verlauf Prävention durch Ressourcenmanagement Einführung Individuum Organisationsebenen: Team, Schulleitung, Schulbehörde Intervention Individuum Organisationsebenen: Team, Schulleitung Quellenangaben

3 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Definition: Symptome I Emotionale Erschöpfung Überdauernde Müdigkeit beim Aufstehen In der Arbeit frustriert sein Gefühl, mit dem Latein am Ende zu sein Sich von der Arbeit ausgelaugt fühlen Sich bei der Arbeit permanent zu sehr anstrengen müssen Psychosomatische Beeinträchtigungen Stressauswirkungen in die Freizeit hinein Schlafstörungen Individuell unterschiedliche psychosomatische und somatische Beschwerden

4 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Definition: Symptome II Reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit Konzentrationsschwierigkeiten Nachlassende Tatkraft Depersonalisierung häufig ärgerliches, gereiztes Reagieren Arbeit mit den Menschen als Strapaze erleben Sich schlecht in andere Menschen hineinversetzen können Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen Zynische und ironische Distanzierung Kontaktvermeidung, Rückzug

5 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Definition: Burnout-Verlauf

6 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Prävention durch Ressourcenmanagement: Einführung I Ziele: Sicherung der Gesundheit und der Arbeitszufriedenheit aller an der Schule Beteiligten Sicherung der Arbeitsbewältigung, der Leistungserbringung und der Stresstoleranz aller an der Schule Beteiligten

7 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Prävention durch Ressourcenmanagement: Einführung II

8 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Prävention: Individuum I

9 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Prävention: Individuum II Soziales Umfeld pflegen: Familie, Freundeskreis, Hobbys Konsequente Selbstpflege: Ernährung, Bewegung, Entspannung, Selbstvertrauen Aktiv sein – sich einsetzen wo es sich lohnt: Selbstwirksamkeit, Bewältigungsstrategien, Selbstmanagement Einstellungen zum Beruf periodisch überprüfen: z.B. Motivation, Helferwille, Perfektionismus, Anspruchsniveau, Harmoniebedürfnis Kohärenzgefühl: Verstehbarkeit, Handhabbarkeit, Sinnhaftigkeit Persönliche Perspektiven überprüfen: Standortbestimmung, Langzeitweiterbildung, Weiter- oder Zusatzausbildungen, Sabbatsemester

10 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Prävention: Team Gute Kooperation und Zusammenarbeit Vertrauenskultur aufbauen Fachlicher und pädagogischer Austausch Zeit für informelle Kontakte einplanen Humor schafft eine positive Atmosphäre Auseinandersetzungen rasch ansprechen und sachlich regeln Konflikte dort bearbeiten, wo sie entstanden sind Aktuelle Themen in Teamsitzungen und internen Weiterbildungen angehen 120%iges Engagement für die Schule ist auf Dauer gefährlich

11 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Prävention: Schulleitung Wertschätzende Grundhaltung zeigen Klar und fair führen Sich für die Lehrpersonen einsetzen Schnell reagieren bei Problemen Klar kommunizieren Ressourcen der Lehrpersonen und des Teams sinnvoll nutzen Auslastung und Belastung ansprechen, z.B. im MAG Lösungsorientiert und zuversichtlich denken und handeln Visionen gemeinsam mit Team entwickeln, umsetzen und konsolidieren Über Schule und Unterricht gegen aussen informieren

12 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Prävention: Schulbehörden Wertschätzende und unterstützende Grundhaltung zeigen Den persönlichen Kontakt zu Schulleitung und Team pflegen Verantwortlichkeiten und Dienstwege einhalten Innovationen unterstützen und Mittel zur Verfügung stellen Bevölkerung für Bildungsfragen sensibilisieren

13 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Intervention: Individuum Negative Veränderungen wahrnehmen und ernst nehmen Gespräche im privaten und beruflichen Kontext führen Hilfe suchen, z.B. Schulleitung, Schulberatung, Arzt… Entlastungsmöglichkeiten prüfen und umsetzen Sich Zeit nehmen und persönliche Ressourcen nutzen Pensenreduktion durch Krankschreibung (Taggeldversicherung) Pensenreduktion auf eigenen Wunsch (d.h. weniger Lohn)

14 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Intervention: Team Mit der betroffenen Lehrperson in Kontakt bleiben Beobachtungen ansprechen Unterstützungsangebote machen Wenn nötig, Schulleitung informieren

15 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Intervention: Schulleitung Beobachtungen ansprechen (Selbstbild/Fremdbild) Verständnis, Wertschätzung und Unterstützung signalisieren Entlastungsmöglichkeiten suchen auf der Ebene Individuum: z.B. Beratung, Arztbesuch (evtl. Krankschreibung) Team: z.B. Sonderaufgaben abgeben Schulleitung: z.B. Pensenreduktion Hospitationen machen, Unterrichtsqualität sicher stellen In Absprache mit der betroffenen Lehrperson Klasse, Team, Eltern und Schulbehörden informieren Bei Bedarf runden Tisch (Helferkonferenz) einberufen Wiedereinstieg gemeinsam sorgfältig, evtl. etappenweise planen

16 DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern Quellenangaben Kernen H.; Meier G.: Achtung Burnout! Haupt Verlag, 2008 Lattmann U.P.; Rüedi J.:Stress- und Selbstmanagement – Ressourcen fördern Sauerländer, 2003