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Die kornische Standard Written Form

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Präsentation zum Thema: "Die kornische Standard Written Form"—  Präsentation transkript:

1 Die kornische Standard Written Form
Kernewek Kernowak Kernowek Curnoack Cornowok Kernûak Kernÿweug Die kornische Standard Written Form Orthographiedesign im Spannungsfeld zwischen Sprachwissenschaft und Ideologie Dr. Benjamin Bruch Mag. Albert Bock Universität Bonn Universität Wien Brennos · Wiener Sprachgesellschaft · 19. Jänner 2010

2 Geschichte der kornischen Sprache
1000 Altkornisch Kornisch Englisch ca. 1400 ca Vocabularium Cornicum 1100 1200 Mittelkornisch 1300 nach 1350 Charter Endorsement 1400 ca Kornische Ordinalia 1500 1549 Reformation 1600 Spätkornisch 1640er Bürgerkrieg 1700 1701 Edward Lhuyd in Cornwall pen ,Kopf‘ pedn 1800 ‘Kein Kornisch’ 1777 Tod von Dolly Pentreath tyr ,Land‘ teere 1900 Neokornisch 1904 Jenner publiziert Handbook 2000

3 Die Wiederbelebung Henry Jenner (Gwas Myhal) 1848-1934
“Why should Cornishmen learn Cornish? There is no money in it, it serves no practical purpose, and the literature is scanty and of no great originality or value. The question is a fair one, the answer is simple. Because they are Cornishmen.” — A Handbook of the Cornish Language (1904)

4 “Cuntelleugh an brewyon us gesys
Die Wiederbelebung Henry Jenner (Gwas Myhal) R. Morton Nance (Mordon) Old Cornwall Societies (1920) “Cuntelleugh an brewyon us gesys na vo kellys travyth” Gorseth Kernow (1928) Unified Cornish (1929) A. S. D. Smith (Caradar) E. G. Retallack Hooper (Talek)

5 Die Wiederbelebung

6 Ideologie und Orthographie
Nationalismus vs.Regionalismus Monarchismus vs.Republikanismus / Sozialismus Religiöse Affiliation Antiquare vs. Aktivisten Authentizismus vs. Konstruktivismus Mittel- oder spätkornische Basis Orientiert in Richtung von Bretonisch, Walisisch, Englisch

7 ,Shibboleths‘ Allographie von /k/ (c, k, q) oder universelles k
Analyse und Schreibung von [ʍ]: wh /ʍ/ oder hw /hw/ Mittel- versus Spätkornisch: Präokklusion (mm > bm, nn > dn) Verteilung von s und z Register, Standard oder Dialekt? Verteilung von gh and h 9, 7 oder 5 Vokalphoneme? Verteilung von i and y Wie viele o-Phoneme? Vokalalternation: dydh ,Tag‘ > dedhyow ,Tage‘ Diakritika für Vokale: Notwendigkeit? Funktionen? Doppelkonsonanten: kk, ll, mm, ss usw. Längenmarkierung für Konsonanten und Vokale

8 Tatsächliche Phonologie des Neokornischen
Zwei ,Standardaussprachen‘: RMC (mkorn.) und RLC (skorn.) Keine Geminaten ,Vokallänge‘ ist in Wirklichkeit Vokalqualität (Gespanntheit und Diphthongierung) In nicht finalen Silben gibt es nur ,kurze‘ Vokale (ungespannt, neutrale Länge) gwela’ ,ich sehe‘ und gwella ,am besten‘ sind Homophone De facto gibt es nur zwei unbetonte Vokale: [ı] und [ǝ] Keine gerundeten Vokale: RMC substituiert [i:], [i:], [ju] und [ɜ:], [ıǝ] für /y/ und /œ/ Im RLC wie im historischen Skorn. fallen diese Vokale zusammen mit /i/ und /e/ zusammen

9 Neokornische Orthographien
1904 Kernûak (Henry Jenner) Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cov, disqwedhyans Morphologie und Syntax inkorporieren mkorn. Formen Phonologie basiert auf Spätkornisch ( Jhd.) Rechtschreibung an Lhuyd orientiert Lange Vokale durch Zirkumflex markiert: dêdh, côs Verwendet î für [i:] und ŷ für diphthongiertes [ǝı] Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) unsystematisch markiert

10 Neokornische Orthographien
1929 Kernewek Unys (R. Morton Nance) Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans Morphologie basiert auf klass. Mittelkornisch (15. Jhd.) Phonologie hat mkorn. Grundlage, mit unassimilierten akorn., skorn. und anglokorn. Elementen Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/ Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı] Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf

11 Neokornische Orthographien
1970er Kernÿweug (Tim Saunders) Universelles k /k/ : kann, kul Etymologische Rechtschreibung versucht Kornisch aller Perioden zu repräsentieren Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Bretonisch und Walisisch Verwendet bret. und walisische Grapheme wie ae, eu, c’h, ph Verwendet z als Reflex von akorn. d und t: taz, hynz Vokallänge nur indirekt markiert: kan versus kann Verwendet i und y zur Differenzierung zwischen den Reflexen von britann. /i/ und /ı/ Diärese markiert i-Umlaut: Kernÿweug Historische Geminaten: Doppelkonsonanten morphophonemisch geschrieben: ewynn Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert

12 Neokornische Orthographien
1980er Kernewek Kemmyn (Ken George) Universelles k /k/ : Kernow, kov, diskwedhyans Morphophonemische Rechtschreibung versucht ,korrekte Aussprache‘ des Mittelkornischen von ca zu unterstützen Lexikon ergänzt durch Lehnwörter aus Bretonisch und Walisisch; attestierte engl. Lehnwörter durch Neologismen ersetzt Verwendet bret. und walisische Grapheme wie iw, yw, eu, oe Vokallänge nur indirekt markiert: kan versus kann Verwendet i und y zur Differenzierung zwischen den Reflexen von britann. /i/ und /ı/ Verwendet keine Diakritika Historische Geminaten: Doppelkonsonanten morphophonemisch geschrieben: kolonn Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert

13 Neokornische Orthographien
1980er Curnoack Nowedga (Richard Gendall) Keine fixe Orthographie: Kernaw, Curnow, Kernou

14 Neokornische Orthographien
1990er Kernûak Nowedzha (Richard Gendall) Keine fixe Orthographie: Kernaw, Curnow, Kernou Trad. Allographie c, k, q > c, k > manchmal universelles k? Lexikon besteht nur aus attestierten korn. und anglokorn. Wörtern und darf nicht ergänzt werden Phonologie, Morphologie und Syntax basiert auf Spätkornisch ( Jhd.) Verwendet z wie im skorn: tâz (< akorn. tat), zêh (< mkorn. sygh) Lange Vokale mit stummem e > durch Zirkumflex markiert: teere > tîr Verwendet î und i für [i:] und [ı]; prätonisches y repräsentiert [ǝ] Historische Geminaten: Präokklusion (mm > bm, nn > dn) immer markiert Verwendet lh für aspiriertes [lh] und ll für geminiertes [ll]

15 Neokornische Orthographien
1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams) Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans Morphologie basiert auf klass. Mittelkornisch (15. Jhd.) Phonologie hat mkorn. Grundlage, mit unassimilierten akorn., skorn. und anglokorn. Elementen Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/ Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı] Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf

16 Neokornische Orthographien
1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams) Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Phonologie hat mkorn. Grundlage, mit unassimilierten akorn., skorn. und anglokorn. Elementen Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/ Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı] Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf

17 Neokornische Orthographien
1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams) Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/ Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı] Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf

18 Neokornische Orthographien
1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams) Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/ Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı] Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert

19 Neokornische Orthographien
1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams) Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh, mür > muer usw. Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs Zwei gerundete Vokale: ü /y/ und ue /œ/ Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı] Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert

20 Neokornische Orthographien
1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams) Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh, mür > muer usw. Attestierte Lehnwörter gegenüber Neologismen bevorzugt: understondya vs. convedhes Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs Zwei gerundete Vokale: ü /y/ und ue /œ/ Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı] Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert

21 Neokornische Orthographien
1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams) Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh, mür > muer usw. Attestierte Lehnwörter gegenüber Neologismen bevorzugt: understondya vs. convedhes Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs Zwei gerundete Vokale: ü /y/ und ue /œ/ Verwendet y für [i:] und [ı], außer in Lehnwörter wie universita Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert

22 Der Weg zur Standard Written Form
November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unter Teil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen) Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert

23 Der Weg zur Standard Written Form
November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unter Teil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen) Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert Juni 2005: Öffentliche Fördergelder bereitgestellt September 2005: Gründung des Cornish Language Partnership November 2006: CLP beruft eine soziolinguistische Kommission ein, die helfen soll, eine ,Single Written Form‘ für den offiziellen Gebrauch zu finden. Daneben wird eine linguistische Arbeitsgruppe gegründet

24 Neokornische Orthographien
1929 Kernewek Unys (R. Morton Nance) 1980er Kernewek Kemmyn (Ken George) 1990er Kernûak Nowedzha (Richard Gendall) 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams) 2007 Kernowak Standard (Everson, Kennedy, Williams u. a.) Kompromissvariante (,5th form‘) mit mkorn. und skorn. Elementen Leitprinzipien: The spelling system must be based on attested traditional orthographic forms. In the orthography the relationship between spelling and sounds must be unambiguous. 2007 Kernewek Dasunys (Benjamin Bruch und Albert Bock) Vorschläge für Grundlagen einer Kompromissorthographie, die dezidiert keine neue Varietät mit eigener Morphologie usw. sein soll.

25 Neokornische Orthographien
1929 Kernewek Unys (R. Morton Nance) 1980er Kernewek Kemmyn (Ken George) 1990er Kernûak Nowedzha (Richard Gendall) 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams) 2007 Kernowak Standard (Everson, Kennedy, Williams u. a.) Kompromissvariante (‘5th form’) mit mkorn. und skorn. Elementen Leitprinzipien: The spelling system must be based on attested traditional orthographic forms. In the orthography the relationship between spelling and sounds must be unambiguous. 2007 Kernewek Dasunys (Benjamin Bruch und Albert Bock) Vorschläge für Grundlagen einer Kompromissorthographie, die dezidiert keine neue Varietät mit eigener Morphologie usw. sein soll.

26 Der Weg zur Standard Written Form
November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unter Teil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen) Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert Juni 2005: Öffentliche Fördergelder bereitgestellt September 2005: Gründung des Cornish Language Partnership November 2006: CLP beruft eine soziolinguistische Kommission ein, die helfen soll, eine ,Single Written Form‘ für den offiziellen Gebrauch zu finden. Daneben wird eine linguistische Arbeitsgruppe gegründet Feber–Juli 2007: Treffen beider Kommissionen in Cornwall; bearbeiten hunderte Einsendungen von AktivistInnen. September 2007: Kommission gibt Entscheidung bekannt: Kompromissvariante. ,Ad-hoc-Gruppe‘ soll Details regeln November 2007–März 2008: Mehrere Treffen der AHG

27 Prinzipien von Kernewek Dasunys
Inclusivity—A SWF should be able to represent the grammar, vocabulary, and pronunciation of all varieties of Revived Cornish. Accessibility—A SWF should be easy to learn and use, and should not be so different from existing orthographic systems that experienced users of those systems would find it difficult to read or write texts in the SWF. Authenticity—A SWF should ‘look Cornish’ to both speakers and knowledgeable non-speakers of the language alike. Accuracy—A SWF should reflect the pronunciation of traditional Cornish as accurately as possible, given the range of chronological and regional variation in the language. Place-names should not be required to conform to the rules of the SWF; a place-names commission should determine their form. A Standard Written Form is purely an orthographic system, and should not include prescriptive rules of grammar or pronunciation.

28 Politische Grundlage der SWF
c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/ ,traditional graphs‘ KK UC/UCR RLC SWF Cornwall Kernow Kernow Kernaw Kernow lieben kara cara cara kara {cara} Tuch kweth queth quaidh kweth {qweth} noch hwath whāth hwâth hwath {whath} Schachtel boks box box boks {box} Allographie c, k, q nicht unterrichtet und nicht in offiziellen Dokumenten, aber ,Nebenformstatus‘ nach norwegischem Muster

29 Politische Grundlage der SWF
c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/ ,traditional graphs‘ Mittel- vs. spätkornische Formen gleichwertiger Status (RLC) KK UC/UCR RLC SWF wir ni nȳ nei ni ~ nei groß bras brās broaz bras ~ broas Welt bys bȳs bêz bys ~ bes werfen tewlel tewlel/towlel toulah tewlel ~ towlel könnte gallsa galsa/galja galdzha galsa ~ galja dieses hemma hemma hebma hemma ~ hebma Teil rann ran radn rann ~ radn Leute tus tüs tîz tus groß meur mür/muer mêr meur

30 Politische Grundlage der SWF
c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/ ,traditional graphs‘ Mittel- vs. spätkornische Formen gleichwertiger Status (RLC) Distribution von gh und h (UCR) KK UC/UCR RLC SWF Kind flogh flogh flôh flogh Kinder fleghes fleghes/flehes flehaz flehes

31 Politische Grundlage der SWF
c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/ ,traditional graphs‘ Mittel- vs. spätkornische Formen gleichwertiger Status (RLC) Distribution von gh und h (UCR) Neun RMC-Langvokale: i, y, e, a, o, oo, ou, u, eu (KK) Vokalalternation: y > e in betonter Penultima (UC) KK UC/UCR RLC SWF Insel ynys enys enez enys Inseln ynysow enesow enezo enesow schreiben skrifa scryfa/screfa skrîfa skrifa

32 Politische Grundlage der SWF
c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/ ,traditional graphs‘ Mittel- vs. spätkornische Formen gleichwertiger Status (RLC) Distribution von gh und h (UCR) Neun RMC-Langvokale: i, y, e, a, o, oo, ou, u, eu (KK) Vokalalternation: y > e in betonter Penultima (UC) Diakritika in SWF nicht verwendet (KK) Morphophonemische Schreibung unbetonter Vokale (KK) Markierung von Geminaten basiert auf Walisisch (KD) KK UC/UCR RLC SWF Teil rann ran radn rann ~ radn Birne perenn peren peran peren Birnen perennow perennow peredno perennow ~ perednow

33 Politische Grundlage der SWF
c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/ ,traditional graphs‘ Mittel- vs. spätkornische Formen gleichwertiger Status (RLC) Distribution von gh und h (UCR) Neun RMC-Langvokale: i, y, e, a, o, oo, ou, u, eu (KK) Vokalalternation: y > e in betonter Penultima (UC) Diakritika in SWF nicht verwendet (KK) Morphophonemische Schreibung unbetonter Vokale (KK) Markierung von Geminaten basiert auf Walisisch (KD) Toponymschreibungen nicht an Regeln der SWF gebunden Noch offene Fragen: Verhältnis von Mkorn. und Skorn. (Register, Dialekte…) Standardaussprache

34 System der SWF Weitgehend phonemisch, nicht morphophonemisch wie KK
De facto zwei Varianten, eine für RMC-Sprecher, eine für RLC- Sprecher (wie Falc’huneg KLT vs. Gw) RMC-Zieldatum 16. Jhd.: Vokalalternation (enys : enesow) wie in Quellen ab ca. 1450 Unterscheidung gespannter und ungespannter mittlerer Vokale nur wenn lang (roos : rosow) wie in Quellen ab ca. 1500 Finales -a [ǝ] statt klass. mkorn. -e [ɛ] (esa ,war‘ statt ese) wie in Quellen ab ca. 1500 Vokallänge durch folgende Konsonanten markiert: Kurz in unbetonten Silben (alena) Kurz vor Fortes (kot), Geminaten (poll) und vielen Clustern (dorn) Lang wenn betont im Auslaut (da) Lang vor einzelnen Lenes (tas) Lang vor den Clustern sp, st, sk (lost)

35 System der SWF Quantitätsregeln gelten immer außer in ca. 50 nicht
assimilierten Lehnwörtern aus dem Mittelenglischen und Normannofrz., z.B. stret [strɛ:t] ‚Straße‘, kota [ˈkɔ:ta] ,Mantel‘. Diese irregulären Langvokale zu markieren (*strêt, *kôta) hat die AHG nicht akzeptiert. Ambiguität bleibt daher in diesen Fällen vorläufig. Lange Vokale: Drei vordere ungerundete: i /i:/, y /ı: ~ e:/, e /ɛ:/ Zwei vordere gerundete: u /y:/ und eu /œ:/, die aber auch entrundet als [i:], [e:] realisiert werden dürfen Drei hintere: ou /u:/, oo /ʊ: ~ o:/, o /ɔ:/ In RLC-Variante auch a /æ:/ vs. oa /ɒ:/ Kurze Vokale: Zwei vordere: y /ı/, e /ɛ/ Zwei hintere: ou /ʊ/, o /ɔ/

36 System der SWF Geminaten werden dort mit Doppelkonsonant geschrieben,
wo sie tatsächlich realisiert werden, d.h. nach kurzen betonten Vokalen: bronn ,Brust‘ [brɔn:], bronnow ,Brüste‘ [ˈbrɔnnoʊ] aber diwvron ,(zwei) Brüste‘ [ˈdiʊvrɔn] Die SWF orientiert sich in diesem Punkt also eher am (Süd-) Walisischen als am Bretonischen. Tatsächliches Erscheinungsbild gleicht einer Mischung aus beiden Eine von allen existierenden mkorn. Orthographien geerbte Ambiguität : s bezeichnet [s] und [z], da die Verteilung im Mkorn. und Skorn. stark unterschiedlich ist Etymologische Verteilung (z für Reflex von morphem-finalem altkornischem /d/, mkorn. [z ~ ʒ], skorn. [dʒ]) von der AHG nicht akzeptiert Der Buchstabe z wird nur in Lehnwörtern (zebra) verwendet

37 Der Weg zur Standard Written Form
November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unter Teil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen) Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert Juni 2005: Öffentliche Fördergelder bereitgestellt September 2005: Gründung des Cornish Language Partnership November 2006: CLP beruft eine soziolinguistische Kommission ein, die helfen soll, eine ,Single Written Form‘ für den offiziellen Gebrauch zu finden. Daneben wird eine linguistische Arbeitsgruppe gegründet Feber–Juli 2007: Treffen beider Kommissionen in Cornwall; bearbeiten hunderte Einsendungen von AktivistInnen September 2007: Kommission gibt Entscheidung bekannt: Kompromissvariante. ,Ad-hoc-Gruppe‘ soll Details regeln November 2007–März 2008: Mehrere Treffen der AHG Mai–Juni 2008: Orthographie ratifiziert; Publikation der Spezifikation

38 Die kornische Standard Written Form
Kernewek Kernowak Kernowek Curnoack Cornowok Kernûak Kernÿweug Die kornische Standard Written Form Orthographiedesign im Spannungsfeld zwischen Sprachwissenschaft und Ideologie Dr. Benjamin Bruch Mag. Albert Bock Universität Bonn Universität Wien Brennos · Wiener Sprachgesellschaft · 19. Jänner 2010


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