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Gewalt und Friedfertigkeit

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Präsentation zum Thema: "Gewalt und Friedfertigkeit"—  Präsentation transkript:

1 Gewalt und Friedfertigkeit
Problemfelder menschlichen Handelns – Herausforderungen für Moral und Ethik   Gewalt und Friedfertigkeit

2 Gewalt – eine Definition
„Der absichtliche Gebrauch von angedrohtem oder tatsächlichem körperlichen Zwang oder physischer Macht gegen die eigene oder eine andere Person, gegen eine Gruppe oder Gemeinschaft, die entweder konkret oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Fehlentwicklungen oder Deprivation führt.“ WHO: Weltbericht Gewalt und Gesundheit. Kopenhagen2003.

3 Arten bzw. Formen von Gewalt
Personale, direkte Gewalt Bei der direkten, personalen Gewalt gibt es einen konkreten Akteur, der die Gewalt ausübt. a) Physische (körperliche) Gewalt Bedrohung von Leib und Leben durch körperliche oder Waffengewalt, z.B. Mord, Folter, Vergewaltigung etc. Androhen von Gewalt, Folter, Vergewaltigung etc. Einwirken auf andere mit Mitteln körperlicher Gewalt, z.B. Schläge b) Psychische (seelische) Gewalt Erzeugen von Angst, z.B. durch Beschimpfung, Bedrohung, Einschüchterung Verletzen des Selbstwertgefühls einer Person, z.B. durch Sexismus, Rassismus, Mobbing

4 Arten bzw. Formen von Gewalt
Strukturelle, indirekte Gewalt Bei der indirekten, strukturellen Gewalt ist kein konkreter Akteur identifizierbar. Auf diese besondere Form von Gewalt machte der norwegische Friedensforscher Johan Galtung aufmerksam. Es kann unterschieden werden in: a) Kulturelle Gewalt ungleiche Zugangschancen zu kulturellem Wissen, z.B. Schule, Universität Missbrauch von Aspekten der Kultur (Religion, Sprache, Ethnie, Kunst, Wissenschaft) zur Rechtfertigung von Gewalt

5 Arten bzw. Formen von Gewalt
Strukturelle, indirekte Gewalt b) Ökonomische Gewalt Ökonomische Gewalt besteht in der Eigenart der Produktionsverhältnisse und deren Folgen für Beschäftigte und Konsumenten. So gesehen sind Erscheinungen wie Arbeitslosigkeit, Niedriglöhne und Armut Ausdruck ökonomischer Machtverhältnisse. Bestimmte gesellschaftliche Gruppen verfügen über mehr Kapital als andere und nutzen ihre bevorzugte Stellung zur Ausbeutung anderer Gruppen. Der innergesellschaftliche »Klassenkonflikt« und der internationale Konflikt zwischen den reichen Industrieländern (»Erste Welt«) und den armen Entwicklungsländern (»Dritte Welt«) können somit auf ein ökonomisches Gewalt- und Machtverhältnis zurückgeführt werden.

6 Arten bzw. Formen von Gewalt
Strukturelle, indirekte Gewalt c) Bürokratisch-technische Gewalt Nach Theodor W. Adorno und Max Horkheimer hat sich in der bürgerlichen Gesellschaft eine besondere Rationalität, eine »instrumentelle Vernunft« entwickelt. Bürokratie und Verwaltung gehen nicht auf die spezifische Situation des einzelnen Bürgers ein, sondern zwängen ihn in ein vorgefertigtes Muster, nach dem sein »Fall« abgewickelt wird. Bürger werden so zu Nummern reduziert, »versachlicht« und ihrer Individualität beraubt. Diese bürokratisch-technischen Abläufe vollziehen sich hinter dem Rücken der Akteure als Gewaltverhältnis, gegen das jene ankämpfen. Ein Beispiel dafür ist der Konflikt zwischen Ausländerbehörden und Asylrechtsgruppen.

7 Aggressionstheorien Lernpsychologische Theorie
Die Lerntheorie hält aggressives Verhalten für erlernt. Das Erlernen kann auf verschiedene Weise erfolgen: Lernen durch Erfolg Lernen durch Vorbilder

8 Aggressionstheorien Frustrations-Aggressions-Theorie
Die Frustrations-Aggressions-Theorie besagt, dass Frustrationen immer zu Aggressionen führen und Aggressionen immer eine Folge von Frustrationen ist. Frustrationen sind: Behinderungen einer zielgerichteten Handlung (Hindernisfrustration) Mangelzustände (Entbehrungsfrustration) Angriffe, Provokationen und Belästigungen (Belästigungsfrustration)

9 Aggressionstheorien Psychoanalytische Triebtheorie (Freud)
Nach Freuds psychoanalytischem Ansatz wirken im Menschen zwei Triebe: der Lebenstrieb Eros und der Todestrieb Thanatos. Der Todestrieb setzt destruktive Energie frei. Diese Energie wird nach außen abgeleitet. Aggressive Handlungen führen zu Spannungsabbau.

10 Aggressionstheorien biologische Triebtheorie (Lorenz) / ethologisches Interaktionsmodell Lorenz geht von einem angeborenen Aggressionstrieb aus, den er aus der Ethologie (= vergleichenden Verhaltensforschung) ableitet. Aggressionen gehören gleichsam zu unserem biologischen Programm und erfüllen bestimmte Funktionen (z. B. „Revierverteidigung“). Seine Theorie, die auch als „Dampfkesseltheorie“ bezeichnet wird, geht davon aus, dass von einem Organismus ständig Aggressionen aufgebaut werden. Diese Aggressionen werden aufgestaut, bis ein Auslöser die Entladung der aufgestauten Aggressionen bewirkt. Je mehr Aggressionen aufgestaut wurden, desto weniger stark braucht der die Entladung auslösende Reiz sein. Nach der Entladung baut sich erneut ein Druck auf, bis es wiederum zu einer Entladung kommt.

11 „Stell’ dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin
„Stell’ dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.“ – Krieg als besondere Form von Gewalt Krieg (mittelhochdeutsch kriec; althochdeutsch chrēg: Hartnäckigkeit), mit Waffengewalt geführte Auseinandersetzung zwischen Staaten oder Völkern bzw. zwischen Bevölkerungsgruppen innerhalb eines Staates (Bürgerkrieg).

12 „Stell’ dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin
„Stell’ dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.“ – Krieg als besondere Form von Gewalt Arten von Krieg: Angriffskrieg Verteidigungskrieg Bürgerkrieg Unabhängigkeitskrieg Partisanenkrieg Guerillakrieg Wirtschaftskrieg Weltkrieg Koalitionskrieg Grenzkrieg Erbfolgekrieg

13 Der Gerechte Krieg Bereits Cicero entwickelte die Vorstellung eines „gerechten“ Kriegs. Diese Vorstellung wurde im Mittelalter und der Neuzeit weiterentwickelt (u.a. durch Augustinus, Erasmus von Rotterdam und Thomas von Aquin). Bis heute wird der Begriff des „gerechten“ Kriegs in der Philosophie und Theologie, insbesondere aber in der Politik verwendet. Um als „gerecht“ zu gelten, hat der Krieg nach diesen Theorien gewisse Kriterien zu erfüllen, die sich auf die Entstehung des Krieges (ius ad bellum: Wer darf aus welchen Gründen Krieg führen?), die Regeln, an die man sich im Krieg zu halten hat (ius in bello: Wie darf Krieg geführt werden?) und die Beendigung des Krieges (ius post bellum: Wie wird der Frieden gesichert?) beziehen.

14 Der Gerechte Krieg Immer wieder angeführte Kriterien eines „gerechten“ Kriegs (ius ad bellum“) sind: Causa iusta: Ein gerechter Kriegsgrund muss gegeben sein, an erster Stelle ein gewaltsamer Angriff der Gegenseite. Ultima ratio: Der Krieg muss das äußerste Mittel zur Wiederherstellung des Friedens sein. Legitima potestas: Der Krieg muss von einer dazu legitimierten politischen Autorität erklärt und geführt werden. Recta intentio: Die Kriegsführung muss am Ziel des Friedens orientiert sein. Debitus modus: Die Verhältnismäßigkeit der Mittel muss gewahrt bleiben. Dieses Kriterium beinhaltet u.a.: (a) Es muss eine vernünftige Aussicht auf eine erfolgreiche Beendigung der Kriegshandlung gegeben sein. (b) Es muss zwischen Kombattanten und Nicht-Kombattanten unterschieden und damit die Zivilbevölkerung weitestgehend geschützt werden (= ius in bello).

15 Der Gerechte Krieg Die meisten Philosophen gehen davon aus, dass alle diese Kriterien erfüllt sein müssen, damit ein Krieg als „gerecht“ gelten kann, einige geben sich jedoch damit zufrieden, wenn nur ein oder zwei dieser Kriterien erfüllt sind.


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