Breitband oder world wide waiting? Ein Werkstattbericht aus dem Kreis Lippe Ulrich Stephanides, Kreis Lippe.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Klicke Dich mit der linken Maustaste durch das Übungsprogramm!
Advertisements

Internetstruktur Das Internet besteht aus vielen Computern, die weltweit untereinander vernetzt sind.
Schulen ans Netz Oberhausener Moderatoren
Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume Hinweise für die Kommunen.
H ä ndler Hansmann verlangt von Michael Schadenersatz f ü r das besch ä digte Fahrrad. ( Wer will was von wem ) Eine m ö gliche Anspruchsgrundlage k ö
Förderung kleinerer Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke Das Programm Kleinere Städte und Gemeinden (KSP) ist eines von fünf.
Starten Sie optimal in das neue Jahr nach dem Weihnachtsgeschäft Werbeaktionen für den Weihnachtsausverkauf Vertraulich © , Amazon.com, Inc. und.
Eringerfeld, Langeneicke und Ermsinghausen, Mönninghausen,
Präsentation von: Tamara Nadine Elisa
Ergebnisse der VersorgungsanalyseGemeinde Alfter Ergebnisse der Versorgungsanalyse Gemeinde Alfter, Ausgangssituation und Zwischenergebnisse.
Fallbeispiel: Privacy Was ist Privacy? Wie wird Privacy gesch ü tzt? Gibt es im Internet Anonymit ä t? Was kann die Schule f ü r den Schutz von Privacy.
Die ersten Schritte bei der Entdeckung der Statistik
Situation der Breitbandversorgung in Graubünden
Wir wohnen nicht neben der Schule, so fahren wir mit dem Bus.
Web 2.0 Interaktives Internet.
Telefonie Geräte und Dienste, die eine direkte Sprachkommunikation ermöglichen. Basisgerät: das Telefon.
Hören und Sprechen II Klasse:09.
Referent: Andreas Dissmann
I. Was ist das Postpaid – Verfahren II. T- Pay Funktionsverfahren III. Vorteile IV. Nachteile V. Anfallenden Kosten VI. Anbieter VII. Besondere Eignung.
Betriebsrat Datum, Autor.
KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft INSTITUT FÜR INFORMATIONS- UND WIRTSCHAFTSRECHT.
Abstürze bei Win XP. Gliederung Allgemeines über Abstürze bei XP Bluescreen Allgemeine Vorgehensweise bei Abstürzen Beispiele von Abstürzen und deren.
(c) Schramm Öhler Rechtsanwälte1 Die neuen EU-Richtlinien Highlights / Pflicht zur elektronischen Vergabe RA Dr. Matthias Öhler.
Kommunale Strombeschaffung in Bayern ab 2014 Informationsveranstaltungen des Bayerischen Gemeindetags.
Erfahrungsbericht Neuer Internetauftritt der Gemeinde Risch.
Bürgerbündnis Nordheide e.V | Warum sollte der Verein erhalten bleiben? Fakten und Gedanken zum Antrag.
1 Was die Genossenschaften zu tun haben Peter Schmid, SVW Zürich Grenchner Wohntage 2009.
Bewerbungs- eingang Bewerbungs- bearbeitung Stellenangebote VermittlungKommunikationZusatzleistungen.
1 Bürgermeisterseminar Interkommunale Zusammenarbeit Städte- und Gemeindebund NRW Beigeordneter Hans-Gerd von Lennep.
Mittelverwendungsprüfung in den wohnwirtschaftlichen Programmen.
„Die Terminierungs-Profis“. S.L.G. Terminierung schult wie man immer und immer wieder Termine in seinem Kundenstamm nicht nur vereinbart, sondern besser,
Personalsachbearbeitertagung Rubrik / Übergeordnetes Thema © Copyright Ev. Landeskirche in Baden | | I Aufrecht | Seite.
Prüfungsanmeldung Die Prüfungsanmeldung erfolgt innerhalb der Anmeldefrist (in der Regel bis 3 Tage vor dem jeweiligen Prüfungstermin) online über links.
Januar 2011 E-Learning Schulungsunterlage für Bezirksmanager.
D.A.S. Maklerforum® PV Ost - Direkthilfe -Schadenmeldung und Beratungsscheck -Elke Herzog (RS Wien)
® © Dr. Anne Katrin Matyssek Falls Sie es nicht bereits tun: Bitte hören Sie zu dieser Präsentation parallel den.
Funktionsweise eines Funambolservers Natascha Graf Aachen, 01. Februar 2010.
Projekt CLARA 2 Teilbereich Moderne Verwaltung Auftaktworkshop am Uwe Lang Landratsamt Vogtlandkreis Amt für Kataster und Geoinformation Amtsleiter.
Marketing Vergleich.
OPTIMIERUNGSMÖGLICHKEITEN BEI BIOGASANLAGEN Oberschule Kirchdorf GREENET Future of the planet.
PPP- PRAXIS SCHWEIZ: PRAXISLEITFADEN HOCHB AU Lorenz Bösch Präsident Verein PPP-Schweiz
Vertrauenswürdige Repositorien Take Away Botschaften I Repositorien sind Kern moderner Dateninfrastrukturen Repositorien müssen vielschichtige Vertrauensrelationen.
PR-Kooperationsprojekt zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV)
Kolpingwerk Deutschland ● St.-Apern-Str. 32 ● Köln ● Ein Angebot der Diözesanverbände im Kolpingwerk Deutschland Kolpingsfamilie Folie.
Mediation ist mehr als Win - Win. Ausgangspunkt Mediation – Wann ist sie sinnvoll? Mediation ist ein strukturiertes Verfahren, in dem neutrale Dritte.
Bestes Girokonto jetzt eröffnen Die EU forderte schon vor vielen Jahren, dass allen EU-Bürgern der Weg freigemacht werden sollte für die Eröffnung eines.
Friederike von eichel vergabeunterlagen _inhalt _vorgehensweise _aufbau.
Textmasterformat bearbeiten Zweite Ebene Dritte Ebene Vierte Ebene Fünfte Ebene Uns er Alm e - das Dorf an den Que llen - hat Zuk unft ?
Die Förderlandschaft im Bereich des Breitbandausbaus Farbe blau: Rot:0 Grün:137 Blau: Thüringer Breitbandgipfel Ministerialrat Andreas Kaßbohm Leiter.
Projekte planen und durchführen
Lernen durch Musik Artenkenntnis einheimischer Bäume einmal anders.
Zehn Schritte zu Linux Der Weg in eine andere Welt...
ECOPLAN Familienergänzende Kinderbetreuung für den Vorschulbereich im Kanton Solothurn ‏ Michael Marti, Ecoplan Präsentation Medienkonferenz.
Выполнил: учитель иностранного языка Крамаренко Марина Анатольевна
Übersicht der Vorgehensweise bei der Einrichtung von Kleiderspendencontainern
Die Spezialisten in der Vermittlung der Gesundheitsfürsorge
Abrechnungslegung allgemein, Dokumente, IWBecos
Ort des Geschehens: Zoohandlung Und so was soll´s geben ?
Alles begann mit einem Traum...
Unterwegs im Internet.
Routing … … die Suche nach dem Weg..
Hausaufgaben Schule XY Elternabend vom #816810
Elektronische Post BBBaden.
abH ausbildungsbegleitende Hilfen
Routing … … die Suche nach dem Weg..
Modern PC - Textbausteine
Baustelleninfo Hendrik Ullrich, Projektleiter, Projektieren und Realisieren Walcheplatz 2, 8090 Zürich, Telefon , Mail
Schiedsgerichtsbarkeit
Cloudlösungen für die Landesgeschäftsstelle
Steirische Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft m.b.H.
 Präsentation transkript:

Breitband oder world wide waiting? Ein Werkstattbericht aus dem Kreis Lippe Ulrich Stephanides, Kreis Lippe

Breitband oder world wide waiting ? →

Breitbandversorgung im Kreis Lippe Möglichkeiten nach dem Konjunkturpaket

Sachstand nach erfolgter Ausschreibung: Telekom ist mit Glasfasertechnik günstigster Bieter

8 Ortsteile wurden im Laufe 2010/2011 neu angeschlossen Alverdissen, Bentrup-Loßbruch, Eschenbruch, Humfeld, Leopoldstal, Lieme, Lockhausen, Silixen

Gesamtkosten: € Hiermit sind die Mittel aus dem Konjunkturpaket aufgebraucht

Aufhören oder weitermachen? Aufhören weil: Haushaltslage der Kommunen ist schlecht wie nie (Stichworte HSK, Nothaushalt) Telekommunikation gehört nicht zum Aufgabenkatalog der Kommunalverwaltung Kritik der BM: Und wann kommen Post und Bahn ? Verlorene Ausbauzuschüsse dienen dazu, dass Privatunternehmen sich eine Gewinnsituation rechnen können

Aufhören oder weitermachen? Weitermachen weil: Noch gibt es Landeszuschüsse zum Ausbau Land zahlt fast alles ( 80 bis 90% !) Ortsteile könnten innerhalb sehr kurzer Zeit an Attraktivität und damit an Einwohnern und Betrieben verlieren Diese Entwicklung kann sich etwa so rasch vollziehen wie der technische Fortschritt ! Sie wäre praktisch unumkehrbar

Aufhören oder weitermachen? Ergebnis der Abwägung: Weitermachen kostet Geld, nicht weitermachen noch viel mehr

Problem: Telekommunikationsangelegenheiten sind Kommunalverwaltungen grundsätzlich wesensfremd. Notwendiges Fachwissen über rechtliche Rahmenbedingungen und Techniken ist üblicherweise nicht vorhanden

Mögliche Herangehensweise: I. Verwaltungsspitze sollte ein Votum des Rates (Rahmenbeschluss) einholen, in welchem der maximale Finanzrahmen einer Beteiligung der Verwaltung an Ausbauvorhaben bestimmt wird

Mögliche Herangehensweise: II. Festlegung eines Teams/einer AG von Bearbeitern im Haus. Diese müssen nicht aus einem Amt kommen, sollten jedoch durch gemeinsames technisches Interesse am Projekt verbunden sein

Mögliche Herangehensweise Die nachfolgenden Schritte können entweder durch die Kommune selbst oder durch ein zu beauftragendes Planungsbüro ausgeführt werden, dessen Kosten ebenfalls zu 90 % förderfähig sind

Mögliche Herangehensweise: III. Feststellung der mangelhaft versorgten Ortsteile im Gemeindegebiet. Hierbei an erster Stelle hilfreich: der Breitbandatlas im Internet

Mögliche Herangehensweise: IV. Nachweis der fehlenden oder unzureichenden (<2MB/sec im download) Versorgung. Das kann z.B. durch Befragung der Einwohner der laut BB-Atlas unterversorgten Gebiete geschehen. Tipp: Ortsvorsteher einbinden !

Mögliche Herangehensweise: V. Nachvollziehbare Darstellung des ermittelten und prognostizierten Bedarfs an Breitbandanschlüssen im Ortsteil Auch hier: Informationsgewinnung durch Ortsvorsteher !

Mögliche Herangehensweise: VI. Erstellung einer Leistungsbeschreibung auf Basis der Bedarfsermittlung für ein offenes, transparentes und technologieneutrales Auswahlverfahren

Mögliche Herangehensweise: VI. Standardleistungsbeschreibungen können übernommen werden von der Internetseite

Mögliche Herangehensweise: VII. Ausschreibung auf (auch möglich: Homepage der Gemeinde, Amtsblatt). In dieser Ausschreibung gleichzeitig Abfrage, ob Geschäftsinteresse ohne Zuschussgewährung vorhanden ist (sog. „Nachweis des Marktversagens“)

Mögliche Herangehensweise: VIII. Sinnvoll: Gemeinsame Ausschreibung aller unterversorgten Ortsteile/Gewerbegebiete, die noch mit Hilfe von Landesmitteln versorgt werden sollen

Mögliche Herangehensweise: VIII. Vorteil: Größeres Interesse auf Anbieterseite an Paketlösungen, bessere Ausschreibungsergebnisse. Nicht nur die Telekom bietet häufig selbst dann nicht für kleine OT, wenn Ausbauzuschüsse gegeben werden !

Mögliche Herangehensweise: VIII. Nachteil: Alle beteiligten Kommunen müssen sich wahrscheinlich auf den selben Anbieter mit der selben Technik einigen

Mögliche Herangehensweise: IX. Auswahl des Netzbetreibers: Es werden höchst verschiedene Techniken von grundverschiedenen Betreibern angeboten – Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Somit Auswahl anhand eines Kriterienkataloges mit Punktebewertung

Herangehensweise: IX. Maximal zulässige Zuschusshöhe: € pro Ortsteil (gefördert werden jedoch nur maximal € !) → EU-Wettbewerbsrecht beachten !

Empfehlung X. Rahmenbedingungen nach EU- Recht und Landesförderrichtlinien mit dem Dezernat 34 der jeweiligen Bezirksregierung abstimmen.

Empfehlung Alles was zuvor mit der Bezirksregierung abgestimmt worden ist, bereitet später bei der Mittelverwendungsprüfung keinen Verdruß !

Erfahrungen - Breitbandversorgung ist eine arbeitsintensive Aufgabe und kann nicht neben dem Tagesgeschäft auf einer Stelle für einen ganzen Kreis „miterledigt“ werden

Erfahrungen - - die meisten Probleme treten erst auf, wenn der Ausbau physisch abgeschlossen ist: Beschwerden derjenigen, die nicht mehr im Versorgungsgebiet liegen, technische Anlaufschwierigkeiten beim Versorger, falsche Auskünfte der Hotlines, unzutreffende Berichte in der Lokalpresse… Beispiel:

Erfahrungen Eschenbruch humpelt auf die Datenautobahn Der Weg ins weltweite Netz dauert etwas länger als geplant – Montag Versammlung für Einwohner Schnell ins weltweite Netz – das ist der Traum aller Dörfler. So auch in Eschenbruch. Und eigentlich könnte das jetzt was werden – wenn es nicht bei der Telekom intern haken würde…. (Lokalpresse nach Ausbau in einem Ortsteil)

Fazit: Viel Arbeit, aber sie lohnt !

Vielen Dank Andre Gronemeier, Stadt Detmold Andreas Henkel, IHK Lippe zu Detmold Ulrich Stephanides, Kreis Lippe