REGIONALE AUSSPRACHEVARIATION IM DEUTSCHEN GEBRAUCHSSTANDARD Ergebnisse der Auswertung des Sprachkorpus „Deutsch heute“ Stefan Kleiner.

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REGIONALE AUSSPRACHEVARIATION IM DEUTSCHEN GEBRAUCHSSTANDARD Ergebnisse der Auswertung des Sprachkorpus „Deutsch heute“ Stefan Kleiner

Bekannte und weniger bekannte Variationsphänomene der deutschen Standardaussprache (Gebrauchsstandard) Anmerkungen zum Sprachwandel im deutschen Gebrauchsstandard in den letzten 30 Jahren (Vergleich König (1989) - "Deutsch heute") Möglichkeiten signalphonetischer Analyse in einem Sprachatlasprojekt F1/F2-Diagramme Sprachkarten auf der Grundlage von Formantwerten Spezifika der Spontansprache (Interviews) 2 INHALT

Chemie: Hauptvarianten: [kʰ], [ʃ]/[ɕ], [ç] Nebenvarianten: [x] (Schweiz), [kx] (Tirol) areal gebundene Variation national + subnational: Variantengrenzen decken sich mit Staats- + Ländergrenzen (v.a. BY, BW) => Faktor „Schule“ relevant kodifizierte Variante [ç] in der Minderheit (Abnahme im Vergleich zu König 1989) China: zu Chemie weitgehend identisches Raumbild ([tʃ] häufiger) Chirurg: [ʃ] auch im Süden Chile (grün = [tʃ]): im aktuellsten Aussprachewörterbuch (DAW 2009) nur [tʃ] Chor: Schweizer Spezialität Charisma: DAW (2009) nur [ç] 3 IM ANLAUT

Aussprachewörterbücher: im Auslaut (König) + vor stl. Konsonant (gekündigt, Notwendigkeit) = [-ɪç], sonst [ɪg]/[ɪk] (Könige, lediglich) Varianten: [ç], [ʃ]/[ɕ], [k]/[g̊] Wortauslaut : König, billig, 1951, richtig vor -t: gekündigt, bescheinigte vor -keit: Notwendigkeit vor -st: wichtigste (Superlativ) Wortliste vs. Übersetzung vor -st: 28. (Ordinalzahl)  Diverse Variationsfaktoren: Phonotaktik (Position/lautliche Umgebung im Wort), Morphologie (Wortart, Paradigmenuniformität), Wortfrequenz (Üblichkeit), Medialität (gelesen vs. spontan/frei gesprochen => „Buchstabeneffekte“), erhebungsbedingte Verzerrungen („Ermüdung“) 4 SUFFIX/ENDUNG

= /f/ in Erbwörtern (Vater, ver-) oder /v/ (v.a. in Lehnwörtern, aber häufig auch /f/ möglich) Variation zwischen [f] und [v] in evangelisch regionale Variation auch in Verse, Vize-, Larve, Nerven, Kurve, Ventil, November, Klavier, Perspektive.... allgemeine Tendenz: wenn [f], dann v.a. im Süden (besonders Schweiz), aber [v] in Verse, Vize- typisch für Ostösterreich 5 PHONOLOGISCH MEHRDEUTIGE KONSONANTENGRAPHIE

Sonderfall /sts/ in Szene /z/ in Sirup /ȝ/ in Journalist /kv/ in Quark 6 DIVERSES KONSONANTISCHES

Wortakzentvariation ist in den Aussprachwörterbüchern der am häufigsten verzeichnete Variationstyp Anis: in DAW nur [an'iːs], DUDEN 6 hat beide Varianten Motor, Motorrad Mathematik Roboter Angela 7 WORTAKZENT IM FREMDWORTBEREICH

8 / / IN FRZ. LEHNWÖRTERN in Balkon, Ballon Hauptvarianten [-ɔ̃ː]/[-ɔː], [-ɔŋ], [-oːn] in Balance Hauptvarianten [-ɔ̃ːs]/[-ɔːs], [-ɔŋs]/[-aŋs], [-ans] (selten) in Engagement Hauptvarianten [-mɔ̃ː]/[-mɔː], [-mɔŋ]/ [-maŋ]; [-mɛnt] (selten) Exkurs: Silbenzahl in Engagement =>insgesamt deutliche Regionalität, in Deutschland z.T. ausgeprägter Ost-West- Unterschied

Städte (Sg. Stadt) Quantitätswechsel zwischen Sg.-Pl. (unikal im Standarddeutschen) in DAW (2009) nur /ɛː/ kodifiziert Vokalqualität bei Länge meist [eː] hing (ging, fing) /ɪ/ in den Aussprachwörterbüchern völlig stabil im Vergleich mit 1975 siebter / siebzig /iː/ in den Aussprachwörterbüchern (vs. vierter/Viertel/vierzig mit [ɪ]) s[ɪ]bter vs. s[iː]bzig in Thüringen/Sachsen Ursache: Dreisilbigkeit (siebenter => offene Silbe) Wuchs [uː] in den Aussprachwörterbüchern Vergleich mit Vorgängerkorpus von 1975: Abnahme der [ʊ]-Belege von 48% > 17% 9 VOKALQUANTITÄTSVARIATION

Wurst / es ist mir wurst Struktur Spray Baustil Real-Time-Vergleich Bisher stärkste Veränderung eines Einzelphänomens im Korpusvergleich 10 NACH /r/ UND IM ANLAUT VON FREMDWÖRTERN [ʃt][st] KK (1975/76)97%3% DH (2006-9)38%62%

später Hauptvarianten: [ɛː] (rot), [eː] (blau) sägen (Minimalpaar mit Segen) => massiver Effekt Kombinationskarte aus 12 Belegwörtern der Wortliste  Nord + Ost + Österreich vs. Süd + West + Schweiz (mit Löchern in D Mitte/Süd)  vgl. mit König (1989): Tendenz zur Ausbreitung von [eː] in Deutschland 11 VOKALISMUS: DAS LANGE /Ɛː/-PHONEM

12

Wortanlautende betonte Vokale im Dt. mit Glottalverschluss, aber nicht wortintern wie in Ruine (DUDEN 6/ DAW: [ʁuˈiːnə]) Phänomen vermutlich weitgehend unbewusst (fehlende graphische Repräsentation) ähnlich Verbreitung auch bei Oase, Theater, Beate Fazit: kodifizierte Variante wird v.a. im Süden verwendet Implikationen für Wort- vs. Silbensprachtypologie (Nübling/Szczepaniak): Glottalverschluss wird vom Akzentsitz determiniert, nicht vom Wortanfang (spricht gegen Deutsch als Wortsprache ) 13 WORTINTERNER HIAT (VOKAL+VOKAL) IN RUINE

Was sind Vokalformanten? Verstärkungen von Frequenzbändern, hervorgerufen durch die Konfiguration der Artikulationsorgane; deren Lage (v.a. F1 und F2) entscheidet über die wahrgenommene Vokalqualität. Messung und Übertragung in ein F1/F2 Diagramm => Darstellung eines kompletten individuellen Vokalsystems (Vorteil: Ähnlichkeit zu gängigen schematischen Vokaltrapezdarstellungen IPA) 14 MÖGLICHKEITEN SIGNALPHONETISCHER ANALYSE: VOKALFORMANTEN F1=733Hz F2=1113Hz

15 INDIVIDUELLE VOKALSYSTEME ALS TYPISCHE VERTRETER REGIONALER GEBRAUCHSSTANDARDS

16 INDIVIDUELLE VOKALSYSTEME ALS TYPISCHE VERTRETER REGIONALER GEBRAUCHSSTANDARDS

Vorteile Ausschaltung des Faktors "Mensch" und seiner Unzulänglichkeiten bei der Annotation (vgl. Teil 1) Probleme Normalisierung nötig zur interindividuellen Vergleichbarkeit Messfehler Herstellung von Vergleichbarkeit mit Karten auf der Basis von phonetischen Transkriptionen Eignung für Laienpublikum? Vgl. Atlas of North American English (Labov, Ash, Boberg 2006) 17 SPRACHKARTEN AUF DER BASIS SIGNALPHONETISCHER ANALYSEN

MENSCHLICHE VS. AUTOMATISCH GENERIERTE TRANSKRIPTIONSKLASSEN 18 male speakers

SPRACHKARTEN: PHONETISCHE TRANSKRIPTIONEN VS. SIGNALPHONETISCHE MESSUNGEN 19

Dauerdifferenz des s-Lauts in Gefäße – Käse (abgefragt als Wortpaar) blaue Symbole: keine Dauerdifferenz, d.h. und werden gleich ausgesprochen => kein phonematischer Unterschied zwischen /s/ und /z/ phonologische Karte ohne Aussage über genaue phonetische Realisierung (z.B. Stimmtonbeteiligung) 20 SIGNALPHONETISCHE ANALYSE: RELATIVE LAUTDAUER BEI FRIKATIVEN

21 SIGNALPHONETISCHE ANALYSE: RELATIVE LAUTDAUER BEI PLOSIVEN Dauerdifferenz der Verschluss- und Burstphase des Dentalplosivs in bunt vs. Bund (Wortliste, kein Minimalpaar) Einbeziehung der Sprechgeschwindigkeit (relativ zur Wortlänge) weiße/hellgraue Symbole: negative/fehlende/niedrig positive Dauerdifferenz, d.h. und werden gleich ausgesprochen => Neutralisierung dunkelgraue/schwarze Symbole: positive Dauerdifferenz (natural breaks: grau18- 53ms, schwarz ms) phonologische Karte ohne Aussage über genaue phonetische Realisierung (absolute Dauer)

SPRACHKARTEN AUF DER BASIS VON SIGNALPHONETISCHEN MESSUNGEN 22 Fazit: Für Sprachkarten im Bereich des Vokalismus sind Formantmessungen (F1) eine geeignete Grundlage, sie kommen zu vergleichbaren Ergebnissen wie phonetische Transkriptionen Offene Fragen F1 /Dauer funktioniert, aber Anwendung auch möglich mit anderen phonetischen Parametern (F0, Intensität)? Mehrdimensionale Darstellung (F1xF2) möglich/hilfreich (graphische Umsetzung)? Welche Normalisierungsmethode (kartographisch, Nearey, Watt+Fabricius, Lobanov)? (vgl. NORM) Ermittlung der Klassengrenzen: Wieviele Grenzen und welche Algorithmen? Überprüfung von Messfehlern (nur für Ausreißer sinnvoll) Positionelle Messprobleme (vor Nasal) Festlegung der Messpunkte (diverse Möglichkeiten)

t-Tilgung in braucht tendenzieller Nord-Süd-Kontrast Ursache für t-Tilgung primär morphologisch/syntaktisch: Modalverbfunktion von brauchen „Sie braucht nicht (zu) arbeiten“ parallel zu „Sie mag/darf/kann nicht arbeiten“ Analogie zur Bildung der 3.Pers.Sg. der Modalverben ohne -t-Suffix  „Sie brauch-Ø nicht (zu) arbeiten“  Übertragung in den Vollverbgebrauch „Sie brauch-Ø ihn nicht“ (vgl. Girnth 2000: ; anders Maitz/Tronka 2009) 23 SPEZIFIKA DER SPONTANSPRACHE

Vorkommen von glaub' als Modalpartikel „Der hat glaub' keine Zeit“ Vorkommen von sone als Plural von so "Das sind sone Typen" 24 SPEZIFIKA DER SPONTANSPRACHE

Pronomen nichts Duden 4 (1995: S. 352): „Die Form nix ist in der gesprochenen Umgangssprache allgemein gebräuchlich[…]. Die Form nischt begegnet mitteldeutsch, besonders berlinerisch.“ 25 SPEZIFIKA DER SPONTANSPRACHE

VIELEN DANK

Ammon, Ulrich (1995): Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Problem der nationalen Varietäten. Berlin u.a.: de Gruyter. Berend, Nina (2005): Regionale Gebrauchsstandards – Gibt es sie und wie kann man sie beschreiben? In: Eichinger, Ludwig M./Kallmeyer, Werner (Hrsg.): Standardvariation. Wie viel Variation verträgt die deutsche Sprache? S Berlin/New York: de Gruyter, (Jahrbuch des Instituts für Deutsche Sprache 2004) Girnth, Heiko (2000): Untersuchungen zur Theorie der Grammatikalisierung am Beispiel des Westmitteldeutschen. Tübingen: Niemeyer. (Reihe Germanistische Linguistik 223) Maitz, Péter – Tronka, Krisztián (2009): brauchen – Phonologische Aspekte der Auxiliarisierung. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik (Stuttgart) 76.2, 189– LITERATUR