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Das Gedicht Lebloser Klotz Geborstenes Geröll Mond eisiger Nächte
der an bittere Märchen erinnert an fremdes Gelebtwordensein fern Wo die Menschen heulten anstelle der Wölfe über dem blassen Schnee bis zum Verstummen darunter Geborstenes Geröll auf dem unsere Schatten gelandet sind und sich taumelnd bewegen viel zu leicht für die Last unserer Herkunft auch dort sind wir hingelangt wie immer dorthin wo Leben unmöglich ist; In Gleichnisse ohne Erbarmen
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äußere Form (1) Lebloser Klotz Mond eisiger Nächte
im ganzen Gedicht ist kein Metrum zu erkennen kein Reimschema Absichtliche Verunsicherung des Lesers einige Zeilen wirken beim ersten Lesen zusammenhangslos „fern“ (Vers 5) zahlreiche Ejamblements erschweren das Lesen Leser zur Auseinandersetzung mit dem Gedicht zwingen [Zwang zur Verarbeitung der NS-Zeit] Lebloser Klotz Mond eisiger Nächte der an bittere Märchen erinnert an fremdes Gelebtwordensein fern Wo die Menschen heulten anstelle der Wölfe über dem blassen Schnee bis zum Verstummen darunter
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äußere Form (2) Geborstenes Geröll auf dem unsere Schatten
gelandet sind und sich taumelnd bewegen viel zu leicht für die Last unserer Herkunft auch dort sind wir hingelangt wie immer dorthin wo Leben unmöglich ist; In Gleichnisse ohne Erbarmen Lyrisches Ich nicht vorhanden Autor schreibt in „Wir“ Form Gedicht richtet sich an alle Wechsel der Zeiten mögliche Anspielung des Autors auf die Vergangenheit
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Symbolik Farben/Farbsymboliken
Keine direkten Farben, aber über Assoziation vorhanden: Eisig: kaltes blau: Kälte, Tod, Leblosigkeit Blass: matte, helle Farben: vergangenes Leben Geröll: grau, schwarz: Tod, Leblosigkeit Schatten: schwarz: Tod, Unsicherheit
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Biografie Günter Kunert
Quelle: geboren 6. März 1926 in Berlin Aufgrund des Nationalsozialistischen Rassegesetzes kann er keine höhere Schule besuchen. Zu Ende des 2. Weltkriegs studiert Günter Kunert in Berlin 5 Semester Grafik, bricht aber ab. 1948 tritt er der SED bei und lernt u.a. Berthold Brecht kennen 1977 Unterschriebt als einer der ersten die Petition gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann. SED-Mitgliedschaft wird ihm entzogen 1979 ein mehrjähriges Visum ermöglicht ihm die DDR zu verlassen. Seitdem lebt er mit der Familie im Westen.
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Interpretation Strophe 1
Lebloser Klotz Mond eisiger Nächte der an bittere Märchen erinnert an fremdes Gelebtwordensein fern stark negative Wörter Bild der DDR Chancenlosigkeit der Wirtschaft, des gesamten Systems „bittere Märchen erinnert“ Enjamblement „fern“ Bezug zur NS-Zeit
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Interpretation Strophe 2
Wo die Menschen heulten anstelle der Wölfe über dem blassen Schnee bis zum Verstummen darunter Vergleich Mensch Tier Metapher für Misshandlungen Präteritum „heulten“ Klang wirkt am Ende dumpf durch Wörter wie „Verstummen“ „Schnee“ deutet auf schreckliche Taten hin, die bereits begangen wurden. Bezug zur NS-Zeit (Biographie Autor)
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Interpretation Strophe 3
Geborstenes Geröll Trümmer nach 2.WK „Schatten“ Fehlendes Bild, Gesicht der Deutschen Leichtigkeit der Bewegung Herkunft Vergangenheitsproblematik Bezug zu „Der Vorleser“ Geborstenes Geröll auf dem unsere Schatten gelandet sind und sich taumelnd bewegen viel zu leicht für die Last unserer Herkunft
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Interpretation Strophe 3/4
auch dort sind wir hingelangt wie immer dorthin wo Leben unmöglich ist; In Gleichnisse ohne Erbarmen Zusammenfassung und Bewertung der vorherigen Strophen Mond Symbol für DDR DDR nur weiterer falscher Weg der deutschen Geschichte neben NS und fehlender Identität Gleichnisse ohne Erbarmen bezieht sich auf das Gedicht selbst und beschreibt die Aufstellung der Metaphern und Bilder in diesem Gedicht
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Zusammenfassung Wörter/Wortsymboliken
Bittere Märchen: Falsche Versprechen der DDR im Bezug auf Gleichheit, Freiheit Gelebtwordensein: fehlendes, eigenes Leben Taumelnd: Unsicherheit, kraftlos, erdrückt von eine einer zu Großen Last => Vergangenheit Last, Herkunft: s.o. Wölfen, heulen: Geschöpfe der Nacht =>Schmerz Misshandlungen, Herabstufung von Menschen
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