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Zur Gesundheit von Frauen im Alter

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Präsentation zum Thema: "Zur Gesundheit von Frauen im Alter"—  Präsentation transkript:

1 Zur Gesundheit von Frauen im Alter
Impulsreferat auf der Tagung „Rosige Zeiten für Golden Girls? Angebote der Seniorenwirtschaft für ältere Frauen“ am in Gelsenkirchen

2 Gliederung Vorstellung der Koordinationsstelle Begründungszusammenhang
„Frauengesundheit / Gesundheit und Geschlecht“ Bezüge zum Thema „Ältere Frauen und Gesundheit“ Zur Gesundheit älterer Frauen – Daten und Fakten Ansätze und Ideen zu frauenspezifischen Angeboten der Seniorenwirtschaft im Gesundheitsbereich Erfahrungen: Präventivkuren für Frauen im IZFG

3 Koordinationsstelle Frauen und Gesundheit NRW
Ziele: Verankerung eines geschlechterdifferenzierten Ansatzes im Gesundheitswesen Verbreitung der Erkenntnisse der Frauengesundheitsbewegung Organisation: 2 Standorte: Bad Salzuflen und Köln, 3 Personalstellen Arbeitsbereiche: Geschäftsführung des Netzwerks Frauen und Gesundheit NRW Fachberatung, insbes. auch der kommunalen Gesundheitskonferenzen Aufbau von Kooperationsbeziehungen mit dem Gesundheitssystem Informations- und Öffentlichkeitsarbeit Kurz zum Aufgabenspektrum und zur Organisation der Koordinationsstelle: Die Koordinationsstelle wird vom Gesundheitsministerium NRW gefördert und arbeitet an zwei Standorten mit zwei Trägerorganisationen: dem Frauengesundheitszentrum Köln und dem Internationalen Zentrum für Frauengesundheit. Wir sind insgesamt fünf Mitarbeiterinnen und teilen uns drei Personalstellen. Unser Ziel ist es, eine geschlechterdifferenzierte Sichtweise verstärkt im Gesundheitssystem zu verankern und die Erkenntnisse der Frauengesundheitsbewegung im regulären Medizinsystem zu verbreiten. Mit dieser Intention haben wir vier Arbeitsschwerpunkte aufgebaut: Geschäftsführung des Netzwerks Frauen und Gesundheit NRW (Zusammenschluss von ca. 70 landesweit tätige Organisationen, um gemeinsam Ansätze einer geschlechterdifferenzierten Arbeit im Gesundheitssystem voranzubringen) Fachberatung, für MultiplikatorInnen z. B. bei der Veranstaltungsplanung, für Politik z. B. Mitwirkung bei Initiativen der Landesregierung, für die kommunalen Gesundheitskonferenzen (aktuelles Projekt Gender-Materialien) Aufbau von Kooperationsbeziehungen mit dem Gesundheitssystem (z. B. Fortbildung ÄKWL Frauenmedizin - Männermedizin, Tagung „Den Wechsel gestalten“) Informations- und Öffentlichkeitsarbeit (informiert, Homepage mit Materialsammlungen

4 Für die Entwicklung eines. bedarfsgerechten und effektiven
Für die Entwicklung eines bedarfsgerechten und effektiven Gesundheitssystems ist der differenzierte Blick auf Frauen und Männer unverzichtbar. Bedarf nach einer Effektivierung, nach einem ressourcenschonenderem Umgang und einer stärkeren Orientierung an tatsächlichen Bedarfen und Bedürfnissen ist unzweifelhaft – alle reden darüber. Wir gehen davon aus, dass Geschlechterdifferenzierung, d. h. ein differenzierter Blick auf Frauen und Männer zur Bewältigung dieser Zukunftaufgabe hilfreich, wenn nicht gar unverzichtbar ist. Was heißt Geschlechterdifferenzierung? Wir haben zwei Zielrichtungen im Blick: Es geht darum Unterschiede wo notwendig zu berücksichtigen (z. B. Verstoffwechselung von Medikamenten) Aber auch keine ungerechtfertigen Unterschiede zu machen, d. h. Geschlechterstereotype abzubauen.

5 Unterschiede differenziert wahrnehmen!
Männer und Frauen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer biologisch-anatomischen Voraussetzungen ihres Gesundheitsbewusstseins Bsp: anderer Gesundheitsbegriff ihres Gesundheitsverhaltens Bsp: Frauen mehr Früherkennung Männer Konsum härterer Drogen ihres Krankheitsspektrums ihrer Krankheitsbewältigung und hinsichtlich der Interaktionen im Gesundheitssystem. Was wissen wir heute über die Einflüsse von Geschlecht auf Gesundheit und Krankheit? Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Unterschiede zwischen Männern und Frauen festzustellen sind hinsichtlich ihres Gesundheitsbewusstseins, d. h. wie und wann für sie gesundheitliche Aspekte relevant werden: Gefragt nach dem, was sie unter Gesundheit verstehen, zeigt sich, dass Männer ‘Gesundheit’ vor allem über die ‘Abwesenheit von Krankheit’ und über ihre körperliche Leistungsfähigkeit definieren. Frauen verfolgen hingegen tendenziell eher ein ganzheitlicheres Konzept von Gesundheit, in dem das eigene Körpererleben und das Wohlbefinden unter Einbezug der gesamten Lebenssituation zentrale Kategorien darstellen. Auffallend ist, dass Frauen insbesondere in jüngeren Lebensphasen nicht signifikant kränker sind als Männer, dass die subjektive Einschätzung ihres Gesundheitszustandes aber immer etwas schlechter ausfällt als die der Männer. · ihres Gesundheitsverhaltens, d. h. wie sie ihre Gesundheit erhalten bzw. wie sie sie durch riskante Verhaltensweisen auch gefährden. Frauen nehmen z. B. signifikant häufiger Vorsorgeuntersuchungen wahr: Fast jede zweite Frau, aber nur etwa jeder fünfte Mann nutzt die Möglichkeit zur Früherkennung. Je härter die Konsummuster von Drogen sind, umso höher ist der Anteil der Männer. · ihres Krankheitsspektrums, d. h. von welchen Krankheiten sie betroffen sind · und ihrer Krankheitsbewältigung, d. h. was sie unternehmen, um mit der Krankheit fertig bzw. wieder gesund zu werden. So gibt es z. B. Hinweise darauf aufnehmen, dass im Alter, wenn die Krankheiten zunehmen, bei Frauen parallel dazu auch die Zahl der Arztbesuche zunehmen, bei Männern ist dieses Verhältnis eher umgekehrt proportional. Diese Thesen möchte ich im Hinblick auf Mortalität und Krankheitsspektrum konkretisieren.

6 Und last not least: Auch das Gesundheitswesen selbst kann sich von solcher Art Gender-Einflüssen nicht freisprechen: Auch Professionelle im Gesundheitswesen nehmen Patientinnen und Patienten als Männer oder Frauen wahr und handeln als Ärztin oder eben als Arzt, als Schwester oder Pfleger. So bleiben z. B. die eingangs erwähnten geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Gesundheitskonzepte im Gesundheitswesen nicht folgenlos: Eine Frau, die über chronische Schmerzen klagt, aber aufgrund ihres Verständnisses und Empfinden von Krankheit auch auf ihre momentan vielleicht belastete Lebenssituation Bezug nimmt, verlässt die Arztpraxis tendenziell eher mit einem Psychopharmaka, als der Mann, der ebenfalls über Schmerzen klagt. Männer werden tendenziell häufiger organisch, Frauen hingegen psychosomatisch diagnostiziert (vgl. MFJFG NRW 2000) – das ist ein sehr stabiler Befund frauenspezifischer bzw. geschlechterdifferenzierender Gesundheitsforschung. Frauen werden denn auch zweimal häufiger Beruhigungs- und Schlafmittel, Antidepressiva und Neuroleptika verschrieben als Männer – mit dem Risiko der Abhängigkeit, das viele dieser Medikamente bergen (vgl. BMFSFJ 2001). Hier liegt doch die These nahe, dass hier Diagnostik und Verschreibungsverhalten weniger den tatsächlichen Bedarf der Patientinnen und Patienten abbildet als dass hier Patientinnen und Patienten ebenso wie Ärztinnen und Ärzte geschlechterstereotypen Verhaltensweisen aufsitzen, die in ihrer Konsequenz wenig gesundheitsförderlich sind. Eine praktische Konsequenz lässt sich gleich daraus ableiten: Geschlechterdifferenzierung im Gesundheitswesen heißt beispielsweise, sich bewusst zu werden, ob und wo Geschlechterstereotypen das Handeln bestimmen (sowohl bei sich als auch bei anderen), um diese ggf. in einzelnen Situationen identifizieren und auch revidieren zu können. Diesbezüglich müssten Fachkräfte im Gesundheitswesen eigenes Verhalten mal unter die Lupe zu nehmen: Fragen wir bei Männern gleichermaßen nach Stress wie bei Frauen? Wie gestaltet sich das persönliche Verschreibungsverhalten unter Geschlechterperspektive? Hätten wir ebenso gehandelt, wenn wir statt einer Frau einen Mann vor uns gehabt hätten und umgekehrt? Solche Fragen zu stellen muss in Aus- und Weiterbildung gelernt werden. Sensibilisierung für Geschlechteraspekte gehört deshalb in die Aus- und Weiterbildung aller Berufe im Gesundheitswesen.

7 Geschlechterstereotypen abbauen!
Beispiele: Herzinfarkt als Männerkrankheit Medikalisierung weiblicher Lebensphasen wie der Wechseljahre Double standard of aging Wahrnehmung von Herzinfarkt als in erster Linie Männerkrankheit verstellt den Blick auf die Betroffenheit von Frauen und führt z. B. dazu, dass weder Frauen noch ÄrztInnen die Symptome von Frauen rechtzeitig als Indikatoren eines Herzinfarkts wahrnehmen und einordnen Wechseljahre: sind von der Medizin weitgehend zu einer behandlungsbedürftigen Krankheit definiert worden und gelten kaum länger als natürliche Lebensphase: Die Medizin spricht vom „Hormonmangel“, wo kein Mangel ist, sondern eine altersentsprechende körperliche Veränderung vor sich geht. So erklärte „Altersdefizite“ und die Konfrontation mit Altersdiskriminierung führen gerade im Übergang zum Älterwerden vermehrt dazu, dass Frauen sich in ärztliche Praxen begeben, um weiterzufunktionieren wie bisher. Die ärztliche Definition als Störung, Krankheit und Mangel und die folgende Medikamentierung legen den Grundstein für die weitere kontinuierliche Karriere der älteren Frauen als Patientinnen. Zum Thema passend: Es gibt das, was Kirsten Sydow, den double standard of aging genannt hat (den geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Doppelstandard des Alterns). Sie beschreibt, dass für Männer zwei Schönheitsideale existieren (der Knabe/junge Mann - der Herr mit den grauen Schläfen), für Frauen dagegen nur eines (das Mädchen) und dass altes Aussehen (z.B. Falten, weiße Haare) bei Frauen als stärker attraktivitätsmindernd gilt als bei Männern. „Älter“ oder gar „alt“ zu sein hat immer noch für viele etwas Negatives. Besonders Frauen sind davon betroffen. So werden schon natürliche physische Veränderungen, die das Älterwerden begleiten, als defizitär empfunden. Ihre Symptome, wie z.B. Unruhe, Ängste, Stimmungsschwankungen und Niedergeschlagenheit sind häufig durchaus angemessene Reaktionen auf ihre Situation.

8 Geschlechterdifferenzierung ist ein Qualitätsmerkmal im Gesundheitswesen.
Beispiel: Gesundheitsziele – Herz-Kreislauf-Erkrankungen Grundaussagen: eine der größten Volkskrankheiten, mit häufig tödlichem Ausgang, Präventionsbemühungen wirken und sollten fortgesetzt werden Geschlechterbrille zeigt: Männer und Frauen im Altersverlauf unterschiedlich betroffen. Unter 55jährige Männer erleiden 3x so häufig einen Herzinfarkt wie gleichaltrige Frauen. Frauen im Alter signifikant häufiger betroffen. Frauen erleiden seltener einen Herzinfarkt, ihr Risiko daran zu versterben, ist aber höher. größere Sterblichkeit, oft vor Erreichen des Krankenhauses, d. h. der Prähospitalphase ist aus Frauensicht besondere Aufmerksamkeit zu schenken von der Prävention profitieren vor allem die Männer: bei unter 50jährigen Frauen zeigt sich sogar ein Anstieg um 3,8%. Geschlechterperspektive macht unterschiedliche Ausgangslagen sichtbar und liefert zielgenauere Anknüpfungspunkte. Dabei ist Geschlechterdifferenzierung auch eine Frage von Chancengleichheit, frauenpolitisches Bewusstsein ist hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich; keine Frage von Feminismus, sondern von Qualität

9 Berührungspunkte zum Thema „Gesundheit älterer Frauen“
Wechseljahre Medikamente Koronare Herzerkrankungen Gewalterfahrungen und gesundheitliche Folgen Mammographie-Screening Berührungspunkte zum Thema Ältere Frauen: WJ (Bedarf an guter Information auf Seiten der ÄrztInnen und Patientinnen, Frauenherzen: frauenspezifische Forschung und frauenspezifische Prävention, Medikamente: frauenspezifische Erforschung, Versorgungspraxis in Altenheimen und Sturzvermeidung, Gewalt: Retraumatisierungen, Gewalt in der Pflege Mammographie-Screening Insgesamt schwierig: Datenlage, schon geschlechtsspezifisch differenzierte Daten sind nicht durchgängig zu finden, alters- und geschlechtsspezifische Differenzierung keineswegs Standard

10 Lebenserwartung Jungen: 74 Jahre, Mädchen: 80 Jahre
Männer versterben vorzeitig: 13% der Frauen, aber 30% der Männer versterben vor Erreichen des 65. Lebensjahres. Der Anstieg der Lebenserwartung bezieht sich vor allem auf die über 50Jährigen. Mehr Lebenszeit = mehr gesunde Lebensjahre Ein Faktor, der für die Gesundheit älterer Frauen wichtig ist, ist zunächst die Lebenserwartung. Hier zeigen sich deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede: Jungen, die heute geboren werden, können erwarten, 74 Jahre alt zu werden, Mädchen hingegen blicken auf 80 Jahre, die vor ihnen liegen (vgl. MFJFG NRW 2000: 29, BMFSFJ 2001). Was man aber nicht uneingeschränkt sagen kann, ist dass Frauen länger leben; richtiger müsste es heißen, dass Männer vorzeitig versterben. Während 13% der Frauen vor Erreichen des 65. Lebensjahres sterben, liegt diese Quote der sogenannten Frühsterblichkeit für die Männer bei 30%. Von dieser Frühsterblichkeit sind also Frauen seltener betroffen, sie erreichen häufiger das 65. Lebensjahr. Die Lebenserwartung steigt weiter an; dabei sinkt nicht die Quote der Frühsterblichkeit, sondern was steigt ist vor allem die Lebenserwartung derer, die bereits das 50. Lebensjahr erreicht haben. Diese Tatsache macht gerade Frauen im Alter zu einer besonders relevanten Gruppe für Angebote von Prävention und Gesundheitsförderung Die Zunahme der Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten geht auch mit einer Erhöhung der Zeit einher, welche im Durchschnitt gesund und ohne wichtige Behinderungen verbracht wird. Die höhere Lebenserwartung der Frauen wird jedoch teilweise auch im Vergleich zu Männern durch eine längere Behinderungszeit und mehr Beschwerden erkauft. Hier kommen wir zur Frage der Lebensqualität.

11 Ausgewählte Ursachen für Frühsterblichkeit Quelle: Landesgesundheitsbericht NRW (Zahlen in Prozent)
Für die Frühsterblichkeit – d. h. das Versterben vor Erreichen des 65. Lebensjahres – spielen bei den Frauen insbesondere Krebserkrankungen mit 44,1% der Verstorbenen und hier wiederum der Brustkrebs mit 12,1% eine signifikante Rolle. Wo aber liegen die Ursachen für die überproportionale Frühsterblichkeit der Männer? Zunächst ist bereits die Säuglingssterblichkeit der Jungen signifikant (1 : 1,3) gegenüber der der Mädchen um ein Drittel erhöht. In der Liste der Todesursachen stehen bei den Männern ebenfalls die Krebserkrankungen ganz oben; differenziert nach einzelnen Krankheitsbildern führt aber der Herzinfarkt noch vor den einzelnen Krebsarten – bei Männern vor allem dem Lungenkrebs – die Rangfolge an (vgl. BMFSFJ 2001: 102f., 236f.). Relevant für die Frühsterblichkeit der Männer sind darüber hinaus vor allem unnatürliche Todesursachen, wie Unfälle und Verletzungen/Vergiftungen oder auch Drogentote und Suizide. In der Altersgruppe der 20 bis 34Jährigen sterben Männer viermal so häufig wie Frauen aufgrund von Drogen, Unfällen oder Selbstmord – und das mit weiterhin steigender Tendenz (vgl. MFJFG NRW 2001, 32).

12 Lebensqualität Healthy life expectancy:
höhere Lebenserwartung der Frauen, aber auch längere Behinderungszeiten im Vergleich zu Männern Subjektiver Gesundheitszustand: Frauen schätzen ihren Gesundheitszustand subjektiv schlechter ein als Männer. Was die Lebensqualität angeht, sind zu unterscheiden: Healthy life expectancy: bezeiht sich auf die Lebensjahre, die ohne gesundheitliche Einschränkungen verbracht werden. Über den gesamten Lebensverlauf gesehen, ist diese Zahl bei Frauen und Männern etwa gleich.Das heißt: Frauen leben nicht unbedingt besser, wie es aufgrund der höhere Lebenserwartung immer unterstellt wird. Im Alter gilt, dass Frauen eher damit rechnen müssen, mehr Lebensjahre mit gesundheitlichen Einschränkungen zu verbringen als Männer. So leben Frauen in der Schweiz durchschnittlich mehr als ein Jahr länger pflegebedürftig als Männer. Sie leiden insbesondere unter Mobilitätsproblemen und eingeschränkter Gehfähigkeit, gilt aber vor allem für die Hochbetagten 80+, deren Zahl wächst und unter denen der Frauenanteil sehr viel höher ist. subjektiver Gesundheitszustand: Auffallend ist die mehrheitlich hohe gesundheitliche Selbsteinschätzung auch im höheren Lebensalter, und dies gilt gleichermassen für Frauen und Männer. Auch ältere Menschen fühlen sich mehrheitlich als gesund. Gleichzeitig steigt das psychische Wohlbefinden im höheren Lebensalter an, ältere zeigen weniger psychische Probleme als in jüngeren Jahren. Dennoch gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede im Gesundheitszustand: Während 79% der jährigen Männer eine gute bis sehr gute Gesundheit angeben, sind dies bei den gleichaltrigen Frauen nur 68%.; gleichzeitig geben sie überproportional häufig eine schlechte Selbsteinschätzung ab. Darin widerspiegeln sich sowohl subjektive als objektive Tatbestände: Frauen geben einerseits eher zu, sich gesundheitlich schlecht zu fühlen als Männer, welche ihre Männlichkeit zum Teil an ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit messen. Auch mehr Beschwerden; Schlafen, Gelenkschmerzen etc.

13 Krankheitsspektrum (I) Chronische Erkrankungen
Unterschiede zwischen Männern und Frauen zeigen sich schließlich auch im Krankheitsspektrum. Bei den chronischen Erkrankungen wie z. B. Diabetes, Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz ist der Anteil der Frauen im Vergleich zu den Männern jeweils erhöht (vgl. Lauterbach 2001). Dieses erklärt sich jedoch zu einem ganz wesentlichen Teil durch die höhere Lebenserwartung, d. h. diese Krankheiten treten vermehrt in höherem Alter auf und Frauen werden eben älter.

14 Subjektive Gesundheitseinschätzung (nach Höpflinger 1998)

15 Im Vergleich zu Männern ...
Zeigen Frauen weniger gesundheitsschädigendes und stärker gesundheitsbewusstes Verhalten geben Frauen im Alter mehr Beschwerden an leiden Frauen im Alter signifikant häufiger unter psychischen Problemen konsumieren Frauen im Alter mehr Medikamente o       o       weniger gesundheitsschädigendes, mehr gesundheitsbewusstes und –förderndes Verhalten (Drogen, Suzide, Verkehrsunfälle vs. Inanspruchnahme von Früherkennung, Arztbesuche etc.) Mehr Beschwerden, mehr psychische Belastungen: Bei den über 65-Jährigen zeigen 4% der Männer und 10% der Frauen mehr als drei depressive Symptome. Dieser Unterschied lässt sich zum Teil mit psychosozialen Störfaktoren erklären; Frauen sind beispielsweise eher verwitwet als Männer, Grund: Männer heiraten eher jüngere Frauen und heiraten auch häufiger wieder als Frauen. 75% der über 65jährigen Männer verheiratet sind, während das nur für 28% der gleichaltrigen Frauen gilt (die meisten Frauen in dieser Altersgruppe sind bereits verwitwet; zunehmend mehr Frauen und Männer jedoch auch geschieden). Insofern ist es für ältere Frauen weniger einfach, einen neuen Partner zu finden als für ältere Männer. Bei den Hochbetagten verringert sich der Geschlechtsunterschied, da im hohen Alter auch die Männer in stärkerem Masse psychosozialen Belastungen ausgesetzt sind. o       höherer Medikamentenkonsum Von der Bundesärztekammer wurde 1998 festgestellt, dass auf ältere Patient/innen unverhältnismäßig viele Psychopharmaka-Verschreibungen entfallen: „Über 65jährige machen etwa ein Sechstel der Bevölkerung aus, sie erhalten aber fast die Hälfte aller Schlaf- und Beruhigungsmittel.“ Dabei sind Frauen mindestens doppelt so häufig betroffen. (Da sie häufiger als Männer Psychopharmaka verschrieben bekommen und in den höheren Lebensjahren einen immer größeren Bevölkerungsanteil bilden, sind sie Hauptkonsumentinnen dieser Medikamente.

16 Handlungsfelder für frauenspezifische Gesundheitsangebote in der Seniorenwirtschaft
Gesundheitsförderung/ Prävention Gesundheitsbildung Geschlechtsspezifische Produktentwicklung im Bereich der Heil- und Hilfsmittel Haussicherheit und Unfallvermeidung Psychosoziale Hilfen: Umgang mit dem Sterben des Partners, von FreundInnen etc. Kontaktbörsen Selbstbewusstseinsförderung, Selbstbehauptungstraining Therapeutische Angebote für ältere Frauen Bemerkung vorab. Eklatanter Unterschied zwischen volkswirtschaftlichem Beitrag älterer Frauen und ihrer individuellen wirtschaftlichen Situation, wichtiger Hintergrund beim nachdenken über Angebote im Bereich der Seniorenwirtschaft, alleinstehende Frauen (ca. jeder vierte aller Haushalte) überdurchschnittlich häufig unter dem Durchschnittseinkommen (31,5% der alleinstehenden Frauen), immer 20-30% weniger als Single-Männer Dennoch hohe Ausgaben im Bereich Gesundheit, zentraler Bereich, Hohe Ausgaben für Gesundheit, viel Versicherungen und medizinische Zusatzleistungen, abhängig von Kaufkraft der Haushalte, weiterführende Ideen, zentral: Gesundheitsförderung und -prävention, hier gibt es auch schon viele Angebote, Bewegung, Ernährung (hohe Infektionsrate, Entspannung, Rückenschule, Beckenbodengymnastik, soziale Kontakte, Gedächtnistraining (Angst vor Demenz) zentraler Bereich Gesundheitsbildung: Qualitätsstandards zur Nutzung von PatientInneninformationen, Hilfestellungen zur informierten Entscheidung, Bücherlesungen (Bildungsbereich): Increased literacy for older women will bring health benefits for them and their families. Ältere Frauen noch eher geringeren Bildungsgrad, Bildung und Gesundheit hängen eng zusammen, Da ältere Frauen die Hauptgruppe der Dauerkonsument/ innen von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sind, besteht gerade für sie ein eklatantes Defizit an Information und Beratung über Alternativen zur Medikamenteneinnahme. Geschlechtsspezifische Produktentwicklung, z. B. leichte Rollatoren mit Deckel Haussicherheit und Unfallvermeidung Psychosoziale Hilfen: Umgang mit dem Sterben des Partners, FreundInnen etc., deutlich mehr Frauen verwitwet, diesem Status geht häufig Pflegetätigkeit voraus, was mit besonderen Belastungen verbunden ist; Sexualität älterer Frauen:. Die vorliegenden Studien deuten darauf hin, dass die bedeutsamsten Probleme erstens ein Mangel an Zärtlichkeit (darunter leiden 32% der Singles und 17% der verheirateten Frauen) und zweitens ein Mangel an sexuellem Kontakt (27% Singles, 41% verh.) sind. Andere sexuelle Probleme wie sexuelle Kommunikationsprobleme/Routine-Sex oder sexuelle Langeweile (13% verh.), Koitus-Schmerzen/Scheidentrockenheit (7-14% verh.) oder sexuelle Schuldgefühle (5-7%) nehmen in Normalpopulationen nur eine untergeordnete Rolle ein. Obwohl sich inzwischen - kleine - historische Veränderungen abzeichnen und z.B. in Modeillustrierten manchmal auch reifere Frauen dargestellt werden und es wohl schon immer in der Weltgeschichte ältere Frauen mit jüngeren Liebhabern gab, ist für älter werdende Frauen ein gesundes Selbstbewusstsein (das nicht allein auf körperlicher Attraktivität beruht) besonders wichtig (Sontag 1977, von Sydow 1993 und 1994), Motor dafür: geschlechtsspezifische Angebote In Bezug auf psychotherapeutische Angebote wird ebenfalls eine mangelhafte Versorgungsrealität für über Sechzigjährige und eine „nicht-existente“ (Radebold 1997) für über 75jährige konstatiert. Die Berliner Altersstudie zeigt: Keine/r der von Depressionen Betroffenen erhielt eine Psychotherapie.

17 Praxisbeispiele frauenspezifischer Gesundheitsangebote im Alter
Wien: Stadtpläne für Ältere Fitnessstudios mit spezifischen Angeboten für ältere Frauen Präventive Gesundheitsangebote für Frauen im Rahmen des Internationalen Zentrums für FrauenGesundheit gGmbH (IZFG) Wien: Stadtpläne mit eingezeichneten Toiletten, großes Problem und sehr tabuisiert: Inkontinenz Fitnessstudios: andere Musik, größere Parkplätze und Umkleidekabinen, gesondere Zeiten Präventivkuren: Grundgedanke: Wichtigste, ist ein breites, leicht zugängliches und weitgehend kostenfreies öffentliches Angebot für Frauen ab ca. fünfzig Jahren zu installieren, das gesundheitliche Aufklärung im weitesten Sinne und Kontaktmöglichkeiten beinhaltet. So können Frauen leichter an Informationen über Veränderungen im Prozess des Älterwerdens gelangen, z.B. über Verschiebungen der Schlafstadien, die meist erst einmal ganz normal sind und per se nicht als krankhafte Störungen zu bewerten sind. Sie können sich bei ihren Altersgenossinnen und professionellen Ansprechpartner/ innen kundig machen darüber, wie sie für ihr weiteres physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden sorgen und auch Ausstiegswege aus selbstzerstörerischen Strategien finden können. So werden sie selbst zu Expertinnen der Störungen und Verbesserung ihrer Befindlichkeit, ohne (weiter) die lebensgefährdende Erwartung zu haben, dass es für jedes Leiden eine Pille gebe. Medikalisierung als Antwort auf die schwierige Lebenslage älterer Frauen zerstört noch zusätzlich ihre physischen, psychischen und sozialen Ressourcen,

18 IZFG: Präventive Gesundheitsangebote für Selbstzahlerinnen
Gesund älter werden Gesund durch die Wechseljahre Gesund nach Brustkrebs Charakteristika: 7-Tage-Präventivangebote Ziel: nachhaltige Gesundheitsförderung (Unterschied zu Wellness) nur für Frauen, weibliche, speziell geschulte Kurleitung Kombination: Medizin – Gruppe – Wellness - Bewegungsangebote Grundpreis 250 bis 300 € Selbstzahlerinnen und BKK-bezuschusst Neue Ideen: Pflegende Angehörige

19 Präventive Gesundheitsangebote für Frauen - Erfahrungen
Markt ist vorhanden, Wirtschaftlichkeit erreichbar Wellness: hoher Motivationsfaktor für aktive Gesundheitsförderung starke Konkurrenz zu Wellness-Angeboten kontinuierliches und zielgerichtetes Marketing wichtig Bezuschussung durch Krankenkassen sehr förderlich (Gütesiegel, Appellcharakter) Perspektive Zielgruppen: Lehrerinnen, pflegende Angehörige

20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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