Zentrale Faktoren bei der Umsetzung von Usability-Engineering bei einem mittelständischen Softwarehersteller Handlungsempfehlungen.

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Zentrale Faktoren bei der Umsetzung von Usability-Engineering bei einem mittelständischen Softwarehersteller Handlungsempfehlungen

2 Verantwortlichkeit klären Ressourcen bereitstellen Gemeinsames Verständnis schaffen Offiziellen Rahmen geben Zeit effizient nutzen Anforderungen individuell erfassen Ergebnisse verwerten Entscheidungen validieren Kontakt aufbauen und vernetzen Praxisrelevanz schaffen Leitfäden liefern Trappe et al. (2015). Zentrale Faktoren bei der Umsetzung von Usability-Engineering bei einem mittelständischen Softwarehersteller in der Pflegebranche. In: Weisbecker, A., Burmester, M. & Schmidt, A. (Hrsg.), Mensch und Computer 2015 – Workshopband. Berlin: De Gruyter Oldenburg. (S ). cf. ISO9241

Handlungsempfehlungen 3 Verantwortlichkeit klären: –„Usability“ als abstraktes Oberthema wird als wichtiger Aspekt der Softwareentwicklung von weiten Teilen der Belegschaft, auch in unterschiedlichen Funktionen, erkannt.  Vergabe von Verantwortlichkeit für das Thema sollte an dedizierte Mitarbeiter explizit vorgenommen werden.

Handlungsempfehlungen 4 Ressourcen bereitstellen: –Eine Vergabe von Verantwortlichkeit für Usability im KMU sollte mit dem Zugeständnis von Ressourcen einhergehen. –Barriere: Entscheidung über Freigabe von Ressourcen im KMU aus wirtschaftlicher Perspektive und nicht auf der Grundlage von Erkenntnisinteresse entschieden. –Zwar gibt es Möglichkeiten, den Aufwand für Nutzerzentriertes Design effizient zu gestalten, doch gerade bei der Einführung entsteht Mehraufwand. Der langfristige Wettbewerbsvorteil scheint nicht unmittelbar ersichtlich. Hier lohnt es sich, Entscheidungsträger durch eine direkte Demonstration der Durchführung einer Methode von der Dringlichkeit der Maßnahmen zu überzeugen.

Handlungsempfehlungen 5 Gemeinsames Verständnis schaffen: –Auffällig ist zum einen, dass die Thematik „Usability“ von den Mitarbeitern des KMU im Wesentlichen in der Evaluationsphase eines Produktes verortet wird und –zum Anderen sich auf vorwiegend funktionale Aspekte beschränkt und konzeptionelle Probleme hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit nicht betrachtet werden.  Die Terminologie muss vorgestellt und erarbeitet werden, damit ein gemeinsames Verständnis von Usability im Unternehmen wachsen kann.

Handlungsempfehlungen 6 Offiziellen Rahmen geben: –Anfängliche Begeisterung für das Thema ohne offizielle Verankerung führen zu einer „Zwischen-Tür-und-Angel-Usability“, die nicht nachhaltig ist. –Ist ein einzelner Verantwortlicher auch ein wichtiger Faktor für die Integration von Usability-Engineering in das KMU, so muss doch die gesamte Unternehmenskultur mit Usability-Kompetenzen wachsen und in interdisziplinären Runden spezifisch entwickelt werden, damit Ergebnisse beispielsweise von Nutzerstudien auch in der Entwicklung ankommen oder technische Vorgaben und Einschränkungen durch historisch gewachsene Software bei der Konzeption von Papierprototypen berücksichtigt werden. Zeit effizient nutzen: –Der Zeitfaktor bei der methodischen Erkenntnisgewinnung ist wesentlich mitentscheidend, ob eine Usability-Methode im KMU langfristig verwendet wird oder nicht. Dies sollte bei der Konzeption von Methoden, aber auch bei der Ausarbeitung von Usability-Leitfäden berücksichtigt werden.

Handlungsempfehlungen 7 Anforderungen individuell erfassen: –Usability ist einfach, lässt sich in kleinem Umfang realisieren, muss jedoch auch in den Entwicklungsprozess des KMU fest verankert werden. Bei externen Beratungsangeboten müssen die Bedarfe des Unternehmens individuell abgefragt und Methoden ggf. kontextabhängig adaptiert werden. Ergebnisse verwerten: –Vorgestellte Methoden des Usability-Engineerings werden zum Großteil als verständlich und nicht zu komplex bewertet. Gerade in der Beobachtung der Umsetzung zeigt sich, dass Methodenbeschreibungen auch Hinweise auf die Auswertung der Ergebnisse liefern sollten und wie diese innerhalb des Unternehmens kommuniziert werden können.

Handlungsempfehlungen 8 Entscheidungen validieren: –Durch Nutzer verifizierte Aussagen können Produktmanager eine Argumentationsgrundlage für oder wider bestimmter Designentscheidungen liefern. Kontakte aufbauen und vernetzen: –Der Aufwand bei der Akquise von Endnutzern kann, abhängig von der Zielgruppe, die Bereitschaft des KMUs zur Investition von Ressourcen übersteigen. –Gerade bei Pflegekräften, die in einem engen Zeitkorridor navigieren, kann die Bereitschaft zur Teilnahme an Nutzerstudien niedrig sein. Hier kann ein branchenspezifisches Kompetenzzentrum mit Kontakten zu Pflegediensten und Domänenexperten wertvolle Hinweise und Angebote liefern.

Handlungsempfehlungen 9 Praxisrelevanz schaffen: –Es gibt eine Bereitschaft zur Investition von Ressourcen, wenn absehbar ist, dass der Einsatz einer Methode direkten Nutzen bringt und eine unmittelbare Praxisrelevanz hat. Somit müssen Beispiele und Leitfäden gegeben werden, die dicht am Tagesgeschäft der Mitarbeiter liegen. –Es sollten an die Alltagsrealität angepasste Leitfäden geliefert werden, welche die unterschiedlichen Rollen in KMU mit zielgruppenspezifischer Ansprache adressieren. Dies ist eine der Herausforderungen an das Angebot eines Kompetenzzentrums.

Handlungsempfehlungen 10 Leitfäden liefern: –Usability-Heuristiken sollten für den KMU-Einsatz aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Auch wenn Usability-Verantwortliche im Unternehmen keine ausgebildeten Usability-Experten sind, kann man durch entsprechend vorbereitete Heuristiken eine Sensibilisierung für zentrale Aspekte von Gebrauchstauglichkeit bereitstellen. –Auch die Planung und Ausarbeitung von Erhebungsinstrumenten kann durch wesentliche formalisierbare Usability-Eigenschaften zielgerichtet angepasst werden.

Handlungsempfehlungen 11 Verantwortlichkeit klären Ressourcen bereitstellen Gemeinsames Verständnis schaffen Offiziellen Rahmen geben Zeit effizient nutzen Anforderungen individuell erfassen Ergebnisse verwerten Entscheidungen validieren Kontakt aufbauen und vernetzen Praxisrelevanz schaffen Leitfäden liefern Trappe et al. (2015). Zentrale Faktoren bei der Umsetzung von Usability-Engineering bei einem mittelständischen Softwarehersteller in der Pflegebranche. In: Weisbecker, A., Burmester, M. & Schmidt, A. (Hrsg.), Mensch und Computer 2015 – Workshopband. Berlin: De Gruyter Oldenburg. (S ).