Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Blauschimmelresistenz gegen Metalaxyl in Deutschland

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Blauschimmelresistenz gegen Metalaxyl in Deutschland"—  Präsentation transkript:

1 Blauschimmelresistenz gegen Metalaxyl in Deutschland
30. Unitab Congress 17. Okt. 2006, Mainz Blauschimmelresistenz gegen Metalaxyl in Deutschland Metalaxyl Resistance of Tobacco Blue Mold in Germany Dr. Hermann-Josef Krauthausen, DLR Rheinpfalz, Neustadt/Weinstr. und Prof. Dr. Otmar Spring, Inst. für Botanik, Uni Hohenheim, Stuttgart Gliederung Blauschimmel – Symptome und Infektionszyklus Grundlagen der Resistenzentwicklung - Mechanismen der Resistenzentwicklung - Pilz- und Fungizid-abhängiges Gefährdungspotential aktuelle Resistenzsituation im deutschen Tabakbau Versuchserfahrungen mit neuen Mitteln Empfehlungen - „Antiresistenzstrategie“ - speziell gegen Blauschimmel in Deutschland

2 Peronospora tabacina an Tabak

3 Infektionszyklus von Peronospora tabacina Life cycle of Peronospora tabacina
Primäre Infektionsquelle unsicher Meist lokale, weniger systemische Infektion Oosporen beschrieben, aber seltenst gefunden verändert, nach Spring, Uni Hohenheim

4 Erstaufreten von Metalaxyl - Resistenz (Auswahl) History of resistance to Metalaxyl (selection)
Kultur Erreger Zeit/Ort Golfrasen Pythium sp. 1980 / USA (Pennsylvania) Gurken Pseudoperonospora cubensis 1980 / Israel Kartoffeln Phytophthora infestans Anfang 80er / Irland, NL, D Kohl Peronospora parasitica 1983 / USA (FL, GA, CA) Salat Bremia lactucae 1984 / England, USA Sonnenblume Plasmopara halstedii 1996 / Frankkreich Radies 1997 / Deutschland Zwiebeln Peronospora destructor 1997 / Neuseeland (auch D) Tabak Peronospora tabacina 2002 / Deutschland

5 Disruptive Resistenzentwicklung
(single step resistance, z.B. bei Metalaxyl und Strobilurinen) Häufigkeit in der Population Frequency Selektion Selektion hoch Fungizidempfindlichkeit niedrig high Sensitivity low verändert nach EpiLogic

6 Kontinuierliche Resistenzentwicklung
(multi step resistance, „shifting“, z.B. bei Azolen) Häufigkeit in der Population Frequency Selektion hoch Fungizidempfindlichkeit niedrig high Sensitivity low verändert nach EpiLogic

7 Kombiniertes Resistenzrisiko für ausgewählte Fungizide und Krankheiten
Phenylamide QoI‘s (Strobilurine) Dicarboximide 3 6 9 Azole (u.a. SBI‘s) „Switch“ Dimethomorph 2 4 Dithiocarbamate Tolylfluanid Fosetyl-Al, S, Cu 1 Fungizid- Risiko Erreger -Risiko bodenbürtige u. samenbürtige Erreger, Roste Septoria Alternaria Cercospora E. Mehltau F. Mehltau Botrytis (verändert nach FRAC)

8 Durchführung eines Tests auf Metalaxyl-Resistenz
bei Blauschimmel (verändert nach Eileen King-Watson, 1988) Pflanzenmaterial: Verwendung von 7-9 Wochen alten Pflanzen (2-3 voll ausgebildete echte Blätter) Fungizidbehandlung: Je Metalaxyl-Konzentration (0, 0.01, 0.1, 1, 10, 100 µg/ml) jeweils 5 Pflanzen tropfnass einsprühen Inokulation: 24 Std. später behandelte Pflanzen mit Blauschimmel der zu untersuchenden Proben inokulieren(5x104 Sporen/ml) Inkubation im Klimaschrank: inokulierte Pflanzen bei hoher Luftfeuchte aufstellen: - 1.Tag dunkel bei 17°C Tag: 12 Std. Licht bei 23°C, danach dunkel bei 17°C Tag dunkel bei 17°C Auswertung: Ab 8. Tag Befallssymptome und Sporulation bewerten Wahlweise können statt ganzer Pflanzen ab Schritt 3 auch abgeschnittene Blätter verwendet werden. Isolat A (Sporulation nach 8 Tagen) Pflanze 0 ppm 0,1 ppm 1 ppm 10 ppm 100 ppm 200 ppm VM

9 Blauschimmelresistenz gegen Metalaxyl in Deutschland
Metalaxyl Resistance of Tobacco Blue Mold in Germany Getestete Isolate (s = sensitiv, r = resistent) Rhl-Pf. Bad-Wbg. Bayern andere Jahr s r s r s r s r Isolate im Test

10 Infektiosität von Blauschimmel-Sporangien nach Überwinterung/Lagerung
Infectivity of Blue Mold Sporangia after overwintering / storage

11 Resistance Management Strategies for Using Fungicides
Generelle Empfehlungen zur Verhinderung des Auftretens von Fungizidresistenz Resistance Management Strategies for Using Fungicides Präparate nur in ausreichender Dosierung einsetzen; Bei Mehrfach-Behandlungen möglichst Präparate aus unterschiedlichen Wirkstoffgruppen abwechselnd einsetzen; Bei resistenzgefährdeten Wirkstoffen die Anzahl der Behandlungen mit Soloprodukten auf ein Mindestmaß reduzieren, besser Kombinations-präparate einsetzen; Bei Tankmischungen sollte der Anteil eines effektiven, nicht resistenz-gefährdeten Wirkstoffes ausreichend hoch sein; Resistenzgefährdete Wirkstoffe möglichst zu Epidemiebeginn einsetzen, aber nicht mehr bei fortgeschrittenem Befall;

12 Neue Fungizide gegen Blauschimmel (Gewächshaus) New fungicides against Blue Mold (greenhouse-test)
LPP Mainz 2003 % sporulierende Blattfläche Behandlung am in D2-D4, Inokulation am , Bonitur am jeweils 4 x 10 Pflanzen; Inokulation mit Sporangien/ml (Isolat Pfalz1-02)

13 Neue Fungizide gegen Blauschimmel (Gewächshaus) New fungicides against Blue Mold (greenhouse-test)
DLR Rheinpfalz 2004 % sporulierende Blattfläche Behandlung am in D2-D4 (2 x 8 Pfl.), jeweils 2 x 8 Pflanzen; Inokulation mit Sporangien/ml (Isolat Y-1) am , Bonitur am

14 Schwimmende Anzucht: Blauschimmel-Fungizide im Wasser Swimming transplants: Fungicides against Blue Mold in Water LPP Mainz 2003 % Fungizidzusatz in Vgl. 2-7 ab Auflauf des Tabaks am , in Vgl. 8 Spritzung am in D2, jeweils 3 x 30 Pflanzen; Inokulation mit Sporangien/ml (Isolat Pfalz1-02) am , Bonitur am

15 Schwimmende Anzucht: Blauschimmel-Fungizide im Wasser Swimming transplants: Fungicides against Blue Mold in Water DLR Rheinpfalz 2004 % Fungizidzusatz in Vgl. 2-9 ab Auflauf des Tabaks am , jeweils 3 x 30 Pflanzen; Inokulation mit Sporangien/ml (Isolat Y-1) am , Bonitur am

16 Schwimmende Anzucht: Blauschimmel-Fungizide im Wasser Swimming transplants: Fungicides against Blue Mold in Water DLR Rheinpfalz 2005 % Ja* Ja* Nein* Nein* Nein* Fungizidzusatz in Vgl ab Auflauf des Tabaks am , jeweils 3 x 30 Pflanzen; Inokulation mit Sporangien/ml (Isolat Y-1) am und , Bonitur am * = Einseitiger Einstichproben-Gauß-Test (verschieden von 0 auf 95%-Niveau (p = 0,05))

17 Wo setzen mögliche Bekämpfungsmaßnahmen im Infektionszyklus von Blauschimmel an ?
Kontaktfungizide Systemische Fungizide Phytosanitäre Maßnahmen Resistenzzüchtung

18 Vorbeugende Maßnahmen gegen Blauschimmel
Blue-Mold-Management (preventive measures) Jungpflanzenanzucht - Hygiene vor der Jungpflanzenanzucht (Überdauerung verhindern: Myzel in infizierten Stängeln, Konidien an trockenen Blättern, in Nachbarschaft Ziertabak oder Tabak in Gewächshäusern mit Nützlingseinsatz!) - Hygiene und sorgfältiges Arbeiten bei der Jungpflanzenanzucht - Sorgfältige Befallskontrollen vor dem Auspflanzen - (zur Resistenzvermeidung: Verzicht auf Metalaxyl-haltige Fungizide) Im Feld Sorgfältige Befallskontrollen schnelle Entfernung befallenen Pflanzenmaterials - Rechtzeitige Beseitigung von Ernteresten - Nutzung von Sortenunterschieden?

19 Fungizide gegen Blauschimmel in Deutschland
Blue-Mold fungicides, registered/permitted in Germany Jungpflanzenanzucht - Maneb-Mittel (Maneb, 800g/kg), 0,05 %ig, max. 6 x Freiland - Forum (DMM, 150 g/l), 0,75 – 1,5 l/ha, max 3x, WZ 7 Tage (genehmigt nach §18a PSG) - Ortiva u.a. (Azoxystrobin, 250 g/l), 1 l/ha, max 2x, WZ 14 Tage (genehmigt nach §18a PSG) - Ridomil Gold MZ (Metalaxyl+Mancozeb, g/l), 2 kg/ha, max 3x, WZ 7 Tage (genehmigt nach §18a PSG) - Maneb-Mittel (Maneb, 800 g/kg), 0,1 – 0,2 %ig, max 12 x, WZ 7 Tage - Mancozeb-Mittel (Mancozeb, 800 g/kg), 0,05 – 0,1 %ig, max 4 x, WZ 7 Tage

20 Fungizid - Empfehlung gegen Blauschimmel in Deutschland
Recommended Blue Mold fungicides in Germany Jungpflanzenanzucht In Erde: Acrobat Plus (DMM+Mancozeb, g/kg), 0,3 g/m², 3 x, (§ 18b PSG) 1. Beh.: erste Laubblätter 1 cm groß 2. Beh.: ca. 2 Wochen später 3. Beh.: kurz vor Auspflanzen Schwimmende Anzucht: Melody Combi (Folpet+Iprovalicarb, g/kg), (§ 18b PSG) 3,3 g/m² je 100 l Wasser/m² (ggf. + Spritz-Beh. mit Acrobat Plus vor Auspflanzen) Freiland 4 – 6 Wochen nach Auspflanzung: Acrobat-Plus (DMM+Mancozeb, g/kg), 2 kg/ha, (in Rhl-Pf. §18b PSG) bzw: Forum (DMM, 150 g/l), 0,75 – 1,5 l/ha, WZ 7 Tage (genehmigt nach §18a PSG) Je nach Befallsdruck ca. 2 Wochen später: Ortiva (Azoxystrobin, 250 g/l), 1 l/ha, WZ 14 Tage (genehmigt nach §18a PSG)

21 Blauschimmelresistenz gegen Metalaxyl in Deutschland
30. Unitab Congress 17. Okt. 2006, Mainz Blauschimmelresistenz gegen Metalaxyl in Deutschland Metalaxyl Resistance of Tobacco Blue Mold in Germany Zusammenfassung: Im Jahr 2002 ist in Deutschland erstmals Metalaxyl-Resistenz bei Blauschimmel aufgetreten. Bis einschl waren alle untersuchten Isolate resistent. Molekulargenetische Untersuchungen zeigten hohe Übereinstimmung der „genetischen Fingerabdrücke“ aller Isolate ( ). Dies ließ den Schluss zu, dass es sich bei den untersuchten Proben um einen einzigen Stamm des Pathogens handeln könnte. Es muss angenommen werden, dass das Pathogen eine Möglichkeit zur Überwinterung in Deutschland gefunden hat. Begleitende Infektionsversuche mit monatelang gelagerten Sporangien unterstützen diese Vermutung. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Eine Resistenz gegen andere Oomyceten-Wirkstoffe wurde bisher nicht beobachtet. Im Jahre 2005 tauchten neben resistenten Isolaten erstmals auch wieder Metalaxyl-sensitive auf. Infektionen mit einem dieser Isolate waren nur auf der Sorte ITB 697, nicht aber auf Jupiter möglich. Angepasste Bekämfungsstrategien wurden vorgestellt.


Herunterladen ppt "Blauschimmelresistenz gegen Metalaxyl in Deutschland"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen